Gebrauchtmarkt aktuell, was sind eure Erfahrungen?

Was ist so verwerflich daran einen Preis erst hoch anzusetzen und dann runter zu gehen, wenn nichts passiert?
Ich antworte frühen niedrigen Anfragen immer, dass sie sich gern in 1 - 2 Wochen wieder melden können, wenn ich runter gehe.
Ich hab schon oft Sachen aus dem Bauch raus Recht günstig eingestellt und dann an den Massen an Anfragen gemerkt, dass ich wohl sehr günstig verkaufe.
Dann bleibe ich aber auch bei dem Preis und mache keinen Rückzieher und Neustart mit doppeltem Preis, was man ja auch öfter sieht.
 
Ich finde auch krass was für Preise für die günstigen Bässe, zb Squier abgerufen werden.
Zb der alte Classiv Vibe Precision Bass.
Hatte ich mal neu für 370€ gekauft. Wird mittlerweile für über 600€ angeboten.
Der Tote Hosen Bass läuft da außer Konkurrenz. Für 1000€ schon gesehen.
Die Dinger standen in jedem Musikladen. Und dann heißt es „total rar“
 
Bei der Masse, die permanent allein an P und J Bässen z.Zt. in allen Preisklassen jeden Herstellers angeboten wird, wundert mich nicht, dass wahrscheinlich sehr viele Monate lang kein neues zu Hause finden. Auf der anderen Seite paradiesische Zustände für Newbies in der U500-Klasse, wenn sie sich nicht gerade in der Ibanez Ecke tummeln 😀
 
@Mudskipper hier die gleiche Erfahrung wie bei dir... ganz besonders im Consumer-Stuff-Bereich. Die Leute halten schlichtweg ihre Kohle zusammen, was voll verständlich ist. Mach ich ja auch.

Was bestimmt noch halbwegs gut geht sind die jeweiligen Enden der Fahnenstange. Super Billo und super teuer. Und natürlich seltene Sachen mit ggf. entsprechend kleinem Käuferkreis. Dazwischen setzt der Krempel auch bei guten Preisen Moos an. Ich hab ja vor n paar Monaten nochmal n ganzen Schwung Gedöns inklusive ner sehr guten Gitarre verkauft und wirklich gute Preise gemacht, aber es war halt auch alles Feld-Wald-Wiesen-Gear... hat ewig gedauert, bis ich die Sachen los war.

Ja, ich hätt auch gern noch 2-3 wirklich gezielte Dinge, davon zwei eher mittelhochpreisig mit etwas über 1k €, aber aktuell isses für mich einfach keine Option die zu kaufen, weil der Schotter nicht locker sitzt.
 
Richtige Schnäppchen kann man machen, so scheint es, bei den Fällen wo quasi das gesamte Equipment veräußert werden soll.
Dann hat man aber einen Kofferraum oder mehr voll und viel Zeug, von dem man eigentlich nur den Bass / Amp haben möchte.
Es gibt m.M. nach viel von den Einsteigersachen oder den oberen Preisklassen.
Dazwischen ist nicht so viel mit realistischen Preisen.
Irgendwie sehe ich auch sehr viel Hamburg, Berlin, Süddeutschland, es kommt mir ungleich verteilt vor.
Wahrscheinlich aberbein Wahrnehmungsproblem.
Bisher alles gebraucht gekauft und zum Glück nur mit netten Leuten Geschäfte abgeschlossen.
 
Suche nach einer Tele, am liebsten die top Modelle von Squier.

Es gibt in EBK keine Einzige, die annähernd normal bepreist ist. Alle zum Neupreis oder knapp drunter und drüber. Vor allem bei den Limited 40th Anniversary oder ähnlichen limited denken die Leute, sie haben den heiligen Gral. So gut wie nie gespielt laut Anzeige, aber fehlender Poti Knopf, egal lass mal 20 € auf den Neupreis drauf schlagen.

Alles Träumer, mehr als 60 % des Neupreises wird niemand bekommen, wenn überhaupt.
 
Stolpere in letzter Zeit auch immer mal wieder über Zeug, das ich mal besessen habe und mir denke "hätte ich mit dem Verkauf mal noch etwas gewartet"...
Das Boss ME 50B ist so ein Fall. Vor Jahren mal für 80,- Euro gekauft, letztes Jahr knapp drüber wieder verkauft und jetzt in brauchbarem Zustand nicht unter 120,- zu bekommen. Ein Träumer will gar 269,- ... 😲
 
Flox schrieb:
Stolpere in letzter Zeit auch immer mal wieder über Zeug, das ich mal besessen habe und mir denke "hätte ich mit dem Verkauf mal noch etwas gewartet"...
Das Boss ME 50B ist so ein Fall. Vor Jahren mal für 80,- Euro gekauft, letztes Jahr knapp drüber wieder verkauft und jetzt in brauchbarem Zustand nicht unter 120,- zu bekommen. Ein Träumer will gar 269,- ... 😲
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kommt darauf an wie viele jahre zwischen den 80€ und den 120€ lagen, frisst die inflation die kaufkraft der summe auf.

„107,77EUR (D) müssten aktuell aufgewendet werden, um den Gegenwert von 80,00 EUR (D) aus dem Jahr 2014 zu erhalten.“

das relativiert das ganze doch schon
 

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daphonque schrieb:
kommt darauf an wie viele jahre zwischen den 80€ und den 120€ lagen, frisst die inflation die kaufkraft der summe auf.

„107,77EUR (D) müssten aktuell aufgewendet werden, um den Gegenwert von 80,00 EUR (D) aus dem Jahr 2014 zu erhalten.“

das relativiert das ganze doch schon
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Immer diese Menschen, die mit Vernunft gesegnet sind. 😈
 

daphonque schrieb:
kommt darauf an wie viele jahre zwischen den 80€ und den 120€ lagen, frisst die inflation die kaufkraft der summe auf.

„107,77EUR (D) müssten aktuell aufgewendet werden, um den Gegenwert von 80,00 EUR (D) aus dem Jahr 2014 zu erhalten.“

das relativiert das ganze doch schon
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Mein Verkauf für 90,- inklusive Versand ist erst ~1,5 Jahre her. Und da werde ich nicht ünertrieben günstig verkauft haben. Aber ich würde lügen, würde ich behaupten, ich wüsste noch, wie da die Preise im Schnitt waren. Aber ich meine, der war auch ne Weile drin, bis er weg gegangen ist. Und 120,- scheinen aktuell wirklich unteres Ende zu sein. Darunter gibt es nur mit ausgelaufenen Batterien, daher abgeplatztem Lack auf der Unterseite und ich meine fehlendem Batteriefachdeckel. 😄

Also ja, Inflation vergisst man da schnell, wenn man das Kaufen und Verkaufen nicht gewerblich macht, aber ich glaube, das ist nur ein Teil der Wahrheit.
 
Ich hab seit 2022 mal ein paar Sachen hier gekauft, wenn der Preis angemessen war. Allerdings im mittleren Bereich, ESP, Fender MiM, einen Squier, 2 oder 3 Pedale. Die Erfahrung mit den Verkäufern waren durchweg positiv. Allerdings muss ich manchmal schon etwas schmunzeln, wenn um 70er US Fender oder 80 Japan Fender so langsam teilweise ein Vintage Hype mit entsprechenden Preisen gemacht wird. Muss halt jeder für sich wissen.

Ich hab letztes Jahr 2 Deals mit meiner Basszählerin gemacht. Wenn ihr der Ort gefallen hat, sind wir mit dem Auto hin, ich bekam den Bass, sie ne schicke Tour nach Wien und Gent (BE) mit Stadtbesichtigung und nettem Hotel. Beim nächsten Mal, als ich was Interessantes gesehen hab, fragte sie dreist, wo der Verkäufer wohnt😂
 
yhawks schrieb:
Was ist so verwerflich daran einen Preis erst hoch anzusetzen und dann runter zu gehen, wenn nichts passiert?
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Weil das (vor allem wenn es Konkurrenz-Angebote gibt) dämlich ist...
Wenn ich möchte, dass ein potentieller Käufer mich zuerst anschreibt, dann kann ich mein Zeug nicht mit Utopie-Preisen einstellen.

Ich freue mich natürlich immer, wenn die Konkurrenz hohe Preise aufruft.
Stelle ich mein Zeug zum realen Preis ein, verkaufe ich schnell und muß nichtmal handeln. So läuft das tatsächlich bei mir immer. In der Regel verkaufe ich mein Zeug in 1-7 Tagen, wobei 80% in den ersten 3 Tagen verkauft werden. Und zwar zu dem Preis, den ich in die Anzeige geschrieben habe. Anfragen habe ich im Schnitt 1-4 pro Artikel, der erste kauft in der Regel auch.
...das alles habe ich den Konkurrenz-Anbietern mit ihren hohen Einstiegspreisen zu verdanken... ☺️👍
So kaputt ist der Markt m.M. garnicht. Dieses: "Ich verlange mal deutlich mehr und guck mal, was ich rausholen kann" ...ist vielleicht doch nicht so "genial"...😏
Ich habe bisher immer den Preis bekommen, den ich verlangt habe (das ist in der Regel der Preis, den ich selbst beim Gebrauchtkauf bezahlt habe). Verluste habe ich extrem selten gemacht, leichte Gewinne dagegen öfters mal.


Warum stellt man sein Zeug nicht einfach zu dem Preis ein, den man selbst bezahlen würde (plus evtl wenige(!!!) Euro Aufschlag, ggf für Versandkosten).
Welchen Sinn macht es, wenn das Equipment schon zum niedrigeren Preis seit 3 Wochen inseriert ist, dasselbe Modell mit einem hohen Einstiegspreis anzubieten?

Die meisten Käufer sind doch eh bestens informiert, was das gesuchte Equipment kosten darf. Zusätzlich sind ein Großteil der Käufer "Gelegenheits-Käufer", die den Blick in die Anzeige sehr oft (teilweise täglich) werden. Die kaufen entweder Schnäppchen oder zum (für beide Seiten) vernünftigen Preis, wenn sie so ein Teil eh immer mal haben wollten. Mit Utopiepreisen beißt von denen keiner an. Die beobachten eher mal etwas länger, um dann den Preis (weil der Verkäufer es nicht los wird) maximal runterzudrücken. Allerdings auch nur, wenn das Interesse bestehen bleibt. Manchmal verfliegt es, wenn eine gewisse Zeit vorbei ist... (Stichwort Spontankauf)
Dazu kommt ggf noch: Steht ein Angebot lange drin, erweckt es den Anschein, daß man den Artikel schlecht wiederverkaufen kann. Das ist Gift für Käufer, die ein bestimmtes Teil zum ausprobieren kaufen und damit rechnen, es auch wieder verkaufen zu müssen.

...aber verstehe mich nicht falsch. Ich finde es gut, wenn möglichst viele Anbieter so denken. Dann verkaufe ich schnell und zum guten/angemessenen Preis... 😉

Darüber hinaus lohnt es sich, 1. möglichst gute/saubere Ware zu liefern und 2. einen guten Kontakt zu pflegen und ggf auch nach dem Verkauf aufrecht zu halten. Ich habe viel Equipment an Käufer verkauft, die schonmal bei mir was gekauft haben. Da brauchte ich oft nichtmal eine Anzeige zu schalten...

Mein Resümee: Gute/saubere Ware, netter Kontakt und faire Preise, dann läuft der Markt auch.... 😉👉
 
In den meisten Fällen sind die Preisvorstellungen einfach zu hoch. Nehmen wir mal ein jüngstes Beispiel. Ich wollte mir vor vier Wochen ein gebrauchtes Yamaha CP 73 zum komponieren kaufen. Günstigstes Neupreisangebot knapp 1.800 € brutto = ca. 1.500 € netto. Die Preisvorstellungen für gebrauchte lagen zu diesem Zeitpunkt zwischen 1.300 und 1.400 Euro. Gebraucht, ohne Vorsteuerabzug und ohne Garantie! Mein Angebot für 1.200 E bei sofortiger Abholung und Barzahlung wurde empört und flapsig ausgeschlagen. Nach wochenlangem vergeblichen Kaufversuch haben die Verkäufer nun meist auf 1.000 € reduziert, nur ich hatte mich zwischenzeitlich entschieden, dass ein kleineres Yamaha CK61 für meine Zwecke eigentlich genügt und mir dieses für netto 798 € neu beim örtlichen Händler gekauft. Unrealistische Angebote bremsen nun mal und fördern am Ende Vernunftsentscheidungen oder Neukäufe. Die Faustregel für Gebrauchtpreise war immer (vielleicht mit Ausnahme einiger sehr begehrter Instrumente): Bei sehr gutem bis neuwertigem Zustand 60% vom Kaufpreis. Ältere Ware oder deutliche Gebrauchsspuren entsprechend weniger. Wenn ich etwas verkaufe, muss ich mich halt nun mal auch damit zufrieden geben, außer ich biete einen gerade sehr gesuchten Artikel an.
 
dumbopop schrieb:
Also ne Kombi aus Preissteigerung, sinkender Kaufkraft und sattem Markt.
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...was zur Zeit in den Medien, bei den ewigen Nörglern und den fordernden Wirtschaftsvertretern vergessen wird ist, dass der Normalbürger einfach weniger Geld für Konsum in der Tasche hat. Da helfen Kaufanreize, wie sie gern gefordert werden überhaupt nicht. Beispiel: ein E Auto kann ich mir nicht leisten und es zu kaufen macht auch nur Sinn, wenn ich es zu Hause laden kann. Also zusätzlich noch in eine Wallbox investieren müsste. Kaufanreize gehen da ins Leere.
Aber ich will nicht jammern. Uns geht es gut - insbesondere, wenn wir uns mit anderen Ländern vergleichen.

Desweiteren:

ich habe neulich hier im Forum einen Amp gekauft. Hier, weil ich da mehr Vertrauen in Verkäufer habe, eine nette Kommunikation höchst wahrscheinlich ist und meist der Preis stimmt. Den Amp hätte ich bei KA preisgünstiger bekommen können, gebe aber gern etwas mehr aus, wenn es es so läuft wie beschrieben.

Aktuell schiele ich nach einer günstigen, aber vernünftigen Bass Ukulele. Bei KA war eine für 175 € drin (sehr netter Erstkontakt), bei Thomann gibt es eine die mir zusagt für 144 € neu. Erstere ohne Rückgabe und Garantie, da muss ich mich auf das Beschriebene und die Ehrlichkeit des Verkäufers verlassen - bei Thomann...eben. Wie würden sich in so einer Situation die Meisten entscheiden?
 
bluefunk schrieb:
Die Faustregel für Gebrauchtpreise war immer (vielleicht mit Ausnahme einiger sehr begehrter Instrumente): Bei sehr gutem bis neuwertigem Zustand 60% vom Kaufpreis.
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1+

...genau so ist es. 60% bei gepflegtem Equipment ist ein guter Wert. Abweichungen um 10% nach oben und unter sind natürlich möglich, z.B. weil selten angeboten und begehrt oder teurer Exot. In einigen Fällen auch mehr... Unbekannte Exoten gehen auch mal unter 50%.
Spezielle angesagte und nicht mehr produzierte Teile können auch mal bis zum Neupreis hochklettern.

Der größte Teil liegt aber bei den 60%.
Ein Beispiel: Die Markbass NY122/Ninja122 Boxen (sehr kompakte 2x12"-Box) war eine Zeit lang recht gesucht (ist es wahrscheinlich immer noch) und war praktisch nicht am Markt gesichtet. Streetprice neu lag bei knapp unter 700,-€. Ich habe 2 Stück davon (Ninja122) gekauft zum Preis um die 60%. Ein paar bekannte Basser wollten ebenfalls so eine Box und haben gesucht. Nun sind mehrere Angebote aufgetaucht zu ca 550,-€, an die aber seit Wochen niemand rangeht. Zwischenzeitlich sind zwei 122er aufgetaucht, die in der 60%-Range lagen und die sind (von den Bekannten) auch sofort(!) gekauft worden.
....der Markt funktioniert also in der Regel schon noch. Nur die Preisvorstellungen müssen passen. Und der Trick "ich setz mal höher rein, runter kann ich immer noch" funktioniert leider nicht, wenn man aufgrund des viel zu hohen Preises erst garnicht angeschrieben wird...😏

Und zum Thema "die Leute haben weniger Geld". Ein sehr großer Teil KAUFT UND VERKAUFT und betreibt Gear-Rotation. Das Geld muss also nicht erst gespart werden, es ist vorhanden und es muss nur was anderes wieder verkauft werden.
Wer da natürlich glaubt, er verkauft teuer einen Mexiko-Fender, um sich günstig das Ami-Fender-Schnäppchen zu sichern, der braucht schon eine Menge Glück und zwei Deppen, die das mitmachen... 😂
 
Fab1983 schrieb:
warum dann wieder erhöhen?
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Preis hoch und runter und so komische Pseudo-Aktionen sind natürlich nie vertrauensbildende Massnahmen beim Privatkauf ...

Allerdings hab ich auch schon Kram zum Verscherbel-Preis angeboten, weil ich die Kohle brauchte und wenn und falls sich das gegeben hatte, wieder angemessener gepreist.

Insgesamt habe ich auch den Eindruck, dass sich leichter Schnäppchen machen lassen, als Kram loswerden - wie sich der Lauf der Welt so entwickelt, weiss man ja nicht, sieht ja aber eher ernüchternd aus.
Gibt günstiger Brennholz als Warwick mir Bienenwachs-Finish, auch wenn die bestimmt ein feines Flämmchen züngeln lassen werden.
 
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