„Ich hör mich nicht“ - Sound im Proberaum

[Wolfrat]

Ahoi Leute.

Ich komm grad nicht auf einen grünen Zweig.

Ich höre nix von meinem Sound.

Gestern hatte ich wechselnd unterschiedliche Bässe im Proberaum dabei. Die gespielten Noten hab ich gehört und das Hemd hat such vibriert. Laut genug war es!
Nur hab ich nichts von den unterschiedlichen Bässe wahrgenommen außer Pegelunterschiede und Ansprechverhalten. Mitten? Nix!
Selbst die Zerre konnte ich nicht richtig orten.
Der Gitarrist meinte hinterher: Der Prezi wär besser, weil der nicht den modernen Mitten-Nööök hätte.

Ich denke (!) dass es an der Aufstellung liegt. Meine Box steht zu nah, denn der Rest der Mannschaft hat es weder so laut boomy wie ich noch hat niemand ein Problem die Mitten zu differenzieren.
Umbau ist jedoch schwierig. Platz als auch persönliches sind da unflexibel.

Was für Soundunterschiede habt ihr so zwischen eurer Position im Proberaum und z.B. der vom Gitarrero?

Cheers!

 

[Basszupfer]

Ich würde mich zuerst mal weiter weg von deiner Box stellen, und evtl auch noch mal das Thema Mitten in Angriff nehmen. Und auch mal die Frequenzen der Gitarren checken..... Deren Spieler neigen oft gerne dazu sich in Bereichen rumzutummeln, wo sie eigentlich nix verloren haben. Passiert zb oft im Deathmetal Kontext, habe ich mehr als einmal erlebt.

 

[bassilisk]

Das ist mir im der Bigband so gegangen:
Dem Diri war's schon zu laut, ich habe mich kaum gehört... Der Wechsel von 115 auf 110 war sehr hilfreich.

 

[bassilisk]

In der Band war mein Sound (212er) mit Abstand auch viel weniger boomig als vor der Box. Umstellen (langes Speaker-Kabel) der Box brachte Verbesserung.

Wichtigste Maßnahme - setzt allerdings Verständnis und Kooperationsbereitschaft voraus: Bei der Gitarre mal radikal die Bässe raus drehen und gut hören (dritte Person).
Ich hatte mal einen Sänger-Gitarristen, der hat immer in der längsten Lage vollgriffig geschrammelt - Lagerfeuer-Style. Da war Hopfen und Malz verloren, hab dann die Band verlassen.

 

[DeusVult]

Frequenzen checken. Der Gitarrist knallt womöglich full spectrum seinen Sound rein.
Ist dann noch ne Zerre drauf, ist meist Schicht im Schacht.
Aber deinen Sound wirst du wahrscheinlich auch nicht fahren können.
Ich empfehle einen Bandsound.

 

[bassbeat]

Passiert mir auch immer wieder:
Der Gitarrero präsentiert mir beim Betreten des Raumes seinen ach so geilen und fetten Sound.
Solo echt eine Wucht, aber ich ahne es schon... mitten in der Probe muss ich ihn bitten, mal die Bässe und Tiefmitten rauszudrehen.
Nörgel, nörgel, aber Sound so geil, viel Zeit investiert, klingt doch so nicht, bla bla bla.....
Danach aber klingt es im Raum gleich viel aufgeräumter und alle sind klar ortbar und... ich höre mich wieder.

Bis zur nächsten Probe.

 

[Tom R.]

vermutlich würde tatsächlich die Position zur Box helfen (weiter weg). Vermtl. gibt es sogar einen "besten" Abstand zur Box.
Ich stelle mich (wenns geht) 2m weg. Helfen kann auch wenn man die Anlage auf etwas erhöhtes stellt - evtl. sogar so das ein Lautsprecher auf beinahe ohrhöhe ist.
Ich hatte meine Anlage sehr lange auf Böcken stehen (Obi) was einen extremen Unterschied macht. Man hört sich dann auf einmal sehr deutlich viel besser und kann auch leiser drehen und dabei wieder näher an der Box stehen (auf die Ohren aufpassen !!!).
Ansonsten mit Amp EQ Flat anfangen und rein drehen was fehlt oder zuviel raus nehmen. Immer nur kleine Änderungen ...

 

[EADG]

Merkwürdig... "Ich hör mich nicht" habe ich gestern zum ersten mal von einem Bassisten gehört. Der stand auf der Bühne mit einer 4x10'' und einer 1x15'' sowie einem fettem Warwick-Amp. Sowas verstehe ich nicht und kenne das auch nur von Gitarristen mit einem Faible für "Sound". Ich habe mich ehrlich geasgt, noch nie nicht gehört, außer irgendetwas war kaputt. Der Fehler ist meistens dass es in der Summe einfach zu laut ist. Die Klangregelung läuft bei Lieschen und Hänschen Guitarhero folgendermaßen: "...ich drehe noch ein bisschen Höhen/Hochmitten/Mittelhöhen/Mittelhochtiefen... rein - wow, klingt ja viel besser, da drehe ich einfach auch noch die tiefen Hochmitten rein...wow...und jetzt die Bässe...noch bässer...Im Endeffekt ist es einfach lauter geworden. Alle zusammen mit erträglicher Lautstärke -vor allem auf der Bühne- Soundtüfteln kann man, wenn der Grundsound steht.

 

[bassmansemi]

Merkwürdig... "Ich hör mich nicht" habe ich gestern zum ersten mal von einem Bassisten gehört. Der stand auf der Bühne mit einer 4x10'' und einer 1x15'' sowie einem fettem Warwick-Amp. Sowas verstehe ich nicht und kenne das auch nur von Gitarristen mit einem Faible für "Sound". Ich habe mich ehrlich geasgt, noch nie nicht gehört, außer irgendetwas war kaputt. Der Fehler ist meistens dass es in der Summe einfach zu laut ist. Die Klangregelung läuft bei Lieschen und Hänschen Guitarhero folgendermaßen: "...ich drehe noch ein bisschen Höhen/Hochmitten/Mittelhöhen/Mittelhochtiefen... rein - wow, klingt ja viel besser, da drehe ich einfach auch noch die tiefen Hochmitten rein...wow...und jetzt die Bässe...noch bässer...Im Endeffekt ist es einfach lauter geworden. Alle zusammen mit erträglicher Lautstärke -vor allem auf der Bühne- Soundtüfteln kann man, wenn der Grundsound steht.

Du hast noch wat vergessen: "Jetzt wo ich am EQ überall was reingedreht hab, mach ich mal lauter"

 

[Mudskipper]

Ich höre nix von meinem Sound.

Welche Anlage/Bass usw?
Was spielen die anderen wie laut?
Gitteuse viel Bass im EQ?
Stehst du in einer Ecke?
Wie willst du dich hören? Teppich, knackig, böse, smooth?

 

[BassPapa]

Ich suche mir in schwieirgen Situation eine "cut-through" Frequenz. Das bedeutet nicht nur das Drehen an Knöppen sondern auch meine Position im Raum / auf der Bühne. Und ja, ich hatte schon so aufgedrehte SUBs unter einer Holzbühne, dass ich den ganzen Gig über meinen Platz nicht verlassen habe. Sorry für die Show, aber da geht "das Feedback für die Tonkontrolle" vor ....
Auch war ich schon in einem Proberaum, wo ich mit langem Kabel weit weg von meiner Anlage stand.

 

[Bass_Zicke]

.... auch immer wieder gut :

probe : 2 stunden sound gebastelt , bis das sich jeder wieder hört und zufrieden ist ....... nächste probe , klampfer :" ich hab mal ne andere gitarre mitgebracht , die klingt echt cool " ...... wieder 2 stunden sound schrauben , irgendwann hat man da absolut keine lust mehr drauf .

 

[Der P]

nächste probe , klampfer :" ich hab mal ne andere gitarre mitgebracht , die klingt echt cool " .

Das könnte bei Bassern ja zum Glück nicht passieren...also hier bei Bassic kenne ich keinen der gefühlt jede Woche nen neuen Bass und/oder Amp mitbringt. Keinen.

 

[LaFaro]

Im Endeffekt ist es einfach lauter geworden. Alle zusammen mit erträglicher Lautstärke -vor allem auf der Bühne- Soundtüfteln kann man, wenn der Grundsound steht.

Man kann es auch noch einfacher sagen: "Spielt doch miteinander, nicht gegeneinander...."
Ein großes Problem bei elektrisch verstärkter Musik ist immer wieder der "allzu" leicht verfügbare Griff zum Mastervolume... Ich habe auch etwas gebraucht, bis ich für mich eine "funktionierende" Lösung gefunden habe.... wenn ich mich nicht (mehr) höre, dann spiel ich einfach leiser...wenn dann jemand nach dem "Bass" fragt, dann ist man sofort beim "richtigen Thema"... ich gebe allerdings auch zu, dass ich in der komfortablen Situation bin, nicht um jeden Preis mit jedem jede Art von Musik machen zu müssen...

 

[EADG]

"Spielt doch miteinander, nicht gegeneinander...."

Das ist das wichtigste. Ein gutes Arrangement, das bedeutet -wer ist im richtigen Moment einfach mal still- macht mehr im Gesamtklang aus, als die ausgerauschteste rosa Raumanalyse mit digitalen Schiebereglern für alle tiefen Mittelhochtiefen. Nicht falsch verstehen: Ich finde so etwas nicht unnötig. Wenn es sinnvoll ist und man es kann, sollte man sich unbedingt mit einem guten Sound beschäftigen. Meiner Erfahrung nach ist es dabei mehr als hilfreich, wenn die Band einen guten Menschen für das Mischpult hat und nicht die/der Gitarrist*in der/dem Bassist*in erzählen will, wo die/der ihre/seine Frequenzen zu lassen oder zu unterlassen hat und umgekehrt. Und das gilt für alle Arten von Musik. Ob das jetzt Punkrock ist, wo es ja mehr auf einen guten Sound ankommt als bei den soundtechnisch eher einfach gestrickten Jazzerinnen und Jazzern.

 

[Mudskipper]

.... auch immer wieder gut :

probe : 2 stunden sound gebastelt , bis das sich jeder wieder hört und zufrieden ist ....... nächste probe , klampfer :" ich hab mal ne andere gitarre mitgebracht , die klingt echt cool " ...... wieder 2 stunden sound schrauben , irgendwann hat man da absolut keine lust mehr drauf .

Wir sind da mittlerweile schmerzfrei:
Du, schöne Gitarre, aber nicht noch mal mitbringen okay?
Wobei unser Gitter kaum mit Bässen im EQ arbeitet, der weiss was sich gehört.

 

[bassocksky]

Ich habe mit mehr als einem Gitarristen Krach wegen der Thematik bekommen.
Manchmal hatte ich sogar den Eindruck, mit dem Kauf eines neuen z.B. Rectifiers gäbs immer noch 'ne Tüte EgoBoost oben drauf.

Die Regel für einen guten Bandsound sind eigentlich recht einfach und vom Stil unabhängig: jeder Teil einer Band hat seine Frequenzen - auch Schlachzeuch. Es muss Luft bleiben und sollte sich wenig überlappen.

Aber ganz ehrlich: diese Regel hat aber bei mir Kopf auch ein paar Jahre gebraucht, ich will mich da nicht ausnehmen (man hatte ja auch seine Stur- und Drangzeiten ).

 

[Wolfrat]

Moin.
Danke schon mal für die vielen Antworten. Hier noch mal ein paar Punkte, die die Richtung korrigieren:

- Gitarrero ist auch Basser in ner anderen Band
- er ändert seine Lautstärke nicht
- wir machen Rock-Cover und sind sehr moderat leise/laut
- ich höre was ich spiele
- Gitarre hört wie ich klinge
- ich höre nicht wie ich klinge


Der letzte Punkt ist halt das Problem, weil ich nicht beurteilen kann wie ich mich in den Bandsound einfüge.

Nächste Probe ist ohne Gesang, da wird mal die Box geschoben. Der Hinweis, dass da auch 2m Abstand drin sein sollten ist gut. Müsste ich wohl jede Woche hin und her bauen.

Übrigens proben wir in der Ecke einer Halle. Ich stehe an einer Wand (30cm Luft für die Box) und gucke auf die andere.

Equipment ist ein Ashdown ABM 500 Evo3, 1x15+4x10 Ashdown Toneman Deep. Daran sollte es aber nicht liegen, da der Gitarrenmann ja was vom Sound hört und speziell nen Prezi besser fand als meine Corvette.

Cheers!

 

[Mudskipper]

Gitarre hört wie ich klinge
- ich höre nicht wie ich klinge

Steht ihr gegenüber voneinander?
Das ist von Raum zu Raum verschieden, aber das hat bei uns gar nicht funktioniert. danach haben wir Gitter rechts, ich links vom Drummer aufgestellt und es war/ist viel besser.

Equipment ist ein Ashdown ABM 500 Evo3, 1x15+4x10 Ashdown Toneman Deep. Daran sollte es aber nicht liegen, da der Gitarrenmann ja was vom Sound hört und speziell nen Prezi besser fand als meine Corvette.

Hörst du deinen Sound denn gut wenn du nur mit Drummer und Gesang spielst?
Ich finde die günstigen Ashdown Boxen ja fürchterlich indifferent.

 

[BassPapa]

- ich höre nicht wie ich klinge

Ah - OK. Dann habe ich Dich falsch verstanden. Eine Frage, die ich mir nicht Stelle.
Deswegen gebe ich die Frage:

Geht das überhaupt im Ü-Raum ?

an die wissenden weiter ....