immer wieder schlimm: Ausstieg aus Band

[kadauz]

Wenn das eigene Bedürfnis nach Effizienz und konstantem Fortschritt in der Band nicht geteilt und nicht verstanden wird, kann man als Bassist leider nur gehen. Als Bassist will man doch den Songs Struktur und Arsch geben und die rhythmische Botschaft rüberbringen und dem Zuhörer klar machen, worum es gerade geht. Wenn das Songwriter nicht abruft, weil er es nicht so sieht, muss er halt mit seiner Sängerin weiter rhythmisch vage und tonhöhenvariabel durch die Songs schweben. Kann auch gut sein, ist aber kein basstaugliches Format.

Ich kenne einige Gitarristen, die mit Sängerinen in Duo Konstellationen auftreten und recht Hörenswertes bieten. In Bandsituationen sind solche Leute aber recht häufig nicht zu gebrauchen, weil sie z.B. denken, dass die Rhythmusgruppe alleine für die Struktur verantwortlich ist und sie wie immer vor sich hin schrammeln könnten.

Genau die Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich bin in der Band immer derjenige, der dem Song eine gewisse Struktur und Ablauf geben möchte. Während der Gittenmann (und auch die Sängerin) hin und wieder einen Chord über mehrere Takte ziehen möchte und dabei mal aus einem 4/4 schnell nen 3,5/4 macht etc. bekomm ich (und der Drummer) fast die Krise. Der Gittenmann sieht das eher als künstlerische Freiheit und versteht unsere "verkopfte" Denkweise dann nicht. Dass er das aber niemals mehr genauso reproduzieren kann, bedenkt er dabei nicht.

Wir sind aber mittlerweile so gut befreundet, dass das eher in Gelächter als in Frust ausartet. Vielleicht braucht es auch die Art von Gegensätzen, um einen Song zu schreiben.

 

[EADG]

schreiben

...ausdenken? ...komponieren?

 

[Brunt]

Wie seht ihr das? Hättet ihr auch abgebrochen oder bin ich da zu verkopft und einfach nicht von kreativer Freiheit und Improvisationslust erfüllt?

Auf jeden Fall. Ich habe selber schon so Situationen erlebt, das macht keine Sinn.

 

[crowsnest]

Eigtl hast du es ja schon geschrieben, erste Warnlampe ging an, dann die 2te, ich bilde mir ein mit wachsendem Alter soll man sowas ernst nehmen, denn meist stimmt es

Ja, sollte man. Nennt sich auch Lebenserfahrung.

 

[Mecki]

@rootbert : Alles richtig gemacht!

Für Zeitverschwendung habe ich in meinem Alter keine Zeit mehr.

DAS!!

 

[Gast79265]

Also ich (57) genieße es, Zeit zu verschwenden. Die Seele baumeln lassen, dem lieben Gott einen Tag schenken, dem Effizienz- und Optimierungswahn entsagen.

 

[Eliashaugk]

Dann „verschwendest“ du Zeit für dich, in Freude. Dadurch ist sie gar nicht verschwendet, sondern sinnvoll und richtig eingesetzt.

Man kann Zeit quasi nur negativ verschwenden sonst ist es keine Verschwendung.
Verschwendete Zeit die Frust erzeugt, bringt keinem etwas.

 

[Basselfe66]

Ich habe ja 2015 wieder angefangen in einer Band zu spielen. Da wollte sich eine Band wiedergründen nur der Basser war weggezogen. Die haben mich über FB anhand meines Profilbild gecastet. Besetzung war 2G 1B 1S 1WG.
Erste Probe waren alle da und es hat viel Spaß gemacht. Nach der dritten Probe ist jedoch 1G ausgestiegen. Da der 2.G auch sehr gut war hat mich das nicht gestört.
Danach haben sich aber auch alle anderen verabschiedet und nur ich und der G sind übiggeblieben. Ich hatte aber auch noch Kontakte und so haben wir in kurzer Zeit neue Musiker aktiviert.
Nach einem Jahr hatten wir dann unseren 1. Auftritt der auch ganz gut lief. Allerdings sind sich die Sängerin und der besagte Gitarrist wegen 20,- EUR für ein Bandphoto in die Haare gekommen. Da habe ich zum ersten Mal registriert das der G ein zwar netter aber auch ein sehr komplizierter Zeitgenosse sein kann. Die Sängerin ist dann ausgestiegen und der 2. G den 1.G in die Band geholt hatte wurde vom 1.G gefeuert da er mit dessen Leistungen nicht zufrieden war. Es gab dann noch diverse Umbesetzungen und zwischendurch durfte auch ich mich im Leadgesang versuchen aber irgendwie war der G nie mehr richtig zufrieden. Auch bei der Songauswahl war er eher egoistisch unterwegs. Ich hatte mal 12 Songs ausgesucht die zu mir und meiner Stimme passen, die hat er ausnahmslos abgelehnt.
Diesen Sommer hat es dann wieder nicht mit einem neuen Sänger funktioniert, weil der sehr wenig Zeit hatte. Der G hat uns jedoch auch immer nur 2 Termine im Monat für proben eingeräumt nach dem Motto da kann ich, sonst nicht.
Ich bin dann jetzt auch ausgestiegen und habe zwischenzeitlich auch eine neue Band, aber ich bereue die Zeit trotzdem nicht. Ich habe noch nie mit einem so guten Gitaristen spielen dürfen und wenn wir dann mal geprobt haben hat es mir tierisch spaß gemacht und ich habe mich in der Zeit auch echt verbessert.
Ich bin langsam eh so weit, dass ich gar nicht mehr so scharf auf Auftritte bin, aber die Proben immer mehr genieße. Wir spielen In Ear und haben jetzt wirklich einen excelenten Probensound.

 

[Chuck]

Wir haben heut die Notbremse gezogen. Den Zirkus mit den Probeterminen machen wir nicht mehr mit. Und daß die Sängerin um 3 Uhr früh Textnachrichten verschickt, daß sie es nicht mehr zur Probe schafft fanden wir auch nicht lustig. Wir proben im nächsten Jahr wie gehabt am Sonntag und wer nicht da ist ist halt nicht da.

 

[whitewater]

Ich habe ja 2015 wieder angefangen in einer Band zu spielen. Da wollte sich eine Band wiedergründen nur der Basser war weggezogen. Die haben mich über FB anhand meines Profilbild gecastet. Besetzung war 2G 1B 1S 1WG.
Erste Probe waren alle da und es hat viel Spaß gemacht. Nach der dritten Probe ist jedoch 1G ausgestiegen. Da der 2.G auch sehr gut war hat mich das nicht gestört.
Danach haben sich aber auch alle anderen verabschiedet und nur ich und der G sind übiggeblieben. Ich hatte aber auch noch Kontakte und so haben wir in kurzer Zeit neue Musiker aktiviert.
Nach einem Jahr hatten wir dann unseren 1. Auftritt der auch ganz gut lief. Allerdings sind sich die Sängerin und der besagte Gitarrist wegen 20,- EUR für ein Bandphoto in die Haare gekommen. Da habe ich zum ersten Mal registriert das der G ein zwar netter aber auch ein sehr komplizierter Zeitgenosse sein kann. Die Sängerin ist dann ausgestiegen und der 2. G den 1.G in die Band geholt hatte wurde vom 1.G gefeuert da er mit dessen Leistungen nicht zufrieden war. Es gab dann noch diverse Umbesetzungen und zwischendurch durfte auch ich mich im Leadgesang versuchen aber irgendwie war der G nie mehr richtig zufrieden. Auch bei der Songauswahl war er eher egoistisch unterwegs. Ich hatte mal 12 Songs ausgesucht die zu mir und meiner Stimme passen, die hat er ausnahmslos abgelehnt.
Diesen Sommer hat es dann wieder nicht mit einem neuen Sänger funktioniert, weil der sehr wenig Zeit hatte. Der G hat uns jedoch auch immer nur 2 Termine im Monat für proben eingeräumt nach dem Motto da kann ich, sonst nicht.
Ich bin dann jetzt auch ausgestiegen und habe zwischenzeitlich auch eine neue Band, aber ich bereue die Zeit trotzdem nicht. Ich habe noch nie mit einem so guten Gitaristen spielen dürfen und wenn wir dann mal geprobt haben hat es mir tierisch spaß gemacht und ich habe mich in der Zeit auch echt verbessert.
Ich bin langsam eh so weit, dass ich gar nicht mehr so scharf auf Auftritte bin, aber die Proben immer mehr genieße. Wir spielen In Ear und haben jetzt wirklich einen excelenten Probensound.

Klingt echt kompliziert...

 

[Basselfe66]

Klingt echt kompliziert...

War es auch aber der G konnte halt wirklich alles spielen und hatte noch dazu ein unglaublich gutes Timing.
Ich habe halt auch immer gehofft dass wir den einen passenden Sänger noch finden, aber es hat nicht sein sollen.

 

[SuperFour]

War es auch aber der G konnte halt wirklich alles spielen und hatte noch dazu ein unglaublich gutes Timing.

Hat man ja doch öfters dass es gerade bei diesen sehr guten Musikern menschlich so ist als würde man einen Revolver reinigen der geladen und der Hahn gespannt ist.

 

[Basselfe66]

Hat man ja doch öfters dass es gerade bei diesen sehr guten Musikern menschlich so ist als würde man einen Revolver reinigen der geladen und der Hahn gespannt ist.

Ich glaube er braucht einfach Mitmusiker auf dem gleichen Level.
Er wollte die Band auch führen und hatte dafür kein Talent.
Trotzdem ein netter Mensch und wir sind auch im guten auseinander.

 

[FF]

Wir haben heut die Notbremse gezogen. Den Zirkus mit den Probeterminen machen wir nicht mehr mit. Und daß die Sängerin um 3 Uhr früh Textnachrichten verschickt, daß sie es nicht mehr zur Probe schafft fanden wir auch nicht lustig. Wir proben im nächsten Jahr wie gehabt am Sonntag und wer nicht da ist ist halt nicht da.

Eine gute Entscheidung!

Ich hoffe doch, du schickst diese Nachricht heute Nacht um 3:00h an die Sängerin?

 

[Chuck]

Oder eine Sprachnachricht gegen Mitternacht. Hat sie auch fertiggebracht. Aber auf die Idee gekommen zu fragen, wem das Mikro gehört in das sie singt ist sie nicht.

 

[Basselfe66]

..............zu fragen, wem das Mikro gehört in das sie singt ist sie nicht.

Das ist glaube ich ein weit verbreitetes Phänomen im Zusammenhang mit Sängerinnen.

 

[Gast79265]

Das ist glaube ich ein weit verbreitetes Phänomen im Zusammenhang mit Sängerinnen.

"Beim Abbauen stehe ich ja eh nur im Weg rum. Tschöhö!"

 

[Chuck]

Das ist glaube ich ein weit verbreitetes Phänomen im Zusammenhang mit Sängerinnen.

Ich weiß. Aber ich hatte mal einen Schlagzeuger eingeladen. Der wohnte knapp 50 km entfernt, auf halber Strecke haben wir uns getroffen. Schau ich neugierig in seinen Astra Kombi: Hast du kein Schlagzeug dabei? Nein, habt ihr keines im Proberaum stehen?

 

[FF]

Nein, habt ihr keines im Proberaum stehen?

Doch, klar! Zwei leere Farbeimer, ein paar alte Topfdeckel von meiner Oma und eine Babyrassel. Kein Knaller, ich weiß, aber für dich reicht's

 

[kemm47]

....., aber ich bereue die Zeit trotzdem nicht. Ich habe noch nie mit einem so guten Gitaristen spielen dürfen und wenn wir dann mal geprobt haben hat es mir tierisch spaß gemacht und ich habe mich in der Zeit auch echt verbessert.

Ich kann jedem Musiker aus meiner ureigenen (mäßigen Hobby-Basser) Erfahrung empfehlen, aus solchen Band-Konstellationen mit sehr guten Mitmusikern viel zu lernen und für sich das Beste "mitzunehmen"..........
Als ich erstmals 1982 mit einem Semi-pro Gitarristen/Sänger in einer kurzzeitigen Band (für einen Gig!) zusammentraf und in drei Wochen mir das 90 minütige Gig-Programm draufschaffte, hab' ich von besagtem Gitarristen/Sänger/Musiker wahnsinnig viel gelernt/abgeguckt und auch verinnerlicht.
Dieses Glück, mit wesentlich talentierteren/besseren Musikern als meiner einer ist mir in den Jahrzehnten danach leider nur noch wenige Male vergönnt gewesen, war aber jedes Mal für mich ein Genuss. Die Art der Zusammenarbeit und das Ergebnis sprachen für sich (die musikalische Qualität der gefertigten Musik-Tapes belegen auch heute noch meine damalige/heutige Einschätzung der "Semi-Pro-Musiker"...... Für diese Erfahrung und das Miterleben bin ich auch heute noch dankbar!!!!!