Ich glaube, da hast Du mich missverstanden. Es gibt für eigene Sachen kaum noch einen Markt (=Auftrittsmöglichkeiten) für Amateurbands. Das meinte ich.
In Zeiten von Youtube und Co. und bei der Trägheit des Zielpublikums ist das so schon richtig. Die Zahl der Auftrittsmöglichkeiten hat sich stark vermindert.
Hi basslife. Im Prinzip hast du recht. Aber ich mache das auch schon seit 30 Jahren. (oh Gott
) Wir haben früher, als relativ unbekannte Band, vor 1000 Leuten gespielt. Das geht heute definitiv nicht mehr. Wir haben zuletzt in Frankfurt "im Bett" gespielt. Da passen geschätzt 300 Leute rein. Es waren 40 da. Die Leute gehen nicht mehr auf kleine Gigs von underground Bands. Vielleicht ist das regional unterschiedlich. Aber in Frankfurt ist das definitiv so.
Bei mir ist im Moment die Luft raus in einer festen Band zu spielen. Aber vielleicht kommt das ja wieder.
Auch wir haben in den späten 80er und frühen 90er Jahren mit unserer eigenen Mucke vor mehreren hundert bis einigen Tausend (festival) gespielt. So etwas ist heute nur sehr schwer zu erreichen. Aber ich denke, dass man mit viel Spielen (gute Musik vorausgesetzt) sich schon noch eine Fanbase erarbeiten kann und so im Nahen Umfeld auch mittlere Lokations mit Leuten füllen kann.
Z.B. haben wir hier in der Gegend ne Band mit Eigenen Songs (Rock), die regelmäßig hier im Umkreis (viel auch außerhalb) spielen. Da kommen immer so 300 - 800 Zuschauer, je nach Lokation und Datum. Die ziehen es aber auch sehr professionell auf und die Show, angefangen vom Outfit über Bühnendeko bis zur Performance ist schon sehenswert. Das zieht immer noch Publikum.
Ich habe allerdings auch oft (Rock-) Bands gesehen, die aussahen, wie die letzten Nerds von der Schulbank. Die standen dann auch oft nur auf einem Fleck und wippten ab und zu mal mit dem Kopf. Trotz guter Musik würde ich diesen BAnds keinen großen Erfolg zutrauen.
Was ich damit sagen möchte: Der Zuschauer zahlt nicht mehr für "gute" Musik, sondern für eine komplette Show. Wenn ich mir gute Musik anhören möchte, dann setze ich zu Hause einen Kopfhörer auf, lehne mich im Sessel zurück und genieße dabei nen "Havanna Club". Wenn ich auf nen Gig gehe, dann möchte ich keine Musiker sehen, die sich hinter ihren Instrumenten verstecken, keinen eingeschüchterten Sänger, der mich nicht anspricht und keinen Gitarristen mit kurzer Hose, Unterhemd und Badelatschen neben nem Sänger im Volllederoutfit. Auch im Profibereich ist die "Show" ein sehr wichtiger Teil. Fragt mal Leute, die gerade von nem Konzert von z.B. U2, Maiden, Boss Hoss oder sogar Helene Fischer kommen. Die meisten werden sagen, dass die SHOW super war und nicht, dass die MUSIK super war, denn die kennen die Leute ja schon.
Also, geht zu Konzerten, die repräsentativ für eure Musik ist und schaut mal, mit welchen Bühnenelementen, Lichteffekten, Outfits usw. die da arbeiten, wie die Musiker mit den Zuschauern interaggieren und versucht das mal auf "kleiner" Ebene nachzustellen. Das ist natürlich keine Garantie, aber mMn schon mehr als die "halbe Miete".
