Fragen zum Avalon U5 im Livebetrieb

[klakie]

Tach Zusammen,
ich spiele live eine handelsübliche Kombi aus Amp (Little Mark III) und einem Kompressor (DBX 160A), der über den Effektweg eingeschleift ist. Nach einem einschneidenden Studioerlebnis überlege ich gerade, mir einen Avalon U5 quasi als DI-Box anzuschaffen. Ich finde das macht auch deshalb Sinn, weil ich live hauptsächlich via DI (ins Pult) spiele und die Boxen (wenn überhaupt) nur noch als "Vibrationsgeber" mitnehme.
Dabei stellen sich mir zwei Fragen: Wie binde ich den Kompressor mit ein? Gehe ich vom Avalon via DI in den Kompressor und von dort ins Pult? Und wohin mit dem Amp, falls ich doch mal eine Box anschließen will? Oder gibt´s dazu andere Ideen, als einen Amp? Ich meine, einen Amp einzubauen, nur um einen Speakon-Anschluss für die Boxen zu bekommen, fühlt sich ja auch nicht richtig an.
Fragen über Fragen. Habt ihr einen Tipp für mich?
Viele Grüße!
klakie

 

[TheBass]

Einfach mal beide Varianten ausprobieren, würde ich meinen.

Soweit ich weiß, mag der DBX gerne einen etwas kräftigeren Pegel. Evtl. wäre es daher vielleicht besser, den Avalon davor zu schalten. Auch schon um den Rauschpegel niedrig zu halten.

 

[klakie]

Yes, also, dass der Bass in den Avalon geht ist bestimmt gesetzt. Denn der Hauptnutzen ist ja, wenn ich das Prinzip richtig verstehe, die Signal-Verstärkung (oder wenn man so will "-Veredelung"?) vor allem für passive Instrumente. Danach geht´s per XLR in den DBX? Oder wird der durch die eingebauten Effekte eher hinfällig? Und wenn nicht, wie komme ich vom DBX in die BOX?

 

[basslife]

Ich habe mir diese Frage auch schon mal gestellt, da ich auch mit nem Avalon U5 liebäugel.

Meiner Meinung nach bietet der Avalon für den DBX 160 nur die Möglichkeit den DBX hinter den U5 zu schalten.
Die Möglichkeit vom Bass direkt in den DBX und dann in den U5 zu gehen entfällt, wenn du nicht einen Bass mit extrem hohen Output (rauschfrei) hast.

Einen Amp kannst du über den "Thru Out" an der Vorderseite ansteuern. Ob hier allerdings auch der Tone-Regler wirkt kann ich dir nicht sagen. Auch würde da dann nicht der DBX wirken.

Wenn du also den DBX zwischen Avalon U5 und Mischpult haben möchtest, dann wirkt er nicht am Thru-Ausgang (Amp).

Die Basser, die einen Avalon U5 benutzen haben keinen Kompressor zwischen U5 und Mischpult. Der Kompressor wird im Effektweg des Mischpultkanals eingeschliffen. So ist der DBX am wirkungsvollsten.

 

[TheBass]

Vom U5 out (600Ohm) per XLR in den bal. Input am DBX. So würde ich es machen. Die zweite Frage mit dem Effekten verstehe ich nicht ganz. Der U5 hat keine eingebauten Effekte und der DBX hat ausser seiner Funktion als Kompressor auch keine Effekte.

Vom DBX in die Box (ich vermute, Du meinst den Amp ?): das Signal greifst Du beim unbal. Out des DBX ab und gehst damit direkt entweder in den Power Amp IN oder den Effect Return vom Amp. Falls Du noch den EQ vom Amp nutzen willst, musst Du natürlich in den Eingang des Amps gehen. Dann aber auf jeden Fall in den Eingang für aktive Bässe und runter mit dem Vorstufengain.

Vom DBX ins Mixerpult: dafür verwendest Du natürlich den bal.OUT vom DBX.

 

[klakie]

Danke! für eure Antworten!

Der U5 hat keine eingebauten Effekte

Ich meinte die sechs Presets (EQ-Einstellungen).

Vom DBX in die Box (ich vermute, Du meinst den Amp ?)

Ja, meinte ich. Ok, dann würde ich vom Unbalanced Out (Mono Klinke) in den Effekt Return des Amp gehen und von dort in die Box. So kommt ein komprimiertes Signal aus der Bühnen-Box. Zum FOH-Pult geht´s direkt aus dem Avalon. Dort wird wohl eh meistens nochmal komprimiert.

Klingt sinnvoll, danke.

 

[pitsieben]

So würde ich es auch machen.
Für ein komprimiertes Signal Richtung FOH gibt es aber auch noch den symmetrischen Out am DBX.

 

[xroads]

Ja, meinte ich. Ok, dann würde ich vom Unbalanced Out (Mono Klinke) in den Effekt Return des Amp gehen und von dort in die Box. So kommt ein komprimiertes Signal aus der Bühnen-Box.

Das geht; habe gelesen, dass der effect return beim LMIII vor dem EQ liegt; d.h. Du hast dann noch den EQ des amps im Signalweg.
Ist aber kein Beinbruch, da man den sehr gut linear einstellen kann.

 

[basskontra]

Das Wichtigste wurde schon gesagt: Bass - Avalon mic out - FOH und Bass - Avalon line out - DBX - Amp. Der DBX hat an seinen Ausgängen möglicherweise - je nach Raum und FOH - nicht genug Möglichkeiten, ein sauberes bzw. mit der Anlage sauber arbeitendes Signal rauszuschicken, da fehlen Groundlift und Pegelbegrenzung. Das kann in 10 Räumen egal sein und im 11. plötzlich brummen oder zu heiß sein oder was auch immer.

Da du planst, viel Geld für eine DI-Box auszugeben, würde ich an deiner Stelle trotzdem mal über Alternativen nachdenken und dir ganz spontan die Radial firefly empfehlen. Ich nutze eine JDV MK5, die ähnlich aufgebaut ist, da bleibt kein Auge trocken. Die firefly hat einen Effekteinschleifweg, da könntest du den DBX störungsfrei einbinden. Zudem hat sie die Möglichkeit, am Ausgang die Phase zu drehen, was immer wieder auftretende Schwierigkeiten beheben kann, wenn in vor allem kleineren Locations der Amp auf der Bühne lauter ist als das FOH - Bassignal.

Die Avalon ist als Studiogerät auf jeden Fall sehr gut. Für live gibt es m.E. bessere Lösungen. Ich bin gespannt auf deinen Praxisbericht nach den ersten 20 Shows!

 

[klakie]

Radial firefly

Danke für Deine Empfehlung!
Gegenüber der Firefly-Box scheint mir der Avalon spontan etwas einfacher bedienbar. Oder umgekehrt: Er bietet weniger Möglichkeiten für Verschlimmbesserungen. Low Cut- und Trim-Regler lösen in mir immer so ein beklemmendes Gefühl des Nichtswissens aus

 

[caligula]

Ich habe die U5 mal in einem sehr gut sortierten Laden getestet, Verkabelung und Boxen weiß ich leider nicht mehr.
Ich kann mich erinnern, dass 2 der 5 oder 6 Presets für mich sehr brauchbar waren und gut klangen. Die anderen Presets wären für mich nicht praktikabel.
Hast du mal an andere DI-Boxen gedacht? Die bereits erwähnte Firefly oder andere Radial Boxen, die Juicebox, die Reddi oder die Rupert Neve DI? Letztere wäre meine wahrscheinlich meine erste Wahl.