Oh, da kann ich aus der Perspektive meines Hauptinstruments etwas beitragen: Für den reinen Probebetrieb ist das AKG Set sicher ok, ob die Rimhalterungen allerdings etwas taugen, weiß ich nicht. Beyer hat hier eine ganz hervorragende Klemme im Gepäck, die ihr euch alternativ anschauen könntet (Beyer MKV 87).
Diese Sets verlocken erstmal, weil sie für teils kleines Geld eine Komplettlösung versprechen. Die besten Mikros sind es allerdings meist nicht, vor allem in der Bassdrum werkelt oft ein eher fauler Kompromiss. Es könnte daher auch sinnvoll sein, sich selber ein Set zusammenzustellen - dieses kann dann auch gleich für Recordings genutzt werden.
Ich kann für so einen Ansatz folgende Mics empfehlen, die auch ab vom Drumset vielseitig einsetzbar sind:
Bassdrum: Behringer BA19a - ein absolutes P/L-Wunder und vom Typ „Set and Forget“. Das legt man einfach rein in die BD und hat sofort einen brauchbaren Sound. Ich schreibe das aus voller Überzeugung - ich habe reichlich andere und teure Bassdrummikros, aber für eine solche Anwendung ist das Behringer nicht zu toppen.
Snare: das gute alte Shure SM57, einfach das richtige Teil am richtigen Ort! Alternativ ein i5 von Audix (etwas moderner im Klang).
Toms: hier funktioniert fast jedes dynamische Mikrofon - angefangen vom SM57 über SM58 bis hin zu e603/604. Ein Budget-Tipp sind die t.bone MB85 Beta, die dort echt gut klingen und kein Vermögen kosten. Die teuren Modelle wie MD 421, Shure Beta97, Beyer M201TG usw. lasse ich jetzt mal weg, die gehen bei 3-4 Toms nämlich richtig ins Geld, lohnen aber nur für hohe Ansprüche live oder im Studio.
Overheads, Hihat: hier würde ich etwas mehr investieren, weil die ganz billigen Elektret-Kondensatoren teilweise echt fies klingen.Ein Tipp (leider nur noch gebraucht zu bekommen aktuell) wären die Oktava MK-012 mit Nierenkapseln - die sind für das Geld wirklich amtlich und klingen nicht so kreischend in den Höhen wie viele andere Mics. Davon 3 Stück und ihr braucht nie wieder nach Kleinmembran-Kondensatormikros zu suchen. Alternativ auch ein Tipp:
https://www.thomann.de/de/haun_mbc660l_mikrofon.htm
Warum 3 Mics für OH und Hihat? Ich kann nur von meinen IEM Erfahrungen sprechen mit gut abdichtenden IEM Hörern - da hört man Instrumente, die nicht abgenommen sind, nicht oder nur viel zu leise. Das gilt bei mir vor allem für die Hihat, die ich über die Overheads nicht gut genug höre und sie daher mehr „quäle“ als notwendig. Daher möchte ich die für mich immer getrennt regelbar abgenommen haben.
Nicht vergessen vernünftige Kabel und Stative/Klemmen! Ich empfehle K&M und Kabel mit Neutrik Steckern - sowas kauft man einmal und hat Ruhe. Alles andere muss später dann nochmal neu gekauft werden, nachdem man sich Jahre damit abgenervt hat… lohnt nicht!
