Kompressoren verstehe ich nicht

Der genannte EBS Multicomp ist in der Tat ein toller "Set n`forget Kompressor.
Es gibt "bessere", ausgefuchstere usw, aber ich habe ihn als immeran vor dem Gallien 700RBII, da er ihm in der Tubesim etwas mehr Wärme gibt und besser an den Fingern klebt. er verdichtet den Sound angenehm, wenn die Pferde mit mir durchgehen und macht mir aber auch die Dynamik bei leiserem Spiel nicht kaputt.
Das Ding kann man wirklich gut nutzen wenn man sich mit einem Kompressor nicht auseinandersetzen will.
Ich selbst verstehe die Funktionsweise und was warum bei einem Komp. passiert ganz gut bin aber in solchen Techniksachen eher faul und will mich vor allem live nicht damit auseinandersetzen. Aber es macht schon noch Sinn sich mal an die Materie heranzuwagen.
 
f_luxus schrieb:
@ATK411 Nehmen wir mal einen Standard Kompressor:

Attack: Wenn man von 0ms Attack ausgeht wird das Signal unmittelbar bearbeitet. Im Studio geht das im Nachhinein, aber Live ist das nicht realisierbar. Es gibt Algorithmen die annähernd 0ms digital ermöglichen, aber analog sind schnelle Kompressoren bei ca. 5ms.
Wichtig ist dieser Wert um z.B. Einfluss auf die Transienten haben zu können.
Ein Transient ist der Peak der beim Einschwingvorgang passiert, also der Anschlag. Der Sound eines Instruments wird maßgeblich vom Transienten bestimmt, mit diesem Wert kann man also von harten knalligen Sounds (Attack z.B. über 15ms) bis hin zu Synthiemäßigen Sounds (ca. 0-6ms) viel realisieren.

Ich schreib morgen weiter...
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Sorry. Die Art von Erklärung war wieder nix für mich. Keine Ahnung, was du damit meinst...
 
ATK411 schrieb:
Also , ich verstehe die Funktion von Kompressoren nur ansatzweise. Ich hatte mal einen MXR Dynacomp. Da habe ich in meiner Unwissenheit dran rum gedreht , alles mögliche ausprobiert, aber ehrlich gesagt überhaupt keine Unterschiede wahrgenommen.
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Bist du sicher das dein Gehör noch voll in Ordnung ist, weil du keine Unterschiede wahrgenomen hast?

In diesem Thread wurde die Funktionsweise von Kompressoren, in unterschiedlichen Umschreibungen, teilweise recht gut erklärt. Spätestens wenn man einen Kompressor mal in Ruhe ausprobiert "muss" man eigentlich den Unterschied hören, wenn die Ohren noch funktionieren.

Es ist zwar schon was dran, wenn gesagt wird, das man einen guten Compressor kaum wahrnimmt (wenn man auf clean Sound steht), spätestens jedoch wenn er abgeschaltet wird, merkt man sofort, das da was fehlt und man versteht durch diese "Hörerfahrung" sofort für was er gut ist.
Genau das was dann fehlt macht der Kompressor und er wird zurecht dafür geschätzt, weil er sinnvoll für den Sound ist.

Ein Kompressor ist eigentlich kein Effektgerät, weil er sehr subtil, bis kaum wahrnehmbar, je nach Gerät und Einstellmöglichkeiten arbeitet

Großartige technische Erklärungen bedarf es also gar nicht, die Wahrnehmung (das Hören) des Sound/Klang mit und ohne ist es, die einem sagt, ob man einen Compressor mag und gut findet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi, kann nur Mudskipper zustimmen. Der EBS Multicomp und der RB700ii passen wirklich gut zusammen verwende auch diese Konstellation obwohl ich mehrere wirklich "gute" Kompressoren ausprobiert hab. Er macht das Sound/Signal richtig schön "tight" und mit Tubesim etwas wärmer. Der Kompressor ist für mich ein Effekt den der Player stark und ein Zuhörer kaum bemerkt. Fasst ein wenig wie beim Bassspielen zu cheaten.
 
Mitunter habe ich hier den Eindruck in einem Heer von Professoren der einzige Unterstufenschüler zu sein. Euch scheinen die technischen Hintergründe immer völlig klar zu sein.
Ich versuche meine Seite noch mal anders darzustellen:
Ich kann meinen Fernseher auch komplett bedienen. Alle für mich wichtigen Funktionen verstehe ich und kann sie einsetzen. Laut , leise, umschalten , Bildschärfe, Ton über meine 5.1 Anlage usw.
Aber weder muss ich dafür Fernsehtechniker sein , noch verstehen wie die einzelnen Bauteile funktionieren. Ich möchte nichts daran reparieren, löten oder mich sonst irgendwie mir dem Innenleben des Gerätes oder der technischen Funktionsweise beschäftigen. Das interessiert mich schlichtweg nicht.
Ich brauche nur zu wissen wie das Gerät bedient wird und was welcher Tastendruck bewirkt. Mehr nicht.
Und so ist es mit dem technischen Zubehör bei der Bassanlage. Ich möchte schon die Dinge nutzen, die zu mir passen. Aber es reicht mir zu wissen was sie für mich tun können und wie ich sie benutze. Technische Einzelheiten sind mir dabei nicht wichtig , damit werde ich mich nicht befassen. Ich möchte so gut wie möglich Bass spielen und mich mit technischen Details nur soweit auseinandersetzen , wie es zum sinnvollen Bedienen der Technik nötig ist.
Euer Interesse an der Technik scheint da deutlich ausgeprägter zu sein. Da bin ich anders gestrickt.
 
classic70s schrieb:
Bist du sicher das dein Gehör noch voll in Ordnung ist, weil du keine Unterschiede wahrgenomen hast?
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@ATK411 kann wahrscheinlich davon ausgehen, dass sein "Gehör" hinreichend funktioniert - zumal seine "neue" Anlage den "höchsten Ansprüchen" genügen dürfte ( sofern diese "senkrecht" aufgebaut würde ).

classic70s schrieb:
In diesem Thread wurde die Funktionsweise von Kompressoren, in unterschiedlichen Umschreibungen, teilweise recht gut erklärt. Spätestens wenn man einen Kompressor mal in Ruhe ausprobiert "muss" man eigentlich den Unterschied hören, wenn die Ohren noch funktionieren.
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Es wird problematisch, "Quereinsteigern" zu erklären, dass die Frage "nach einer einfachen Erklärung eines Kompressors" von @ATK411 "himself", dem "TE" gestellt wurde. Auch bin ich der Meinung, dass bei der "genau formulierten Fragestellung" das "Gehör" keinerlei "Relevanz" darstellt.
 
@classic 70s. Die Ohren eines Musikers sind selten in Ordnung. Wer sie über längere Zeit den Lautstärken einer Band im Proberaum aussetzt , der schädigt natürlich das Hörvermögen.
Ob mir da in dem Zusammenhang mit Kompressoren was spezielles fehlt , kann ich nicht sagen. Möglich ist das.
Trotzdem danke für deinen Beitrag.
Ach ja, wenn ein Gerät wie du sagst kaum wahrnehmbar ist , dann stelle ich die Sinnhaftigkeit desselben in einer lauten Rockband tatsächlich in Frage.
 
Hi, ich probiers nochmal: Der Sound wird "tighter". Was hat man davon? Beim spielen einer einzelnen Note=wenig bis nichts. Beim spielen einer ganzen Bassline: Die Töne werden alle ähnlicher laut und somit jeder einzelner besser zu hören. Das macht für dich der Kompressor.
 

Stell Dir vor, in dem Kompressor sitzt ein winziger Toni. Der, der sonst immer hinter dem Mischpult steht. Toni hat gute Ohren und ist verdammt schnell. Wenn Du eine Note zu stark anschlägst, dreht er sofort die Lautstärke etwas herunter, so dass der Ton gerade laut genug ist. Wenn der Ton ausklingt, fährt er den Regler langsam wieder hoch, bis er voll auf ist. Auf diese Weise wird der Bass gleichmässiger in der Lautstärke und die Töne klingen länger aus.
Weil der Toni so schnell ist, klaut er Dir immer etwas von dem schönen Anschlagsplopp, das Du so geme hörst. Deshalb gibt es den Attack-Regler. Je weiter der aufgedreht wird, desto mehr klitzekleine Biere werden dem klitzekleinen Toni eingeflößt, und er reagiert dann viel langsamer. Dann regelt er immer Sekundenbruchteile zu spät herunter, erst kurz nach dem Anschlag. Dadurch bleibt der Anschlagsplopp erhalten.
Weil der Toni ja immer nur herunterregelt, wird der Sound insgesamt leiser. Deshalb hat der Kompressor noch einen Lautstärkeregler, der erst nach dem Toni eingreift und das Signal wieder lauter macht. Den Toni ärgert das zwar, aber er macht seinen Job trotzdem zuverlässig weiter.
Manche Kompressoren haben auch noch einen Release-Regler. Der spannt einen Gummi an die Hände vom Toni, so dass er sich schwer tut beim Hochziehen des Reglers. Je weiter also das Releasepoti aufgedreht ist, desto stärker wird dieser Gummi gespannt, und desto länger dauert es, bis der Toni seinen Fader nach dem Runterregeln wieder nach oben geschoben hat.
...So, und nächste Woche zeigen wir Euch noch, wie die Zwilling Toni und Moni im Multibandkompressor zusammenarbeiten....

Edit
Eine wichtige Sache habe ich vergessen: Toni hat immer einen speziellen Gehörschutz auf, weil ihm seine Ohren echt wichtig sind. Dieser Gehörschutz lässt die Töne erst ab einer gewissen Lautstärke durch. Von den ganz leisen Tönen hört der Toni also gar nichts, deshalb bleibt da sein Regler immer ganz oben. Mit dem Threshold-regler kann man nun die Empfindlichtkeit dieses Gehörschutzes einstellen. Bei sehr empfindlicher Einstellung regelt der Toni noch relativ leise Sachen, bei sehr unempfinlicher nur noch die ganz lauten Spitzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles gut. Nochmal vielen Dank für eure Antworten und Geduld. Ich konnte durchaus einiges an Infos für mich mitnehmen.
Das lasse ich jetzt erst mal sacken. So ein Multikomp ist gebraucht kaum unter 100 Euro zu bekommen. Für mal ausprobieren ist mir das zur Zeit zuviel. Aber ich denke darüber nach.
Trotzdem hat mir der Thread ne Menge gebracht. Von Null auf ca 20% sozusagen. Also ein gewisses Grundverständnis der Funktionsweise konntet ihr mir schon mal Nahe bringen. Und das ist schon ne Leistung. Danke und Gute Nacht.
:-)​
 
@Zeppo3000. Ich wollte ja schon schlafen gehen , aber diese Sendungmitdermauserklärung war noch mal besonders cool. Jetzt gehe ich nicht nur etwas wissender, sondern auch noch grinsend schlafen. Daumen hoch! Astrein! :D:bier:
 
Abschließend (von meiner Seite):
So wie's aussieht, brauchst Du halt keinen.

Das ist absolut ok, und braucht genau so wenig eine Rechtfertigung, wie für diejenigen, die einen Kompressor benutzen.
Bei dem einen oder anderen von uns hat man ein wenig den Eindruck, man müsse sich verteidigen.

Mir geht's bspw. genau so mit dem Chorus, den Du offensichtlich magst. Witzig, ich kann mit den Dingern überhaupt nichts anfangen... :prost:
 
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