Immer weniger Musiker?

[subsonic777]

Ich war letztens zum ersten Mal in Leipzig, da geht echt viel...

Hey Mud, da hättest du doch mal bescheid geben können.

Same here.

Bei uns sind viele "neue" Bands reine Inzuchtprojekte. Hier werden öfter einfache Pseudobauernkaffsupergroups gegründet. =)

Der Basser von X, der Klampfer von Y sowie der Drummer und Gesang von Z. TADA! Neue Band.

Das ist in größeren Städten oft nicht anders und beschränkt sich dann nicht selten auf die Stadtbezirke. Im Prinzip wie viele kleinere Städte nebeneinander, mir den dazugehörigen kleinen Szenen. Habe das so viele Jahre in Berlin Kreuzberg erlebt. Jeder hatte da mit jedem irgendwann mal was am Laufen und blieb im größeren auch unter sich. Wenn es zu groß wird ist das wohl ein ganz normaler Vorgang. Dann sicher noch selbst forciert durch gemeinsame Häuser...Probezentren etc.. Wir waren damals im Keller des alten Rauchhauses untergekommen und fast alle waren da auch mal zugange oder an einen der üblichen anderen Plätze wo man sich kannte. Da hilft oft nur sich aus seiner Komfortzone zu bewegen. Dass ist nicht immer leicht...ich mache das selber auch nicht mehr.

 

[classic70s]

habe mir das gerade mal bei thomann angeschaut und finde es absolut unpraktisch.
Man liest sich tot, es gibt ausser Suche und Biete keinerlei Filtermöglichkeit, einfach unmöglich sowas

 

[airbagger]

es gibt ausser Suche und Biete keinerlei Filtermöglichkeit, einfach unmöglich sowas

Dafür kostet es nix. Wenn alle für ihre Inserate löhnen würden, könnte man das sicher komfortabler gestaltenund es wären vermutlich deutlich weniger

 

[cellkirk74]

Für Blues/BluesRock...nix. Fast 2 Jahre lang.

Oft liegt es auch an der Richtung.

Ich hab eigentlich den Eindruck dass mehr kids wieder Interesse haben als beispielsweise in meiner Schulzeit. Da haben weitaus mehr im Orchester oder einfach daheim Klavier gespielt als tatsächlich in bands aktiv waren. Die meisten hörten schlimmen Synthpop und hatten keine Ahnung, welches Instrument welchen Ton macht. Und dann kam Techno. Heute hören erstaunlich viele kids auch ganz andere Sachen. Und ich setze mal voraus dass wir hier alle sofern wir Kinder haben denen recht früh Zugang zu soviel Musik- ind -instrumenten wie möglich geben.

Ich glaube später im Gynasium gab es maximal eine Hand voll Leute die aktiv in Bands gespielt hat. Der Bereich Cover und Tanzmusik hat mich nie interessiert, aber bis auf ganz wenige Ausnahmen fingen die Leute mit sowas auch eher im gehobenen Alter an. Ich sehe recht viele kids bei uns im Probehaus und teils sind die auch schon jung recht gut. Das Publikum auf Konzerten kommt mir auch deutlich gemischter vor. Anfang der 90ger hast Du auf Punk oder Indikonzerten max 5% Mädels gehabt. Das ist auch anders.

Die kids organisieren sich nur eben anders und werden wenn sie was suchen keine Anzeige in einem Medium schalten, dass ihre Großeltern benutzen. Die Frage ob man auf ein Konzert geht ist auch Geldfrage. Seit der Eintritt die Haupteinnahmequelle der Bands geworden ist ist das halt auch teuer, kleine Läden leiden vor allem in Ballungsräumen unter den Folgen der Gentrifizierung (Metal neben dem Nobelitaliener kommt halt nicht an) und in Zeiten der ständigen Verfügbarkeit unendlicher Musikmengen (hallo Streaming) geht halt auch keine Sau mehr zu einer unbekannten Band, selbst wenns nur 3 Euro Eintritt kostet.

Außerdem hab ich die Erfahrung gemacht dass vieles an einem vorbei geht, was sich außerhalb der eignen Generation abspielt.

 

[Mudskipper]

Hey Mud, da hättest du doch mal bescheid geben können.

Ich habs mir ja in Berlin schon mit Schrotty nicht bescheid sagen verscherzt.
Beim nächsten mal mache ich das 100pro, ich fand Leipzig echt fein, hatten da aber auch etwas Programm(Cousinchen studieren dort). Wir sind auch bässtens via Air BnB in Connewitz untergekommen.

Außerdem hab ich die Erfahrung gemacht dass vieles an einem vorbei geht, was sich außerhalb der eignen Generation abspielt.

Ist wirklich so. Wir haben in Oldenburg und Umzu eine recht rege Metallkern-Szene. Die Jungs(meist 18-2 sehen zwar alle aus wie gestempelt und klingen auch so, aber sie machen wütende Musik - könnte schimmer sein.

Soul, und (Indie(Rock) für den gesetzten Herren ab 40 ist da eher dünn gesäht. Die Leute von "früher" machen dann entweder gar keine Mucke mehr oder nur noch Cover. Eigene Mucke Ü30 aufm Land ist echt schwierig.

 

[subsonic777]

Wir sind auch bässtens via Air BnB in Connewitz untergekommen.

In der Ecke wohne ich auch.

 

[Mudskipper]

In der Ecke wohne ich auch.

Na toll, jetzt ärgere ich mich.

 

[Ochsenblut]

in Hessen gibt es das nicht.

Klar gab es das in Hessen! Ist noch unter der Wolff angeleiert worden - meine drei Kids waren alle in Jeki. Ist aber ausgelaufen. Manche Schulen haben es aber geschafft, das per Elterninitiative zu erhalten. Meine Kids spielen heute alle ein Instrument. 2x Geige, 1x Schlagzeug.

 

[beate]

Und faktisch gab es das auch für unsere Generation, wenn auch in der Form von "jedem Kind seine Blockflöte" (unabhängig davon wollte ich schon mit 9 eine und hab mich dann gelangweilt bzw für mich selbst im zweiten Band geübt)

Außerdem hab ich die Erfahrung gemacht dass vieles an einem vorbei geht, was sich außerhalb der eignen Generation abspielt

Auf jeden Fall. Sogar bei den eigenen Kindern. Aber die drei HobbymusikerInnen unter meinen Kindern sind allesamt keine Metaller, sondern machen Zeugs, mit auch ich klarkommen würde. Über die Krachphase sind sie schon in ihrer Kindheit hinausgewachsen. Ach so, mit 8. Aus Jux mal nen T-Rex-Sampler in den Spieler gelegt. Was gefällt Euch am besten? "(Solid Gold and) Easy Action :g:

 

[classic70s]

ich fand Leipzig echt fein,

ich war vor ca. 15 Jahren öfter mal ein paar Tage beruflich in Leipzig, habe mich dort auch immer wohl gefühlt.
Abends gings immer in die Moritz Bastei, gibt es die noch?
Das war zumindest vor 15 - 20 Jahren ein klasse Laden

 

[Ochsenblut]

Also hier in Rhein-Main gibt es nach wie vor eine rege Szene. Na gut, da sind auch seit gefühlten 50 Jahren immer die gleichen Leute in wechselnden Kombinationen unterwegs - ich will mich da garnicht ausnehmen. Aber he, immerhin ist der Main nicht mehr die Grenze, man findet doch tatsächlich Mugger aus'm Rodgau in der Weddrrau und andersrum.

Ich wohne in einem 2000-Seelen-Kaff zwischen FFM und DA. Unser altes Rathaus ist per Kulturvereininitiative zum Kulturzentrum umfunktioniert worden. Jeden 1. Sonntag im Monat gibts dort feine Session mit Leuten aus der Region (Rodgau, Da-Di), man sichtet dort aber auch Größen aus dem weiteren Umland. Als Bassist bin ich oft einer von vier Bassisten, die dort zur gleichen Zeit aufschlagen. Alle übrigens sehr nett - klar!
Nee nee, es gibt wirklich noch jede Menge (auch gute) Musiker.

Was mir ein wenig auf den Senkel geht ist, dass die Youngsters alle nur YXZ-Metal machen. Kann sich doch kein Mensch anhören! und weg...

 

[Ochsenblut]

Solid Gold Easy Action

Hey -hey- hey!

 

[Gast60969]

Klar gab es das in Hessen! Ist noch unter der Wolff angeleiert worden - meine drei Kids waren alle in Jeki. Ist aber ausgelaufen. Manche Schulen haben es aber geschafft, das per Elterninitiative zu erhalten. Meine Kids spielen heute alle ein Instrument. 2x Geige, 1x Schlagzeug.

aktuell gibt es das nicht mehr, zumindest nicht bei uns.

 

[subsonic777]

ich war vor ca. 15 Jahren öfter mal ein paar Tage beruflich in Leipzig, habe mich dort auch immer wohl gefühlt.
Abends gings immer in die Moritz Bastei, gibt es die noch?
Das war zumindest vor 15 - 20 Jahren ein klasse Laden

Ja, die MB gibt es noch und gab es auch schon zu grauen Ostzeiten. Da habe ich auch wirklich sehr oft gespielt und viel Konzerte gesehen. Besonders in den Zeiten wo du da warst. Ist aber nicht unbedingt mein bevorzugter Laden. Lieber Classic...nach allem was ich bis jetzt von dir gelesen habe, würde ich mit dir wohl eher ins Zoro, UT Connewitz oder vielleicht ins Conne Island gehen. Beim nächsten Mal.

 

[TheBass]

Ich wohne in der weiteren Peripherie von Köln. Eine Band zu finden ist da nicht ganz so schwierig (im Moment habe ich 3). Außerdem habe ich einen recht großen Musikerbekanntenkreis und mache oft Aushilfsjobs für andere Bands. Wenn ich mir jedoch die Kleinanzeigen beim MusicStore o.ä. ansehe, werden in der Generation meiner Kinder, also bei den 18-25 jährigen fast nur noch Metaller jeglicher Färbung gesucht. Daß ich selber mit 52 dafür nicht der Richtige bin, ist ja ganz normal. Andererseits frage ich mich, wo die alle auftreten. Ich sehe dafür kaum irgendwelche Ankündigungen. Vielleicht sehe ich sie ja auch nicht, weil ich danach nicht suche.

 

[Ochsenblut]

aktuell gibt es das nicht mehr, zumindest nicht bei uns.

Ja, Jeki ist in Hessen leider ausgelaufen. Aber wie gesagt, manche Schulen haben Jeki mit Fördervereinen, lokalen Musikschulen und Elterninitiativen am Leben erhalten. So war Jeki auch gedacht: Als Starthilfe zur musikalischen Selbsthilfe.
Zumindest hat das die damalige KuMi'in Wolff dann später behauptet, als plötzlich keine Jeki-Mittel vom Land mehr kamen.

 

[bassilisk]

Meine drei sind auch in einer recht bunten und regen Szene unterwegs...
Wenig Metall, aber gerne mal Rock, auch Peppers, sogar Popsongs mit Beatgeboxe und mehrstimmigem Gesang.
Die jungen Leute sind heute viel besser ausgebildet und haben auch besseres Gear als wir damals. Ob sie deswegen mehr Spass haben oder vermitteln, weiß ich nicht - das Niveau ist halt allgemein stark gestiegen...
Mir fällt auch auf, dass es in meinem Dunstkreis viele junge Multi-Instrumentalisten gibt, die auch mehrere Stilrichtungen abdecken: Von Blasmusik bis Rock und Klassik!

Was hier total fehlt - im Gegensatz zu früher - ist die Baggersee-Gitarren-Szene! Das war "damals" richtig Kult bei uns.
Dafür gibt es sehr viele spontane Projekt-Bands und -Orchester. 'paar Proben, Auftritt, tschüss.

Das Karussell für Band-Musiker über 40 dreht sich aber auch bei uns sehr zäh und langsam: Die Band, die ich im Herbst verlassen habe, sucht immer noch einen Bassisten und seit August einen Drummer.
Ich hab auch noch nix (suche aber auch nicht sehr intensiv).

Allerdings gibt es hier eine (private) Musikschule, die ein recht interessantes Konzept anbietet:
Betreute Bands verschiedenster Stilrichtungen. Gestellt wird ein professioneller Musiklehrer/Musiker, der sorgt für Noten, Arrangements, evtl. Auftritte und so und spielt auch mit - je nach Bedarf mal Schlagzeug, Keyboard oder so... Beim Sport heißt das wohl "Spielertrainer", glaube ich.
Kost' halt was - ist unterm Strich aber auch nicht teurer als ein Proberaum... der Einzelbeitrag variiert je nach Mitgliederzahl.
Für mich persönlich wär das nix, aber mein Bruder macht da schon jahrelang mit.

 

[classic70s]

Lieber Classic...nach allem was ich bis jetzt von dir gelesen habe, würde ich mit dir wohl eher ins Zoro, UT Connewitz oder vielleicht ins Conne Island gehen. Beim nächsten Mal.

okay ist abgespeichert, diese Läden kenne ich nicht

Beruflich komme ich zwar nicht mehr nach Leipzig, sollte ich jedoch aus irgendeinem Grund, in meinem Leben doch nochmal nach Leipzig kommen, sage ich vorher gerne bescheid.
Tollen Gesprächsstoff dürften wir beide ja reichlich haben

 

[Gast74883]

2x Geige

Da hast du aber ganz schön was mitgemacht Geige hört sich im Anfangsstadium nicht grade entspannend an
Da gibt es eigentlich nur noch die Oboe welches das Gekrätze toppen kann
Mein kleiner wird erst ende Mai 3 Jahre, da dauert es noch ein Bisschen bis wirklich mal ein Instrument gewählt wird. Er darf dann auch alles sein, nur bei Geige oder Oboe werde ich versuchen zu einem anderen Instrument zu überreden
Hoffe natürlich, das er mal Bass spielen will, Schlagzeug wäre auch ganz gut gscheide Drumer brauchts immer!

 

[Ochsenblut]

Das wird dramatisiert. Geige ist schon ok.

Meine beiden sind Fan von (natürlich!) Lindsey Stirling. Naja - kann ich mit leben!