Musikersuche - wie geht es euch im Fall der Fälle?

EADG schrieb:
Man kann doch direkt sagen, ob es passt oder nicht.
Zum Vergrößern anklicken....

Nee, finde ich (totaler Amateur) nicht.
Eine Band besteht aus mehreren Individuen. Auffassungen können unterschiedlich sein. Das will erstmal besprochen werden, ohne dass "der Neue" daneben steht.
Sonst hat man schnell die Situation, dass die Lauten in der Band die Leisen überfahren.
Ich hatte in den letzten Jahren zweimal die Situation, dass Drummer und Gitarrist super happy mit mir waren. Aber beides mal war es der Sänger, der sich nicht wohl mit mir fühlte, und dagegen war. Das mußte auch erstmal intern ausdiskutiert werden.
Habe ich vollstes Verständnis für; solange dann die Gründe auch ehrlich auf den Tisch kommen. Ich kann gut damit leben, wenn es heißt "Du bist mehr so der Rocker" oder "Du bist nicht Rocker genug" (war tatsächlich so).
 
gillento schrieb:
Ich finde es trotzdem legitim, die Entscheidung nicht sofort zu nehmen. Ich geh mal davon aus, dass nicht unbedingt jeder, den selben Eindruck von einer Person oder Performance hat. Von daher sollte man sich ruhig zusammen setzen und darüber reden, und dann eine Entscheidung (höchstens 2-3 Tage später) mitteilen.
Zum Vergrößern anklicken....
Also wir haben es immer so gehalten, dass wir (ausser es passt sofort nicht) 2-3 Proben vereinbart haben, wo sich sowohl die Band als auch der Bewerber entscheiden konnte. Wenn es mehrere Bewerber gab, die interessant waren, haben wir das auch kommuniziert. Genauso haben wir die Bewerber darum gebeten, auch uns gegenüber ehrlich zu sein, ob noch andere Bands in Frage kommen. Wir sind damit immer gut gefahren. Man lernt sich dann auch gleich etwas besser kennen.
 
EADG schrieb:
ür eine Amateurband finde ich sowas überkanditelt. Man kann doch direkt sagen, ob es passt oder nicht. "Vielleicht ist der nächste ja besser"... In dem Moment wäre ich weg.
Zum Vergrößern anklicken....
Ich finde es gerade in Amateutbands wichtig, nichts übers Knie zu brechen. Schließlich will man "Freizeit" miteinander verbringen und es soll nachhaltig Spaß machen mit der Person zu musizieren und im Team zusammenzuarbeiten. Ich finde das sollte wohlüberlegt sein und zwar von beiden Seiten. Und es geht ja auch nicht darum, ob der nächste besser ist. Wenn das musikalische Niveau passt, wäre dann die Chemie und Sympathie ausschlaggebend. Bessere gibts immer!
 
Wir spielen inzwischen seit acht Jahren in der aktuellen Konstellation zusammen (Drums, Tasten, 2 x Gitarren, 2 x Vokals und Bass). Das Alter liegt zwischen 45 und 70. Die zwei Gitter und die Sängerin sind in letzter Zeit extrem selbstzufrieden, was zur musikalischen Stagnation und beim Rest verstärkt zur Idee führt, etwas neues aufzuziehen.
Ist ist eben einfach Ärgerlich, wenn es nach Gigs immer wieder heißt: war doch alles gut. Beim letzten Mal haben wir einen Mitschnitt gemacht, um Probleme zu verdeutlichen. Resultat: Stimme häufig out of Tune, Gitarren oft rhythmisch daneben. Trotzdem hieß es wieder: war doch ein klasse Gig. :nix:
Haben auch schon mit verschiedenen Gitarristen Kontakt gehabt. Das übliche, Telefonate, Austausch von Setlisten und Verabredung zum Proben. Bislang ist es aber noch nicht soweit gekommen. Ganz oben auf der Hitliste der Begründungen: die Distanz zum Probeort ist plötzlich zu groß oder die Entscheidung ist für eine andere Band gefallen.
Schon frustrierend, zumal sich der Terminkalender fürs kommende Jahr so langsam füllt. In der aktuellen Besetzung bin ich skeptisch, ob wir die Gigs zusagen sollen.
Was tun, sprach Zeus? :confused::gruebel:
 
PickNick schrieb:
Wir spielen inzwischen seit acht Jahren in der aktuellen Konstellation zusammen
Zum Vergrößern anklicken....
Das ist ja eigentlich etwas Besonderes, und sicher auch ein sensibles Gebilde. Wenn sich sieben Leute vielleicht auch noch miteinander verstehen, finde ich das schon ein seltenes Glück. Wir sind zu dritt - da ist es viel leichter, sich zu einigen und sich auszugleichen.

PickNick schrieb:
Die zwei Gitter und die Sängerin sind in letzter Zeit extrem selbstzufrieden, was zur musikalischen Stagnation und beim Rest verstärkt zur Idee führt, etwas neues aufzuziehen. ... Stimme häufig out of Tune, Gitarren oft rhythmisch daneben. ... zumal sich der Terminkalender fürs kommende Jahr so langsam füllt.
Zum Vergrößern anklicken....
Interessantes Problem ... Wenn man jetzt eine Art Dirigenten oder Manager von außen dazuholt, um die Band zu coachen und zu verbessern, wird man das sensible Bandgebilde natürlich aus seiner Stabilität bringen. Ob es in dieser Konstellation vielleicht die Band weiterbringen könnte, und gleichzeitig unverfänglich ist, wenn man mal zusammen in ein Studio geht, ein paar Songs mit einem Producer zusammen aufnimmt? Dabei würden dann alle Musiker ihre eigenen "Spuren" noch mal sehr deutlich wahrnehmen und vielleicht von selbst verbessern wollen.
 
Zum Thema "Bock auf Band" haben, eine kleine Anekdote:

Wir mussten jüngst unseren Proberaum recht kurzfristig räumen. Das kam eher ungünstig, weil wir gerade mit neuer Sängerin auf die ersten Gigs ab November hinarbeiteten. Dort hatten wir mit PA und vier Monitor Wedges in durchaus erheblicher Lautstärke geprobt.

Im neuen Proberraum mussten wir ein "so leise wie möglich" Konzept umsetzen. Letzte Woche haben wir das erste Mal nach der mehrwöchigen Urlaubspause über einen Jam Hub mit Kopfhörern geprobt, was mit einiger Einstellungsfummelei verbunden war. Darüber hinaus legte der Kopfhörer spielerische Schwächen und bislang im Lärm untergegangene Abstimmungslücken z.B. im Backgroundgesang doch recht schonungslos frei... Wir waren recht ernüchtert und erkannten, dass noch einiges an Arbeit vor uns liegt...

Gestern zweite Kopfhörer Probe... Was soll ich sagen, ohne besondere Absprache ... alle waren top vorbereitet, alle Problemstellen konsequent nachgearbeitet, es knallt und drückt, dass es nur so eine Freude ist. Zwischendurch konnten wir uns ein frohes Grinsen nicht verkneifen. :bier:

Wir scharren mit den Hufen und können es kaum erwarten, wieder auf die Bühne zu kommen. So macht das Spass... :stolz:
 
Buchitsch schrieb:
Wissen Eure Bandkollegen, dass ihr parallel nach anderen Leuten sucht?
Zum Vergrößern anklicken....
Nein. Ansonsten würde uns die Band sehr wahrscheinlich sofort um die Ohren fliegen. Wir haben in diesem Jahr noch ein paar Gigs zu spielen, Verpflichtungen, die wir nicht so einfach absagen können. Wir haben geplant, dass Thema nach dem letzten Gig des aktuellen Jahres anzusprechen.
Ja, ich fühle mich auch nicht wohl mit der Situation. Zumal ich die beiden Gitter schon seit über 20 Jahren kenne und zumindest als sehr gute Bekannte bezeichnen würde. Hinzu kommt, dass die Sängerin die Schwester eines der Gitarristen ist. Die letzte Diskussion um ihre Schwächen hat schon zu einer gewissen Spaltung in der Band geführt. Wir trauen uns schon nicht mehr Verbesserungsvorschläge zu machen, weil es gleich das Trio auf den Plan ruft, um geschlossen Contra zu geben.
 

triona schrieb:
Soll das im Umkehrschluß etwa heißen, daß viele Kapellen nur so laut spielen, daß man die Fehler nicht mehr so deutlich heraus hört? :-/
Zum Vergrößern anklicken....
Für meine Band gilt, dass wir im Grunde unserer schlichten Gemüter eine erhöhte Grundlautstärke schon richtig gut finden und auch gerne mögen. Dass wir auch noch unsere diversen Schlampereien damit übertüncht haben, war eher ein angenehmer Nebeneffekt :D
 
Lobi schrieb:
Für meine Band gilt, dass wir im Grunde unserer schlichten Gemüter eine erhöhte Grundlautstärke schon richtig gut finden und auch gerne mögen. Dass wir auch noch unsere diversen Schlampereien damit übertüncht haben, war eher ein angenehmer Nebeneffekt :D
Zum Vergrößern anklicken....
Laut is schon geil, Alder! bass-guitar
Allerdings haben wir auch festgestellt, dass wir bei Proben in kleiner Besetzung, wenn beispielsweise der Keyboarder oder einer der beiden Gitarristen ausfällt, deutlich sparsamer und konzentrierter spielen. Bei voller Kapelle wird's lauter, und gerade das verführt oft dazu, noch ein bisschen mehr Gas zu geben. Unser Saxofonist kriegt dann oft nen Föhn.
 
PickNick schrieb:
Nein. Ansonsten würde uns die Band sehr wahrscheinlich sofort um die Ohren fliegen. Wir haben in diesem Jahr noch ein paar Gigs zu spielen, Verpflichtungen, die wir nicht so einfach absagen können. Wir haben geplant, dass Thema nach dem letzten Gig des aktuellen Jahres anzusprechen.
Ja, ich fühle mich auch nicht wohl mit der Situation. Zumal ich die beiden Gitter schon seit über 20 Jahren kenne und zumindest als sehr gute Bekannte bezeichnen würde. Hinzu kommt, dass die Sängerin die Schwester eines der Gitarristen ist. Die letzte Diskussion um ihre Schwächen hat schon zu einer gewissen Spaltung in der Band geführt. Wir trauen uns schon nicht mehr Verbesserungsvorschläge zu machen, weil es gleich das Trio auf den Plan ruft, um geschlossen Contra zu geben.
Zum Vergrößern anklicken....
Die angesprochenen Verpflichtungen machen die Sache natürlich nicht einfach. Und ich kann verstehen dass ihr damit bis zum Jahresende warten wollt.
Aber, sofern ich das anmerken darf, braucht ihr Euch nicht wundern dass ihr lauter Absagen von den anderen Bewerbern bekommt. Die riechen natürlich die Lunte, dass ihr Euren aktuellen Bandkollegen keinen reinen Wein einschenkt; und ehrlich gesagt hätte ich auf so ein Verhalten auch kein Bock. Wartet lieber mit den Auditions bis ihr die Sache untereinander geklärt habt. Und falls es das wirklich gewesen sein sollte, dann nehmt Euch in aller Ruhe die Zeit für einen Neuanfang.
 
crystalgreen schrieb:
Das ist ja eigentlich etwas Besonderes, und sicher auch ein sensibles Gebilde. Wenn sich sieben Leute vielleicht auch noch miteinander verstehen, finde ich das schon ein seltenes Glück. Wir sind zu dritt - da ist es viel leichter, sich zu einigen und sich auszugleichen.
Zum Vergrößern anklicken....
Absolut richtig.
Lohmannski schrieb:
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen - wenn man erkennt, ob jemand am Ball bleibt und Bock hat sich und die Band voranzubringen.
Zum Vergrößern anklicken....
Genau das ist der Punkt. Die Jahre, in der wir vernünftig Musik machen können ist für einige von uns aufgrund fortschreitenden Alters begrenzt. Die Frage ist in diesem Zusammenhang: können die besagten Bandmitglieder es nicht besser oder wollen sie es nicht? Die Sängerin kann es definitiv nicht. Was die Gitarristen angeht, wenn sie üben wird's besser.
crystalgreen schrieb:
Interessantes Problem ... Wenn man jetzt eine Art Dirigenten oder Manager von außen dazuholt, um die Band zu coachen und zu verbessern, wird man das sensible Bandgebilde natürlich aus seiner Stabilität bringen. Ob es in dieser Konstellation vielleicht die Band weiterbringen könnte, und gleichzeitig unverfänglich ist, wenn man mal zusammen in ein Studio geht, ein paar Songs mit einem Producer zusammen aufnimmt? Dabei würden dann alle Musiker ihre eigenen "Spuren" noch mal sehr deutlich wahrnehmen und vielleicht von selbst verbessern wollen.
Zum Vergrößern anklicken....
Könnte natürlich funktionieren. Unser neuer Sänger und gleichzeitig auch Soundmann (ist seit knapp einem Jahr dabei) hat die Aufgabe mehr oder weniger übernommen. Seine Expertise gründet auf langjährige Erfahrung als professioneller Tontechniker bei Großveranstaltungen wie Rock am Ring und Backing Vokals (z.B. bei Doro Pesch). Kurzum um, er hat die Band innerhalb kurzer Zeit auf ein anderes Level gehoben. Und wie gesagt, Tonaufnahmen bewirken wenig. Ich weiß nicht, ob's an der Selbstwahrnehmung oder an anderen Band internen Prozessen liegt.
 
Buchitsch schrieb:
Die angesprochenen Verpflichtungen machen die Sache natürlich nicht einfach. Und ich kann verstehen dass ihr damit bis zum Jahresende warten wollt.
Aber, sofern ich das anmerken darf, braucht ihr Euch nicht wundern dass ihr lauter Absagen von den anderen Bewerbern bekommt. Die riechen natürlich die Lunte, dass ihr Euren aktuellen Bandkollegen keinen reinen Wein einschenkt; und ehrlich gesagt hätte ich auf so ein Verhalten auch kein Bock. Wartet lieber mit den Auditions bis ihr die Sachen untereinander geklärt habt. Und falls es das wirklich gewesen sein sollte, dann nehmt Euch in aller Ruhe die Zeit für einen Neuanfang.
Zum Vergrößern anklicken....
Kann sein. Und ich gebe dir recht, dass wir mit den Auditions warten sollten, bis Klarheit herrscht. Bedeutet unter Umständen eine (längere) Zwangspause, bis die Programme laufen. Hängt natürlich ganz davon ab, wie fit der/die zukünftigen Gitarristen sind. Schade nur, dass eine Reihe Gigs im ersten Halbjahr 2025 über den Jordan gehen. Wie gesagt, das Thema Zeit gewinnt ab einem gewissen Alter eine andere Bedeutung. :opa:
 
PickNick schrieb:
Wie gesagt, das Thema Zeit gewinnt ab einem gewissen Alter eine andere Bedeutung. :opa:
Zum Vergrößern anklicken....
Da ist schon was Wahres dran...
rechtfertigt jedoch nicht ein m.E. "unfaires" Verhalten seinen Mitmusikern gegenüber.
Anyway, will Euch da nicht reinreden. Wenn Euch die Aspekte "Zeit" und "Gigs" wichtiger sind als das zwischenmenschliche Miteinander, dann ist das natürlich Euer Bier. :bier:
 
PickNick schrieb:
Nein. Ansonsten würde uns die Band sehr wahrscheinlich sofort um die Ohren fliegen. Wir haben in diesem Jahr noch ein paar Gigs zu spielen, Verpflichtungen, die wir nicht so einfach absagen können. Wir haben geplant, dass Thema nach dem letzten Gig des aktuellen Jahres anzusprechen.
Ja, ich fühle mich auch nicht wohl mit der Situation. Zumal ich die beiden Gitter schon seit über 20 Jahren kenne und zumindest als sehr gute Bekannte bezeichnen würde. Hinzu kommt, dass die Sängerin die Schwester eines der Gitarristen ist. Die letzte Diskussion um ihre Schwächen hat schon zu einer gewissen Spaltung in der Band geführt. Wir trauen uns schon nicht mehr Verbesserungsvorschläge zu machen, weil es gleich das Trio auf den Plan ruft, um geschlossen Contra zu geben.
Zum Vergrößern anklicken....

Finde ich komplett Scheiße. Das ist kein Umgang miteinander.

Probleme auf den Tisch. Mögliche Pfade besprechen:
a) ihr macht was und der Bandsound wird besser (change it)
b) wenn ihr nicht wollt, dann habe ich kein Bock mehr, mit Euch Musik zu machen (leave it)
c) es ist wie es ist und ich arrangiere mich damit (take it)

Ich hatte so eine Diskussion auch vor einigen Monaten. Wobei für mich nur a) und b) in Frage kamen. Die Band hat sich auf a) eingelassen, wir haben alle Auftritte gecancelt und sind in Klausur gegangen. Jetzt gab es das erste Zuschauerfeedback "Wow, ihr habt ja einen mächtigen Sprung nach vorne gemacht."

Einen Weg zu vermeiden, weil der unangenehm werden könnte, ist ein guter Hinweis darauf, dass das der richtige Weg ist.
 
PickNick schrieb:
Kann sein. Und ich gebe dir recht, dass wir mit den Auditions warten sollten, bis Klarheit herrscht. Bedeutet unter Umständen eine (längere) Zwangspause, bis die Programme laufen. Hängt natürlich ganz davon ab, wie fit der/die zukünftigen Gitarristen sind. Schade nur, dass eine Reihe Gigs im ersten Halbjahr 2025 über den Jordan gehen. Wie gesagt, das Thema Zeit gewinnt ab einem gewissen Alter eine andere Bedeutung. :opa:
Zum Vergrößern anklicken....
Ich stelle mir das auch schwierig vor: für eine 6-Monate-Periode keine Gigs annehemen ohne dass jemand fragt warum.
Ich sehe da auch nur die Möglichkeit der Transparenz wenns wirklich besser soll.
 
Du musst dich einloggen oder registrieren, um hier zu antworten.

Zurück
Oben Unten