Meine Erfahrungen mit Alembic

[Magellan]

Hallo Forum,

ich habe mir vor circa einem dreiviertel Jahr einen Alembic Orion 4 Saiter gekauft und seither einige eher unschöne Erfahrungen mit dem Instrument gemacht. Ich möchte das Ganze hier mal schildern und zur Diskussion stellen, vielleicht sehe ich die Dinge ja auch einfach falsch...

Ich habe das Instrument als "Bass fürs Leben" neu beim einzigen Händler, der in Deutschland Alembic verkauft, erstanden. Zwar ist der Bass Baujahr 1997, allerdings wurde mir versichert, dass er neu und unbespielt sei (lange Standzeiten bei Edelbässen etc...).

Nachdem ich den Bass etwa ein halbes Jahr gespielt hatte viel mir auf, dass sich an den Stellen des Korpus, die häufig berührt werden, der Lack ablöst. Insbesondere da, wo ich den Daumen der rechten Hand abstütze bin ich mittlerweile durch bis aufs nackte Holz. Ich habe extrem kurze Fingernägel, nicht dass einer denkt...

Weiterhin zeigen sich bereits jetzt in den tieferen Bünden ebenso tiefe Rillen. Ich spielte von Anfang an Elixier Saiten, die ja nun nicht unbedingt als Bundfresser bekannt sind. Diese beschichteten Dinger sollten wohl eher "safer sex" für die Bundstäbchen sein.

Nächster Punkt: Die Klinkenbuchse (genauer gesagt der Teil davon, der die Spannungsversorgung der Aktivelektronik triggert) hat eine Macke. Ich habe genau ein Kabel, mit dem ich den Bass ohne ständiges, lärmendes Ein-Aus der Elektronik spielen kann, nämlich das, das ich beim Basskauf dazu genommen habe. An allen anderen Kabeln, die ich so rumliegen habe verweigert der Bass den Dienst ganz oder macht einen Höllenlärm, sobald sich das Kabel bewegt.

Ich war mittlerweile nochmal im Laden und habe um eine Stellungnahme gebeten. Diese wie folgt: Der Lack löse sich ab, da es sich um einen speziellen, extra dünnen Polyurethanlack handle. Dieser dünne Lack hindere - so der Fachmann - das Holz weniger am Schwingen, was einen besseren Klang ergäbe. Die Bundabnutzung sei normal. Und so eine Klinkenbuchse könne man ja schließlich austauschen.

Ich habe mittlerweile im Abstand von jeweils einigen Monaten insgesamt drei E-Mails an Alembic geschrieben und habe bisher keine Antwort erhalten. Vom Hörensagen her erreichte mich die Info, dass die zuständige Mitarbeiterin, eine gewisse Mica, derzeit krank sei und daher der Support bei Alembic nicht funktioniere. Achso, na dann...

Mittlerweile sind mir weitere verarbeitungstechnische Mängel an dem Instrument aufgefallen, die ich bei einem Instrument in dieser Preisklasse und bei diesem Firmennamen nicht okay finde: Die Halstasche (der Orion hat einen eingeleimten Hals) ist unsauber gefräst, es ist ein Stück des Deckenholzes abgesplittert. Dies ist keine nachträgliche Beschädigung, da der Schaden UNTER der ultradünnen (hier übrigens pampig-weißen) Polyurinalschicht liegt. Die Abdeckung für die Trussrods hat auf der Unterseite eine Ausfräsung, hier wurde aus Versehen mit der Fräser zunächst zu tief eingestochen. In der Fläche, die hier entstehen sollte findet sich also ein ovaler Fräsfehler mit zwei verschiedenen Tiefen, sieht aus als wäre einem die Flex ausgekommen...

Dass die Potis mittlerweile nach Grad der Benutzung gestaffelt unterschiedlich schwer zu drehen gehen (demnach also ziemlich schnell ausleihern/verschleißen, zweifelsohne SEHR hochwertig sind) sei nur am Rande bemerkt.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich enttäuscht bin. Ich finde nicht, dass ich Unmögliches verlange, alles, was ich hier bemängelt habe würde man vermutlich genauso in den Testberichten der einschlägigen Fachzeitschriften finden. Ich habe andere Bässe wesentlich länger gespielt und die zeigen KEINE dieser Mängel.

Was ich wissen möchte: Verlange ich zu viel? Habe ich n Hau weg?! Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen oder eben überhaupt nicht?

P.S.: Klang und Bespielbarkeit sind n Traum.

 

[Jost Halenta]

Bei so hochpreisigen Instrumenten sollte man Mängel nicht einfach hinnehmen. Allerdings geht dünner Lack ziemlich schnell flöten gerade da, wo man immer den Daumen abstützt.
Grundsätzlich gibt es allerdings einen typischen Mentalitätsunterschied mit den Amerikanern, der mir in vielen Gesprächen und eigenen erfahrungen immer wieder bestätigt wurde.
Wenn ein amerikanischer Gitarrenbauer (kommt auch bei Musikern vor)nach durchzechter Nacht am nächsten Morgen etwas neben der Spur ist, verkauft er dir dieses Montagsmodell und sagt, er wäre schließlich kein Roboter und eine gewisse Streuung ist nur allzu menschlich. Das Gerät funktioniert und Du hast eben ein bißchen Pech gehabt. Du hättest aber auch Glück haben können und ein absolutes Sahnestück erwischen können und hättest dafür auch nur den normalen Preis bezahlt.
Europäische und asiatische Gitarrenbauer ärgern sich und schmeißen das Ding weg. Meine Aussage ist natürlich sehr pauschal und trifft selbstverständlich niemals auf alle zu, aber ich habe auch in der Zusammenarbeit mit amerikanischen, japanischen und europäischen Firmen immer wieder diese Auffälligkeit in Verbindung mit Amerikanern bemerkt.
Zum Beispiel die Qualitätsstreuung bei Fender USA ist hier im Forum ja bestens bekannt.

 

[edel]

also sooo abwegig ist das nicht, dass n neuer alembic schon 10 jahre beim händler steht. ich kenne hier inner schweiz gleich mehrere leute, die high-end bässe schon so lange neu im laden stehen haben, darunter auch alembics. wenn ein händler so ein hochpreis-teil für seinen laden bestellt, ist das risiko enorm, dass er das teil jahrelang nicht loswird, bis genau die richtige person in den laden tritt, die genau sowas sucht und erst noch die nötige kohle hat...
aber zurück zum eigentlichen problem. ja, schade hast du all die mängel nicht beachtet, als du das teil gekauft hast. das ist natürlich schon schwierig, dann nachm dreiviertel jahr noch mit sowas zu kommen. dass der typ die buchse nicht einfach gratis austauscht, ist unter jeder sau, der ist ja wirklich blöd, seinen ruf wegen son billig-teil aufs spiel zu setzen. ich mein, du hast ja für den alembic auch ordentlich kohle abgeladen in seinem geschäft. sowas ist einfach nur saudoof.
tschah, also und das mit den bünden kann ich mir auch nur so erklären, dass die schon von anfang an runtergespielt waren, d.h. dir der typ tatsächlich ein gebrauchtteil als neu untergejubelt hat. das ist natürlich obermies! also ich hab meinen f-bass jetzt 5 jahre und sehr viel gespielt, aber die bünde sind noch praktisch wie neu trotz meines recht rauhen spielstils...
zum abgespielten lack sagich jetzt mal nix, das kann die fenderfraktion übernehmen, die kennt sich besser aus mit abgewetztem lack, das problem kenn ich halt gar nicht... [][][]
tscha schade, ich wünsch dir trotzdem schöne weihnachten und lass die buchse woanders austauschen und freu dich am klang und der bespielbarkeit deines orion!
greez
edel

 

[ISI]

"Meine Aussage ist natürlich sehr pauschal und trifft selbstverständlich niemals auf alle zu, aber ich habe auch in der Zusammenarbeit mit amerikanischen, japanischen und europäischen Firmen immer wieder diese Auffälligkeit in Verbindung mit Amerikanern bemerkt."

Arbeite erst einmal mit Spaniern zusammen, da kommen häufiger solche Mails wie "Was wollen Sie denn, wir haben doch geliefert!"[][][][]

Da nützen auch keine Erklärungen mehr was, das ist eben eine ganz andere Mentalität.

Aus eigener Erfahrung kann ich die Japaner nur loben, die Qualität ist sehr gut, es gibt kaum Ausreißer in der Produktion!!!

Aber zurück zum Thema
Ich habe auch schon einige schlechte Alembics gespielt, aber im Großen und Ganzen war die Verarbeitung eigentlich immer Ok. Ich gehe mal davon aus das das Instrument nicht umsonst so lange im Landen hing, der Händler ist es los und du hast den Ärger. Die Bundstäbchen waren bestimmt schon runter als du den Bass gekauft hast, so schnell nutzen sich die Teile nicht ab. Meinen Jazz Bass muss demnächst neu Bundiert werden, ich spiele ihn seit ca. 6 Jahren, mehrere Stunden am Tag und habe ihn gebraucht gekauft.

 

[BrunoBass]

Könnte man mal Fotos sehen?

 

[Oli Wan]

mal abgesehen von dem üblichen unsinn mit den fender-vergleichen..[ooo] (meine haben da merkwürdigerweise überhaupt kein problem mit) würde ich auch sagen, dass da was nicht stimmt, kann ich mir bei einem hochpreisigen instrument wie alembic schon mal gar nicht vorstellen. die lacknummer passiert unter normalen umständen nach vielen jahren des spielens, ich hab es noch bei keinem meiner bässe geschafft..
die kerben in den bünden deuten auf üble misshandlung oder schlechtes material hin, kann eigentlich auch nicht bei einem alembic sein, wenn es denn die original-bünde sind..(neubundierung?)
die buchse, nun das kann schon sein, sollte allerdings nicht, und muss vom händler auf jeden fall getauscht werden, ist ja als neugerät verkauft.
ich würde mal einen fachmann draufschauen lassen, ob das gerät wirklich so neuwertig ist oder vielleicht generalüberholt. (neue bünde, neu lackiert)

 

[Magellan]

Hallo!

Erstmal allen frohe Feiertage! Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Bei mir lässt der Weihnachtstrubel langsam nach, daher endlich Antworten und auch - wie mehrfach von euch angeraten - einige Fotos.

Zunächst zum Alter des Basses und der Glaubwürdigkeit: Im Laden gibt es neben meinem Orion noch drei weitere, die im gleichen Jahr gebaut wurden und sich von meinem nur durch das Deckenholz unterscheiden. Alle vier Bässe verbindet die gleiche Geschichte, was Alter und angeblichen Neuzustand angeht. Zufällig vier identische, gebrauchte Bässe zum Verkaufen reingekriegt zu haben fand ich abwegig und habe daher an die Story geglaubt. Angeblich hat der Händler sie seinerseits aus einem Laden, der zusperren musste, weil er seine Instrumente nicht an den Mann gebracht hat. Sollen noch in der Versandverpackung gewesen sein, als er sie übernommen hat. Damit zieht halt leider das Argument "Gurke, die 10 Jahre keiner wollte" auch nicht. Vier Gurken auf einem Haufen?

Zu meinen Spielgewohnheiten: Ich bin Amateur und spiele den Bass hauptsächlich zu Übungszwecken ca. eine Stunde pro Tag. Mit gewaschenen Händen im Wohnzimmer. Danach wische ich Fettspuren mit einem feuchten Tuch ab. Außerdem habe ich eine Bandprobe pro Woche, bei der ich effektiv zwei Stunden spiele. Und eine Unterrichtsstunde pro Woche. Auch hier ist Reinigung nach dem Spiel Pflicht. (Ich werde in meiner Band dafür aufs Korn genommen, dass ich Staub von den Pickups puste etc., ich nehm es ziemlich genau mit meinem Material).

Das Hauptproblem, die Lackablösung, macht für mich zudem schon keinen Sinn, da sie dort auftritt, wo ich meinen Daumen abstütze. Den Bass habe ich aber in erster Linie gekauft, als ich mit der Slaperei angefangen habe. Das hat mit meinem anderen Bass nicht so geklungen, wie ich es wollte. Will sagen: Ich habe die meiste Zeit, die ich den Bass nun spiele, den Daumen gar nicht abgestützt, sondern auf die Saiten gekloppt []. Plektrum ist übrigens ganz außen vor, hab ich noch nie genutzt.

Warum mir nix aufgefallen ist? Nun, der beschriebene Mangel an der Halstasche war mir aufgefallen. Ich hab es als "kann ich damit leben" hingenommen. Schäden an den Bünden sind mir nicht aufgefallen, ich habe aber auch nicht sooo genau hingesehen, ich hab ja ein Neuinstrument von einem namhaften Hersteller bei einem viel gelobten Fachhändler gekauft. Ich würde auch nicht die Karosseriespalte bei einem neu gekauften Mercedes vom Benz-Händler kontrollieren, bei einem Gebrauchten von privat dagegen definitiv...

Ich habe gestern Fotos gemacht. Dabei ist mir noch etwas aufgefallen. Ihr habe hier von evtl. erfolgter Neubundierung gesprochen. Ich habe nach wieder eingeleimten Holzstückchen der Griffbrettkante gesucht. Keine. Aber beim ersten Bund ist wohl Leim ausgetreten und wurde nicht vollständig weggeschliffen. Außerdem sieht man an der Leimung zwischen Hals und Griffbrett Spuren von ausgetretenem Klebstoff, der ebenfalls nicht 100%ig abgeschliffen worden ist. Und noch was Tolles: Einen der Tonabnehmer ziert ein erbsgroßer Lack- oder Klebstofftropfen, der so ohne weiteres nicht entfernt werden kann, die steinhart. Ich habe auch hiervon Fotos gemacht.

Die Abnutzung der Bünde ist relativ schwer zu erkennen und sieht auf den Fotos weniger dramatisch aus, als sie tatsächlich ist. Ansonsten spiegeln die Fotos sehr gut die Mängel wieder, die ich beschrieben habe.

Hier also endlich der Link:
http://magellanwakes.ma.funpic.de/

Ich war übrigens mehrfach beim Händler und habe mit ihm diskutiert, was die Mängel angeht. Seine Aussage kurz zusammengefasst:
Zurücknehmen des Basses ist nicht, er könne ja nix dafür, wie Alembic ihre Bässe bauen, es gäbe auch Wals, denen der Lack abgeht. Preisnachlass genausowenig. Er könne, wenn ich den Bass los haben will, ihn gerne im Auftrag verkaufen - gegen 20% Provision.

Vielleicht noch eine Frage: Ist es richtig, dass Alembic gerne mal je nach Laune Bässe ohne Koffer und/oder ohne Zertifikat und/oder ohne Werkzeugsatz ausliefert? Nach Aussage des Händlers ist das nämlich so. Ihr erratet es: Ich habe weder das eine, noch das andere, noch letzteres.

Vielen Dank allen, die sich meine Kilometerposts hier freiwillig antun! Weiterhin schöne Feiertage wünscht

Sebastian

 

[ISI]

Alembic bietet nicht zu jedem Bass einen Koffer an, das ist normal.
Viele Hersteller der gehoben Klasse, machen das nicht, meistens gibts nur ein Gigbag...
Ein Zertifikat ist auch nicht unbedingt üblich, das machen nur sehr wenige Hersteller.

 

[Magellan]

Doch, mit dem Händler hast du schon recht. Hab mir den Bass von Lothar verkaufen lassen und auch alle meine Reklamationen direkt bei ihm vorgetragen. Leider. War bisher total begeistert von dem Geschäft und auch vom Lothar. Habe aus diesem Grund vermieden, den Thread mit "station music hat mir $%§&/ verkauft!" zu beginnen...

Der Lackschaden hat wie gesagt noch nicht bestanden, als ich das Instrument gekauft habe.

Der Überstand des Halsholzes aus der Decke ist also auch nicht normal, sagst du? Ist mir natürlich aufgefallen, find es auch etwas seltsam, aber ich hab nicht weiter drüber nachgedacht, warum die das so machen bei Alembic. Hatte in meinem blinden Vertrauen in die Qualität dieser Marke für mich selber gedacht "Ein kleines Konstruktionsgeheimnis, vielleicht hat er deshalb ABSOLUT keine Dead Spots". Bin halt kein Instrumentenbauer oder Profibasser, nur n Typ, der Spaß am Bass spielen hat und sich n Instrument fürs Leben gönnen wollte.

Bin noch am überlegen, was ich tun kann. Zumindest habe ich jetzt die Bestätigung von mehreren erfahrenenen Bassisten, dass ich mich nicht irre, was die Mängel angeht. Mir widerstrebt halt auch der Gedanke, das Teil per eBay zu veräußern ("Ich verkaufe den Bass nur, weil ich nur noch 5-Saiter spiele"), und damit dem nächsten "proud owner" ans Bein zu urethanen.

Alembic ist nicht zu erreichen, ich werde wie angeraten das Forum von denen aufsuchen, jetzt hab ich ja schon Fotos zum Thema.

 

[Magellan]

Jab. Allerdings muss ich der Fairness halber natürlich zugeben, dass mich keiner gezwungen hat, das Teil zu kaufen. Darauf hast du ja richtigerweise auch schon weiter oben hingewiesen... Hab mich eben naiv wie ich manchmal bin zu sehr auf den Fachhändler verlassen. Mittlerweile habe ich nochmal eine E-Mail an Alembic geschrieben, wenn das nix wird rufe ich mal an in Californien: "Sis is mi from Tschörmani". Irgendwie habe ich die Hoffnung, dass da noch das eine oder andere spannende und nützliche Detail ans Licht kommen wird.

 

[jam_bass]

Wie sieht's denn mit der Gewährleistungspflicht des Verkäufers aus?
Man könnte den Verdacht hegen, dass da bezüglich des Zustandes des Alembic die eine oder andere Falschaussage getätigt wurde.
In diesem Fall steht der Kaufvertrag zur Disposition: Zweimaliger Versuch der Nachbesserung oder Rücknahme des Vertrages.

 

[Metalfist]

ein wahnsinn, was einem da als sogenannte edelbässe verkauft wird.

zu den bundstäbchen:
meinen hauptarbeitstier, ein squier P-bass um 250 euro (der alles andere als schonend behandelt wird, momentan mit billigen stahlsaiten besaitet) sind die bundstäbchen in wesentlich besserem zustand, als bei deinem alembic.

die halstaschenfräsung ist eine frechheit.
der lack ist eine frechheit. bei meinem warwick corvette$$ (sehr weiche gewachste sumpfesche) haben sich trotz permanenten geslappes an der pop-stelle erst marginale mini-dellen gebildet (sieht man nicht bei der holzmaserung, sondern fühlt man nur ganz leicht beim drüberstreichen).

aber dein bericht spiegelt meine erfahrung mit edelbassmarken wieder:
ich hatte kürzlich einen mayonnes in der hand.
klang ist ok, aber bei gott nicht irgendwie besonders berauschend.
die decke war aus irgendeinem megatollen tropenholz (für das wahrscheinlich erst einige indianerstämme ausgerottet werden mussten []) mit einer klarlackschichte darauf.
nur die decke ist so dünn geschnitten, dass sich im randbereich der decke das holz ausgefranst ist.
und so ein teil soll soviel geld wert sein!??

 

[AGO-E]

Zitat:Original erstellt von: TheBass

.......Die seitlich rausstehenden Bünde sind eine Folge des Klimawechsels vom warmen, furztrockenen Kalifornien zum feuchtkalten Deutschland. Das hatten meine Alembics auch und lässt sich bei jedem Gitarrenbauer für ein paar Euros abrichten........

Ööhm - auch andere Kalifornier werden ins "feuchtere" Europa exportiert und denen passiert das nicht mit den Bünden.
Nebenbei - so furztrocken ist Kalifornien (nicht mal Süd-Kalifornien) garnicht. Da wird Cal mit Arizona verwechselt.......

Was da im Einzelnen Verarbeitungsmurks sein dürfte, ist ja bereits hinlänglich beschrieben. Dass ein Laden mit dem Ruf von Alembic keinerlei Qualitäts-Endkontrolle macht, ist auch kaum vorstellbar. Oder führt das die zweite Tochter des Firmeninhabers durch und ist gerade wegen Schwangerschaft auch nicht in der Firma und die Teile gehen einfach so raus? *Ironie-Modus AUS*

Sorry, aber das musste jetzt sein.

Ganz ehrlich, ich teile die Meinung anderer Kollegen hier, wonach eigentlich kein Instrument schluderig gebaut in den Verkauf gehen sollte. Das schadet jeder Firma - gerade in Zeiten der rasanten Nachrichtenverbreitung via I-Net.

Und es muss doch ganz triftige Gründe haben, wenn ein renommierter Instrumentenladen dieses offenbar an einem Montag (nach durchzechter Sonntagnacht) zusammengeschraubte Brett nicht postwendend an den Hersteller zurückschickt, damit der seinen Murks iO bringt.
Ich tippe auch eher auf berechtigter Ladenhüter......

Schlimm daran finde ich, dass Du den "Spaß" jetzt damit hast.

 

[Magellan]

Zu den herausstehenden Bundstäbchen: Das stimmt so nicht, sie Bünde stehen seitlich nicht aus dem Griffbrett heraus, sieht vielleicht auf den Fotos so aus, ist aber nicht so. Also zumindest kein erntefrisches Ebenholz...

Ich habe mittlerweile Kontakt mit Alembic herstellen können. Hierzu: Ich hatte bisher immer das Support-Formular auf deren Homepage verwendet. Dieses scheint in den letzten Monaten nicht betreut zu werden (Schwangerschaftsgymnastik?). Nach längerem Suchen habe ich dann doch noch ganz normale E-Mail-Adressen gefunden und auf meine Anfrage prompt Antwort bekommen.

Am liebsten würde ich den Briefwechsel unkommentiert veröffentlichen, bin mir aber nicht sicher, ob ich mich da in rechtlicher Hinsicht auf dünnes Eis begebe. Was meinen die Fachleute? Wenn ich darf und es von Interesse ist würde ich die Community gerne teilhaben lassen.

 

[edel]

nanü, jetzt bringt ihr aber n paar dinge durcheinander.
erstens, die bundstäbe stehen leicht raus wenns zu trocken ist, nicht wenn man von trockenheit in feuchtes klima wechselt. kann ich grade im moment sehr gut live beobachten, da unser ü-raum auf ca. 35 grad geheizt ist (leider kein witz), da fühlt man selbst beim f-bass, den ich meist dort lasse, die bundstäbchen wenn man auf der seite am hals runterfährt mit der fote. wenns supertrocken ist, zieht sich das holz zusammen, ergo stehen die bünde über. das muss man auch nicht zwangsläufig richten lassen, ists nicht mehr so trocken, dann dehnt sich das holz wieder und es passt.
zweitens: mayones ist keine edelbass-marke. auch wenn sie sich gerne selber so sehen mit der custom-line und vor allem mit den preisen. die dinger werden in polen am fliessband hergestellt, die elektronik ist leider vom billigsten und made in korea, was man halt leider auch meistens hört. gibt sicher glücksgriffe, die gut klingen, ist aber gemäss meiner erfahrung eher eine ausnahme. nicht alles, was als "edelbass" (grrrrr []) angepriesen wird, ist auch wirklich einer. auf iibäh werden ja teile unter der bezeichnung ab 150 euro oder sowas verkauft, das ist ja schon ein widerspruch in sich. da wird einfach mit meinem namen schindlude betrieben *heul* []
aber egal, das hat ja beides mitn eigentlichen thema nix zu tun...
zum briefwechsel veröffentlichen; hmmm, naja kommt auf den inhalt der mails an; könnte je nach dem als rufmord durchgehen. allerdings müssten sie dann erst mal auf diesen fred hier kommen und ihn auch verstehen (sprachlich meine ich) []
generell ists halt so ne sache, im prinzip ist das ja eine angelegenheit zwischen dir und alembic. ist aber letztlich deine entscheidung. meist sind solche sachen halt für die eine partei nicht ganz fair, da es ja auch nicht objektiv zu und her geht. wir sind ja eh auf deiner seite [][][][]
greez
edel

 

[jam_bass]

Das macht aber doch neugierig. Wie reagiert Alembic auf Kritik aus OldGermany?
Würde ich schon gerne wissen. Die Reaktionen von Warwick z.Bsp. (deren Bässe ich sehr mag) wurden ja hier auch schon desöfteren negativ berichtet (auch von mir), das ist doch bei Alembic nicht anders zu bewerten, oder? Immerhin sind auch das Erfahrungen, die für alle interessant sind.
Im Zweifelsfall genügt ja eine freie Formulierung des Mailverkehrs.

Das mit den Bundstäbchen klingt plausibel, so wie es edel beschreibt. Holz schrumpft bei Austrocknung, Metall reagiert da bedeutend weniger auf Temperatur und Feuchtigkeit.

 

[musicman5]

Wieso machst du dir so einen Stress mit dem Hersteller.
Station Music ist in der Verantwortung und da würde ich aber frech und bestimmt meine Rechte durchsetzen. Lass dich nicht von einem überheblichen Händler kleinmachen. Wenn du Rechtsschutz hast sofort zum Anwalt wenn die sich querstelllen. So eine Unverschämtheit sollte man nicht durchgehen lassen.

 

[marti]

Den "Mangel" der nicht so schönen Halstasche ist eher doch Kosmetik, die man auch beim Kauf des Basses hat sehen können - obwohl ich finde, daß solche Sachen nicht auf einen Alembic gehören. Die Lackierung ist nicht ok! Ein guter Händler würde ohne Murren zumindest mal fix ne neue Buchse einbauen - das gehört sich so (und ist eh ein Garantiefall).

Echt hart finde ich aber die Art von Lothar W. von Station Music.
Der Typ ist saufreundlich, wenn man was kaufen will. Erzählt mit salbungsvollen Worten und Schmusestimme.... Wenn´s Ärger gibt, ist er knallhart und ziemlich trocken. Ich glaube, das sollte man sich merken.

 

[Magellan]

Wiederum vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Den Schuh, dass ich beim Kauf besser hätte aufpassen müssen, ziehe ich mir gerne an. Tatsächlich war mir der Mangel an der Halsfräsung schon kurz nach dem Kauf aufgefallen. Damals war ich gleich nochmal im Laden und habe das hergezeigt. Ebenfalls hatte ich damals bereits reklamiert, dass die Gehäuse zweier Mechaniken Kratzer hatten. Der Händler teilte mir zwar mit, dass er persönlich nicht nachvollziehen könne, warum mich das störe, hat aber dann auf mein Drängen hin die Mechaniken kurzerhand mit denen eines weiteren Orion, den er im Laden hat(te), ausgetauscht - ist ja egal, ich bin ja offenbar der einzige Spinner, den sowas stört... Damals habe ich beschlossen, mit der vermurksten Halstasche zu leben, schließlich fand ich den Bass ja ansonsten einwandfrei. Dass ich den Fehler jetzt wieder mit anführe hat den Grund, dass ja mittlerweile eine ganze Hand voll anderer Mängel zu Tage getreten sind...

In der Tat bin ich nicht sonderlich erfahren, was den Kauf von Bässen angeht. Ironischerweise war das der Grund dafür, dass ich mich für den Alembic entschieden habe. Ich ging davon aus, dass es bei einem Instrument dieser Marke reicht, wenn mir Bespielbarkeit, Aussehen und Sound gefallen. Ich wollt eigentlich nur Bass spielen, ohne mich über mein Material ärgern zu müssen...

Ich habe - wie bereits erwähnt - ausführliche Antwort von Alembic bekommen. Der Inhalt im Wesentlichen:

1.
Der Bass ist echt und unter der Seriennummer bei Alembic in der Datenbank. An eine Fälschung hatte ich auch schon gedacht, weil man sowas von Alembic halt nicht erwarten würde.

2.
Der Lack ist laut Alembic eben sehr empfindlich. Auf aktuellen Orions wird er daher nicht mehr verwendet. Die Firma verweist auf irgendein Stanley Clarke Album, auf dem ein ziemlich zerschrammter Alembic zu sehen ist. Naja, Stanley kann ihn ja wegwerfen, wenn er sich Schiefer einzieht... Mir wurde angeboten, den Bass in die Firma zu schicken. Man würde ihn mir dann für 550 US-Dollar neu lackieren. Eigentlich nehmen die Jungs dafür 1300 Dollar, aber mir machen sie ein Supersonderangebot.

3.
Die Halsfräsung sei offenbar ein Fertigungsfehler, aber da könne man eben nichts machen. Sowas komme vor. Nach einer Neulackierung sähe das wesentlich besser aus.

4.
Die Spannstababdeckung habe rein funktionellen Wert, auf die Sauberkeit der Fräsung auf der Innenseite werde kein besonderer Wert gelegt. Wenn ich den Bass lackieren ließe, würde man mir einen neuen Deckel anfertigen. Dazu muss der Bass auf jeden Fall in die Firma, da jeder Deckel von Hand eingepasst würde. Scheint also ziemliche Toleranzen zu geben bei der Größe der Halsfräsungen.

5.
Die Klinkenbuchse inklusive Kabelbaum würde man mir "auf Garantie" zuschicken, damit ich sie austauschen könne. Zwar sei der Bass mittlerweile für Alembic eigentlich verjährt, aber man nehme mich hier beim Wort, wenn ich versicherte, dass ich ihn erst seit März besitze.
Ich denke, das werde ich in Anspruch nehmen.

6.
Die Bünde seien deutlich verschlissen, vermutlich durch häufiges Anspielen im Laden. Außerdem trage jeder Transport zum Bundverschleiß bei, da Cases die Saiten auf die Bünde drückten und so zu einem Scheuern führten. Ich solle zum Transport künftig ein Stück Pappe zwischen Saiten und Bünde legen.

7.
Die Klebstoffreste könne ich einfach mit 400er Sandpapier abtragen, danach mit Zitronenöl nachbehandeln.

8.
Der Lacktropfen am Pickup sei Polyurethan (Ich liebe diesen Werkstoff mittlerweile...) vom Ausgießen des Tonabnehmers und könne mit dem Fingernagel abgekratzt werden. Echt jetzt? Abkratzen, oder? Freunde, ich weiß, ich wollte euch nur zeigen, wie sauber ihr eure Instrumente kontrolliert, bevor ihr sie losschickt...

9.
Die Art und Weise, wie der Hals im Korpus sitzt (die du, TheBass, treffend als stümperhaft bezeichnet hast) ist serienmäßig so bei Alembics mit eingeleimtem Hals. Dass man auch mit Deckel ins Trussrod-Fach schaun kann ist also normal.

Wenn ich also nach dieser Konjunktiv-Übung ein Fazit ziehe:

Wenn ich ihn in diesem Zustand zu verkaufen versuche, bezweifle ich, dass ich die 1000€-Marke werde durchbrechen können. Insbesondere, da ich nicht beabsichtige, irgendwelche Mängel zu verschweigen.

Ihn nach USA zum Refinish zu schicken kostet mich grob über den Daumen 500€, schließlich muss das Instrument auch irgendwie nach Californien kommen.

Ich werde mich wohl an meinen Anwalt wenden. Mal schaun, wie die rechtlichen Karten stehen, vor allem bezüglich des deutschen Vertriebs...

 

[Fips_neu_13758]

Es stimmt aber auch das alte Vorurteil, dass wir Deutschen (gilt ebenso fuer die Schweizer und Oestereicher) sehr pingelig sind, was Qualitaet angeht. Ueber sowas wuerde sich in den USA niemand aufregen.
An deiner Stelle wuerde ich mich aber auch in Grund und Boden aergern []