Homerecording: Wie kann man passable Aufnahmen machen?


Man lernt vermutlich sehr viel mehr über den Einsatz eines EQ wenn man das Signal eines SM58 bearbeitet, als wenn ein teures Mic da stünde :-)
Grüße
Chris
ja, aber es ist immer in etwa das Selbe, nicht nur bei Stimme:
  • Hochpass, ab welcher Frequenz?
  • Nahbesprechung nutzen oder kompensieren ja/nein?
  • Bässe: Kuhschwanz oder Glocke?
  • Karton- und Nölmitten raus
  • Wichtige Frequenzbereiche des Instruments/der Stimme betonen und in Relation zu anderen Instrumenten im selben Spektrum setzen
  • Ab wo gebe ich Höhen hinzu, meist mit Kuhschwanz, wichtig z.B. auch bei tiefen Instrumenten wie z.B. Bassdrum!
  • bei Live: Immer Resonanzfrequenzen im Voraus suchen und im Auge behalten. Ist man vorbereitet, kann man Rückkopplungen schneller und präziser rausdrehen
 
Man lernt vermutlich sehr viel mehr über den Einsatz eines EQ wenn man das Signal eines SM58 bearbeitet, als wenn ein teures Mic da stünde

Schrieb ich ja sinngemäß auch schon.

zum Aufnehmen wichtig erscheint mir, dass man nicht zu nahe ans Mikro geht, um dem Nahbesprechungseffekt auszuweichen.
Mhmm. Das berücksichtigt nicht, dass es SängerInnen gibt, die den Nahbesprechungseffekt gezielt ausnutzen. Sowas gehört ja ebenfalls zum Repertoir guter Gesangslehrer.

Und vor allem: wenn so ein Setup steht, steht ja ganz schnell im Raum, auch in Proben oder Live mehrkanalig aufzuzeichnen und das dann abzumischen. Da muss dann unter eben diesen Live-Bedingungen mit dem vorhandenen Live-Mikro ein möglichst gutes Ergebnis erzielt werden. Je nach Musik sind dann nahe Besprechungsabstände Pflicht bis unvermeidlich.

Und die Fähigkeit, das SM58 sauber abmischen zu können. Oder man nutzt halt andere, passende Gesangsmikros.
 
Mhmm. Das berücksichtigt nicht, dass es SängerInnen gibt, die den Nahbesprechungseffekt gezielt ausnutzen. Sowas gehört ja ebenfalls zum Repertoir guter Gesangslehrer.

Und vor allem: wenn so ein Setup steht, steht ja ganz schnell im Raum, auch in Proben oder Live mehrkanalig aufzuzeichnen und das dann abzumischen. Da muss dann unter eben diesen Live-Bedingungen mit dem vorhandenen Live-Mikro ein möglichst gutes Ergebnis erzielt werden. Je nach Musik sind dann nahe Besprechungsabstände Pflicht bis unvermeidlich.
Sehr guter Punkt. Ohne Widerrede.

Und die Fähigkeit, das SM58 sauber abmischen zu können. Oder man nutzt halt andere, passende Gesangsmikros.
Ich behaupte mal, ich habe das als FOH einigermassen im Griff, so nach über 30 Jahren :D

Ich habe lieber ein funktionierendes SM oder Beta als irgendeinen Stengel, von dem ich keine Ahnung habe, was hinten rauskommt.

Deine genannten Sennheiser und Beyer gehören allerdings auch zum Standard und sollten von einem FOH genau so beherrscht werden können. Ebenso die üblichen Verdächtigen von EV, AKG, Neumann, AT und Røde. Wenn ich mich Teilzeitmischer schimpfe und dafür auch Geld nehme, darf man schon von mir erwarten, ein Dutzend Mikros ein wenig zu kennen.
 
Mit dem SM58 auf der Bühne ist es aber auch so.
Aber zum Erlernen der ersten Schritte reichts doch erstmal.

Und dann merkt man auch, ob das SM58 für die Stimme wirklich taugt oder ob man vordringlich für die Bühne was geeigneteres benötigt oder nur zum Aufnehmen.

Vor allem: man hört dann, wie man selbst im Bandkontext über das Mikro klingt. Und nur so! Ohne zusätzlichen Körperschall und wirklich aus "Publikumsperspektive".
Und kann so entscheiden, ob das SM58 dem eigenen Anspruch gerecht wird oder nicht. Wenn man von vorneherein auf ein Kondensatormikro nur zum Recorden setzt, verliert man diese Information. Daher ist es vielleicht sogar ganz gut, zunächst mal mit dem SM58 aufzunehmen.
 
Mit SM58 kann man gute Aufnahmen machen. Das mit Werkzeug von Aldi oder Lidl zu vergleichen ist Unsinn. Aber Mikrophone und Equipment sind nicht entscheidend für gute Aufnahmen. Am Anfang würde ich meine Energie und meinen Aufwand erst mal darauf konzentrieren mit der vorhandenen Ausrüstung gute Ergebnisse zu erzielen.

Auch wenn das ein bisschen dem Bassic-Geist widerspricht: Kaufen hilft nichts.
:bier:
 

Apropos professioneller Einsatz: Die Mics, welche diesem (momentan) unsäglichen Vollpfosten alias "Amerikanischer Präsident" vor der Fresse stehen, wenn er vorm White House Quatsch erzählt sind: zweil SM57.
Und ich denke die USA könnten sich ein teureres Mic leisten :-)
Nachtrag: Das SM57 und das SM58 sind identisch, bis auf den Korb…
 
Wir haben letztes Jahr einen Song aufgenommen, bei dem wir die Backings live eingespielt haben. Der Gitarrist und Sänger hat dazu life durch ein SM 58 mitgesungen. Als wir dann die Vocal neu aufgenommen haben - mit einem wunderbaren Microtech Gefell UM92.1 Röhrenmikro - hat der Sänger den Refrain leider nicht mehr mit dem Ausdruck wie beim Einspielen der Backings hinbekommen. Wir haben dann die Aufnahmen vom UM92.1 mit dem Refrain vom SM58 genommen. Ich würde behaupten, daß das nicht nennenswert ins Gewicht fällt. Daher mein Votum erst mal das zu verwenden was man hat. Da geht meistens ziemlich viel.
 
... Auch wenn das ein bisschen dem Bassic-Geist widerspricht: Kaufen hilft nichts.
:bier:
Ach, Du Doof, was kommt denn als Nächstes? Üben oder was?
:o) + :bier:

Zur Sache: Geoff Emerick macht mit'm alten Cassetten-Portastudio und einem SM58 höchstvermutlich bessere Aufnahmen als ich mit dem hicen, teuren HiTech-Shice. Weil Emerick es halt gelernt hat und daher kann, ich aber eben nicht.
A fool with a tool remains a fool. Isso, machsenixbei.
Zudem: je mehr Features das Equipment hat, desto mehr muss ich darüber wissen, was die machen. Auch darum sind klassische "Simpelgeräte" oft effizienter als modernsche 50-Knopf-Wunder oder Digital(alb)träume mit 7-9 Menüebenen auf 4x6-cm-Mäusekino.
 
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