Was heißt das eigentlich? Ich kenne beide nicht persönlich und ich nehme an, dass die beiden alles, was im Pop, Dance, Partymusikbereich so gefordert wird, sicher locker spielen können. Die Frage ist, ob die das auch machen. Ich finde, dass jede Musikerin und jeder Musiker der Musik den eigenen Stempel aufdrückt. Bei der Stimme wird es besonders deutlich. Da kann man "Sound" machen, wie man will, man hört sich immer irgendwie nach sich selbst an. Ich tendiere dann dazu, das mit Effekten nicht übertünchen zu wollen und mag es, wenn man erkennen kann, wer singt. Das gleiche gilt auch für Instrumente. "Seine eigene Stimme finden" hieß mal ein thread hier irgendwo.
Was ist denn der Reiz an live gespielter Musik? Okay, ich gebe zu, dass 90% des Publikums bei ihren "Stars" genau das hören wollen, was sie kennen und wie sie es kennen. Es gibt auch "Stars", die das Privileg haben, die eigenen Nummern erfolgreich neu zu interpretieren, Clapton mit seiner "unplugged" Version von Layla etwa.
Aber was ist der Reiz einer Liveband, für die man keine 250€ Eintritt bezahlt, sondern die auf irgendeiner Festivität spielt? Dass sie die Nummern -und zwar alles: von Metal bis Schlager (früher hieß es immer von Abba bis Zappa)- ganz genau so hinbekommt wie man es kennt? Dann kann man auch "auflegen". Gute DJs bekommen die Animation des Publikums auch hin. Für mich liegt der Reiz darin, dass da Leute auf der Bühne stehen, die orginell sind und überraschen. Beim Jazz ist die Originalität und Überraschung für die meisten Leute zu groß. Aber bei Partymukke haben nach meinem Dafürhalten diejenigen die Nase vorn, die orginell sind und orginal bleiben und vielleicht Rocknummern in Blasmusikbesetzung spielen.
Punkrock ist m.E. eine Haltung, eine Art und Weise, "den Song zu bringen".
Meines Erachtens gilt das für alle Musikstile. Gute Musikstücke kann man mit einer Blaskapelle genau so spielen wie mit einem Symphonieorchester oder einer Rockband. Ich finde auch nicht, dass man von bestimmten Stücken die Finger lassen sollte, sondern ich finde, dass man davon die Finger lassen sollte, die komplette Bandbreite der verschiedenen Stile möglichst authentisch spielen zu wollen.