Man kann alles modellieren. Man darf aber nicht erwarten die Klanggüte eines Noble hinzukriegen. Die Teile kosten nicht umsonst ein Vermögen. Einen API pre kann man auch simulieren, aber die Direktheit im Ton ist nicht nur Sound sondern auch fühlbar. Dieses Gefühl, dass einen der Sound förmlich anspringt schaffen die digitalen Modelle m. E. (noch) nicht. Ich finde zb den Bass driver Di (Zero amp) in der Helix sehr gelungen. Aber das analoge Original klingt doch noch etwas lebendiger. Weiß nicht wie ich’s besser beschreiben soll.
Kenn den Noble nicht, aber kann das so bestätigen. In Videos & Co hört man da kaum bis keine Unterschiede. Sowas merkt man m.M.n. erst, wenn man vor einer hochwertigen Abhöre sitzt und selbst spielen kann. Daher find ich so "Voodoo" Diskussionen auch immer anstrengend, wenn die Leute noch nicht die Erfahrung gemacht haben bzw. den Vergleich hatten und einfach alles "abtun"
Das sind so Sachen wie eine Avalon DI Box, Vovoxkabel, 2000€ Studio-Preamps usw. Es sind nur Nuancen, mal etwas mehr Transparenz, der Sound springt einem mehr/direkter an (klebt an den Fingern), mehr Tiefe, ect... Konnt das im Studio selbst schon mehrfach erleben. Aha-Effekt war auch beim Gitarrenrecording, dass soundmäßig Kemper & Helix kaum von den abgenommenen Realamps zu unterscheiden waren, aber bei den Modellern hörte vor der Studioabhöre der Sound quasi nach einem Meter auf und bei dem über Box abgenommenen Amp konnte man gefühlt 10m tief in den Sound rein hören. War einfach mehr Plastizität und räumliche Tiefe/Breite da.
Da fehlt es halt an den letzten 2-3%, die zumindest ich, im Alltag nie identifizieren würde. Wenn ich im hochwertigen Studio sitze & selbst spielen kann, unter Umständen schon.
Daher wird man den "Sound" des Nobel sicherlich mit Helix, Kemper & Co nachstellen können (ob du die Fähigkeiten dazu hast, kA) und kaum jemand wird den Unterschied erkennen. Aber im 1zu1 vergleich wird hochwertiges analog Gear noch ne Weile seine Berechtigung haben, wenn es um die letzten paar Prozent geht.
Im Grunde ist die Vorstufe so rauscharm, dass man mit einem Aktivbass eher alles verschlimmert. Das ist halt ein Tribut an den Batterieverbrauch. Die richtig guten Low-Noise-OPs saugen die Battrie nach einem Gig leer, daher findet man dort fast immer diese Rauschbomben à la TL06x und kompatibel. Eine interne Aktive Klangregelung in einem Bass macht all die Vorzüge einer High-End DI-Box schon wieder zunichte, egal ob da Glockenklang, Noll oder sonstwas dransteht. Da kann ich dann auch direkt in eine passive DI gehen.
Die Erfahrung hab ich so noch überhaupt nicht machen können. Klar, schlechte Aktivbässe rauschen unter Umständen und bei Passivbässen hat das alles einen viel größeren Einfluss, aber sonst...
