Habe ich die falschen Boxen?

[Gast77260]

Komme gerade von der wöchentlichen Probe zurück und bin leicht genervt.

Nachdem ich in den vergangenen Wochen immer wieder ein in Teilen gewechseltes Setup verwendet habe und sich keines empfohlen hat, brauche ich doch mal Hilfe.

Wir spielen zu fünft überwiegend Pop und Rocksongs, 3 Gitarren (Akustisch und E-), E- Drums und meine Wenigkeit am Bass.
Lautstärke mäßig, durch die regelbaren Drums zum Teil sehr moderat.
Auch die Gitarren halten sich zurück, die Akustische über AER Amp sauber im Klang.

Ich nutze mal einen Jazzbass 4er oder 5er, mit Haeussel Pickups, dann wieder Stingray 4 und 5.
Kein Plek, kein Slap.

Amps, die ich ausprobiert habe: Hartke LH 500, HA 3500 und jetzt H&K BassMaster in den 3500 Effekt-Return. Bodentreter nur einen EBS Kompressor.

Boxen: FMC 1156 und 1158, beides Neo. Im Moment eine. Gesamtlautstärke kein Problem, ich komme immer mit, auch mit nur einer (8 Ohm).
Spiele ich zu Hause im Keller, jetzt nur noch über den BassMaster direkt in die Box, klingen die Bässe allesamt prima.

Das Hauptproblem scheint der Proberaum zu sein.
Ist ein Betonkeller in L- Form. Ein paar Teppiche an der Wand, aber keine wirkliche Dämmung.

Mein Problem: mit diesen Geräten komme ich zu Hause super zurecht. Im Proberaum, den wir vorher hatten (gedämmter Keller, sehr eng, ich stand direkt mit dem Rücken vor der Box) alles prima.

Jetzt ist die Raumakustik mies und damit ist es auch mein Bassound. Kein Fundament, kein Volumen, die Bässe gehen in den Schädel und nicht in die Magengrube. Mit dem BassMaster ist es besser geworden, aber da muss mehr gehen.

Ich bastel schon an Bassfallen, damits im Raum besser wird. Aber die ersten Auftritte stehen an und Zweifel echt, ob ich da einen vernünftigen, definierten Klang hinkriege.
Wenn auch da die Akustik scheiße ist, sehe ich mich ziemlich hilflos.

Im Sound bin ich anpassungsfähig, muss halt banddienlich sein.
Ich frage ich mich, ob ich andere Boxen verwenden sollte. Ob es einen Speaker-/Boxentyp gibt, der in schwierigen räumlichen Verhältnissen toleranter ist als ein anderer.

Oder sind die Boxen über Zweifel erhaben und ich brauche einen anderen Amp-Typ?
Oder sollte ich mich in Richtung Inear orientieren?

Muss erst mal reichen, vielleicht hat ja einer nen Ansatz.
Danke vorab, Frank

 

[Gast76317]

Es liegt mit an Sicherheit gernzender Wahrscheinlichkeit am Raum.... hast du Fotos, oder besser eine Skizze vom
Schauplatz in der Draufsicht- Grundriss und Aufstellung eurer Gerätschaften mit genauer Platzierung der Boxen ?

 

[the.bassman]

Hallo,

es gibt leider Räume, die "klingen" einfach nicht. Das liegt häufig an stehenden Wellen, die sich im Bassbereich ausbilden, sogenannten Raummoden.

Es kann versucht werden, durch Ausprobieren einen Aufstellungsort für die Bassanlage zu finden, wo es nicht so in den Schädel dröhnt, ferner hilft: Bässe eher in den Minusbereich drehen, Box aufbocken und auf Ohrenhöhe (ggf anwinkeln) bringen, ferner kann gezieltes schmalbandiges Filtern mit einem parametrischen Equalizer helfen. Weiterhin eine Frequenz-Verteilung im Bass und Lo-Mid bereich für die Bass Drum, Toms und den Bass vornehmen, Vocals + Gitten brauchen keine Bässe, da also wegdrehen.

Grüße

 

[seppblind]

Ob es einen Speaker-/Boxentyp gibt, der in schwierigen räumlichen Verhältnissen toleranter ist als ein anderer.

Ich würde mal eine 2x10er probieren.

 

[tofi1]

Vor einem Tausch der Boxen würde ich erst mal den Raum bearbeiten.

 

[Bassralf]

Vor einem Tausch der Boxen würde ich erst mal den Raum bearbeiten.

+1
unbedingt, das Equipment ist bestimmt nicht der Grund.
Vielleicht noch der Hinweis, dass für guten Bass-Sound alle in Band zuständig sind. Beim Drummer heisst das, sorgfältig mit Bassdrum und Toms zu agieren. Gitarristen lassen die Finger von E und A-Saite.

 

[olbass]

Versuche es doch mal mit einem Hochpassfilter ala VONG https://www.bassic.de/threads/vorstellung-vong-filterung.14868513/
oder Thumbinator.
Durch Begrenzen der Tiefbässe klart sich eventuell einiges auf.
Bei einem L-förmigen Raum würde ich mir aber auch Gedanken um Aufstellung und Schalldämmung machen.

 

[xroads]

Kein Fundament, kein Volumen, die Bässe gehen in den Schädel und nicht in die Magengrube.

Ist das bei der Bass-Drum auch so?

Ich würde 2 Dinge probieren:
- Bass-Box an verschiedenen Orten aufstellen, und dann testen, wie sich der sound verändert
- einen effizienten EQ in die Kette schalten, und die Bässe und Tiefmitten kontrollieren

Andere Boxen würde ich nicht anschaffen.

 

[tonedeaf]

Versuche es doch mal mit einem Hochpassfilter ala VONG https://www.bassic.de/threads/vorstellung-vong-filterung.14868513/
oder Thumbinator.
Durch Begrenzen der Tiefbässe klart sich eventuell einiges auf.
Bei einem L-förmigen Raum würde ich mir aber auch Gedanken um Aufstellung und Schalldämmung machen.

Das!

 

[dumbopop]

Bei deinem Besteck und der moderaten Lautstärke, die ihr Fahrt, kann es eigentlich nur am Raum liegen. Der HA3500 hat einen guten Grafik-EQ, mit dem du Tiefbass rausnehmen kannst, ohne Druck zu verlieren. Den Mitteltöner an der FMC hast du ja sicher an, oder? Und da du nur 1 Box spielst, kann man Phasenprobleme, z.B.durch ein verpoltes Speakerkabel auch ausschließen. Also mal die Box und/oder dich woanders hinstellen. Box weg aus Raumecken und weg vom Boden. Müsste eigentlich in den Griff zu kriegen sein.

 

[Gast77260]

Es liegt mit an Sicherheit gernzender Wahrscheinlichkeit am Raum.... hast du Fotos, oder besser eine Skizze vom
Schauplatz in der Draufsicht- Grundriss und Aufstellung eurer Gerätschaften mit genauer Platzierung der Boxen ?

So geräumig wie es vielleicht aussieht, ist es nicht.
Die Mitspieler sind auch nicht so unzufrieden wie ich.
Die Aufteilung ergab sich auch aus den Möglichkeiten der Aufstellung.

Box aufbocken und auf Ohrenhöhe (ggf anwinkeln) bringen

Grüße

Hab ich gemacht. Ich stehe frontal in 2 - 3 m Abstand zur um ca. 1 m aufgebockten Box.

Grafik- EQ habe ich entsprechend eingestellt (Tiefbässe raus).
Mitteltöner an der Box an.

Bei den Drums stören ggf die Toms, wenn er sie laut und intensiv einsetzt. Dann dröhnts auch.
Bassdrum nicht.

 

[Gast77260]

Aus meiner Eingangsfrage ergeben sich 2 Ansätze:

1. was kann ich in der konkreten Raumsituation unternehmen? Ein paar Grundsätze kamen ja schon zur Sprache,
die weiteren Tipps muss ich mal durchdenken (Vong, Para- EQ).

2. wenn man nicht festgelegt ist auf einen bestimmten Sound, kann man sich selbst den Gefallen tun und sich mbeim Equiptment möglichst flexibel aufstellen?
Ich denke ja dann, wenn ich noch ein Gerät und noch eines in die Signalkette hänge, dass der Sound an Klarheit verliern kann und ich es mir schwerer, weil undefinierter mache.

Ein Gedanke war; wenn ich eh mit Preamp spielen will, sollte ich eine Stereo- Endstufe nuzen und z. B. eine 15er und eine 2x10er antreiben? Die könnte ich unterschiedlich gewichten.

 

[SchnippSchnappSchnupp]

Dreh mal die Wurst herum:

Stelle mal deine Bassbox an deiner Spielposition in der Band auf. Dann gehe mit dem Bass in der Hand durch euren kompletten Probraum und dort, wo er sich fett und rund anhört, stellst du danach deinen Lautsprecher hin.

Im Umkehrschluss sollte dann Sound am ursprünglichen Aufstellungsort in Ordnung sein.

Das ist ein alter Trick aus dem Kino-Subwoofer-Bereich, wenn' man mit Raummoden geplagt war.

Zwar nur eine Krücke, aber besser als nichts.

 

[Ochsenblut]

... Das ist ein alter Trick aus dem Kino-Subwoofer-Bereich, wenn' man mit Raummoden geplagt war. ...
Zwar nur eine Krücke, aber besser als nichts.

Ich liebe so pragmatische Ansätze!

 

[Bluerising]

Mit einem parametrischen EQ die dröhnenden Frequenzen rausdrehen, entweder durch ausprobieren rausfinden oder einen Rechner für Raummoden nehmen und sich die Frequenzen ausrechnen. Warscheinlich ist der Raum ziemlich ungünstig und meherere stehende Wellen liegen nah beieinander. Bassfallen müssen sehr dick sein damit sie was bringen, das ist aufwenig und durchaus kostspielig. Die Box an einen anderen Ort zu stellen bringt zwar ein bisschen was, wird das Problem aber nicht lösen. So oder so wird der Sound in dem Raum nie ganz optimal werden. Eine weitere Möglichkeit ist es 2 Boxen zu nehmen und diese im Raum zu verteilen (weswegen im Kinobereich auch 2 oder 4 Subwoofer genommen werden) dadurch gleichen sich die stehenden Wellen etwas aus und der Bass ist im Raum gleichmäßiger hörbar und nicht an manchen Stellen laut und an manchen leise. Bass allgemein Rausdrehen hilft vielleicht aus, klingt aber dann auch nicht besser.

 

[f_luxus]

Der EQ vom Hartke ist eigentlich schon umfangreich genug um grob Raummoden rausziehen zu können. Wenn es vom Platz her noch reicht, würde ich in die leere Ecke ein Regal stellen und dort alles reinpacken was ihr nicht zum Proben braucht.
Dann von hinten zwei Lagen dicken Stoff drantackern und auch nochmal eine Lage Stoff als Vorhang quer um den Raum abzutrennen. Auch noch eine super Maßnahme ist folgendes:
Mehrere kleine Rahmen 1-2qm bauen, mit Stoff beziehen und Holzklötze mit Haken mit Montagekleber an die (Beton)Decke. Dann Haken in die Rahmen und das dann mit 10cm Abstand an die Decke hängen.
Dann kann man noch nach Belieben Schaumstoffmatten reinlegen, aber immer locker mit Abstand zur Decke.
Kostet nicht die Welt, entdröhnt aber und nimmt auch Nachhall und fiese Hochmitten raus.

Tipps wie Hochpassfilter und Umstellung des Amps sind natürlich in der Priorität auf Platz eins und zwei.

 

[SonicDomination]

Gitarristen lassen die Finger von E und A-Saite.

Sorry, das ist absoluter Quatsch! Auch der vernünftige Umgang mit der Bassdrum...

Mit der Aufstellung experimentieren, EQ ausprobieren, allenfalls halt einen 31-Band-EQ besorgen..

 

[FMC]

Wenn Du andere Boxen verwendest als mit diejenigen mit denen Du bis jetzt gut zurechtgekommen bist dreht sich das Problem um. Dann passt es im Proberaum, ist aber dann evtl außerhalb zu dünn.
Definitiv bringen optimierte Aufstellung und akustische Raumoptimierung die besten Ergebnisse. Bass ist und bleibt ein schwieriges Instrument in akustisch dafür schlecht geeigenten Räumen.
Die Idee mit dem Tiefbass rausfiltern dürfte in der aktuellen Situation schon mal was bringen.

Als ich vor Jahren mit FMC umgezogen bin von einem vorher relativ einfach beherschbaren Vorführraum in einen desaströsen Vorführraum war ich auch erst mal frustriert. Ich habe dann Bassfallen in die Ecken reingebaut und den Sweetspot für die Boxenaufstellung gesucht wo sie am besten klingen. Wenn ich den Sweetspot verlasse dann wirds einfach immer undefinierter oder dünner oder zu dick.

Mein derzeitiger Übungsraum mit meiner Band ist da optimal, der ist akustisch sehr gut hergerichtet ( Studio Aufnahmeraum ) und da klingt jede Box geil.

 

[Gast77260]

Ok, vielen Dank, da wären ja ein paar Hausaufgaben zu machen.
Die Boxen hat niemand angezweifelt, da werde ich dann mal nix dran ändern.
Den Raum akustisch zu verbessern ist wohl unabdingbar, damit die Proben mehr Spaß machen.
Die Position der Boxen zu verändern ist auch machbar.

Hochpassfilter und/ oder zusätzlicher EQ wäre nen Versuch wert.
Wenn ich z.B. einen 31 Band- EQ nehme, deckt der den Hochpassfilter gleich mit ab?

Hat da jemand einen Tipp, bezahlbar in guter Qualität? Ich werde mich da auch auf dem Gebrauchtmarkt umschauen.

 

[Gast77260]

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...aphic-equalizer-outboard-pa/989780408-172-996

Sowas? Ist schon doppelt, aber der Preis scheint ok.

Edit: oder der?

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/alesis-s-31q-31-band-equalizer/981156851-172-2120