immer wieder schlimm: Ausstieg aus Band

Hab gerade eine schwierige Entscheidung: Ich hab von meiner Firma das Angebot, dass ich ein halbes nach Shanghai kann, aber dafür müsste ich die geplante und teilweise schon gebuchte Tour meiner Band canceln.
 
Wie alt bist du? Was hat welche Konsequenzen? Was lässt sich (vielleicht nur ähnlich, aber immerhin) später wiederholen? Wie sicher ist dein Arbeitsplatz bzw deine Position auf dem Arbeitsmarkt?
Und vor allem:Was sagt dein Herz und wenn vorhanden dein „Herzilein“?
 
Du bist also in der Situation dich zwischen Rock'n'Roll und 6 Monaten Smog, Lärm, Fern der Familie und wer weiß noch was zu entscheiden?

Wie sagte Lemmy doch mal so treffend: wenn du denkst, dass du zu alt für Rock'n'Roll bist, dann bist du es.
 
rabarvek schrieb:
Hab gerade eine schwierige Entscheidung: Ich hab von meiner Firma das Angebot, dass ich ein halbes nach Shanghai kann, aber dafür müsste ich die geplante und teilweise schon gebuchte Tour meiner Band canceln.
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Haha! Das ist nur fair so!

Heul, ich bin weder als Arbeitnehmer noch als Musiker gut genug, dass mich wer nach Shanghai oder Tour nehmen würde...

Geschieht Dir recht, Du, Du, Du, Du Mehrfachbegabter!

*Neid*

:bier:

Und nein, etwas sinnvolles, habe ich nicht mitzuteilen. Ausser:
Überlege Dir nicht nur was Du auf beiden Seiten evtl. gewinnst, wie z.B. Geld, Karriere, tolle Auftritte, etc., sondern auch was Du durch Deine Entscheidung evtl. verlierst, Arbeitsplatz, Band, Freunde.
 
Das ist aber wirklich eine arge Zwickmühle, weil jede der beiden Seiten mit jeweils gutem Grund kein Verständnis dafür haben wird, dass man sich gegen sie entscheidet. Und das mit jeweils ernsten Folgen. Die Entscheidung für die Band würde ja zumindest mittelfristig einen Arbeitzplatzwechsel nach sich ziehen.
 
Den Job kosten würde mich eine Absage nicht, aber es ist eine Chance, die ich vielleicht nie wieder bekomme. Und für einen Quality Engineer macht es sich ziemlich gut im CV, wenn er die Erstzertifizierung der Aussenstelle China geleitet hat.
Und ein halbes Jahr in Shanghai gelebt zu haben ist eine Bereicherung für das ganze Leben.

Auf der andern Seite stecken zwei Jahre Arbeit und einige Investitionen in unserem Programm. Es ist ein Satire Duo, das nicht ein rollendes Repertoire hat, sondern ein in sich geschlossenes Programm. Und Duo sagt es bereits, ich bin nicht austauschbar.
Erschwerend kommt hinzu, dass die andere Hälfte des Duos mein Bruder ist und ich ihn hängen lasse.
 

Auch Verwandte können sich hassen. Wenn wer beim Jobcenter/Finanzamt angezeigt wird kommt es oft von der Familie...


Bei ner Tour kommen doch auch sicher Vertragsstrafen auf einen zu, oder?

Ist ne harte Entscheidung. Würde mich selbst wohl für die Musik entscheiden....
 
Ich würde im Falle einer mehrköpfigen Band auch mal überlegen, wie sich die anderen Member entscheiden würden?! Wie steht es um denen ihre Prioritäten so? Beim Geschwisterchen kann man ja vielleicht noch viel besser abschätzen ob es den das Herz brechen würde oder er dich bei der nächst besten Gelegenheit ebenso fallen lassen würde wie eine heiße Kartoffel.
Am Ende ist doch die Frage: Was bedeutet Dir mehr?
 
@rabarvek: ...... das ist eine höchst schwierige von Dir zu treffende Entscheidung, um die ich Dich wahrlich nicht beneide!
Da wirst Du nicht umhin kommen, sehr in Dich "hineinzuhören", was Du willst.......

Aus Vernunftgründen (aus meiner Sicht eines in 6 Wochen in Ruhestand Gehenden): wenn sich beruflich eine gute Chance bietet, die sich möglicherweise auch zum beruflichen "Sprungbrett" entwickeln könnte - mach es!!!!
So wichtig Dir MUSIK MACHEN ist: es ist lediglich Dein HOBBY, nicht Dein zum Lebensunterhalt maßgeblich beitragender Beruf....... Und wenn es Dich zusätzlich reizt (fernes Land): red' mit Deinem Bruder, der hat sicherlich Verständnis!
 
Hallo,
aus der Ferne kann man das natürlich schlecht beurteilen.
Aber ich möchte z. B. keinen Arbeitgeber, der mir die Pistole auf die Brust setzt. Genauso wichtig wie Karriere ist auch das Privatleben.
 
licorice schrieb:
Aber ich möchte z. B. keinen Arbeitgeber, der mir die Pistole auf die Brust setzt.
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Es ist überhaupt nicht so, dass ich die Pistole auf die Brust gesetzt bekomme, es ist ein Angebot. Das macht die Entscheidung ja so schwierig. "Ich bekomme die Pistole auf die Brust gesetzt", wäre eine bequeme Ausrede, doch die hab ich nicht, ich bin für meine Entscheidung ganz allein verantwortlich.

Ich bekam das Angebot letzte Woche und habe schon mit meinem Bruder gesprochen und ihm gesagt, dass ich geneigt bin, es anzunehmen. Er war natürlich extrem angepisst, fühlte sich verraten, was ich ihm nicht verdenken kann; ich hätte an seiner Stelle ähnlich reagiert. Es ist noch zu erwähnen, dass es in erster Linie sein Projekt ist und er viel mehr Herzblut darin hat als ich. Davon, die Tour auf nächstes Jahr zu verschieben, wollte er nichts wissen, er wolle sich nicht nochmals verarschen lassen. Auch das kann ich verstehen.

Es hat mich schwer mitgenommen, ihn so niedergeschmettert zu sehen und hatte die letzten Tage einen Kloss im Hals und war hin und hergerissen, das Angebot abzulehnen, obwohl es mich sehr reizt.

Nun kam heute ein Anruf von ihm in besserer Stimmung. Er will das Projekt als Soloprojekt weiterziehen und bat mich, meine Parts als Halbplayback aufzunehmen, was ich natürlich gerne tue. (Das Projekt basiert ohnehin schon auf Halbplayback, der Pianist und die Geigerin haben uns schon vor einem Jahr verlassen, die wir damals dann ebenfalls als Halbplayback aufnahmen)
 
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