PA-Anlage statt Topteil und Bassbox

[Spichler]

Ich besitze diese EV ELX 118P und 112P Kombination und bin sehr zufrieden damit allerdings als PA nicht alleine als Bass amp.

Könntest du die Kombination bei Gelegenheit mal im Proberaum oder so dran hängen und mit deiner Bassanlage (was haste da eigentlich?) vergleichen. Würde mich mal interessieren was da die Hauptunterschiede sind. Gewicht und so kann man sich ja denken aber gerade vom Sound her.

 

[Stratitis]

MIttels Sansamp oder VT-Bass etc. über die PA zu spielen, ist schon ne feine Sache. Ich finde es für die Bühne allerdings nicht besonders vorteilhaft, mir da noch nen 18" Sub für mich hinzuzupacken. Dieser Tonbereich böllert doch schon durch die Subs unter der Bühne überall hin.. Ein Aktiver Bühnenmonitor mit 15" + 1" Horn Bestückung macht schon einen gewaltigen Druck und der Bassgrundtonbereich ist nicht in zwei Teile zerrissen!

 

[Spichler]

Dann wäre es ja sogar noch angenehmer. Im Proberaum Top(s) + Sub(s). Da kann sich dann auch der Sänger oder die Kickdrum ein stöpseln.

Für den Gig dann nur das/die Top(s) mitnehmen. Hätte natürlich schon was.

Ich hab hauotsächlich noch Bedenken wegen Pegelfestigkeit und Klang. Gerade in der EV ELX Liga.

Buzzfahrer kann da vlt etwas aufklären

 

[Kong]

Ich rede wirklich davon, dass eine kleinere PA auf der Bühne steht und die Musiker beschallt; zusätzlich zur PA für den Zuschauerbereich.

Das nennt man dann "Sidefills".

Das haben wir sogar auf relativ kleinen Bühnen umgesetzt, ein für eine 500er - Halle vollkommen ausreichendes "PA - System", das zusätzlich zu den 3 - 5 Floor - Monitoren die Bühne von links und rechts noch beschallt.

 

[HenrySalayne]

Dieser Tonbereich böllert doch schon durch die Subs unter der Bühne überall hin.. Ein Aktiver Bühnenmonitor mit 15" + 1" Horn Bestückung macht schon einen gewaltigen Druck und der Bassgrundtonbereich ist nicht in zwei Teile zerrissen!

Die Sache ist etwas komplizierter, aber der Reihe nach.
Ein Bühnenmonitor mit einem 15"er mag zwar voll klingen, ist aber im Bass (<120 Hz) weder besonders belastbar (RMS-Leistung) noch leistungsfähig (Wirkungsgrad). Außerdem ruiniert man sich bei großen Hüben den Sound, weil der Lautsprecher Richtung xmax nicht mehr linear arbeitet, aber auch die Mitten über die gleiche Pappe laufen. Das Ergebnis mit einem seperaten Subwoofer (der nicht aus der Kategorie Schwabbelbass stammt) ist da deutlich druckvoller und sauberer - bei gleichzeitig höherem Maximalpegel.

Die Befürchtung (die auch ich hatte), dass man mit dem Subwoofer alles "zuböllert", hat sich als unbegründet herausgestellt und die Kombination hat sogar besser gegenüber klassischen Bassboxen (laut Aussage des Haustechnikers) abgeschnitten. Ich denke dies liegt an den bei den meisten Bassboxen doch sehr dröhnenden Oberbässen, die bei dieser Kombination schlichtweg nicht vorhanden sind. Der Sound lässt sich am ehesten als sehr direkt, fett und knochentrocken beschreiben. Zusätzlich mag noch dazu kommen, dass ein PA-Subwoofer auch einfach klanglich mit anderen PA-Subwoofern besser harmoniert.

Der Grundtonbereich ist zwar in zwei Teile gerissen, aber einerseits bestehen Töne des Basses nicht aus Grundschwingungen, zweitens ist die Flankensteilheit der trennenden Filter nicht unendlich und schlussendlich sind auf Grund der langen Wellenlänge bei einer Trennung bei 125 Hz zwei Schallquellen als Einzelschallquelle anzusehen, wenn deren Abstand ca. 1,3 m nicht übersteigt. Anders würde das aussehen, wenn das Topteil und der Subwoofer räumlich getrennt wären (bei mir standen sie direkt aufeinander), obwohl fraglich ist, ob das Ohr bei diesen Frequenzen die Schallquellen überhaupt an zwei Orten orten würde.

Das haben wir sogar auf relativ kleinen Bühnen umgesetzt, ein für eine 500er - Halle vollkommen ausreichendes "PA - System", das zusätzlich zu den 3 - 5 Floor - Monitoren die Bühne von links und rechts noch beschallt.

Richtig, die Idee ist nicht wirklich neu. In diesem Maßstab und dieser Konfiguration (nicht als leistungsstarkes Seitenwindgebläse, sondern als Bassboxersatz) habe ich das aber persönlich noch nicht gesehen. Der grundsätzliche Gedanke das auf wirklich großen Bühnen dann als Side-Fill mit zwei Systemen (eins je Seite) aufzuziehen, ist auch nicht verkehrt.

 

[alice d.]

Der Grundtonbereich ist zwar in zwei Teile gerissen, aber einerseits bestehen Töne des Basses nicht aus Grundschwingungen,

da liegt irgendwo meine befürchtung:
ich spiele eine tonleiter und bekomme auf ein mal den "preci-effekt". nur daß hier nicht die verschiedenen tonabnehmerpositionen reinspielen sondern daß bis zu einem ton x der grundton aus dem sub bollert und darüber der sub aufgrund der trennung nicht mehr anspricht, der druck fehlt oder das voicing der unterschiedlichen speaker sich bemerkbar macht.

 

[Spichler]

Das sehe ich bisher noch als geringstes Problem an. Wenn die Übernahmefrequenz einstellbar ist oder bei passenden Komponenten einer Serie perfekt aufeinander abgestimmt sind (sollten sie zumindest), dann hast du im Optimalfall einen linearen Übergang.

Hat noch wer Erfahrungen wegen max SPL und Klangverhalten?

 

[cellkirk74]

Das gabs früher häufiger dass Basser über PA-Boxen gespielt haben. Die Zeck-Boxen waren im Prinzip ja nix anderes. Nur weil man die Dinger nun eben in Tops und Subs aufteilt ändert das ja nix am Klangergebnis. Also, warum nicht.

 

[HenrySalayne]

da liegt irgendwo meine befürchtung:
ich spiele eine tonleiter und bekomme auf ein mal den "preci-effekt". nur daß hier nicht die verschiedenen tonabnehmerpositionen reinspielen sondern daß bis zu einem ton x der grundton aus dem sub bollert und darüber der sub aufgrund der trennung nicht mehr anspricht, der druck fehlt oder das voicing der unterschiedlichen speaker sich bemerkbar macht.

Sach mal, @alice303 , hast du gerade abwertend über Precis geredet? Oder war das eine flammende Hommage mit gegenteiliger Absicht?

Auf Grund des Obertonspektrums des Basses kommen selbst die tiefen Töne nur teilweise aus dem Subwoofer und es kommt auch viel aus dem Topteil. Daher wird man den Schall immer am Topteil orten. Ich denke, dass probiert man am besten selbst aus.

 

[BuzzFahrer]

Da öffnet sich wieder eine neu Büchse der Pandora ... HA, HA, HÄ
Die EV PA hat für mich genug Pegel wir spielen da mit so einer art lAzy DC Kapelle drüber, bei bis zu 200 Zuhörern (Pressluftbunker!) Die komplette Band mit Schlagwerk, Ketarren und so etc. Wenn das dafür reicht sollte es auch als alleiniger Bassverstäker reichen.
Was den Klang angeht ist das eher neutral mit leichter Bass/Hochton Anhebung die wurde diesem System mitgegeben.
Mein Bassanlage (Oberhessisch "Ohlache") im Proberaum derzeit Bugera BTX 3600 mit 2 mal Fufzehn EV siehe Bugera Strang.
https://www.bassic.de/threads/review-bugera-btx-36000-nuke.14861669/#post-16198018
Die Problematik mit dem Tiefmittenloch ensteht oft daraus das viele Basskisten diesen Bereich betonen, und wenn das von einem System nicht gemacht wird, sugeriert das einem es würde etwas fehlen, was aber eigentlich gar nicht da ist. Zudem sind das in den meisten Fällen genau diese Frequenzen die auf der Bühne und auch im Zuschaueraum Probleme bereiten. Deslhab muss man das ausbrobieren ob das etwas für einen ist. Mit zunehmendem Alter gefällt mir das immer bässer wenn der Sound möglichst neutral ist, warum das so ist ... ?

Um nochmal zum Bugera-EV Kasten zurück zu kommen dort habe ich das auch so gemacht das die obere 1x15" Fullrage alles bekommt und die untere 1x15" nur Frequenzen unter 100 Hz. Das ergibt für mich einen viel differenzierteren Klang als wenn beide alles abbekommen. Wie gesacht Geschmacksache.

Wie auch schon viele erwähnt haben ist das alles nix neues, das wurde schon in den 70ern gemacht, man erinnere sich nur an die Wall of Sound von grateful dead. Ich glaube der Kollege der bei den Rollenden Steinen spielt hat auf der Bühne ein PA System von Meyer sound oder so. In den 80ern war mal ein Kollege mit einem Bose System unterwegs, fällt mir jetzt der Name nicht ein. Ich meine auch das Stanley Klark mal mit einem PA System gesichtet wurde. Selbst Franzis Buchholz ex Skorpion hatte in den 80ern mal mit Bass, Mitten und Hochtonhörnern auf der Bühne experimentiert.

Das war wieder das Wort zum Wochenende, wie immer das trinken nicht vergessen.

 

[BuzzFahrer]

Ich kann in diesem Zusammenhang nur immer wieder auf die Glocken Klang Bass Art Geräte hinweisen

 

[lordbasstard]

die katze prüft auf dem bild ja noch. erst wenn sie sich hinlegt ist die anlage gut.

 

[HenrySalayne]

Mir stellt sich das hier so dar, dass es "nur" darum geht wie der Bassound am besten verstärkt wird. Dabei setzt ihr also voraus, dass die Box auf der Bühne keinerlei klangformenden Einfluss hat.

Nein, das wird hier nicht voraus gesetzt, sondern bewusst ausgeschlossen. Sinn und Zweck des Ganzen ist es ja bewusst eine lineare Wiedergabe zu erreichen, die von Einflüssen der Box befreit ist und den Front-Sound wiederspiegelt. Wenn man gerne einen speziellen Boxensound hätte, bitte. Gerade live finde ich das allerdings unnötig aufwendig. Will man einen modernen Sound braucht man sowohl DI als auch ein Mirkfon. Außerdem hängt der Sound von der Lautstärke und der Akustik ab.
Bei Gitarren geht das ganz gut, weil diese vom Klirr und der Bandbegrenzung der Boxen profitieren und weil deren Frequenzgänge gut mit dynamischen Allerweltsmikrofone (alla SM57) harmonieren.

 

[schubi_neu_38615]

Auf Grund des Obertonspektrums des Basses kommen selbst die tiefen Töne nur teilweise aus dem Subwoofer und es kommt auch viel aus dem Topteil.

Das stimmt. Selbst das tiefe F# kommt noch laut über Tops ab 120 Hz. Nur den richtigen Schub bekommste erst mit Subwoofer. Hatte in der alten Band auch nur über die PA gespielt (2x12er Peavey Tops und ein 18er Sub). Gitte und Drums übrigens auch ... trotz abgenommenem Amp und akustik Kit.

Ich sehe aber in meiner Box an meinem Amp einen Soundfaktor.

Das ist dann was anderes, aber live eben nicht immer einfach zu handhaben ... wobei das auch von der Box abhängt. Hast du ne 1x10er, die nen endgeilen Sound fährt -> Mikro vor und ab in die PA ... wenn du auf deinen Kühlschrank-Sound abfährst hast du auf kleineren Bühnen eher Probleme. Kommt aber auch auf die Mukke an und wie laut man generell ist.

 

[Chuck]

das wurde schon in den 70ern gemacht, man erinnere sich nur an die Wall of Sound von grateful dead.

Jau, die hab ich damals jede Woche gehört

 

[Spichler]

Das stimmt. Selbst das tiefe F# kommt noch laut über Tops ab 120 Hz. Nur den richtigen Schub bekommste erst mit Subwoofer. Hatte in der alten Band auch nur über die PA gespielt (2x12er Peavey Tops und ein 18er Sub). Gitte und Drums übrigens auch ... trotz abgenommenem Amp und akustik Kit.

Du spielst ja auch etwas lautere Musik wenn ich es richtig mitbekommen habe. Kannst du deine derzeitige 1183 mit der PA vergleichen was Klang und Pegel angeht? Ich hatte ja auch die 1183 und inzwischen die 1153HR. Sehr lineare Boxen, auch die 18er. Den Pegel den die macht erwarte ich dann schon von einer PA+Headroom um die Kickdrum und Gesang (vlt auch Gitarre) drüber laufen zu lassen. Da mache ich mir die größten Sorgen, dass da eine PA für um die 1,5k€ pro Seite (zb. EV ELX) das nicht schafft. Kannst du das vergleichen? (welche Tops und Sub waren das denn?)

Hintergedanke ist, sich als Band ne PA anzuschaffen. Dann hätten alles was davon und die FMC würde ich dann, wenn dafür auch übermotorisiert, zuhause spielen und gegebenenfalls als zusatz monitor nutzen.

 

[alice d.]

Sach mal, @alice303 , hast du gerade abwertend über Precis geredet?

nein. aber bei precis gibt es einen klanglichen unterschied zwischen den beiden pickuphälften. ist so. ist systemimmanent und nicht zu ändern. wenn man p-sound will, will man auch diesen unterschied.

Da öffnet sich wieder eine neu Büchse der Pandora ... HA, HA, HÄ

die "buchse der pandora" ist doch eigentlich so ein gitarristending...

ich glaube, ihr gabt es immer noch falsch verstanden:
mir geht es nicht darum, wann der mittel- oder hochtöner EINsetzt, sondern darum wann der sub AUSsetzt. jeder ton hat ein obertonspektrum, das über den mittel- oder hochtöner läuft.
aber was passiert, wenn zwischen b2 und c3 der sub wegen trennung bei 125 hz abschaltet? beim normalgestimmten viersaiter laufen ganze 7 töne über den sub, mein griffbrett bietet 36 töne...
alleine bei dieser milchmädchenrechnung noch das wort "neutral" (absurdest buzzword ever) in die diskussion einzubringen bringt mich zum lachen. bei meiner klassischen bassanlage läuft jeder ton voll über jeden speaker. die speaker mögen betonungen und schwächen bei einzelnen frequenzen haben - wie übrigens jeder speaker, auch die pa-box - aber es läuft wenigstens alles immer voll mit.

 

[BuzzFahrer]

Nartörlich ist Neutral im Zusammenhang mit Lautsprechern ein Unding, aber wenn es der Erheiterung dient.

Leider gibt es in der Akustik keine klaren „schnitte“ wie z.B. in der Optik. D.h. wenn der Subwoofer bei 125 Hz aussteigen würde bedeutet das nicht das der schlagartig darüber keine Frequenzen mehr abstrahlt. Genauso verhält es sich mit dem Top. Im Gegenteil ist es oft so das sie sich viel zu stark überlappen, das hängt u.a. auch von der Steilheit der Filter ab 6dB, 12dB, 96dB pro Oktave etc.
Warum macht man sich den z.B. bei Line arrays den Aufwand das jeder Speaker nur seine Frequenzband wiedergibt? Dann könnte man ja dort auch einfach alles durchlaufen lassen, z.b. die Subwoofer. Es ist aus HIFI Gesichtspunkten nicht gut wenn 2 unterschiedliche Lautsprecher das gleiche Frequenzband wiedergeben. Aber wenn das deinem Soundgeschmack gefällt dann ist das auch gut. Es klingt halt anders.

Wenn wir nun mal annehmen das eine aktive Trennung stattfindet von 125 Hz und 12 dB pro Oktave zwischen einem 12“ und 18“ Lautsprecher werden die Töne von einem 6 oder 7 Saiter noch gut zu hören sein. Und auch hier gilt ausprobieren!

Jau, die hab ich damals jede Woche gehört

Warst du mit denen auf Tour? Das hätte mich ja mal interessieren wie das damals geklungen hat?

 

[Gast25243]

Wenn wir nun mal annehmen das eine aktive Trennung stattfindet von 125 Hz und 12 dB pro Oktave zwischen einem 12“ und 18“ Lautsprecher werden die Töne von einem 6 oder 7 Saiter noch gut zu hören sein. Und auch hier gilt ausprobieren!

Jep, bei mir läuft es am besten bei 120Hz, die aktive Crossover hat 24dB/Okt.
Ein bisschen mehr oder weniger, das hörst Du extremst raus.
Und da die Top's eh mit der etwas zu schwachen 700er angefahren werden merkst Du es gleich zweimal. Ich brauch was größeres Ich bekomme gerade ein GAS-Anfall glaube ich

 

[alice d.]

so, angeguckt und angehört.
mein verdacht, was nachteile angeht, ist tatsächlich unbegründet. die h-saite ist schon sehr mächtig. und laut kann so ne pa auch sehr.

klar ist nur: wer auf röhre steht, wird mit der lösung nicht glücklich - auch wenn er mindestens genau so viel schleppen muß...
klein ist so ein system halt wirklich nicht. die pa-würfel sind größer als meine 412. und das rack mit dem ganzen quatsch, der sich da drin dann ansammelt ist auch größer als mein mywatt.

es ist nicht unbedingt eine bessere, sondern eine andere lösung. für leute, die 5-saiter und tiefer spielen ist das allerdings wieder interessant.