freiheit durch können?

[Rail Groove]

mich kotzt es wirklich an. irgendwann hab ich mir ein paar nette linien draufgeschafft, die ich auch in jeder tonart dudeln kann. und irgendwie spiele ich immer das gleiche zeugs. jetz ist es so, dass mir auch nichts anderes einfällt. außer ich höre mir mal wieder ein paar cds an. dann kommt schon mal was neues dazu. hält aber nur ne woche und ich hab wieder den alten mist drauf. gefangen wie in ner spirale. in der band störts keinen. aber mich störts wahnsinnig. wie kommt man da raus? einfach mehr üben oder anders üben oder wie? liegts am können?

 

[jam_bass]

Üben üben - würde ich nicht sagen. Eher hilft musikalisches Experimentieren mit ungewohnten Patterns. Das trainiert nebenbei noch ungewohnte Bewegungsabläufe und stärkt bisher ungenutzte Muskeln und Gelenke. Daraus einfache Melodien gebastelt und zu kleinen Stücken arrangiert, so dass sie Spass machen und man sich darin verlieben kann, dann bleiben sie im Kopf und in der Hand.

 

[Herr K]

Üb doch mal neues. Versuch mal ein oder zwei neue Skalen zu lernen, wie wärs mit der Mixolydischen?
Und dazu noch punktierte Rhythmen gepaart mit Synkopen...

Edit: Jam war schneller, ist wohl im Prinzip das Gleiche was ich auch meine. Du wirst schnell merken, wenn du neue Sachen übst, das sie auch sobald du sie kannst in deinen Songs und Ideen auftauchen.

 

[Anthony J]

Also wenn es dich ankotzt Bass zu spielen, dann versuche es mit einem anderen Instrument []

Was du brauchst sind neue Impulse. Wenn du immer die selben Licks auf allen Tonarten 'dudeln' kannst, dann beginne zu versuchen diese Licks immer etwas anders zu spielen. Deine festsitzenden Licks sind eine gute Basis damit zu improvisieren. Daneben solltest du dich mal mit Musik beschäftigen, die du schlecht oder nicht kennst. Selbst wenn du jene nie hören würdest, so bekommst du neue Impulse in dein Bassspiel. Beschäftige dich mit Rhytmik, z.B. am Snare (mit Gehörschutz!), klimpere Zeugs auf einem Keyboard und versuche dies auf dem Bass umzusetzen. Jamme mit soviel Leuten wie nur möglich. Spiele eine Weile lang alles nur auf einer, zwei oder drei Saiten. Wirf das Plektrum weg oder (wenn du keines benutzt) benütze zum Spass eines. Versuch Zweiklänge und Akkorde zu üben und einzusetzen. Zupfe, hämmere, streichle, schlage, kratze deinen Bass zur Abwechslung. Beschaffe dir Lehrbücher. Nimm Unterricht bei einem Bassisten dem du gerne zuhörst. USW. USW. USW.

[]

 

[sampson]

Das selbe Problem hatte ich.

Die Lösung: Hab mir nen neuen Bass gekauft []

Im Ernst, das Teil hat mich so geflasht, dass ich wieder richtig zu Ackern anfing. 3 - 4 Stunden täglich.

Hab mich mit Techniken auseinadergesetzt die ich sonst nie (tapping) oder nur selten (Slap) verwendet hat. Hab mir sogar ne 1A Pickingtechnik draufgeschafft um Akkorde und Flageoletts besser umsetzen zu können.

Mit anderen techniken spielst du automatisch auch etwas anders, was Groove, feeling, licks angeht.
Dadurch entstehen wieder neue Ideen und Ansätze für das "normale", gewohnte Spiel.

Nächster Ansatz: Drumcomputer. Lohnenswerte geschichte.
Nachdem ich ewig lang immer zu den Preset-Patterns gespielt habe, hab ich mich mal ein paar Stunden hingesetzt, Musik gehört und alle Beats die ich interessant fande in den Drumcomputer reingeklopft.

Über so was spielt es sich dann schon anders als über "Bum - tschack" Standartbeats.

Was Tonmaterial angeht: Nimm dir ne Band, Musiker oder sonstige Interpreten bei denen dir das Tonmaterial "fremd" vorkommt.
Hör dir die Sachen raus oder zieh dir Tabs oder Noten von denen.

Die Erkenntnis die ich hatte: Die spielen kein anderes Tonmaterial sondern gehen es nur anders an.
Ich persönlich hab beispielsweise in Dur Tonleitern immer vom 2. Intervall aus gearbeitet und mich von dort nach oben oder unten bewegt. Das hab ich in jeder Dur-Tonleiter gemacht. Bei Moll-Tonleitern hab ich dei identische Dur-Tonleiter gesucht und das selbe spiel betrieben.

Schnapp dir irgendne Tonleiter und wähle einen Ton den du sonst nie nehmen würdest als tonales-Zentrum. Versuch bewusst mal andere Intervallsprünge auszuprobieren.

 

[Mackes]

Was mir neulich noch einen deutlichen Aha-Effekt gegeben hat, war das experimentieren mit 12/8 Rhythmen (siehe Land of Sunshine von Faith no More).
Da haben sich mir plötzlich ganz andere Möglichkeite und Ideen eröffnet.

So eine Klemme kann echt nervig sein.
Wichticg ist in erster Linie, sich davon nicht ausbremsen oder demotivieren zu lassen.

Wenn man merkt dass es nicht vorwärts geht, einfach mal nach rechts oder links schauen und bekanntes, wie oben beschrieben einfach mal in anderen Rythmen oder Skalen spielen. Anstatt "üben üben üben" heisst hier "probieren probieren probieren" die Devise !

Keep on workin` !

 

[Mackes]

P.s: Sampson`s Tipp mit dem neuen Bass hat bei mir auch schonmal gezündet
Ein neues Instrument, und plötzlich sprudelten die Ideen nur so aus meinen Fingern aufs Griffbrett !
Wird auf Dauer nur ein wenig teuer, hehe....

 

[sampson]

Teuer wirds vor allem wenn man erst richtig in fahrt kommt.
Neuer Bass, neuer Amp, neue Box, nächsten Monat kommt noch ein Preci in meinen Hühnerstall, und ständig irgedwelche Effekte zum experimentieren....

Wenigstens weis ich wofür ich arbeiten gehe, und damit kann ich gut leben

 

[groovething_1]

Nimm Dir doch einfach mal 'ne einfache Nummer die Du schon tausendfach gespielt hast und nimm dir die Akkorde vor, einfaches Chordsheet. Dann schau mal, wie Du in den höheren Lagen daraus Melodien bastelst. Erstmal nur ein ton pro Takt auf der Eins. Dann mal schauen, wie Du Dich nach Stimmführungsregeln dadurch bewegen kannst, dadurch vermeidest Du das für den Bass oft typischen Gebrauch ausschließlich von Grundtönen und die Ideen werden melodischer. Ruhig länger an einem Lied bleiben, 'ne Linie bewußt auf- und abwärts spielen. Die Akkorde mit Doublestops skizzieren, einfach mal die Möglichkeiten von musikalischen Basics ausloten. Öffnet einem auch schnell mal die Ohren für neue Sounds. Ist ja oft keine Techniksache wenn einem was langweilig wird, sodern einfach das Arbeiten mit festgefahrenen Stereotypen...
Wäre so mein Tipp...

 

[bauschi]

Zitat:Eher hilft musikalisches Experimentieren mit ungewohnten Patterns. Das trainiert nebenbei noch ungewohnte Bewegungsabläufe und stärkt bisher ungenutzte Muskeln und Gelenke. Daraus einfache Melodien gebastelt und zu kleinen Stücken arrangiert, so dass sie Spass machen und man sich darin verlieben kann, dann bleiben sie im Kopf und in der Hand.

ich mache es u.a. so wie jam bass.....sehr guter ansatz.....danke

bauschi

 

[Penelope]

Auch ich habe meine ewige Wechselbass-Begleitung mit Übergängen rauf und runter schon so satt, dass ich bestimmt einige dieser Tipps anwenden werde um mein musiklisches Reportoire zu erweitern.

 

[Mackes]

Vielleicht hat es der ein oder andere im Recording-Forum mitverfolgt das ich vor ein paar Wochen begonnen habe, mich beim üben selber aufzunehmen.
Die Schritte die ich seither vorwärts gemacht habe sind immens.
Nicht nur die Technik wird sauberer, sondern man hat vielmehr auch mal die Möglichkeit einfach nur zuzuhören, was man eigentlich so spielt, ohne sich aufs spielen zu konzentrieren. Mir sind dabei schon ganz häufig Dinge eingefallen, die ich an meinen Linien geändert oder hinzugefügt habe, wodurch die Linien deutlich abwechselungsreicher und musikalischer geworden sind.

Bisher ging mir das schon oft so wenn ich eine CD oder Radio gehört habe, dass ich dachte, an der und der Stelle könnte das so und so viel besser klingen.... Dieses Bewusstsein auf das eigene Spiel projezieren zu können ist ein riesiger Bonus.

Deswegen mein Tipp für alle die es nicht bereits schon tun : Nehmt euch selber auf und ihr werdet euch wundern wie viel es zu tun gibt