Kompressoren verstehe ich nicht

An den Threadersteller... Falls du irgendwo aus der Region Braunschweig bis Hannover oder zumindestens erreichbar wohnst, kann ich dir anbieten mal in Proberaum zu kommen. Also du zu mir. Ich habe sowohl einen DBX als auch einen Darkglass SuperSymmetrie da und kann es dir so praktisch nachvollziehbar erläutern
 
Und zum Thema Kompressor, da hier ja auch leidenschaftlich diskutiert ob und warum und überhaupt und so weiter gebe ich meinen Senf auch mal dazu. Aber bitte... Thats only ME!

Ich spiele Metal, mit B3K als Zerre, 97% immer an. Gelegentlich spiele ich ohne um zb mit dem Drummer oder Gitarristen an Parts zu arbeiten. Man kann dann, im Vergleich zum Normalbratesound, mitunter besser raushören was ich im Detail mache. Aber im Normalfall spiele ich mit B3K und Kompressor, derzeit den Darkglass SuperSymmetrie. Ist einfach mein Sound, clean fühle ich mich einfach nicht wohl. Vor allem Wechselschlag klingt dann einfach uncool.

Ich muss sagen das ich seinerzeit allerdings auch eine Weile gebraucht habe, bis ich das Prinzip Kompressor (also was er tut war mir schon am Anfang klar, aber nicht wie er das so tut wie ich es möchte). Ich habe mich dann eingelesen (zu der Zeit war Youtube noch eine Randnotiz) und es zusammen mit rumprobieren dann verstanden was Potis wie Threshold, Attack oder Release tun. Im Grunde ist es nicht so kompliziert wenn man es verstanden hat. Um meinen SuperSymmetrie nach Erhalt einzustellen habe ich keine 5Min gebraucht, dann habe ich noch zweimal nachgebessert. Thats it. Vorher hatte ich einen DBX, ich glaube 266, im Rack. Bin aber zum Pedalboard, rein Analog, über gegangen.

Für mich ist ein Kompressor relativ unverzichtbar. Ich spiele mit Plektrum only, und lange mitunter schon recht zu. Gerade bei schnellen Downstrokes, und vor allem bei Wechselschlag, sorgen B3k und SuperSym. für einen runderen, glatten Sound der schön schiebt, in den Mitten präsenter ist und sich einfach besser anfühlt. Probleme wie Durchsetzungsfähigkeit kenne ich nicht. Wenn man verstanden hat welche Frequenzen entscheidend sind, kann man auch mit Bratesound präsent bleiben, also gut Hör,- und fühlbar. Der SuperSym. sorgt da fürs Tüpfelchen auf dem i. Ich finde zb einen Graphischen EQ, wie an meinem Hartke Kilo, relativ unverzichtbar da mir dieser ermöglicht etwas tiefer in meinen Sound einzugreifen (30/40Hz krache ich runter, die Mitten leicht hoch, tief,- und hochmitten je nach Situation, die ganz hohen Frequenzen bisschen runter, der normale EQ ist mehr oder weniger Flat. So habe ich Spielraum um mich anzupassen wenn es hoffentlich nächstes Jahr wieder auf eine Bühne geht.

Naja... Wie gesagt kann der Threadersteller sich gerne mal melden
 
Ich verwende schon seit ewig verschiedene Kompressoren und mag dabei eher den Typ neutral klingender Multibandkompressor. Aktuell den TC Nova Dynamics (zusammen mit einem Genz-Benz ShuttleMax 9.2) oder den eingebauten Spectracomp im TC RH750.

Interessant ist, daß man nach all den Jahren immer noch was Neues über die Wirkungsweise von Kompressoren dazulernt. So scheint für mich die optimale Kompressoreinstellung auch abhängig von der Hörlautstärke zu sein. Bei geringen Hörlautstärken und über Kopfhörer stelle ich den Eingriff durch den Kompressor deutlich stärker ein als bei hohen Lautstärken oder Wiedergabe über die Boxen. Keine Ahnung woran das liegt. Möglicherweise ein psychoakustischer Effekt.
 
TheBass schrieb:
Interessant ist, daß man nach all den Jahren immer noch was Neues über die Wirkungsweise von Kompressoren dazulernt. So scheint für mich die optimale Kompressoreinstellung auch abhängig von der Hörlautstärke zu sein. Bei geringen Hörlautstärken und über Kopfhörer stelle ich den Eingriff durch den Kompressor deutlich stärker ein als bei hohen Lautstärken oder Wiedergabe über die Boxen. Keine Ahnung woran das liegt. Möglicherweise ein psychoakustischer Effekt.
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Und auch von der Membranfläche.
Evtl. komprimiert ein größerer Speaker von sich aus mehr.
 
TheBass schrieb:
So scheint für mich die optimale Kompressoreinstellung auch abhängig von der Hörlautstärke zu sein. Bei geringen Hörlautstärken und über Kopfhörer stelle ich den Eingriff durch den Kompressor deutlich stärker ein als bei hohen Lautstärken oder Wiedergabe über die Boxen. Keine Ahnung woran das liegt. Möglicherweise ein psychoakustischer Effekt.
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Geht mir aber genau so. Wenn ich zu Hause spiele wird der Comp immer ein wenig höher gedreht; wenn ich die Einstellung dann im Proberaum so lasse ist es mir immer etwas zu viel und drehe wieder ein Stückchen zurück.
 
Mudskipper schrieb:
Geht mir aber genau so. Wenn ich zu Hause spiele wird der Comp immer ein wenig höher gedreht; wenn ich die Einstellung dann im Proberaum so lasse ist es mir immer etwas zu viel und drehe wieder ein Stückchen zurück.
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Danke für die Bestätigung. Dann scheint es ja nicht bloß an meinen Ohren oder meinem Equipment zu liegen.
 
Aus diesem Grund bin ich mittlerweile soweit und lasse Live auf größeren Bühnen den Kompressor ganz aus, sonst klingt es draußen nur noch Scheiße.
Lediglich die natürliche Kompression der Röhre kommt dann noch nach draußen. Das ist ein Fehler den viele Bassisten machen und der logischerweise leicht vermeidbar ist.
 
TheBass schrieb:
Danke für die Bestätigung. Dann scheint es ja nicht bloß an meinen Ohren oder meinem Equipment zu liegen.
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ich weiß auch nicht warum das so ist, ich nehme es einfach hin.
f_luxus schrieb:
Aus diesem Grund bin ich mittlerweile soweit und lasse Live auf größeren Bühnen den Kompressor ganz aus, sonst klingt es draußen nur noch Scheiße.
Lediglich die natürliche Kompression der Röhre kommt dann noch nach draußen. Das ist ein Fehler den viele Bassisten machen und der logischerweise leicht vermeidbar ist.
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Na, es klingt doch nicht grundsätzlich shyce, wenn man auf großen Bühnen einen Comp anhat, das ist doch Blödsinn.
 
bazzshot666 schrieb:
Und zum Thema Kompressor, da hier ja auch leidenschaftlich diskutiert ob und warum und überhaupt und so weiter gebe ich meinen Senf auch mal dazu. Aber bitte... Thats only ME!


Für mich ist ein Kompressor relativ unverzichtbar: für einen runderen, glatten Sound der schön schiebt, in den Mitten präsenter ist und sich einfach besser anfühlt.
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Danke, das war mal in einfachen Worten gut verständlich, was ein Kompressor so tun soll. Ich habe bisher auch nicht den Sinn sehen und hören können, habe aber diese Woche bei einem Freund genau das gehört: dichterer Klang der mächtig schiebt, Mitten präsenter...
Den Sinn hatte ich tatsächlich in der Vergangenheit auch nicht sehen können, da ich ja gerade das Spielen mit Dynamikwechsel interessant finde. Danke noch mal.
 
Der Kompressor setzt ja erst ab einem bestimmten Pegel ein (threshold).
Alles, was leiser ist, bleibt mehr oder weniger unangetastet. Das heißt, bei einem entsprechend eingestellten Kompressor ist die Dynamik nach unten weiterhin offen - man kann so leise werden wie man will.
 

Ich spiele auch bei einem Projekt mit, wo es ab und zu mal ganz leise wird.
Da ist dann der Bass eben unkomprimiert - so lange bis es wieder "normal laut" wird. Beim Gitarristen ist es genauso; ab einem bestimmten Pegel geht der Amp in die Röhrensättigung und es wird zwar verzerrter, aber nicht mehr lauter. Da passt das mit der "Kompressorbremse" auf dem Bass ganz gut.
 
wirklich mal ein sehr interessanter thread.
speziell die "sendung mit der maus" story von zeppo3000 > einfach genial, kann man sich nur verneigen :cheer::hat:
hoffe, dass er wie erwähnt noch die fortsetzung mit "moni" für den multiband- kompressor bringt, dass wäre das tüpflechen auf dem "i".

super finde ich auch die beiträge der kollegen von der moderneren fraktion, hier kann ich mir gut vorstellen, dass ein vorgeschalteter kompressor vor fuzz/distortion bessere resultate bringt.

ich selbst habe in den 80/frühen 90 wie viele andere auch ein racksystem (REUSSENZEHN MK basspreamp+DBX 160 Comp mit CROWN CSL800 endstufe und 2xHARTKE 4x10" XL cabiets) gespielt. den DBX 160 hatte ich vor der endstufe als reinen limiter betrieben > immer wenn`s zu heftig wurde hat mich dieses teil sanft heruntergebremst. die FOH leute hat`s gefreut. soundmässig ist der original DBX 160 immer noch eines der besten teile (meine meinung) > leider braucht man dafür einen amp mit einschleifweg, das 19" design ist auch so eine sache.
 
Ist schon etwas her, aber ich habe auch die Erklärung von zeppo3000 gelesen. Hammer, das war echt toll. Wenn ich jemals meinem Kind die Funktion eines Kompressors erklären müsste, dann würde ich genau danach noch mal suchen. Alleine deswegen lohnt sich schon den Thread hier zu abonnieren :-)
Aber ich würde auch noch gerne meine Meinung zum Thema Kompressor loswerden. Vieles wurde schon gesagt, ich finde man sollte das auch nicht schwarz-weiß sehen. Ich habe ewige Jahre ohne Kompressor gespielt, weil es mir ehrlich gesagt ziemlich egal war wie es klingt, ich hatte einen Job und in meiner Freizeit auf Coverbühnen gemuckt. Der Klang war sowieso vom mehr oder weniger fähigen Techniker abhängig. Die letzten Jahre (ungefähr mit der Anmeldung hier im Forum) sieht das gaaaanz anders aus. Mittlerweile mache ich ALLES erdenklich und finanzierbare um meinen Sound zu optimieren. In erster Linie weil es mir Spaß macht mich auch damit auseinander zu setzen und b) ich denke, dass die zahlenden Gäste es verdient haben. Ob es mir gelingt steht natürlich auf einem anderen Blatt, aber es ist jedenfalls mal meine Einstellung bzw. Meinung. Naja, begonnen hatte die Reise tatsächlich mit einem Kompressor. Ich weiß gar nicht mehr wie und wann ich darauf gekommen bin. Vermutlich weil mir jemand davon erzählte und ich wollte es dann mal ausprobieren. Letztlich hatte ich auch einige Songs zu slappen (vermutlich daher damals auch mein Pseudonym). Und da ist die Dynamik immer so eine Sache. Ich würde behaupten, dass ich technisch nicht sonderlich schlecht bin, aber eben weit von den richtigen Profis, die diese Technik perfektioniert haben. Jedenfalls war es für das Publikum immer etwas befremdlich, wenn auf einmal eine Monsterpassage vom Bass gedonnert wurde, da hier keinerlei Kompression drauf war. Das hat sich dann total geändert. Ich habe also meinen ersten Kompressor eigentlich nur dazu benutzen wollen zu limitieren. Alles weitere, also die justage auch anderer Faktoren ist erst später gekommen als ich mich dann mal richtig in die Feinheiten eines Kompressors eingefuxt habe. Mittlerweile habe ich schon einige Kompressoren durchprobiert und bin letztlich immer beim EBS Multicomo hängen geblieben. Sehr einfach, passt und durch die TubeSim habe ich auch noch im regulären Spiel eine warme Note drin. Merken tue auch ich den dann meistens nur, wenn ich ihn mal ausschalte. Das Argument kennt man ja, kann ich nur unterstreichen. Naja, mittlerweile habe ich drei Stück davon, auf jedem Board einen. Allerdings sind in der Zwischenzeit auch noch der Seymour Duncan Studio Compressor, Diamond Compressor und der MarkBass Compressore hinzugekommen. Als letzten Faktor erkenne ich zwischenzeitlich auch die natürliche Kompression meiner Röhrenkomponenten als ausreichende Kompression zumindest wenn ich keine Slapsounds habe. Alle Kompressoren haben aber andere Möglichkeiten und Sounds. Je nach Anwendungsgebiet eignet sich der eine oder andere. Um es abzuschließen, ich würde mir erst Gedanken um meine Spielweise, mein Equipment und die zu spielende Musik machen. Erst dann die Frage stellen, ob ich einen Kompressor wirklich brauche. Bzw. es dann mal ausprobieren. Unter Umständen braucht man keinen, denn es kann auch ein Dynamik-Killer sein wenn man ihn nicht richtig einstellt. Dann klingt es genau nicht danach was man eigentlich erreichen will. Ich bin im Moment an der Stelle, dass ich gelegentlich auch ohne Kompressor spiele, alleine um mehr die Dynamik zu verfeinern welche aus meinen Fingern kommt. Aber dabei habe ich ihn bzw einen zu 99% immer :-)
 
@ Slapman > finde dein statement sehr gut.
ich selbst habe die letzen 20 jahre keine kompressoren bei meinen "after 19" - bass set up`s benützt.
gezielteres üben für den anschlag, feinjustage der instrumente.... brauche keinen kompressor (nur bei recordings) mehr, es gibt ja auch noch den vol-regler am instrument um hier auszugleichen (wie die gitarreros).
spiele vorwiegend instrumente mit aktiv- elektronik und einem master-vol. > da gibt`s so gut wie keinen soundverlust wenn man zurück regelt.
 
lila_vila schrieb:
@ Slapman > finde dein statement sehr gut.
ich selbst habe die letzen 20 jahre keine kompressoren bei meinen "after 19" - bass set up`s benützt.
gezielteres üben für den anschlag, feinjustage der instrumente.... brauche keinen kompressor (nur bei recordings) mehr, es gibt ja auch noch den vol-regler am instrument um hier auszugleichen (wie die gitarreros).
spiele vorwiegend instrumente mit aktiv- elektronik und einem master-vol. > da gibt`s so gut wie keinen soundverlust wenn man zurück regelt.
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Ciao @lila_vila

du hast nicht unrecht, vor Allem bei der Spieltechnik und Instrumentenjustage, aaaaber: ein FOH, wenn über PA gespielt wird hängt beim Bass immer einen Softknee (auch Overeasy genannt) Kompressor rein, somit spielst auch Du wahrscheinlich mit Kompressor, wenn eine PA im Spiel ist. Wenn ich doch nun einen guten Kompressor habe (den Pumpernickel übrigens), dann kann ich doch gleich die Kompression und den Sound selbst kontrollieren. Ich will damit nicht suggerieren dass der Mischer keine Ahnung hat, aber wen ich doch diesen Teil meines Sounds zum Teil selbst bestimmen kann, dann sollte ich das doch auch machen, oder nicht?

Gruss
claudio
 
claudio schrieb:
Ciao @lila_vila

du hast nicht unrecht, vor Allem bei der Spieltechnik und Instrumentenjustage, aaaaber: ein FOH, wenn über PA gespielt wird hängt beim Bass immer einen Softknee (auch Overeasy genannt) Kompressor rein, somit spielst auch Du wahrscheinlich mit Kompressor, wenn eine PA im Spiel ist. Wenn ich doch nun einen guten Kompressor habe (den Pumpernickel übrigens), dann kann ich doch gleich die Kompression und den Sound selbst kontrollieren. Ich will damit nicht suggerieren dass der Mischer keine Ahnung hat, aber wen ich doch diesen Teil meines Sounds zum Teil selbst bestimmen kann, dann sollte ich das doch auch machen, oder nicht?

Gruss
claudio
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Das sollte aber vor dem Gig mit dem Toni besprochen werden, egal ob der gut ist oder nicht.
 
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