ich hab mir damals in meiner 60s-psychedelia-euphorie die nuggets-box-sets gekauft. da ist tolle musik drauf. unbestreitbar. und fast alles ist wirklich rares zeug, das nie im radio laufen würde. auch diese boxen mit je 80-100 songs sind ja redaktionell vorgesiebt und enthalten dennoch einen nicht unbeträchtlichen anteil mist.
neulich geisterte hier ein video der ersten beat-club-sendung durchs forum. nostalgisch geil und für jugendliche, die damals vor dem fernseher sitzen durften sicher DAS ereignis, heißer als die mondlandung. aber wenn ich da mal die rosarote brille absetze, rutscht mir doch die linke augenbraue hoch.
wenn ich überhaupt von irgendwas wirklicher fan bin: ich bin die-hard hendrix fan. sein output zu lebzeiten war auch durchwachsen. auf den alben sind auch genug filler, die ich nicht so gerne höre. von motörhead bekomm ich eine für die insel ausreichende best-of doppel-cd zusammengestellt. aus meinem reichen fundus an über 350 john-lee-hooker-aufnahmen kann ich sicher eine doppel-cd kompilieren und den rest wegschmeißen. nicht mal die erste led-zeppelin-platte ist makellos.
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und wenn ich mal überlege, daß es 12 töne gibt, 90% aller songs liebessongs sind... irgendwann ist alles gesagt. die musik, die mich richtig begeistert, ist für ihre zeit innovativ gewesen. wenn man sich zeitzeugen anhört, wie die beatles, cream, hendrix... damals gewirkt haben - so ein erweckungserlebnis ist heutzutage schwierig zu erreichen. als ich nach jahren nur mit mozart und beethoven von meinen eltern elvis vorgespielt bekam, war das gigantisch. dieser meikel dschäggsn, den die anderen kinder damals gehört haben konnte gegen little richard aber so dermaßen einpacken - und bis heute kann ich mit michael jackson nichts anfangen. für mich war es damals anfang der 90er auch mal ganz banal "das boot" von u96. heute unvorstellbar, inzwischen finde ich die platte fürchterlich. aber damals war das mein persönlicher urknall, der alles davor degradiert hat, der erste technotrack, den ich je gehört habe.
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