H oder B? Welche Ton-Bezeichnung nutzt du?

[Gast25243]

ich hab die Diskusion immer mit unserem Drummer.
Wenn der ein H anstelle eines B's spielt.
Das tut immer weh, des B.
BH, hm Was hat der BH aufer Wäscheleine mit Claustaler gemeinsam?
Das beste is raus

 

[Red Cross]

Ich bin für Ces ..

Genau Ces und Ceses. Verwechslung ausgeschlossen.

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In der Jazz und Pop Literatur ist die internationale Schreibweise üblich. Auch beim Lesen von Leadsheets habe ich noch kein H gesehen.

In der Schule ist aber weiterhin knallhart H angesagt...

Wer mal mit Holländern oder so eine Session spielen will sollte auch den Unterschied zw. B und Bb kennen und das auch so nennen...

Anonsten hört man ja recht schnell oder erschließt sich das aus dem Kontext (in F-Dur wird wohl kaum ein H-Dur vorkommen)

 

[BassDie]

Ich finde His auch ganz nett. Warum nur schnöde "C" schreiben.

 

[Drop2]

Genau Ces und Ceses. Verwechslung ausgeschlossen.

Das ist genau der falsche Ansatz.

Guido von Arezzo (geb. um 992) führte als erster die 7 Stammtöne ein. Er nannte diese A B C D E F G.
Er entwickelte damals eine sechsstufige Tonleitern, identisch mit unserer heutigen Dur-Tonleiter, allerdings ohne 7. Stufe.
Diese Tonleiter nannte er Hexachord. Er baute diesen Hexachord auf den Tönen C, F und G auf.
Da beim Hexachord von F aufbauend der Halbtonschritt an der falschen Stelle lag ernidrigte er den Ton B. Er hatte somit 2 verschiedene B's. Das Tiefe nannte er B-molle und das Hohe B-durum. Um nun beide zu unterscheiden bezeichnete er das B-durum mit dem Zeichen b quadratum was unserem heutigen Auflösungszeichen etwas ähnelte. In späteren Jahren benutzten die Drucker wegen der Ähnlichkeit unseren Buchstaben H für das b quadratum. So war das nun mal.

http://de.wikipedia.org/wiki/B_durum


Da ich hauptsächlich amerikanische (Nord- und Süd) und auch englische Musik spiele benutze ich die internationale Schreibweise. Sie ist die weltweit am meisten verbreitete und eigentlich auch die ursprüngliche Schreibweise.

 

[Red Cross]

 

[Gast25243]

isch will äch es A B C D E F G
Nur weil irgendeiner irgendwann mal die Orientierung verlor alles umkrempeln?

Revolution

 

[orgeloli]

Das ist genau der falsche Ansatz.

Guido von Arezzo (geb. um 992) führte als erster die 7 Stammtöne ein. Er nannte diese A B C D E F G.

Da ich hauptsächlich amerikanische (Nord- und Süd) und auch englische Musik spiele benutze ich die internationale Schreibweise. Sie ist die weltweit am meisten verbreitete und eigentlich auch die ursprüngliche Schreibweise.

soweit mir die Geschichte von damals noch präsent ist,
hat der gute Guido Arretino, die Töne nach den Silben des Johanneshymnus benannt:

UT que ant la---xis ' RE-so-na-re fi-bris'MI-ra ge-sto-rum' FA-mu-li-tu.........

also: ut re mi fa sol la


OLI

 

[Drop2]

soweit mir die Geschichte von damals noch präsent ist,
hat der gute Guido Arretino, die Töne nach den Silben des Johanneshymnus benannt:

UT que ant la---xis ' RE-so-na-re fi-bris'MI-ra ge-sto-rum' FA-mu-li-tu.........

also: ut re mi fa sol la


OLI

Auch das hat der gute alte Guido gemacht. Er hat damit wirklich Grundlegendes für die Musik geschaffen - und das schon vor 1000 Jahren.

Hier ein bekannter Spruch von ihm:
„Der Unterschied zwischen Musiktheoretikern und Sängern ist groß.
Diese geben lediglich wieder, jene verstehen, was die Musik zusammenstellt.
Denn wer etwas macht, was er nicht weiß, wird als Tier bezeichnet.“

Ganz schön heftig. )

 

[dreizehnbass]

B, Bb ist einfach logischer

Bb ist das gleich wie ein A#

Das nennt sich enharmonische Verwechslung.
Heutzutage ist diese Verwechslung egal da es der selbe Ton ist. In alten Stimmungen ist das aber nicht der selbe Ton!

Irgend so ein besoffener Mönch hat beim Übersetzen aus dem b ein h gemacht. Finde ha auch sehr unlogisch.
Daher b wie besser

 

[Drop2]

Bb ist das gleich wie ein A#
Das nennt sich enharmonische Verwechslung.
Heutzutage ist diese Verwechslung egal da es der selbe Ton ist. In alten Stimmungen ist das aber nicht der selbe Ton!

Das stimmt so nicht. Auch schon zu Bachs Zeiten gab es eine der heute gebräuchlichen gleichstufigen Stimmung ähnliche Stimmung (z.B. Kirnberger u.a.). Bach hatte auf seinem Cembalo für die Note F# und Gb auch nur eine einzige schwarze Taste. Zu seiner Zeit war der Terminus enharmonische Verwechslung und enharmonische Umdeutung (was nicht daselbe ist) bereits im Gebrauch und von großem Nutzen.

Und heutzutage ist diese "enharmonische Verwechslung" überhaupt nicht egal. Rede mal mit einem Streicher. Der wird Dir etwas darüber erzählen können.

Irgend so ein besoffener Mönch hat beim Übersetzen aus dem b ein h gemacht.

Sehr lustig. Was und wieviel hatte der denn getrunken?

 

[dreizehnbass]

Das stimmt so nicht. Auch schon zu Bachs Zeiten gab es eine der heute gebräuchlichen gleichstufigen Stimmung ähnliche Stimmung (z.B. Kirnberger u.a.). Bach hatte auf seinem Cembalo für die Note F# und Gb auch nur eine einzige schwarze Taste. Zu seiner Zeit war der Terminus enharmonische Verwechslung und enharmonische Umdeutung (was nicht daselbe ist) bereits im Gebrauch und von großem Nutzen.

Und heutzutage ist diese "enharmonische Verwechslung" überhaupt nicht egal. Rede mal mit einem Streicher. Der wird Dir etwas darüber erzählen können.



Sehr lustig. Was und wieviel hatte der denn getrunken?

Da muss ich widersprechen.
Die radikalste Temperatur ist diejenige, die das pythagoräische Komma gleichmäßig auf alle 12 Quinten aufteilt. Diese daraus enstehende gleichstufige Temperatur, die sich seit dem 19. Jahrhundert weitgehend durchgesetzt hat, haben wir auf unseren Instrumenten heute noch. (Bundiert)

Bei der gleichstufigen Temperatur haben gis und as genau den gleichen Wert!
Die enharmonische Verwechslung ist klanglich nicht hörbar.

 

[Drop2]

Hallo Dreizehnbass,
Du hast mich zitiert und gesagt das das was ich sagte nicht richtig ist. Lese bitte noch mal genau nach was ich sagte und sage dann im Detail was daran nicht stimmt.
BTW nicht alle Instrumente haben Bünde oder Tasten!

 

[precision78]

Die Tonleiter, die ich mal (lange her) gelernt habe, ist C D E F G A H C. Was interessieren mich die tumben Amis?

 

[bassilisk]

Also,
bei den Bläsern, unter denen ich mich bewege, ist es ganz klar: H und B
Bei den Klassikern, unter denen ich mich bewege auch: H und B.
Ebenso bei den Sängern und Kirchenmusikern.
Volksmusiker, Alleinunterhalter...

Die wären alle sehr verwirrt, wenn ich sagen würde "Spielt mal ein B" und meinte eigentlich ein H.

Lediglich die Rocker, Blueser, Popmusiker, Jazzer, die halt sehr stark aus Amerika beeinflusst sind, eiern zwischen H, B und Bflat (finde das Sonderzeichen nicht) hin und her.
Aber selbst die kapieren ausnahmslos alle was ich meine, wenn ich von H und B rede.

Damit wäre eigentlich alles gesagt, außer: Nur kein Bes!!! Das gibt es nur in Holland (und Belgien?).
In Deutschland is ein Bes ein H mit einem Doppel-B. Das nennt man dann aber "Heses".

Ciao, bassilisk

 

[orgeloli]

Letztens hat ich mit einem musiziert, den dieses Thema so verwirrt hat, daß er dauernd zum B H gesagt hat,
wir haben uns dann auf A# geeinigt.

OLI

 

[BassDie]

Das stimmt so nicht. Auch schon zu Bachs Zeiten gab es eine der heute gebräuchlichen gleichstufigen Stimmung ähnliche Stimmung (z.B. Kirnberger u.a.). Bach hatte auf seinem Cembalo für die Note F# und Gb auch nur eine einzige schwarze Taste. Zu seiner Zeit war der Terminus enharmonische Verwechslung und enharmonische Umdeutung (was nicht daselbe ist) bereits im Gebrauch und von großem Nutzen.

Und heutzutage ist diese "enharmonische Verwechslung" überhaupt nicht egal. Rede mal mit einem Streicher. Der wird Dir etwas darüber erzählen können.

richtig, was so ein echter Klassik-Musiker ist (Egal ob Geige, Bratsche, Cello oder Bass) die werden alle aufgrund des Nichtvorhandenseins von Bünden, da eine deutliche Unterscheidung machen, wenn auch nur eine sehr feine.
Übrigens: daher soll auch der Name Precision-Bass kommen, da durch das Anbringen von Bünden auf dem Bass durch den alten Leo Fender, die Töne auf dem Bass jetzt sehr einfach präzise gegriffen werden konnten. Und mit Bünden klingt das Bb dann genauso wie ein A#, das C# genauso wie ein Db und so weiter.

 

[alex_de_luxe]

Ich bevorzuge auch die Nutzung von B und Bb. Real Book halt...

 

[dreizehnbass]

oben seht ihr einen gleichstufig temperierte Stimmung, alle Fehler sind auf die 12 Stufen aufgeteilt.
Zwischen Gis/As z.B. gibt es keinen Unterschied. Die gibt es seit dem 19. Jahrhundert. Das haben wir normal auf unseren Instrumenten.

Als Gegensatz dazu eine 1/4 mitteltönige Stimmung bei der die Terzen mit 386,31 Cent rein sind und das fast über den ganzen Quintenzirkel. Dafür sind aber die Quinten mit 696,58 Cent etwas vermindert.

Wie ihr seht schließt sich der Kreis hier nicht. Zwischen dem Gis und dem As ist fast ein halber Halbton unterschied (41,04). Die enharmonische Verwechslung ist hier 41,04 Cent groß, Gis und As sind also nicht gleich. Diese Wolfsquinten hören sich auch furchtbar an und sollten auch nicht gespielt werden.

Ein paar Bundierungbeispiele...

Habe für b gestimmt, ist logischer

lg
d

 

[subsonic777]

Hier mal die neue Gitarre von Christian Röver.

Fand den hier aus den 90ern ja etwas eleganter gelöst.

Edit: vermutlich nur unspielbar und meist auch nur alleine.

 

[orgeloli]

Valotti gefällt mir persönlich sehr gut

Wobei Mitteltönig wirklich der Hammer ist, wenn man die richtigen Stücke spielt.
Frescobaldi zum Beispiel ist wirklich der Hammer
aber auch Buxtehude oder Pachelbel

OLI