Mensur - Saitenstärke - Spiel"gefühl"

Mad Jazz Morales

S.v.D - P.v.G.P.S. - m.i.m.o.s-e
Beiträge
8.561
Ort
DE
Bassix
ß279.990
Kann man:in einen erklärbaren (für nichtstudierte verständlichen) Zusammenhang zwischen Mensur, Saitenstärke und dem Greifgefühl herstellen?
Frage für einen Freund.
Shyce, hab keine Freunde.
Frage aus Neugier Interesse.
Gedachtes Beispiel:
Bass 1: 34" Mensur
Bass 2: 32"
Bass 3: 30"
35" und mehr interessiert mich persönlch gerade nicht
Saiten immer
Stainless Steel Roundwound
40-60-80-100

Fühlt sich das Greifen dann immer grundsätzlich gleich an?
Gibt es, wenn dem nicht so ist eine Formel, die fast immer greifen müsste?

Also - wenn bei 34" die 100 E-Saite für gut empfunden wird, muss man bei 32 95/105 und bei 30 90/110 nehmen, damit es gleicht griffig ist?
Versteht ihr mich?
Könnt ihr auch mal was sagen, bitte?!

Hallooooo


Mist, vergessen "Thema erstellen" zu drücken
 
Fragst Du nach dem Greifgefühl der linken Hand? Ich denke, dass dieses von der Saitendicke, der Saitenspannung, dem Abstand der Saiten vom Griffbrett und vom Abstand der Töne oder Bünde bestimmt wird. Natürlich auch vom Saitenrelief und Material.

Ich persönlich, mit moderatem Talent und mäßiger motorischer Geschicklichkeit ausgestattet, habe es gern, wenn die Saiten leicht zu drücken sind und nicht zu hoch liegen. Ich mag eher glattere Saiten und Tapewounds.

Wenn die Mensur kürzer ist, müssen die Saiten entweder schwächer gespannt oder dicker gewählt werden, um die gleichen tiefen Töne zu erzeugen. Nachteilig dürfte bei geringerer Saitenspannung sein, dass dann die Saiten leichter mal gegen das Griffbrett scheppern und schnarren. Werden die Saiten zum Ausgleich der kürzeren Mensur allzu dick, sind sie schwerer zu greifen.

Wenn die Mensur kürzer ist, dürfte es leichter sein, Tonfolgen mit der linken Hand zu greifen. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum Musiker mit kurzen Fingern und Armen trotz der oben genannten Nachteile manchmal zu Instrumenten mit kürzeren Mensuren greifen.
 
Kuckuck, ja, als Rechtshänder greife ich mit der linken Hand. Mit rechts "spiele" ich.

Ich versuche weiter zu erläutern:
Mein Fender Bullet hat ne 34" mensur. Ich spiele ihn mit 40-100 Pyramid Stahl
Mein "Neuer" hat 30" (76cm). Ich möchte mit der Greifhand ein ähnliches Greifgefühl haben.
Erreiche ich das mit gleicher Saitendicke?
Eher mit dickeren Saiten (Pyramid hat als Short-Standard 45-105)!?
Eher mit dünneren? (Rotosound hat Swing 66 in 40-50-75-90)
 
Das größere Problem, als das Greifgefühl an den Fingerspitzen, dürfte beim Wechsel zwischen diesen beiden Bässen sein, dass die Greifweite anders ist, Du spielst diese Instrumente ganz anders.

Für Deine Zwecke (gleiches Greifgefühl) müsstest Du doch eigentlich einfach genau die gleichen Saiten beim kleinen Bass verwenden. Wie oben von mir überlegt, wäre dann die Saitenspannung geringer.

Wenn Du dickere Saiten nimmst, hast Du definitiv nicht mehr das gleiche Greifgefühl mehr, aber die Saitenspannung kann ähnlich sein — also möglicherweise eher ein Vorteil für Deine rechte, als für die linke Hand.
 
Das größere Problem, als das Greifgefühl an den Fingerspitzen, dürfte beim Wechsel zwischen diesen beiden Bässen sein, dass die Greifweite anders ist, Du spielst diese Instrumente ganz anders.

Für Deine Zwecke (gleiches Greifgefühl) müsstest Du doch eigentlich einfach genau die gleichen Saiten beim kleinen Bass verwenden. Wie oben von mir überlegt, wäre dann die Saitenspannung geringer.

Wenn Du dickere Saiten nimmst, hast Du definitiv nicht mehr das gleiche Greifgefühl mehr, aber die Saitenspannung kann ähnlich sein — also möglicherweise eher ein Vorteil für Deine rechte, als für die linke Hand.
Das unterschiedliche Mensuren Probleme bereiten ist genauso ein Mythos wie "Du musst eine Millionen Stunden saubere Grundtöne auf nem Kontrabass greifen, um den mit auf die Bühne zu nehmen."
Machen ist das Geheimnis.
 
Das kann gutgehen, muß aber nicht. Wenn die Saite an der Mechanik bricht, ist das kein Gewährleistungsfall.
Warum denkst Du denn, dass die gleichen Saiten beim Bass mit der kleineren Mensur an den Mechaniken brechen sollten? Meinst Du, wenn er die selben Saiten nimmt, also die vom ersten Bass, und auf den zweiten rübernimmt? Ich dachte, er will beide Bässe parallel spielen und würde deshalb für den kleineren Bass eine zweite Garnitur Saiten kaufen.
 

Ich möchte mit der Greifhand ein ähnliches Greifgefühl haben.
Greifgefühl, das sind viel zu viele einzelne Komponenten, nicht nur der Saitenzug bei Saitenstärke X bei Mensur Y. Man kann ja mit der gleichen Saiten auf verschiedenen 34er Bässen schon leicht unterschiedliches "Zug-Feeling" haben, welches auch davon abhängt wie gerade man den Hals stellen kann.
Dann kommen noch viele gefühlte Apsekte dazu, wie wie schnell reagiert der Bass, was hat der für ein Sustainverhalten, wie verhält sich die Saitenstärke zu den Halsmaßen usw.
Und auch nicht zu vergessen: Wieviel Saitenzug mag der Bass überhaupt, damit er gut klingt?
Dein "Neuer" wird doch so ne Semihollow Vintage-Kiste, right?
Der verhält sich vom Spielgefühl, Klangentfaltung usw sowieso komplett(!) anders als der Fender-Brettbass.
Solche bässe klingen, nach meinem bescheidenen Eindruck, eher mit schlanken Flats richtig gut, mit dickeren Rounds eher nach Keksdose.
Bei Vintage-Oldenburg habe ich mal einen Guild Starfire angespielt mit schlanken, eingesuppten Flats.
Der konnte nur einen Sound, der war sehr speziell und alles andere als Vielseitig - aber erklang fantastisch.
Das baugleiche Instrument daneben mit Rounds, dagegen nur dosig plärrig. Dem Bass wurden Flats verpasst und Tage später war der verkauft - noch vor dem anderen Starfire, klang mit den anderen Saiten also mindestens genau so gut oder jemand wollte eine 3k Keksdose haben

zwei bauähnliche Vollholzbässe mit verschiedenen Mensuren, aber insgesamt eher ähnlichen Merkmalen, das kann man gut vergleichen und da im ZWeifel einfach für den Shorty die gleichen Saiten etwas stärker für kurze Mensur kaufen.
Alles andere muss man
und herausfinden.
 
Das unterschiedliche Mensuren Probleme bereiten ist genauso ein Mythos wie "Du musst eine Millionen Stunden saubere Grundtöne auf nem Kontrabass greifen, um den mit auf die Bühne zu nehmen."
Machen ist das Geheimnis.
Das mit dem umgewöhnen ist wieder einen mad theatralische auslegung des themas.

ich hab nur einen 32” (unlinierter fretless) unter meinen regulären 34” bässen.
wenn ich den mal zwischendurch spiele merke ich schon daß da erstmal nix mit blind spielen geht, kommt im stück dann z.b. mal n tiefes F ist meine griefhand erstmal auf anschlag “oh, da ist ja gar kein hals mehr 😉”.

aber du hast in dem recht daß man/ich da nach 20-30 min ganz gut umstellt.
 
Ich hab 2 im Prinzip komplett baugleiche Marleaux 5-Saiter, einen in 34 (Ebenholzgriffbrett) und einen in 32 (Bubingagriffbrett), beide mit 40er Saiten.

Die Unterschiede beim Greifen und vom Saitenzug finde ich nicht so gravierend. Er ist da, aber vernachlässigbar. Die Entlastung des Greifarmes durch den kürzeren Hals ist allerdings deutlich spürbar.

Sie klingen recht unterschiedlich. Der Longscale rund und ausgeglichen. Der Mediumscale etwas nasal mit mehr Mitten und einem Tick weniger Bässe. Ob das ausschließlich an der Mensur oder auch am Griffbrett liegt, ist halt die Frage. Beide klingen aber sehr differenziert. Auch wenn die H-Saite des 32ers weniger Bässe mitbringt, klingt sie nicht leiser als die anderen Saiten.

Ich kann beide vergleichen mit einem 30er Jazz Bass 5-Saiter (Elwood von Maruszyk/Mensinger) mit 40er Saiten. Hier merkt man die Unterschiede beim Greifen und vom Saitenzug dann schon deutlicher. Auch sind H und E-Saiten schon merklich weniger präsent, was man durch die Elektronik aber noch ausgleichen kann. H und E klingen leiser als die anderen Saiten. Im Vergleich zu dem 34er und dem 32er klingen die Bässe etwas verwaschen. Mit Hilfe der Elektronik kann man trotzdem mächtige und tiefe, Hifi-artige Bässe rausholen, allerdings auf Kosten der Differenziertheit.

Mein Fazit: Ab einer Körpergröße von 180 cm sollte man wegen des Sounds zum Longscale greifen. Wer kleiner ist oder Rücken hat, muss halt abwägen, ob er / sie einen Kompromis zwischen Größe, Gewicht und Sound eingeht.
 
Warum denkst Du denn, dass die gleichen Saiten beim Bass mit der kleineren Mensur an den Mechaniken brechen sollten?

Wenn der Bass kleine Mechaniken hat und nicht string-through ist, liegt etwas von dem voll umsponnen Teil der Saite um die Mechanik und bekommt Druck, für den sie nicht gemacht ist.

Und selbst beim Shorty mit through-body-stringing wären Mediumscale-Saiten besser.

Bei Pyramid sollte das keine Sache sein, Sätze für die verschiedenen Mensuren zu bekommen.
 
Mein Fazit: Ab einer Körpergröße von 180 cm sollte man wegen des Sounds zum Longscale greifen. Wer kleiner ist oder Rücken hat, muss halt abwägen, ob er / sie einen Kompromis zwischen Größe, Gewicht und Sound eingeht.
Sag das mal dem da :D Der ist gut einen Meter neunzig gross, wenns reicht.:prost:
th


@Mad Jazz Morales, grundsätzlich bei der kurzen Mensur etwas dickere Saiten, aber eine Stufe zwischen 30" und 34" reicht, also z.B. 40er und 45. Die 32" liegen dann dazwischen. Grundsätzlich bin ich aber bei @Mudskipper die Unterschiede der Bässe hängen auch an anderen Sachen, und für so einen Semiakustik würde ich wahrscheinlich auch keine SwingBass aufziehen.
 
Ich spiele auf meinem Mediumscale-Bass Mediumscale-Saiten und auf dem Longscale-Bass spiele ich Longscale-Saiten.
Ich gehe davon aus, dass der Hersteller nicht nur die Länge ändert, sondern auch andere Faktoren wie bspw. die Seele/den Kern, um das Spielgefühl und den Saitenzug anzubassen.

Also: Longscale-Bass mit "medium-light Saiten" >> Shortscale-Bass mit "medium-light Saiten" und alles ist gut.
 

Zurück
Oben Unten