kb-tonabnehmer (dringend...)

[Malila]

es hilft nix, ich muss meinen kontrabass verstärken - möglichst schnell. ich muss es wohl allein hinbekommen, der bassbauer ist so schnell nicht greifbar, und es muss auch spurlos rückgängig gemacht werden können.

größere bastelarbeiten trau ich mir nicht zu. bin dankbar für jeden tipp, wie ich das schnell und effektiv hinbekommen, und, na ja, gut klingen soll es auch... und rückkopplungsfrei... klingt ein ansteckmikro besser als ein piezo?

 

[motherofbasses]

Hallo Malila,

da bietet sich zunächst die Abnahme über Mikro an. Es gibt kleine Mikros, die klemmt man an den Steg. Reicht für leichte Verstärkung und hört sich nicht mal übel an - vorausgesetzt, du stehst relativ alleine mit dem Bass (keine Fremdgeräusche). Der Nachteil sind eindeutig die Fremdgeräusche, die man evtl. mit aufnimmt. Kommt auf deine Umgebung an, stehst du relativ alleine, dann ist das eine gute Wahl, scheppert das Schlagzeug oder eine Box nebenan, dann sicherlich nicht.
Dann gibt es die Sache mit dem Abnehmer über die Stegflügelchen (Shadow). Das hängt von deinem Steg ab, die sind gut, aber evtl. passen sie nicht, weil die Flügelchen zu eng oder zu weit sind. Ich würde dir eher davon abraten, die empfehlen sich nur bei einem eigenen Bass.
Dann gibt es David Gage The Realist, das sind flache Scheibchen, die man unter den Stegfüßen anbringt. Montage bedeutet weitestgehend: liegend Saiten abspannen, macht Arbeit aber nichts kaputt. Ich kenne Jazzer, die damit sehr zufrieden sind. Vorteil: keine Fremdgeräusche wie beim Mikro, keine Schäden am Bass.
Wenn es für ruhigere Musik ist, dann würde ich es an deiner Stelle mit einem hochwertigen kleinen Mikro versuchen - schau mal bei Th.... die gibt es zum Dranklemmen für alle möglichen Instrumente (Bass, Posaune, Geige....).
Guckst du hier: https://www.thomann.de/de/search_pcform_GF_tonabnehmer_fuer_kontrabaesse.html
findest du verschiedene Möglichkeiten.
Du müsstest vor allem auch verraten, für welche Art von Musik du den Abnehmer brauchst - danach richtet sich sehr stark die Art der Abnahme...und auch was du ausgeben möchtest...
Ich muss dir leider auch sagen, dass mit dem Abnehmer die Sache vermutlich noch nicht zuende ist: Stichwort Vorverstärker....

Viel Glück
MoB

 

[Malila]

einen vorverstärker habe ich.

neben mir ist kein schepperndes schlagzeug, nur zupfinstrumente. und im ernstfall auch mal ein chor, aber nicht neben, sondern hinter mir, oder ein soloinstrument, flöte oder klavier, dann vor mir... wir spielen alles mögliche, zu leise ist der bass vor allem dann, wenn er dringend gebraucht wird, bei boogie und rumba...

 

[Basstoelpel5]

Hi Malila!

Zunächst mal volle Zustimmung zum Beitrag von MoB. Mikrophone sind schon eine gute Sache - würde ich am Anfang aber nicht machen (halt doch immer die Gefahr von Rückkopplungen und Mikrophonie, außerdem braucht man den passenden Mann für die P.A.), außerdem sind gute Kleinmikrophone für Baß recht teuer. Ob Du mit Deiner D.I.-Box (wenn ich das richtig verstanden habe) weiterkommst hängt vor allem davon ab, ob er die hohen Ohm-Werte üblicher Baß-PUs "verdaut" - i.a. eher nicht.

Ich bin ja ein großer Fan des Shadow Nanoflex SH 965 NFX, Folienabnehmer wie der David Gage, mit mitgeliefertem Vorverstärker eine narrensichere plug-and-play Lösung, für die Qualität preislich sehr moderat.

Außerdem gibt es ganz tolle Kontaktmikrophone, z.B. das Ehrlund, ich selbst habe ein AKG C411. Kann allerdings eine ziemliche Fummelei sein, bis man die richtige Stelle am Baß dafür gefunden hat.

Aber bei allem: Erwarte anfangs nicht den Supersound! Generationen von Bassisten haben viel Zeit und noch mehr Geld dafür aufgewendet ihr Instrument zu verstärken - eine Optimallösung hat bis heute niemand gefunden. In einem anderen Forum hat mal jemand gefragt, welches Bühnenequipment nötig ist um einen E-Baß wie einen KB klingen zu lassen. Meine Anmerkung war, daß wir KBisten schon froh wären, wenn der KB verstärkt so ähnlich wie ein KB klingen würde...

Übrigens, Piezo-Tonabnehmer klingen mehr oder weniger alle gleich, solltest Du Dich für so etwas entscheiden, nimm den billigsten aus dem Geba-Shop.

Hier noch eine Übersicht zu einigen Systemen: http://www.kontrabass-atelier.de/pickups.html

Grüße

Thomas

P.S. Zur Montage der Folientonabnehmer mussen die Saiten nur etwas gelockert werden, dann kann man den Steg die nötigen 2mm anheben, dazu Baß flach hinlegen und gut ist es, wenn eine zweite Person währenddessen etwas auf die Decke drückt, dann passiert auch nichts mit dem Stimmstock.

 

[Malila]

mein preamp "speziell zur Verwendung mit akustischen Instrumenten
harmoniert aufgrund der hohen Eingangsimpedanz mit nahezu jedem Pickup", so sagt es der große t...

passender mann für die p.a. ist gut - außer mir spielen ja alle akustisch. meinen amp muss ich schon auch mitbringen...

doch, natürlich erwarte ich den supersound

danke für den link! ich werd das nun mal lesen.

 

[Basstoelpel5]

Hi Malila!

Ja, mit dem L.R. Baggs geht das. Wenn Du "nur" über eine Baßanlage spielst, möchte ich von der Mikrophonlösung abraten, zu teuer und aufwendig für das Ergebnis.

Wen das Thema i.a. interessiert: http://geba-online.de/site.php?site_id=448 , leider gab es damals den Shadow Nanoflex noch nicht.

Grüße

Thomas

 

[Malila]

ja, nur über eine bassanlage.

wenn ich nun so ein preiswertes geba-pickup kaufe, ärgere ich mich dann und kaufe ein paar wochen später (nach dem auftritt ) ein ehrlund-klebemikrophon? und würde ich dann merken, dass auch das nicht wirklich besser klingt?

ps: danke für eure antworten, MoB und thomas!

 

[Basstoelpel5]

Der GK 150 ist ja ziemlich verbreitet unter Kontrabassern, bestimmt nicht schlecht, zumal in der Preisregion; den anderen kenne ich nicht mit KB.

Der Ehrlund ist - für mich - schon eine eigene Klasse, aber den "sweet spot" zu finden kann eine Weile dauern. Jonas hat einen Klangvergleich mit verschiedenen PUs gemacht, leider auch wieder aus einer Zeit, als er den Nanoflex noch nicht im Programm hatte: https://soundcloud.com/landomusic/sets/transducer-comparison-set-1 .

Der Geba-PU hat nur gute Kritiken bekommen, mal die Freitextsuche bei Geba verwenden. Ein Problem bestünde dann, wenn der PU dicker als der Stegschlitz sein sollte, mal mit Schieblehre messen und bei Jan nachfragen. Rumfeilen geht am Mietbaß natürlich nicht, sollte Luft sein, kann man das mit Furnier ausfüttern, machen auch die Geigenbauer so, in der Not habe ich sowas auch mal mit Gitarrenplektren gemacht. Und (natürlich nur) den mit einem Element nehmen, bei zwei Elementen kann es - muß aber nicht - zu Phasenauslöschungen kommen. Oder man nimmt die Tandemausführung und ärgert sich dann nicht, wenn er mit einem Element doch besser klingen sollte. Im Idealfall klingt er mit zwei Elmenten ausgeglichener und voller - trifft auch für den Nanoflex zu.

Hier noch ein Link zum Nanoflex: http://www.shadow-electronics.com/web/service/nanoflex_technologie.html?lang_id=1

Grüße

Thomas

 

[Oli Wan]

das ewige thema..[]
zuerst: eine perfekte abnahme gibt es nicht. (mehr ist dazu eigentlich schon nicht zu sagen, aber das hatten wir ja schon)
im kontext mit band, auch mit chor etc. kannst du die abnahme nur mit mikro schonmal vergessen, das wird dich wahnsinnig machen, und letztlich wird es nicht befriedigend.
was gut funktionieren könnte, gerade in deinem kontext, wäre eine doppelte lösung: einmal abnahme durch piezo, wie vorgeschlagen, durch den baggs per DI ans pult und gleichzeitige abnahme durch ein vor dem steg in ca. 20-30cm entfernung plaziertes mikro, auch ans pult. der mischer kann dann daraus (hoffentlich) ein recht gutes ergebnis für den raum mischen. evtl. kannst du auch aus dem baggs noch in deinen amp gehen (der gk dürfte da passen) wenn du das für dich selbst brauchst.
die andere variante ist, piezoabnahme, baggs, gk und du lebst mit dem sound den du hast, denn dir muss klar sein dass das niemals so klingt wie dein bass! wäre natürlich entspannter.

 

[Malila]

oli, da gibt es doch kein pult und keinen mischer...

piezo und mit dem sound leben, das klingt nicht, als würde mich das ergebnis vom stuhl hauen

vielleicht versuche ich es mal mit dem nanoflex, versuch macht klug, hoffentlich...

 

[Oli Wan]

die suche nach der richtigen kontrabassabnahme und verstärkung ist eine lange reise..[**/]

 

[Malila]

umwege erhöhen die ortskenntnis (hirschhausen)

[url="http://www.worte-projekt.de/way.html"]hier[/url] sind noch viel mehr. konnte mich fast gar nicht entscheiden []

und: die hoffnung stirbt zuletzt... - vielleicht klingt es ja gar nicht so schlecht, z.b. mit dem nanoflex.

 

[Oli Wan]

mal sehen, wie fröhlich du bist nach ein paar jahren suche..[):]

 

[Malila]

wer suchet, der findet

(habe das glück, die meiste zeit sinnlos optimistisch zu sein)

 

[Korken]

Also ich hab den Shadow SH965! Superschnell montiert, einfach die Saiten entspannen, den Steg anheben, die Folien drunter und fertig! der akustische Klang wird nur minimal beeinflusst, verstärkt klingt's super!
Grüsse

 

[motherofbasses]

Na, schon wahnsinnig?
Wer viel fragt, kriegt viel Antworten

Instrumentenmikros klemmt man direkt auf den Steg, die nehmen im ruhigeren Kontext sehr gut auf, ich wollte es kaum glauben als meinem Bass mal eins drangeklemmt wurde. Allerdings war ein Mischer da.
Und nach dem perfekten Sound kannst du lange suchen...damit bist du schon mal nicht allein

Eine Sache möchte ich dir dann doch noch mit auf den Weg geben. Mein Basslehrer ist Experte im unverstärktem Spielen. Es ist unglaublich, aber er spielt oft mit Orchestern, Chören...ganz alleine und unverstärkt Bass und man hört ihn vollkommen durch.
Das ist einerseits seine Spieltechnik und andererseits (und hierfür ist das Forum leider das falsche - aua, duck weg...) meinen alle immer alles muss laut sein. Das stimmt meistens für Rockmusik etc. Aber laut ist nicht alles.
Viel wichtiger ist oft der Aspekt der Tonmischung. Das macht weniger Spaß weil es viel subtiler funktioniert, aber wenn man das mal weiß und das Kreuz breit genug ist, dann kann man dem ganz gelassen entgegen sehen. Das Problem daran ist: man muss es wissen, denn wenn man hinter dem Bass steht, hört man sich fast überhaupt nicht - aber Zuhörer kriegen alles mit, vor allem in Räumen mit guter Akkustik.
Also mach dich nicht verrückt, wenn es um unverstärkte Musik geht, Zupfinstrumente, Chor...dann ist ein unverstärkter Bass selbstbewußt und sicher gezupft oberaffengeil und gut zu hören, derweil ein zu lauter, verstärkter Bass in dem Kontext oft ein bischen peinlich wirkt.

 

[Malila]

... ja, schon - habe bislang ja unverstärkt gespielt, ist zu leise, nicht immer, aber bei manchen stücken halt....

 

[bassatuba]

Habe selber lange gesucht und zum Schluss eine Lösung gefunden, die in den Steg unterhalb der Saiten gebohrt wird (Wilson K4) dazu kommt der Baggs Para DI. Die Lösung kommt für Dich kaum in Frage wegen der Bohrungen und dem Preis. Ich habe sie, neben dem recht neutralen Sound (NHOP) wegen der kleinen Anfälligkeit auf Rückkoppelungen gekauft.
Was ich hier aber raten möchte: wähl einen Tonabnehmer, der nicht direkt auf oder nahe dem Klangkörper montiert wird eben wegen Rückkoppelungen. Du kannst Dich nicht immer ideal zu den Boxen aufstellen und dann kann's zur Plage werden.

 

[Malila]

Zitat:Original erstellt von: Korken

Also ich hab den Shadow SH965! Superschnell montiert, einfach die Saiten entspannen, den Steg anheben, die Folien drunter und fertig! der akustische Klang wird nur minimal beeinflusst, verstärkt klingt's super!
Grüsse

ich habe ihn jetzt auch. montieren hat nur ein paar minuten gedauert und war so ziemlich narrensicher, hauptsache der bass liegt auf dem rücken...

klingt erstaunlich gut. (nach euren mahnenden worten hatte ich nicht so große erwartungen). keine rückkopplung, auch nicht, als ich mich mit dem bass direkt vor und direkt neben die box gestellt habe (knock on wood...)

bin gespannt, wie das ganze dann im echten leben klingt - und ob ich auch dann vor rückkopplungen verschont bin.

allerdings musste ich an meinem amp die lautstärke höher drehen als beim , um es gleichermaßen laut zu haben. bestimmt ist das normal und hat irgendeine erklärung, die mein technisches verständnis übersteigt. gibt es einen sinn, den preamp noch dazwischenzuhängen?

 

[Oli Wan]

ja, genau das gibt sinn und ist die erklärung..[] normale bassamps haben eine andere eingangsimpedanz, meist so um die 0,5 MegOhm, höchstens mal 1 MegOhm. der baggs, und andere gute preamps für akustikinstrumente, haben eine eingangsempfindlichkeit von 4MegOhm, soweit ich das erinnere, manche sogar mehr. das macht einmal den lautstärkeunterschied aus, vor allem aber auch den ton! bei falscher anpassung gehen gerne mal bässe flöten und das ganze klingt kreischig.
also: baggs davor macht auf jeden fall sinn, auch, wenn du doch probleme mit rückkopplungen bekommen solltest hast du ein mittel zur hand.