immer wieder schlimm: Ausstieg aus Band

Bei meinem letzten Trio hatte ich nach 2 Jahren eine Sängerin dazu gefunden, bei der zog dann bald unser Gitarrist ein. Und irgendwann passte ich den beiden nicht mehr ins Bild. Ich bin dann selbst gegangen, nachdem ich ein halbes Jahr gemobbt wurde. Wenn du plötzlich nicht mehr Bass spielen kannst, die Kabel falsch aufwickelst, sowieso keine Ahnung von Musik hast und nicht mal richtig Bier holen kannst, was will man da machen? Jetzt bin ich wieder in einem Trio und musikalisch da wo ich vorher auch hin wollte, ohne Gesang:D.
 
Nun hats auch mich erwischt... Der Gitarrist in meiner Bluesrock band mag nicht mehr. Er ist seit bald einem Jahr in Pension und befindet sich vermutlich in einem mittleren Tief. Der Austritt kam per WhatsApp, die Gründe dafür etwas fadenscheinig: er werde in nächster Zeit vermehrt auf reisen sein und wolle nicht, dass die Band deswegen nicht proben könne. Er stellt seinen Platz nun einem anderen Gitarristen zur Verfügung. Unser drummer lieferte dafür eine kurze Stellungnahme: du hast keine Eier.

Ich weiss jetzt nicht so recht, ob ich noch weitermachen will. Dies vor allem wegen des Keyboarders, der zwar richtig gut spielt, aber menschlich leider klare Defizite hat. Er hat grosse Stimmungsschwankungen, was den Bandalltag leider nicht gerade erleichtert. Wenn ich aufhöre bleibt mir zwar noch eine funk Soul band, aber leider nur eine Probe pro Konzert, das ergibt dann in etwa 2-3 Proben pro Jahr, d h wir entwickeln uns eigentlich gar nicht weiter. Dann gibts noch ein jamiroquai Coverband Projekt, das in diesem Jahr startet. Aber nichts mit regelmässigen bandproben und Biertrinken danach. Das würde mir fehlen;-)

In der Zwischenzeit übe ich sehr viel fürs jamiroquai Projekt, das gibt ziemlich Arbeit, aber macht richtig Spass. Alles andere lasse ich jetzt mal auf mich zukommen.
 
Hi @Suba, aus der Ferne teile ich Deine Einschätzung "fadenscheinige Gründe"......
Ich würde an Deiner Stelle versuchen, die komplette Band für ein Meeting zusammen zu trommeln zwecks (möglicherweise endgültiger) Aussprache/Split.
Sollte der Leadgitarrist nur "etwas mehr" auf Reisen gehen (und ansonsten kein anderer Austrittsgrund vorhanden sein), ließe sich das möglicherweise bandintern alles regeln......

Da ich selbst in rd. 10 Wochen in Pension gehe, habe ich mir auch das Eine oder Andere vorgenommen, was ich seither zeitmäßig einfach (zwangsläufig) vernachlässigen musste. Ich will mich künftig mehr sportlich betätigen und mehr MUKKE machen. Ich kann nachvollziehen, wenn ein im Ruhestand befindlicher Musiker "plötzlich" das Bedürfnis hat, mehr und viel/öfters zu verreisen. Die Zeit, die noch zur Verfügung steht, ist sehr sehr endlich! Und wenn es seine neu gewonnene Erkenntnis/Absicht ist, wirst Du keine Chance haben ihn umzustimmen.........
 
Wenn einer nicht mehr will, dann will er nicht mehr. "Reisende soll man ziehen lassen."

Fadenscheinige Gründe vorbringen sagt mehr über die (defizitäre) Kommunikation innerhalb der Band aus, als über die Person, die so handelt.
 
Ja, wenn einer nicht mehr will, sollte man ihn "reisen lassen". So geschehen bei meiner ex-Drittband im Mai 2017, als nach dem Gig der Sänger/Leadgitarrist seinen Austritt erklärte und tags darauf sein komplettes Equipment aus dem gemeinsamen Proberaum holte und nun als Basser in einer Semipro-Band zugange ist. Da gibt's/gab's nix mehr zu diskutieren. Er hatte eindeutige Fakten geschaffen.......
Mitunter ist's aber so, dass die Musiker untereinander nicht richtig kommunizieren und dabei leider absolut vermeidbare Missverständnisse aufkommen. In heutigen Zeiten, wo man zumeist nur noch über ein "Daddelgerät" Kurzinfos in schlechtem/fehlerhaftem Deutsch übermittelt und unüberhörbare/unübersehbare Probleme hat, im zwischenmenschlichen Kontakt vernünftig zu kommunizieren, macht es m.E. Sinn, durchaus noch einmal das persönliche Gespräch "Auge in Auge" zu suchen. Da wird spätestens klar, was Sache ist..........
 
Den Ausstieg aus der Coverband in 2016 habe ich bislang nicht bereut. Ein neues Projekt, welches mich begeistern kann habe ich bislang nicht realisieren können und nun auch mittlerweile seit fast 4 Wochen keinen Bass mehr angefasst. Macht mir irgendwie nix aus. Vielleicht ist ja jetzt die Zeit das Bassspiel an den Nagel zu hängen. Alles hat seine Zeit. Nach knapp 36 Jahren scheint die Luft raus zu sein. Klar, eine Axt und mein Stressbrett werde ich für daheim wohl behalten. Von allem anderen werde ich mich trennen....
 

cpt schrieb:
Wenn einer nicht mehr will, dann will er nicht mehr. "Reisende soll man ziehen lassen."

Fadenscheinige Gründe vorbringen sagt mehr über die (defizitäre) Kommunikation innerhalb der Band aus, als über die Person, die so handelt.
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Die stimmung in der Band war eigentlich nicht schlecht, aber immer ein wenig auch vom Keyboarder abhängig. Aber seit einem Jahr ist ein neuer Sänger dabei, den der Gitarrero nicht so recht leiden kann, was für ihn wahrscheinlich den Ausschlag gegeben hat. Absprachen über die Zukunft waren geplant, sind aber zwei mal ins Wasser gefallen, wegen Schlechtwetter und weil der Keyboarder abgesagt hat.

Ich habe in der Band gerne gespielt, auch wenn ich diese mukke sonst eher nicht höre, einfach weil es nette Kerle sind und weil ich so regelmässig zum spielen komme. Die sind schon seit 23 Jahren zusammen und hatten immer wieder ihre Krisen, oftmals waren die Bassisten schuld, dem Vernehmen nach.

Was den Gitarristen betrifft und sein Verhalten betrifft: ich habe viele Jahre mit ihm gearbeitet und kenne ihn dadurch recht gut, er mich auch, seit er immer ein Ohr hatte, als es mir mal nicht so gut ging. Dass er jetzt einfach nicht zur Probe erscheint und dann über WhatsApp seinen Austritt erklärt, passt gar nicht zu ihm. Ich denke nicht dass ich ihn zu einem Umdenken bewegen kann, aber ich werde mal mit ihm das Gespräch suchen. Vielleicht könnte er mal ein Ohr gebrauchen...
 
Wie es der Zufall so will sind wir uns heute über den Weg gelaufen. Er hat mir bestätigt, dass er es mit dem neuen Sänger nicht wirklich kann und dass er die Motivation nicht mehr aufbringt, mit dem launischen Keyboarder zurechtkommen zu müssen. Immerhin hat er zugegeben, dass er den Austritt eleganter und nicht über WhatsApp hätte abwickeln sollen. Schade dass er geht, ist ein guter Gitarrist und Kumpel, wir waren uns manchmal in die Haare geraten, konnten aber noch am selben Abend eins zusammen trinken gehen, nachdem die Situation bereinigt war.

Es ist ja nicht einfach mitmusiker zu finden, die menschlich auf derselben Wellenlänge sind und in etwa gleich schlecht spielen, sodass alle ihren Spass haben. Mal schauen ob’s und wie es weitergeht... Ich werde berichten.
 
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