Neuer Fretlessbass 4 oder 5 Saiter

[Red Cross]

PDa man beim Fretlessspielen Leersaiten (noch) mehr meidet als schon beim bundierten, versuche ich natürlich meine Fingersätze anzupassen. Das klappt noch nicht ganz so gut.

Verstehe ich nicht: Warum sollte man Leersaiten vermeiden, und warum gerade beim Fretless?

 

[kaiwl]

http://www.justchords.de/bass/fretless.html

"Die Besonderheiten des bundlosen Griffbretts sind reichlich auszunutzen, insbesondere in Form von Sliding und Anschlagstechniken. Da der spezifische Fretless-Sound nur bei gegriffenen Noten entsteht, ist die Verwendung von Leersaiten so weit wie möglich zu vermeiden."



Beim bundierten Bass gibts ja auch aus genau dem Grund die Nullbünde.


Wenn du anderer Meinung bist, klär mich bitte auf. Ich kann nur das wiedergeben, was ich glaube. Meine/solche Aussagen ergeben für mich schon Sinn. Immerhin kann ich bei ner Leersaite kein Vibrato anbringen. Ihr habt mir doch extra nen 5-Saiter empfohlen. Doch nicht wegen dem wummernden LowB sondern wegen der Fingersätze, so denke ich, richtig?

 

[Red Cross]

Sorry, sehe ich ganz anders. Aber ich hab ja auch Kontrabass gelernt.

Leersaiten sind doch unglaublich hilfreich, gerade beim Fretless.

 

[kaiwl]

Ich glaube auch mich daran zu erinnern, dass mein Lehrer damals mir ähnliches gelehrt hat.

Dass Leersaiten "hilfreich" sind, streite ich nicht ab. Es gibt auch ganz viele Situationen wos nicht anders geht. Aber wenns nicht zu extremsten Verrenkungen führt, strebe ich eigentlich schon immer leersaitenfreies Gezupfe an.




Der gleiche Hinweis, wieder von meiner Lieblings-Gratis-Bass-Info-Saite:

http://www.justchords.de/bass/bass4.html

Es geht unter anderem um die Frage der Anzahl der Saiten. Beim 5-Saiter steht als Vorteil:

"Leersaitenfreies Spiel einfacher"


So etwas ist mir eigentlich schon immer eingeimpft worden.

Warum meinst du, dass solche Gedankengänge beim Kontrabass nicht angebracht sind? So aus Interesse...

 

[Red Cross]

Ich müsste dir das vor Ort begreiflich machen, da sieht man gleich die Vorteile.

Vorteil ist eben, dass man das Instrument in Lagen aufteilt. Dadurch muss man nicht mehr aufs Griffbrett schauen, und kann auch flüssig nach Noten spielen. Die Leersaiten sind dabei wichtige Referenzpunkte.

Ich weiß schon, dass die meisten Bass-Schulen mittlerweile "one finger per fret" und das Spiel nach Tonleiter-Positionen postulieren.

Aber man merkt doch, dass die "althergebrachte" Schule ihre Berechtigung hat, was viele Dinge angeht. In den höheren Lagen spielt man dann ja sowieso auch "one finger per fret", wobei ich nicht wie z.B. Steve Bailey auch auf der Fretless Daumenlage verwende.

 

[.9r}t3*w-(4x]

@Tiefe_Toene:
Was ist Tonleiterposition?

@kaiwl:
Bei den Streichern wurden aus Klanggründen bis ins Barock gerne Leersaiten verwendet, aus Klanggründen, später dann nicht mehr, aus Klanggründen.
Man hats also mal so, mal so gespielt.

"Die Besonderheiten des bundlosen Griffbretts sind reichlich auszunutzen, insbesondere in Form von Sliding und Anschlagstechniken. Da der spezifische Fretless-Sound nur bei gegriffenen Noten entsteht, ist die Verwendung von Leersaiten so weit wie möglich zu vermeiden."

ist also entweder eine zeitbezogene Spielpraxis oder eine persönliche Meinung. Slidings ist etwas, was nach meinen Beobachtungen gerade nicht mehr so zum guten Ton gehört, der Spieler sollte sich nicht so an den Ton heran tasten sondern ihn sofort richtig treffen können (" Ein Bass ist keine Singende Säge"). Jetzt, zur Zeit.

Sie das alles wie verschiedene Kung Fu Techniken: Technik ist nötig, aber es gibt nicht nur eine.
Wenn Dir Kampftechnik zu martialisch ist, nimm den Begriff Sextechnik: Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine Frau zum Höhepunkt zu bekommen.
Jeder hat da so seine Vorlieben.

 

[Red Cross]

Vimes, Positionstechnik ist das was ich da als Bild gepostet habe. Die Amis nennen sowas shapes.

 

[.9r}t3*w-(4x]

Vimes, Positionstechnik ist das was ich da als Bild gepostet habe. Die Amis nennen sowas shapes.

ist das jetzt auf deutsch Tonleiterposition? Mir geht es nur um die Nomenklatur, damit nicht aneinander vorbei geredet wird.

 

[Red Cross]

genau...

 

[kaiwl]

Vimes:


OMG dann war alles was ich bisher gelernt hab sinnlos. Ich hätte gleich nach Lust (!) und Laune (!) spielen sollen.

Aber ist schon lustig, so differenziert habe ich das wirklich noch gar nicht betrachtet. Für mich war meine bisherige Meinung zu sinnvoll als dass ich sie jemals überdacht hätte.



Ich werd beizeiten auch mal Samples + Bilder reinstellen, ich vermute einige wollen sowas noch haben...

 

[Red Cross]

Ich glaube Vimes hat schon Recht. Dieses starke Vibratospiel ist eher eine Klamotte aus den 80ern.

Aber natürlich gehören Slides und Vibrato -in Maßen- immer noch Repertoire.

 

[kaiwl]

eine Klamotte aus den 80ern.

Och nööö, gerade Mick Karn taugt mir schon ziemlich...

 

[.9r}t3*w-(4x]

OMG dann war alles was ich bisher gelernt hab sinnlos. Ich hätte gleich nach Lust (!) und Laune (!) spielen sollen.

Das ist der Trugschluss. Du brauchst Technik und das erreichst Du ausschließlich durch vernünftiges Üben. Trotzdem ist es sinnvoll, wenn einer sagt: "Das wird so gemacht!" für sich zu fragen, wieso? Du hast ja schon musikalische Erfahrung, vielleicht fällt Dir etwas sinnvolleres ein, probiere es aus. Ich bin der Meinung, Kreativität fängt schon beim Üben an. Wichtig nur, dabei das Üben selbst nicht zu vergessen!!! (ich spreche da aus eigener Erfahrung...)
Vibrato oder Slides ist ein gutes Beispiel, beides ist Mode-abhängig, wenn Du gerne mit Vibrato spielst, spiele! Es gibt ja keine Musikerpolizei.
Musik ist Freiheit und nicht Regeln, es bleiben physiologische und physikalische Grenzen sowie "zu der Zeit hat man es so gemacht".
Frohes Üben!