Geröstete Hälse / Roasted Necks - Mehr Probleme als herkömmliche Hälse?

Ich denke, es herrscht Einigkeit, dass Thermoholz in der Struktur verändert wurde und deshalb andere physikalische Eigenschaften hat als unbehandeltes.
Wenn man nun - wie ich - davon ausgeht, dass der Hals und das Holz des Halses einen Einfluss auf den Sound hat, dann ist eigentlich klar, dass die Thermobehandlung einen Einfluss auf den Klang hat, oder?

Also ist "Nur wegen der Farbe" ein bisschen kurz gesprungen. Natürlich ist es nett, wenn einem die Färbung bässer gefeällt; aber das ist nicht der Kern der Sache. Mit Beize ist das viel einfacher und preisgünstiger zu realisieren.
Es geht darum, dass ein anderes Holz anders klingt. Die Frage ist halt, ob im Ohr des Konsumenten besser oder schlechter. Dass muss jeder selbst entscheiden.

Dass das Holz andere Eigenschaften hat, bedingt auch, dass es in mancherlei Hinsicht anders verabeitet werden muss; aber auch das ist ein Nebeneffekt.
Entscheidend ist der Sound.
 
Vor ein paar Jahren hatte ich Gelegenheit beim @orgeloli zwei Halsrohlinge zu "beklopfen", einer thermobehandelt, der andere nicht.
Der Unterschied war schon deutlich. Soundwise. Thermo hat schon was.
 
tt-bass schrieb:
Ganz so trivial ist das dann doch nicht:
en.wikipedia.org

Thermally modified wood - Wikipedia

en.wikipedia.org en.wikipedia.org
Zum Vergrößern anklicken....
Auszug aus dem Wiki:
„Der Hauptnachteil ist, dass die Festigkeit aufgrund der hohen Temperaturen verringert wird. Im Allgemeinen wird die Biegefestigkeit um bis zu 30% reduziert, mit mehr Reduktion bei höheren Temperaturen.[13]

Die biologische Resistenz gegen einige (nicht alle) Mikroorganismen und Insekten wurde verbessert.“
 
thogeosch schrieb:
Auszug aus dem Wiki:
„Der Hauptnachteil ist, dass die Festigkeit aufgrund der hohen Temperaturen verringert wird. Im Allgemeinen wird die Biegefestigkeit um bis zu 30% reduziert, mit mehr Reduktion bei höheren Temperaturen.[13]

Die biologische Resistenz gegen einige (nicht alle) Mikroorganismen und Insekten wurde verbessert.“
Zum Vergrößern anklicken....
Ich hab einen schlanken Fender roasted maple hals auf meinem Frankenstein-Jazzy 4er. Ich kann versichern, der Bass klingt wunderbar, was man nachsagt, er klingt eher wie ein eingespieltes, älteres Instrument, es gibt keine Harshness.. dazu sieht der Hals traumhaft aus. Und fest genug ist er auch. Die Resistenz gegen Feuchteaufnahme durch den Heizzyklus ist besser als bei unbehandelten Hälsen, ich brauche an dem Hals nicht zu drehen, maximal die Höhe der Brückenreiter etwas anpassen, aber ich denke, das war eher im Saitenwechsel begründet, als durch Unterschiede in der Feuchte. Will sagen, der Hals ist für mich ausreichend stabil, da gibt es andere, die bewegen sich mehr im Vergleich Sommer/Winter.
 
Ich habe heute auch nochmal ein bisschen den 2015er Ray5 mit dem frischen Special verglichen.
Der Special klingt einen Hauch bulliger, wenn man das so sagen kann.
Der hat auf jeden Fall den typischen Stingray Knack im Ton, aber nicht ganz so krass wie der ältere Ray. Beide haben frische EB Slinky drauf.
Natürlich kann man mit dem Preamp bei beiden noch reichlich nachhelfen, so dass sie am Ende recht ähnlich klingen können.
Auf jeden Fall stimmt es, dass der Special sich wie ein lange eingespieltes Instrument anfühlt, obwohl der erst im Dezember 2023 gebaut wurde.
Ich empfand ja den Hals vom 2015er immer als meine Referenz, was Haptik und Bespielbarkeit betrifft, aber ich muss trotz der paar Tage sagen, dass der in dem Special jetzt seinen Meister gefunden hat. Hatte ich selten, dass ein Bass mich auf Anhieb so begeistert hat.
 
Hier nun die Bilder:
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Luminlay side dots
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Ich hätte mal eine Frage zum Thema: Ich habe gerade einen Music Man Bass mit roasted maple neck bestellt und bekommen. Leider stinkt der Hals demaßen nach "Lagerfeuer" dass mir davon schlecht wird. Ich nehme an das sind Ausdünstungen der Harze etc. aus dem Röst-Prozess. Selbst die Greifhand stinkt nach kürzester Zeit beim Spielen.

Ist das normal? Gibt sich das?

Wäre froh über Erfahrungsberichte :-)
 
Uff. Okay... das sollte nicht sein.

Ja, Thermoholz hat je nach Röstgrad immer einen ziemlich charakteristischen Eigengeruch, aber der sollte sich spätestens nach dem Finish (satiniert? geölt?) eigentlich in erträglichen Grenzen halten. Also mein wirklich intensiv gerösteter Bass riecht minimal anders als meine nicht gerösteten, offenporigen Bässe, aber das was du beschreibst kommt mir merkwürdig vor...

Ist leider echt schwierig, Geruch über ein Forum zu beschreiben :ugly: Je nachdem aus welcher Ecke du kommst, könnte ja mal ein Holzmensch vom Fach eine Nase riskieren...
 
Also mein neuer 5er Special riecht wie die Holzbackformen aus Ahorn, die meine Frau zum Backen unserer Brote verwendet. Ich mag den Geruch.
Gerade ganz frisch aus dem Koffer war das schon recht intensiv, aber bei weitem nicht unangenehm. Klar, die Greifhand riecht danach auch ein bisschen. Einmal Händewaschen und das ist weg.
Bin jetzt in der zweiten Woche mit dem Bass und der Geruch wird auf jeden Fall schon deutlich weniger. Habe den aber auch ordentlich gespielt, die letzten Tage.
Hatte schon einige Stingray Specials in der Hand und die rochen alle recht identisch.
Ist dass denn die US Version, oder ein Importmodell? Zu denen kann ich nichts sagen.

Also ich will derzeit nichts anderes spielen. Meinen haben sie bei MM wirklich gut hinbekommen.
 
Ich habe einen MM Sterling StingRay 35 mit roastet neck. Mir ist aufgefallen das der Spannstab sich nur sehr schwer einstellem (drehen) lässt. Auch bei kleinen Justierungen ist wesentlich mehr Kraftaufwand gefordert als bei allen anderen Bässen die ich habe.
Kann es sein das der "geröstete Hals" beim Einstellen widerspenstiger ist als ein unbehandelter Hals?
 
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