Mikrofonierung für Live-Mitschnitte im Proberaum

@pepperbox Hast Du einen Händler am Ort? Oft kannst Du mehrere Mikros zum ausprobieren im Proberaum mitnehmen (ich hab zum Test meines Gesangsmikros nach dem Test im Laden meine zwei Favoriten mitgenommen und ausprobiert. Das teurere musste ich gleich zahlen.)

Bei den Mics, die noch in Diskussion sind (Sennheiser MD421, EV RE 20 und RE 320) würde ich empfehlen, das Beyerdynamic M88 noch mit zu testen. Das liefert viel Bass und Tiefmitten und hat weniger „Pre EQ“ als das RE320 oder das AKG112. Dein Statement zum D112 klingt so, als ob Du nicht auf Pre EQ - also vorgeformten Frequenzgang - stehst.
Das M88 ist auch vergleichsweise günstig - ich hab meines in perfektem gebrauchtem Zustand für EUR 190 bekommen. Es geht auch gut an der Bassdrum. Da steht meins - dazu Poppschutz (Schaumstoff) aufsetzen.
 
martinku schrieb:
hat weniger „Pre EQ“ als das RE320
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Wie kommst Du denn jetzt da drauf? Das RE 320 hat zwar die Option, für die Bassdrum-Abnahme gevoiced zu werden, die ist aber eben schaltbar.
Hier der Frequenschrieb ohne das Voicing:

1569.png
 
Ray Mahogany schrieb:
Wie kommst Du denn jetzt da drauf?
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Ohren und Frequenzschriebe?

Gehört hab ich sie beide schon - für mich hatte das RE deutlich mehr „Charakter“, und das bereits ohne zugeschaltetes Voicing.

Wenn‘s gefällt ist das RE320 ebenfalls ein sehr gutes Mikro. Mein Geschmack war‘s aber nicht.
Das RE20 ist laut Frequenzschrieb deutlich linearer - selbst ausprobiert hab ich das aber noch nicht.
 
Ray Mahogany schrieb:
...man beachte den Preisunterschied ;-)
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...der aber eher aus der Fertigung und weniger aus der Abstimmung kommt: Das RE20 ist „handmade in USA“, das RE320 ist ein chinesisches Industrieprodukt. Hab mal in irgendeinem Interview gelesen, dass die Industrialisierungsprozesse von Bosch sehr bei der Fertigungsplanung geholfen haben. Bosch hatte EV kurz vorher gekauft...

Gut sind sie (vermutlich - hab bisher ja nur das eine in der Hand gehabt) beide.
 
martinku schrieb:
@pepperbox Hast Du einen Händler am Ort? Oft kannst Du mehrere Mikros zum ausprobieren im Proberaum mitnehmen (ich hab zum Test meines Gesangsmikros nach dem Test im Laden meine zwei Favoriten mitgenommen und ausprobiert. Das teurere musste ich gleich zahlen.)
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Natürlich haben wir in Berlin Händler. Allerdings sind die inzwischen so motiviert wie ein Online-Shop. Gutes Personal oder Beratung Fehlanzeige.
Erinnert mich oftmals an die freundliche berliner Wurstfachwarenberkäuferin: " Woll´n se kieken oda koofen??"
Freitag erste Probe in vollständiger Besetzung. Mit neuem und alten Gitarristen. Nach kurzem beschnuppern .... kommen beede klar. Hab letzte Woche ein Sennheiser E865 Mikro zum testen im Raum, nicht weil es empfohlen wurde, sondern weil ich nach den vielen Tips, mal intensiv testen wollte, wie komplex Mikrofonierung wirklich ist.
Hatte mir da bisher anscheinend keine Mühe gegeben.
Probe mit AMpeg V4B, MXR M81 Preamp (direkt in den Input) und oben benannten Mikro.
Ich machs kurz. Hatte mir nicht gefallen. OK , erst mal den Preamp weg, da dieser nur ein weiteres färbendes Element ist.
Nach einer Stunde war ich schon ein wenig entnervt.
Das Mikro hat einen Grenzschalldruck von 150 dB (THD = 6 %). Mir fielen eure Kommentare wieder ein, also erst mal weg von der Kalotte. 15cm und ein wenig in Richtung Hochtöner ausgerichtet.
Kurzes Riff in die Runde gworfen, bißchen probiert, Sänger einen seiner Schubladentexte heraus geholt und los gings.
3 Anläufe für eine halbswegs klare Struktur. So schnell haben wir noch nie einen Songs geschrieben.
Mein Basssound war jenseits von allem was ich mir als geilen Basssound vorstelle aber es hat eigentlich ganz gut gepasst.
Weltbild zerstört?!?
Würde den völlig unbearbeiteten Live Mitschnitt hier gerne mal reinstellen und eure Meinung dazu hören.
Könnt ihr mir einen Tip geben wie man so etwas hier am besten rein stellt?
 
Zuletzt bearbeitet:
ich finde, hier bekommt man eine Ahnung, warum so viele Toningenieure live ein DI-Signal bevorzugen.

Es klingt eben nach Proberaum-Mitschnitt und dafür eigentlich ganz gut.

edit: was ich mit meinem ersten Satz meine ist, dass es eben alles andere als einfach ist, mit einem Mikro immer einen guten Sound einzufangen. Mit der DI hat man meistens auf Anhieb einen Sound, mit dem man zumindest arbeiten kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieser Thread war für mich bereits in dem Punkt hilfreich , dass ich zukünftig die Kombi DI / Mikro fahren werden.
Ein Song mal eben so aus dem Handgelenk, 2 Gitarristen die zum ersten mal zusammen spielen, dass ganze relativ differenziert, um die festgehaltene Idee zu vertiefen. Dafür ist es OK.
Interessant für mich war dass der Bass alles andere als dominant ist aber schön im Mix.
Glaub mir, ich hatte schon ganz andere Mitschnitte erlebt.
Falls noch jemand Anregungen hat , sind diese gerne willkommen.
 

fiss-a-wiss schrieb:
edit: was ich mit meinem ersten Satz meine ist, dass es eben alles andere als einfach ist, mit einem Mikro immer einen guten Sound einzufangen. Mit der DI hat man meistens auf Anhieb einen Sound, mit dem man zumindest arbeiten kann.
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Absolut. Je mehr potenzielle soundverändernde Quellen vorhanden sind. umso schwieriger. Ich hatte den MXR M81 abgeschaltet, werde auch mit dessen DI weiter experimentieren.
 
Das klingt für einen Proberaummitschnitt doch richtig gut! Wie du schon sagtest wurde die Balance zwischen den Instrumenten und den Vocals doch ziemlich gut getroffen, damit habt ihr eine Referenz in der man sich zurecht finden kann. Den Ansatz von Mic + DI kann man noch auf die Gitarren erweitern, Ampsound kann man später mit Plugins oder durch reampen erzeugen. Dann haben die Saiteninstrumente schon mal Einzelspuren, das kann bei Situationen wie "Ich kriege den Teil irgendwie nicht mehr hin" helfen.
 
Danke für das nette Feedback. Mit der Balance bin sehr zufrieden. Mich hat durch gewundert dass der Bass Sound mir gefällt , obwohl ich die Bässe ganz schön heraus genommen habe. Aber am Ende zählt immer das Gesamtergebnis.
 
Na die Frage ist ja auch, wozu Du die Aufnahmen machen willst - wenn es dir darum geht, den Bass gut zu hören, Ideen festzuhalten etc....dann würde ich mit Mikrofon gar nicht anfangen, da ist DI viel einfacher.
Wenn es um Recording für die Nachwelt geht, dann sieht das anders aus....
 
Erst mal Ideen festhalten, altes Material mit neuem Gitarristen festhalten, später Demo, Findung eines Mikros für Live.
Thema DI : suche ich noch parallel
Die DI aus dem Mxr M81 ist schön, allerdings nur solo. Mit dem Ampeg V4B zusammen war nicht so meins.
Sind halt weitere Baustellen.
 
Also für einfache Aufnahmen im Proberaum würde ich zur DI greifen.
Live am liebsten DI und Mic - aber ehrlich gesagt nur, wenn die Person am FOH damit auch arbeiten kann... Wenn Du nicht mit guten Techniker*innen arbeitest, würde ich auch da nur zur DI greifen, das ist die sicherere Variante
 
Naja, schwer zu sagen.

Erstmal: willst Du wirklich nur DI oder auch Preamp mit EQ, Drive etc? Der Markt gibt da viele unterschiedliche Sachen an.
Sowohl aktive als auch passive DIs, mit und ohne Schnickschnack.... Über die Soundunterschiede lässt sich streiten.
Schau dir doch mal die diversen Threads und Vergleichstests hier im Forum an...
 
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