Paar Fragen zum Slappen

[bobory]

Hey zusammen,

ich spiele eigentlich Gitarre, aber irgendwie hat es mir der Bass angetan. Genauer gesagt das Slappen. Nun habe ich vier Fragen:
1)Haue ich mit dem Daumen von oben auf die Saite, wie mit einem Plek nur dass ich dabei die Seite aufknallen lasse oder gezielt von vorne drauf?
2) Habe beim testen immer mit dem Gelenk vom Daumen getroffen, ist das richtig, oder lieber mit der Spitze/Seite der Spitze?
3) Ist es viel schwerer auf der A Saite (und eigentlich auch der D und G) einen lauten Ton zu bekommen, oder kann es an meinem Bass/Amp liegen. Habe einen uralten Stagg Bass und nen Behringer Ultrabass BX600.
4) Muss das Poppen so laut sein? xD Kann eigentlich nur ohne Amp üben, da es sonst verdammt laut ist und alle nervt. Gibt es zum Slappen eine zu empfehlende Einstellung?

Muss mich erstmal an den Bass rantasten, ich mag das Instrument, finde es aber stinkend langweilig es Zuhause zu üben und daher fang ich mit dem Slappen an, da es alleine Zuhause was her gibt. Naja und vllt steckt noch zu viel "Gitarre" in mir

LG

 

[Gast60969]

Hallo,

Schau Dir mal die Videos von Florians Bassschule an, da wird es genau beschrieben.



nur so als Info slappen / poppen lernt man nicht "über Nacht", der richtige Anschlag mit dem Daumen, das Schwingen lassen der Seite, der richtige Saitenzug beim Poppen, das muss alles passen. Gute Slapper kriegen fast aus jedem Bass und Amp einen vernünftigen Ton raus. Also, üben, üben, üben.

 

[Jost Halenta]

Hi Bobory,

wenn Du schon Gitarre spielst und Slappen cool findest, dann guck Dir DAS HIER an!

Also zum Slappen findest Du sehr viele gute Videos im Internet. Ich kann Dir für den Anfang nur raten, dass Du Dir nicht die "Flea-Haltung" angewöhnst, sprich die Saite nicht horizontal mit dem Daumen anschlägst. Ich finde es sieht zum einen bekloppt aus, aber wichtiger ist, dass Du dann mit Techniken wie Double Thump oder sonstiges Probleme bekommen wirst. Wenn Du die Saite mit dem Daumen anschlägst, dann machst Du das nicht wie beim Plektrum. Du schlägst sie mit dem Gelenk seitlich an. Es ist normal, dass die dünneren Saiten weniger Output haben. Ich spiele 90-30er Saiten, ich weiß wovon ich spreche. Die dünneren Saiten schlage ich meist etwas heftiger an, damit alles einigermaßen ausgeglichen klingt. Aaaaber ein kleines Tool unterstützt Dich immer beim Slappen: Besorg Dir einen Kompressor, der lässt die Saiten einigermaßen gleich laut klingen. Damit vermeidest Du auch das laute "Poppen". Und vergiss nicht: Je kürzer Du de Saite mit dem Daumen berührt hast, umso klarer ist der geslappte Ton.

Danke für den Tipp mit Casiopea, die hatte ich total aus den Augen verloren. Mit Flea gebe ich dir vollkommen recht, die Saite nicht quer, sondern parallel mit dem Daumengelenk anschlagen, dadurch vermindert sich auch die Gefahr, die Nachbarsaite mit anzuschlagen. Flea ist zwar ein sehr bekannter Slapper, aber da würde ich eher bei Typen wie Mark King, Alain Caron oder Gianni Serrino abgucken, die sind schon ein anderes Kaliber.

 

[W.A.S.P.chen]

1)Haue ich mit dem Daumen von oben auf die Saite, wie mit einem Plek nur dass ich dabei die Seite aufknallen lasse oder gezielt von vorne drauf?

Alles geht, nix muß, es klingt anders und es sind andere Techniken von dieser ausgehend möglich oder auch nicht. Manche hauen genau auf das letzte Bundstäbchen, andere dahinter "in die Luft".
Am effektivsten ist es natürlich, wenn Du 90° zum Griffbrett, also senkrecht draufhaust.

2) Habe beim testen immer mit dem Gelenk vom Daumen getroffen, ist das richtig, oder lieber mit der Spitze/Seite der Spitze?

Auch hier ist alles drin, hängt von Deiner Vorliebe und Anatomie ab. Es soll Leute geben, deren Gelenk das nicht lange schmerzfrei mitmacht, außerdem wird der Weg beim Double-Tumbing halt länger.

3) Ist es viel schwerer auf der A Saite (und eigentlich auch der D und G) einen lauten Ton zu bekommen, oder kann es an meinem Bass/Amp liegen.

Das liegt an Deinen Fingern. Und an den alten Saiten. Erstmal ohne Amp probieren alles gleichmäßig hinzubekommen, dann kann man sich über Ampeinstellungen Gedanken machen.

4) Muss das Poppen so laut sein?

Nö, reiß halt weniger dran. Typisches Anfängerproblem, hart draufslappen ist schwer, Saite 3 cm hochziehen und flutschen lassen einfach. Versuche, so sanft wie möglich zu poppen, also nur mit der Fingerspitze und kaum anheben.

Dann solltest Du Dir Deine Saitenlage anschauen, wenn die hoch ist, musst Du natürlich stärker reinkloppen, dann wird das schnelle Wechseln auf leichtes Poppen natürlich anstrengend. Wenn möglich, mach Dir für den Anfang einen (zweiten?) Slap-Bass zurecht mit schön flacher Saitenlage und dünnen Saiten, kann gerne scheppern. Hauptsache, Du bekommt mit wenig Kraftaufwand den Ablauf geregelt und 'ne gleichmäßige Lautstärke bei allem hin. Wenn das läuft, drehst die Saiten rauf und gehst auf 'ne dickere Stärke.

 

[MiG]

und lass den Kompressor erstmal aus

 

[Gast60969]

+ 1

da ich sonst nicht lerne gleichmässig zu spielen, wenn die Dynamik vom Compressor "vorgegeben" wird.

 

[Schlurch]

Eine schöne slapübung bietet dir Mark King: Lessons in Love ist eine feine Übung zum zielen lernen und Love Games ist schön für die linke Hand. An sonsten findest du bei YouTube ein tutorial für Hair von Larry Graham bei Marlowe DK finden, ist ein schönes Beispiel für die Slapschaukel

 

[Durstig]

Muss das Poppen so laut sein?

Nein - man kann auch leise poppen, aber dann macht's nicht so viel Spaß!

 

[bobory]

Nein - man kann auch leise poppen, aber dann macht's nicht so viel Spaß!

DAS hat ja gedauert, hab ich früher mit gerechnet ^^ Danke für all eure Tipps. Werde mir die Videos anschauen und besonders mal die Saitenlage bearbeiten.

 

[J.B.Ecker]

Das:

3) Ist es viel schwerer auf der A Saite (und eigentlich auch der D und G) einen lauten Ton zu bekommen,

ist völlig normal, mit viel Übung sollte man in der Lage sein die Kraft so zu dosieren, dass man auf allen Saiten ähnlich kräftige volle Töne geslappt hinbekommt (heisst nicht auf den hohen Saiten einfach nur lauter, sondern auch auf den tiefen Saiten ggf. etwas gezügelter Slappen...)
Das Hilfsmittel Kompressor ist in dieser Hinsicht schon ok, einen besseren Sound wird man aber entwickeln wenn man auch ohne diesen ausgeglichene Lautstärken hinbekommt.
Gleiches gilt meiner Meinung nach auch für das häufige Problem der zu lauten Plucks - hier sollte man trainieren, diese so leise hinzubekommen dass sie nicht mehr dramatisch rausstechen, bzw. umgekehrt ggf. die Slaps lauter spielen.

An Übungen finde ich deutlich einfachere Dinge als die vorgeschlagenen Stücke sinnvoll; ich würde mich auch zunächst ausschliesslich um einen ordentlichen Daumenanschlag kümmern. Eine meiner Favoriten zu diesem Thema: Den 'Word Up-Groove, kann man gut so transponieren dass er komplett auf einer Saite spielbar ist, dann - ausschliesslich geslappt - auf allen 4 Saiten üben.

Haue ich mit dem Daumen von oben auf die Saite, wie mit einem Plek nur dass ich dabei die Seite aufknallen lasse...
2) Habe beim testen immer mit dem Gelenk vom Daumen getroffen, ist das richtig, ....

ja, im Prinzip so...

 

[Schlurch]

Das mit der Saitenstärke ist so eine Sache. Ich würde sagen nehme was du magst, aber die Saiten sollten frisch sein

 

[MiG]

aber die Saiten sollten frisch sein

Jein...das ist aber auch eine Frage des Sounds den ich anstrebe bzw. ist es wie immer auch Geschmackssache.

Nehmen wir mal Oldschoool Funker wie Duke Jobe im Gegensatz zu so Leuten wie Flea, da liegen natürlich Welten zwischen.

Wenn ich so zurückdenke wieviel Geld ich verbraten habe nur weil meine Rounds nach zwei Wochen nicht mehr frisch waren...mir wird ganz schlecht. Mittlerweile spiele ich nur noch 105er Flats, mit denen kann ich genau so slappen, der Sound ist nur viel besser (für meinen Geschmack). Anfangs bin ich damit überhaupt nicht klar gekommen. Ich hab irgendwann aber auch gemerkt dass mein Anschlag völlig Scheisse war und da entsprechen dran gearbeitet.

Ich bin der Meinung dass das A und O der Anschlag ist, Saitenstärke Pickups etc. sind da eher zweitrangig.

 

[bobory]

Habe frische Rotosound RS 66 LC drauf. Habe die Saitenlage besonders an den hohen Saiten geändert, damit ich nicht mehr ziehen muss wie ein Berseker. Die Tipps sind wirklich hilfreich.

 

[Jost Halenta]

Hi Bobory,

wenn Du schon Gitarre spielst und Slappen cool findest, dann guck Dir DAS HIER an!

Also zum Slappen findest Du sehr viele gute Videos im Internet. Ich kann Dir für den Anfang nur raten, dass Du Dir nicht die "Flea-Haltung" angewöhnst, sprich die Saite nicht horizontal mit dem Daumen anschlägst. Ich finde es sieht zum einen bekloppt aus, aber wichtiger ist, dass Du dann mit Techniken wie Double Thump oder sonstiges Probleme bekommen wirst. Wenn Du die Saite mit dem Daumen anschlägst, dann machst Du das nicht wie beim Plektrum. Du schlägst sie mit dem Gelenk seitlich an. Es ist normal, dass die dünneren Saiten weniger Output haben. Ich spiele 90-30er Saiten, ich weiß wovon ich spreche. Die dünneren Saiten schlage ich meist etwas heftiger an, damit alles einigermaßen ausgeglichen klingt. Aaaaber ein kleines Tool unterstützt Dich immer beim Slappen: Besorg Dir einen Kompressor, der lässt die Saiten einigermaßen gleich laut klingen. Damit vermeidest Du auch das laute "Poppen". Und vergiss nicht: Je kürzer Du de Saite mit dem Daumen berührt hast, umso klarer ist der geslappte Ton.

Ich wollte schon vor über 30 Jahren wissen, welcher Bass das ist. Kennt den zufällig jemand ?

 

[bobory]

Der Typ spielt da doch ne Klampfe oder ist das nen 6 Saiter Bass?^^

 

[Jost Halenta]

War mir nicht sicher, ob Jost einen Witz gemacht hat. Jedenfalls wenn es um den Headless Bass geht, kann ich Euch aufklären. Es handelt sich um ein ganz spezielles Design, welches von Yamaha für/mit Tetsuo Sakurai entwickelt wurde. Es ist eigentlich nur ein ergonomischer BB Bass. Gleiche Elektronik, gleiche Pickups.

Nein, nein, war kein Witz. Ich slappe selbst ganz gern auf der Gitarre, aber ich meinte echt den Bass. Ich habe so ein Ding weder vorher oder nachher je gesehen und fand die Band ganz witzig, als ich sie vor über 30 Jahren mal im fernsehen gesehen habe. danach habe ich nie wieder was von ihnen gehört und als Internet kam, hatte ich sie längst vergessen.