Problem:[C Tuning] Box /Amp verzerrt -> HPF?

[Flobert]

Hallo liebe Bassic Gemeinde!

Damit ihr mir vll. helfen könnt der Sache auf den Grund zu gehen, muss ich ein bischen weiter ausholen:

Am vergangenen Freitag hab ich mit nem befreundeten Schlagzeuger ein bischen gejammt (schreibt man das so? []). Weil ich nicht wusste was in deren Proberaum steht hab ich mal meine Anlage mitgenommen.

Ich spiele zur Zeit einen Hartke LH 500 über eine FMC 2123 Pro (800W/4ohm, ca. 2 Jahre alt) und finde die Kombination auch ziemlich gut. Als Bass hatte ich einen G&l Tribute L2000 dabei. Diesen hab ich auf C-Standard heruntergestimmt.
-> Das war nicht nur ne Jam, sondern mehr oder weniger ein "Vorspiel", weil die Band des Schlagzeugers auf der Suche nach nem neuen Basser ist. Die "Stimmung" der Band ist C-Standard.

Der Proberaum ist ziemlich groß. Ich schätze mal 7m x 12m. In dem Raum proben mehrere Bands. Er ist leicht gedämmt und es stehen ein paar Racks an den Wänden verteilt. Außerdem ham se da noch n Schlagzeugpodest mit reingestellt.

Als wir gespielt haben ist mir aufgefallen, das mir die Bässe und die Definition fehlen. (Ich stand knapp 1 - 2m von der Box entfernt.) Die Anlage selbst stand im Eck des Raumes (mit knapp 1- 2m Abstand zur Wand). Allgemein hatte ich die Kombination als wesentlich lauter und voluminöser in Erinnerung. Wobei Box und Amp noch nie mit solchen großen Proberäumen zu kämpfen hatten. Auf Bühnen ist mir das Problem nie aufgefallen.

Ab einer gewissen Lautstärke (Volume am Amp über 12 Uhr) habe ich gemerkt, dass der Amp/ die Box das "zerren" anfängt. Bis jetzt hatte ich noch keine Probleme der Art mit der Kombination.

Meine Vermutungen/ Ängste bis jetzt:

- Box kaputt? -> Bei Standardstimmung (EADG) gibts, soweit ich mich erinnern kann, überhaupt keine Probleme)
Ich hab mir die Speaker mal angekuckt und die Membran vorsichtig mit gespreizter Hand bewegt. Hier kratzt und scheppert nichts.
Bei der Jam hatte ich auch verschiedene Kombinationen ausprobiert. (8", Horn an/aus)

- Probleme mit dem Amp?
-> Bei dieser tiefen Stimmung wird natürlich immens viel Leistung für die Bässe verbraten. Kann es sein, dass der Amp einfach nicht mehr kann?
Der EQ des Amps war auf flat gestellt. (2-10-2 // Bass-Mid-Treble)
-> Der Verstärker war ein B-Stock Gerät vom Thomann -> Defekt?
Bei lauterer Zimmerlautstärke gabs keine Probleme. Auch nicht mit dieser Bassstimmung.
-> Keine große Hitzeentwicklung im Verstärker. Der Lüfter ist gelaufen, das Gehäuse fühlte sich eher kalt an.
-> Limiter war nicht aktiv.

- Batterie im Bass leer? - Muss ich noch checken.
- Zu hoher Ausgangspegel am Bass? Vorstufenzerre? Wenn ja, dann ham da aber die OP-Verstärker vor der Röhre gezerrt (siehe Stromlaufplan LH-500/1000)
Außerdem hat der Volumeregler ja nichts mit dem Eingangspegel der Vorstufe zu tun.

Bis jetzt war ich mit der FMC halt immer super zufrieden und schwärmte von der sauberen Abbildung der Box.

Vielleicht fällt euch ja was ein, woran ich noch nicht gedacht habe.

Ich danke euch jedenfalls schonmal dafür, dass ihr euch den Roman hier überhaupt durchgelesen habt.

Sollten sich Rechtschreibfehler eingeschlichen haben, so verzeiht mir diese.

Gruß,
Flobert

 

[Mudskipper]

Moin,

auch in großen Räumen können(nicht müssen) Ecken ungünstig sein, da kann man schon mal einen anderen Standort ausprobieren.
Aber davon kommt ja kein zerren, aber es kann eine Menge "Undefinition" in den Sound bringen.Bei aktiven Bässen am bässten immer erst die Batterie checken.Geringer Output+zerre könnten für einen ausgesaugten )Volt Block sprechen.
Geringer output weil: Wenn ich meinen 500Watt Amp auf über 12uhr stelle und ich bin 1-2m von der Box entfernt(auch 2x12) sterbe ich[] - auch in großen Räumen bzw OpenAir.
Ich unterstelle dem 500lh mal, das er ordentlich was rausschiebt, von der Box mal ganz abgesehen.
Auch die C-Stimmung sollte der Amp abkönnen, aber ja, das frisst natürlich schon Leistung.

Batterie checken und Amp anders positionieren wären meine Lösungsansätze.
Es kann natürlich andere Ursachen haben, aber manchmal ist es(zum Glück) dann doch eher was Profanes.

 

[Flobert]

Zitat:Original erstellt von: Mudskipper

Moin,

auch in großen Räumen können(nicht müssen) Ecken ungünstig sein, da kann man schon mal einen anderen Standort ausprobieren.
Aber davon kommt ja kein zerren, aber es kann eine Menge "Undefinition" in den Sound bringen.Bei aktiven Bässen am bässten immer erst die Batterie checken.Geringer Output+zerre könnten für einen ausgesaugten )Volt Block sprechen.

Ich hab´die Batterie gerade mal gecheckt. Der 9V Block hat eine Spannung von 8,7 Volt. Scheint also leer zu sein. Unter Last wird die Spannung bestimmt noch weiter einbrechen.

Zitat:Original erstellt von: Mudskipper



Geringer output weil: Wenn ich meinen 500Watt Amp auf über 12uhr stelle und ich bin 1-2m von der Box entfernt(auch 2x12) sterbe ich[] - auch in großen Räumen bzw OpenAir.
Ich unterstelle dem 500lh mal, das er ordentlich was rausschiebt, von der Box mal ganz abgesehen.
Auch die C-Stimmung sollte der Amp abkönnen, aber ja, das frisst natürlich schon Leistung.

Batterie checken und Amp anders positionieren wären meine Lösungsansätze.
Es kann natürlich andere Ursachen haben, aber manchmal ist es(zum Glück) dann doch eher was Profanes.

Danke für die Denkanstöße. Oftmals sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. =)Einen Test kann ich jetzt erstmal nicht machen, weil Sonntag ist und das Gerutsche in dem Wohnzimmer meiner Mietswohnung steht.

Und ja, normalerweise ist mit nem potenten Amp alles ab Master 3-4 / 10 pervers laut an dieser Box.

 

[Stratitis]

Ich vermute zudem mal zuviel hereingedrehte Tiefbässe. Drop C sind immerhin 36Hz!!! das ist für die FMC ein akustischer Kurzschluß. Alles unter 60Hz
sollte deutlich abgeschwächt werden, das bringt weder Druck noch Definition, sondern einfach nur Mulm. Ausserdem gehört dieser Frequenzbereich der Bassdrum. Das was als wirklch fetter, tragender Bass empfunden wird, geht erst so ab 60Hz los. Jetzt kommt aber auch noch dazu, daß bei Drop C die Saiten schon arg schlabberig sind. Da sollte man schon eine dickere Stärke fahren.. oder vielleicht sogar den ganzen Bass in B E A D beziehen.
Nur muß dann meist der Sattel etwas nachgearbeitet werden. Solltest Du nur die E-Saite gedroppt haben und den Rest auf Normalstimmung, dann nimm doch in der Position mal ne 125er B-Saite. Da die für Drop C dann sogar einen halben Ton höher als normal gestimmt wird, kommt da ein ganz anderer Wumms vom tiefen C. Einfach mal zum Testen ne 125er B-String draufziehen, shice auf Sattel und Intonation und check den Sound. Da hängt ein ganz anderes Pfund hinter. Und warum drückt ne dickere Saite so? (Mehr Bässe? Fehlanzeige... Tiefbässe liefert eine schlabbernde dünne Saite mehr als Du gebrauchen kannst). Nein, es sind punchigere und definiertere Mitten, die da schieben. Wenn das wichtigere Spektrum der ersten Obertöne passt, hört das Ohr den ultratiefen 36Hz viel deutlicher heraus, selbst wenn er weggefiltert wurde oder die Box das gar nicht überträgt. So einen richtig fetten Spector in Drop C kann man sogar auf'm Handy oder Küchenradio als grottentief und punchy wahrnehmen. Das hat mit Boosten der Subbässe wahrlich gar nix zu tun

Gruß
Stefan

 

[Flobert]

Hallo Stefan,

Die Bässe waren am Amp soweit wie möglich rausgedreht. Zur Zeit sind LaBella Deep Talkin Bass Roundwounds drauf.
Fettere Saiten sind eine gute Idee, denke ich. Die Stimmung war/ ist C Standard (also: C F A# D#)

 

[schubi_neu_38615]

Zitat:Original erstellt von: Stratitis

Ich vermute zudem mal zuviel hereingedrehte Tiefbässe. Drop C sind immerhin 36Hz!!! das ist für die FMC ein akustischer Kurzschluß. Alles unter 60Hz
sollte deutlich abgeschwächt werden, das bringt weder Druck noch Definition, sondern einfach nur Mulm. Ausserdem gehört dieser Frequenzbereich der Bassdrum. Das was als wirklch fetter, tragender Bass empfunden wird, geht erst so ab 60Hz los. Jetzt kommt aber auch noch dazu, daß bei Drop C die Saiten schon arg schlabberig sind. Da sollte man schon eine dickere Stärke fahren.. oder vielleicht sogar den ganzen Bass in B E A D beziehen.
Nur muß dann meist der Sattel etwas nachgearbeitet werden. Solltest Du nur die E-Saite gedroppt haben und den Rest auf Normalstimmung, dann nimm doch in der Position mal ne 125er B-Saite. Da die für Drop C dann sogar einen halben Ton höher als normal gestimmt wird, kommt da ein ganz anderer Wumms vom tiefen C. Einfach mal zum Testen ne 125er B-String draufziehen, shice auf Sattel und Intonation und check den Sound. Da hängt ein ganz anderes Pfund hinter. Und warum drückt ne dickere Saite so? (Mehr Bässe? Fehlanzeige... Tiefbässe liefert eine schlabbernde dünne Saite mehr als Du gebrauchen kannst). Nein, es sind punchigere und definiertere Mitten, die da schieben. Wenn das wichtigere Spektrum der ersten Obertöne passt, hört das Ohr den ultratiefen 36Hz viel deutlicher heraus, selbst wenn er weggefiltert wurde oder die Box das gar nicht überträgt. So einen richtig fetten Spector in Drop C kann man sogar auf'm Handy oder Küchenradio als grottentief und punchy wahrnehmen. Das hat mit Boosten der Subbässe wahrlich gar nix zu tun

Gruß
Stefan

Kann das gesagte nur bestätigen! Im EQ alles unter 60 Hz kappen und dünne Fünfsaiter Saiten draufziehen (125-95-75-60 z.B.). Und auch mal schauen, ob es nicht die Raumeinrichtung ist, die das "Zerren" verursacht (Lampen, Türen, Türklinken, Mülleimer, Rack-Deckel ...).

 

[Flobert]

Servus,

Danke für eure Ratschläge!
Ich hab mich jetzt nochmal damit beschäftigt.

Das größte Problem sind ja hier die Speaker/ die Box selbst.
Laut den Daten von FMC geht das 2123 PRO Modell bis auf 55Hz runter. Wenn ich jetzt meinen Bass auf C Standard herunterstimme, dann ist die Grundfrequenz meiner leer gespielten C-Saite ja (laut Stefan) bei 36Hz.

Der Verstärker selbst macht seinen Job - und das in dem Fall halt gnadenlos.

Die Lautsprecher haben in der Frequenzecke ( 30-50Hz) nen miserablen Wirkungsgrad und sind quasi von der mechanischen Belastung erschlagen. Was das "furzen" erklärt.
Viel Energie wird für die Subbässe der "schlabbernden" Saiten verbraucht. (Die Saiten schlabbern eigtl. nicht wirklich =) )

Der Hartke hat ein (laut Schaltplan) 1:1 kopiertes Fender Bassman Tone-Stack.
Mit dem Tone Stack Calculator von Duncan kann man schön den Frequenzgang sehen, während man an den virtuellen Potis schraubt.
Mit folgenden Settings sieht das eigentlich garnicht so schlecht aus: Bass/ Mid/ Treble = 0/5/10
Hat einer von euch das Tool und kann das mal überprüfen?

Was man auch versuchen könnte:
Ein Highpassfilter zwischen Bass und Amp. Es gibt zwar schon fertige Geschichten (sfx Thumpinator), aber ich hätte große Lust mir selbst so einen zu bauen.
Welche Grenzfrequenz ist in diesem speziellen Fall sinnvoll? 50 - 60Hz?
Ich verwende hierzu den "Filter Desktop Pro" von Texas Instruments, falls das jemand kennen sollte.

Außerdem stell ich mir gerade die Frage warum nicht einfach jeder Amphersteller einen Highpassfilter in seinen Amp verbaut?
Eigentlich ist doch alles unter 60Hz einfach nur pervers und ineffizient, oder sehe ich das falsch?

gruß
Flobert

 

[Flobert]

Zitat:Original erstellt von: Metamorphose

Ich empfehle eine zweite 2x12

Warum? Wenn wir von 2 gleichen ausgehen, dann bringt das aber nix.
Die würden dann beide bloß bis 55Hz gehen.

Ich werd mir jetzt erstmal nen Highpass bauen.

 

[PatQ]

Die machen dann aber deutlich lauter, weil mehr Membranfläche.

 

[FMC]

Servus Flobert,

dickere Saiten sind schon mal ein muß, schlabbernde Saiten gehen überhaupt nicht, da wird zuviel Subfrequenzen Müll erzeugt! Straff muß es sein, dann wird der Sound auch straffer. Wenn möglich tiefe Frequenzen wegfiltern. Evtl auch mal den Limiter einschalten und hören was passiert.
Membranfläche erhöhen denn geteiltes Leid ist halbes Leid. Bei einer zweiten Box sieht das ganze gleich ganz anders aus.
Leih Dir mal eine zweite Box aus und teste das aus.

Z.b. eine 115er ist mit 4 Saiter oft noch laut genug für normalen Bandbetrieb, bei 5 Saiter und etwas lauter ist es dann komplett vorbei.
Sobald eine zweite 15er dabei ist geht wieder die Post ab. Membranfläche ist durch nichts zu ersetzen, auch nicht mit Ampleistung.

LG,

Hans

 

[Paulito]

Zitat:Original erstellt von: FMC

Servus Flobert,

dickere Saiten sind schon mal ein muß, schlabbernde Saiten gehen überhaupt nicht, da wird zuviel Subfrequenzen Müll erzeugt! Straff muß es sein, dann wird der Sound auch straffer. Wenn möglich tiefe Frequenzen wegfiltern. Evtl auch mal den Limiter einschalten und hören was passiert.
Membranfläche erhöhen denn geteiltes Leid ist halbes Leid. Bei einer zweiten Box sieht das ganze gleich ganz anders aus.
Leih Dir mal eine zweite Box aus und teste das aus.

Z.b. eine 115er ist mit 4 Saiter oft noch laut genug für normalen Bandbetrieb, bei 5 Saiter und etwas lauter ist es dann komplett vorbei.
Sobald eine zweite 15er dabei ist geht wieder die Post ab. Membranfläche ist durch nichts zu ersetzen, auch nicht mit Ampleistung.

LG,

Hans

Recht hat er, der Hans.

Ausserdem würde ich auch mal bei so extremen Tunings neben allen oben genannten Tipps über einen Compressor nachdenken.
Richtig eingestellt kannst du mit einem halbwegs gutem Kompressorpedal die Dyamik deines Signals sehr gut kontrollieren.

Grundsätzlich kannst du jedes System mit extremer Belastung an seine Grenzen bringen.
Achte auf den Subbass Anteil deines Signals!
Drop C ist ein schweres Geschütz…...
Und 500W mit einer 212er ist halt das was es ist und kein 10KW Nexo line Array mit 18"Subwoofern.[]

Buuuummmm,
Paul

 

[Flobert]

@ Hans: Du hast´s echt mal wieder geschafft GAS zu schüren. Danke =P
Ja eine zweite Box wäre schon echt sehr nice. Das Zeug steht zur Zeit in der Mietswohnung und um das "gescheit" zu testen müsste ich den Amp a weng aufdrehen - Der Vermieter ist zwar tolerant, aber ich garantiere euch, die Type steht nach 2 Bassläufen auf der Matte.

@ Wobex: Compressor ist ne gute Idee. Das Teil von Fishman sieht sehr interessant aus. Ich bau mir jetzt erstmal einen HPF (https://sites.google.com/site/hpftechllc/ -> Zwar für Piezopickups, dafür mit regelbarer Frequenz!) und probiere das mal aus, sobald ich kann. Wenn das Teil dann fertig ist, werd ich davon berichten.

@ Paulito: JA ein guter Compressor ist schon was feines. Leider weiß ich auch, das die Stimmung extrem ist. Mal schaun was aus dem Bandding überhaupt wird. =) Vielleicht lassen se sich überreden ihre Gitarren a wengla höher zu stimmen.

Auch wenn das jetzt vielleicht kein Dauerproblem werden sollte, macht es schon Sinn sich mit dem Thema "Soundoptimierung" zu beschäftigen. Ich seh schon den leeren Geldbeutel. ^^

Auf jeden Fall dank ich euch schonmal für die Beiträge.

 

[FMC]

Servus,

tut mir leid wegen dem GAS

Ich finde den Fishmann den Wobex vorschlägt eine sehr gute Idee! Lowcut und Kompressor, zwei Fliegen eine Klappe.

LG,

Hans

 

[Flobert]

Zitat:Original erstellt von: Metamorphose

Ich empfehle eine zweite 2x12

Glaub mir da mal ruhig. Ich habe seit Jahren eine laute Band mit Drop C und mit zwei 2x12" komme ich super klar. Eine 2x12" wäre viel zu dünn. Daran krankt es auch bei dir.

Welche Boxen/ welchen Amp spielste dann in deiner Band, wenn man fragen darf?
Über die Anschaffung einer 2. Box denke ich eh schon ne Weile nach.
Welche Bestückung ich da kaufen würde, weiß ich noch nicht. Ich finde 15 Zoller ja seehr interessant. =)

 

[HenrySalayne]

Da du einen aktiven Bass hast, musst du mit den von dir verlinkten Piezopreamps vorsichtig sein. Die maximale PP-Eingangsspannung liegt bei den Modellen 1 und 2 bei gerade einmal 1 V (also knapp -10 dBV), was ziemlich knapp bemessen ist.

 

[Flobert]

Zitat:Original erstellt von: HenrySalayne

Da du einen aktiven Bass hast, musst du mit den von dir verlinkten Piezopreamps vorsichtig sein. Die maximale PP-Eingangsspannung liegt bei den Modellen 1 und 2 bei gerade einmal 1 V (also knapp -10 dBV), was ziemlich knapp bemessen ist.

Der "Hersteller/Entwickler" gibt den Inputlevel mit bis zu 4Vpp an (mit tolerierbarer Verzerrung). Außerdem hat der Bass ein Poti für die Lautstärke und einen Schalter für aktiv/passiv. Den meisten Bassern aus meinem Freundeskreis würde ein Schalter für die Lautstärke (Ein/Aus) reichen. []

Das Kästchen hab ich gestern zusammengebaut und mal mit Funktionsgenerator/Oszi getestet. Das Teil funktioniert wirklich sehr sehr sauber. Heute nachmittag kommt dann der Funktionstest an Amp+Box.

 

[Flobert]

Also ich hab das Filter gestern ausprobiert.
Die ganze Schaltung ist wirklich super, ich bin echt begeistert. Und HenrySalayne kann ich auch beruhigen -> Wie ich´s auch mit dem G&L versucht habe, ich konnte das Teil nicht zum übersteuern/verzerren bringen.
Gestern Abend hab ich dann verschiedene Szenarios bei mir zu Hause durchgespielt.

Die Anlagen hab ich gestern Abend ins Arbeitszimmer gestellt. Der Raum selbst "klingt" sehr wummerig.

1. Testlauf in Standard-Stimmung/Amp auf "flat"

Bass - Hartke LH 500 - FMC 2123

Ja - Der Raum wummert. Also die Bässe am Amp zurückgedreht. Hm, naja. Dann hab ich den Basscut am G&L nachgeregelt. Jupp, so bassts. Nicht zu dünn und nicht zu dick. Ein 90-60-90 Sound.

2. Testlauf in Standard-Stimmung/Amp auf "flat"

Bass - Highpassfilter - Hartke LH 500 - FMC 2123

Häh?! - Bässe im Amp und am Instrument mussten nicht nachgeregelt werden. Das klang fast auf Anhieb wunderbar. Verschiebt man jetzt die Grenzfrequenz des Filters kann man das ganze noch finetunen.

3. Testlauf C-Standard / Amp „flat“

Bass – Hartke LH 500 – FMC 2123

Wrooom! Viel zu viel Wummerbass, null Definition und überhaupt net meins. Da half auch regeln kaum was. Am Verstärker nahm ich die Bässe ganz und die Mitten voll raus. Die Höhen waren ¾ aufgedreht. So war´s okay – aber nix für ne Bandsituation. (Hier spielt der Raum natürlich auch ne große/ die größte Rolle)

4. Testlauf C-Standard / Amp „flat“

Bass – Filter – Amp - Box

Jetzt war ich wirklich baff. Das, was mir um die Ohren schoss klang zwar tief aber null matschig. Das Filter nimmt hier wunderbar die Subbässe weg. Ich hab ein bissle am Bass nachgeregelt und das war´s. Cool. Auch konnte ich reinlangen wie ich wollte, die kleine Kiste zerrte einfach nicht. No way.

Danach hab ich das Teil noch mit meinem Fender Rumble 100/210 ausprobiert. (Meiner Meinung nach eine geniale Combo – aber schwer wie SAU)
Auch hier hat das Filter geglänzt.

Ich kann mir aber trotzdem vorstellen, dass vor allem mit Filter, zwei 2x12er einfach souveräner sind.

„Membranfläche ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Membranfläche“.

Alles in Allem finde ich, dass der HPF ein Supertool ist. Ähnlich dem Thumpinator von sfx.

Natürlich sind alle „Ergebnisse“ der Tests super subjektiv. =)

 

[PatQ]

Ich wünschte ich könnte sowas auch bauen Schiele schon seit Monaten auf dem Thumpinator, konnte mir aber noch nicht durchringen dafür so viel Kohle hinzulegen.
Machste ne Kleinserie?

 

[Flobert]

Zitat:Original erstellt von: PatQ

Ich wünschte ich könnte sowas auch bauen Schiele schon seit Monaten auf dem Thumpinator, konnte mir aber noch nicht durchringen dafür so viel Kohle hinzulegen.
Machste ne Kleinserie?

Ja, der Thumpinator ist schon super. Ich fand den für meine Zwecke (schnell mal ausprobieren) doch zu teuer.

Ich hab das Teil auf Lochraster aufgebaut. Hierzu hab ich ein Lochraster-Layout erstellt. (DIY-Layout Creator ist speziell für solche kleineren Schaltungen super)

Wenn also wer mitliest und sich sowas bauen möchte -> Kurze PM. Die Arbeit könnt ihr euch schonmal sparen. []

 

[Stratitis]

Im übrigen.. wenn man mal Langeweile hat und krank ist und so wie ich einfach mal den Bass am Audiointerface des PC anschließt, die DAW-Software anwirft und ein gutes Spectrum-Analyser-PlugIn draufhängt, wird man erstaunt feststellen, daß sich auf der Grundfrequenz der Saite eigentlich gar nicht soviel tut. Beim Neck-Pickup, der den meisten Basswumms auf meinem Esh bringt, habe ich das Spektrum mal mittels Voxengo SPAN analysiert und das Ergebnis ist ganz witzig.
Ich gehe jetzt mal von der E-Saite aus, da ich nur nen 4-Saiter habe, aber das Verhalten ist beim 5-Saiter fast genau so.
Der Grundton lag bei einem Pegel von -58dB, die zweite, dritte und 4 Harmonische 80-160 Hz nahezu linear um -47dB. Um die 5. und 6. Harmonische (200-250Hz) dann ein deutlicher Einbruch (Hängt von der PU-Position ab etc.), danach gehts wieder hoch.
Kurzum laber laber... wenn man die ersten 4 Harmonischen betrachtet, ist der eigentliche Grundton 10-12dB leiser als die Obertöne, hat also gar keine so immense Bedeutung. Jetzt gehe ich nun mit einem EQ-Plugin dabei und booste den Bereich um den Grundton schmalbandig so, daß alle ersten 4 Harmonischen gleichlaut sind (+11dB, Q=1, F = 42Hz). Könnte man ja eigentlich eine deutliche Aufwertung erwarten.
Das Ergebnis ist allerdings mehr als ernüchternd. Es klingt mehr so, als wenn man eine Box in eine Raumecke stellt. Es kommt ein undefinierbarer Wumm dazu, der klingt, als wenn eine Bassdrum soft dazugespielt wird. E und F kann man kaum noch auseinanderhalten. Es ist einfach nur noch eine Matschwolke!!! Völlig unbrauchbar. Starte ich jetzt den Gegenversuch und schalte ein Highpassfilter davor, bemerke ich bis 60Hz Filterfrequenz keinen Klangverlust (nein, es liegt nicht an meinen Monitoren, das sind sehr tief herabreichende Audax-Monitore, die auch 30Hz noch ordentlich umsetzen) und das sagt mir, daß der Grundton hier kaum eine Rolle spielt. Im Prinzip kann der Hochpassfilter auf das 1,5-Fache des Grundtons eingestellt werden, ohne daß sich der Sound irgendwie nachteilig verändert. Beim Low C sind 50Hz da schon ein idealer Wert, um unnötige Membranauslenkungen fernzuhalten, ohne Klangeinbußen zu bekommen.
Wenn ich nun meinen VT-Bass noch dazwischen schalte und mir einen richtig tief fett klingenden Bass einstelle (SVT-Setting), stelle ich beim Blick auf den Analyzer interessanterweise fest, daß auch hier das Verhältnis der 2-4 Harmonischen (80-160Hz) total ausgewogen bleibt, aber der Grundton um 40Hz nochmal um etwa 10dB!!!! abgesenkt wurde. (Speaker-Emu ist aktiv). Die Klangfarbe wird durch höhere Frequenzen bestimmt.

Interessant ist auch, was passiert, wenn man extreme Droptunings einer Saite vornimmt:
Setzen wir mal bei Normalstimmung an:
Tuning E:
Grundton -12db, 2, 3, 4.Harmonische 0dB Pegel,
sieht es bei Drop C so aus:
Grundton -12db, 2.Harm. -5db, 3. Harm. 0dB, 4 Harm. -2dB,
Man siegt hier schon eine deutliche Unausgewogenheit.
Richtig gut und druckvoll ist der Sound immer dann, wenn die 2, 3 und 4. Harmonische etwa gleichauf liegen. Wenn hier starke Unterschiede entstehen, dann ist der Sound meist auch kraftlos und dröhnig. In dem Frequenzbereich bis 200 Hz spielt es übrigens kaum eine Rolle, welcher Pickup benutzt wird. Diese gewaltigen Soundunterschiede spielen sich erst im Frequenzbereich darüber ab. (ich rede jetzt vom Spektrum, nicht vom Pegel. Klar dass ein Bridge-PU hier weniger Output liefert)

Also Fazit von dem ganzen Schreibgesülze.. einfach nur mal ein Nachweis, was jeder Altbasser schon vom Gefühl her weiss:
Subbass unter 60Hz ist dem Instrument Bassgitarre überhaupt nicht zuträglich, sondern verschlechtert den Sound auch noch.
Und das Drop-C-Problem könnte wirklich durch einen Saitensatz 125 100 80 60 (BEAD) gelöst werden, indem der Schlabber-Bass-Sound durch einen sustainstarken "Voll-in-die-Fresse"-Sound ersetzt wird.
Strammere Saiten bedeuten mehr Wumms in den wichtigen ersten 10 Obertönen. Im Verhältnis ist bei Schlabbersaiten sogar der Subbass-Anteil elektrisch gesehen stärker, aber was man davon hat, spürst Du hier ja auch.
Wenn deine 2x12" nicht genühend Bassvolumen produzieren sollte, liegt es eher daran, daß du die Membranen in die Grenze fährst und nicht, daß Du eine Box mit noch tieferer Grenzfrequenz haben müsstest. Ab 60Hz können die 12" Eminence schon richtig losbrüllen.Dann heisst es eher: Noch eine gleiche Box dazu. Wenn Du die dann stapelst und bei der unteren Box Tweeter und Midrange ausschaltest, müsste das Ergebnis genau so klingen wie die dicke 4x12 Abrissbirne.

Gruß
Stefan