Radial Firefly vs. JDV MK5 - Ein DI-Flaggschiffvergleich

[Slapman]

Dann kan man sagen, dass die absolute Top-Lösung für 600-700 Euro fast schon sehr günstig ist. Jede vernünftige Amp/Box Kombi wird viel mehr kosten.
VG

Genau, und wenn ich sehe wie lange Kollegen an ihren Verstärkern und Boxen rumbasteln und anschließen, die passende Position ausloten, dann nachher doch viel zu leise machen müssen weil es auf der Bühne zu laut ist oder alles noch mal gedreht werden muss, dann bin ich deutlich schneller fertig und habe meinen Sound überall in gleicher Qualität und nerve keinen!!! Aber natürlich habe ich auch meine Amps und Boxen, ich bin halt in der glücklichen Lage sehr unterschiedliche Dinge machen zu dürfen, das bringt dann aber die Entscheidung mit sich entweder alles mit dem gleichen Setup machen zu wollen oder eben sehr individuell eingehen zu können. Ersteres ist was für die Puristen. Mir macht ersteres kein Spaß und ich habe auch einen Job zu machen, daher möchte ich nicht jeder Gruppe ausschließlich meinen Stempel aufdrücken. Ich sehe mich als Teil der Gruppe und möchte auch den Stil der Gruppe mit dem Sound möglichst unterstützen. Sonst würde ich ein Jazz-Bass oder Prezi besitzen, Amp und Box, das wars. Macht mir aber zudem kein Spaß Ich probiere ja auch gern aus. Und über das probieren habe ich unheimlich gelernt. Ich probiere ständig Kleinigkeiten aus und auch unterschiedliche Bässe bring ich mal an den Start um zu hören wie die Unterschiede klingen. Da habe ich auch viele NoGos für mich entdeckt

 

[schubi_neu_38615]

Erstmal vielen Dank an @Slapman für das tolle Review
Als Besitzer einer JDV Mk3 kann ich hier auch nochmal meinen Senf dazu geben

Edit:
Kannst du noch etwas mehr zum Sound dieser feinen Teile schreiben?
Wie verhalten sich die tiefbässe im vergleich? Die Höhen? Dynamik usw.....

Ich habe die Mk3, die Tiefbässe und Höhen sind einfach da. Ich weiß nicht, wie ich das sonst beschreiben soll. Wenn man High- und Low-Pass ausschaltet ist der Sound in die PA quasi so wie Bass in ein gutes Interface auf gute Kopfhörer. Bei der Dynamik habe ich das Gefühl, dass die JDV genau das abbildet, was rein geht. Es ist - für eine DI Box - unglaublicher Headroom vorhanden.

Es ist für mich alles da vom Bass was bei anderen DI-Boxen oder eben bei Preamps mit DI-Ausgang schon mal etwas nicht vorhanden ist oder eben anders klingt. Hier habe ich einfach das Gefühl bzw. höre ich einfach das pure Basssignal.

Genau das sehe ich auch so.

ich könnte mir vorstellen, dass die mk5 für viele sogar schon fast zu clean ist... nicht mehr ganz frische saiten klangen z.b. schnell in richtung pappe... mein fodera mit frischen rounds klang allerdings godlike!

Kann sein ... aber ein B3k davor und auch alte Saiten klingen wieder frisch
Ein Fodera mit frischen Steel Rounds wird sicherlich unglaublich gut klingen.

Dann kan man sagen, dass die absolute Top-Lösung für 600-700 Euro fast schon sehr günstig ist. Jede vernünftige Amp/Box Kombi wird viel mehr kosten.
VG

Das stimmt. Aber: Eine DI-Box ist halt "nur" ne DI-Box ... wenn du dich hören willst, brauchst du noch Monitoring, das kostet ja auch ...

 

[Metalfist]

Was meinst Du konkret mit zu viel Aufwand?

MIr persönlich wäre der Aufbau des Setups mit den Signalwege zu kompliziert.
Vor allem aber zu riskant für ein livesetup.
Ich hatte im Lauf der Jahre schon ein paar technische Pannen (kabelbruch eines nagelneuen Marken-Kabel , gitarrist reisst klinkenkabel ab beim drauf treten, stromanschluss rutscht aus buchse,... ) , die ich aber jeweils schnell selbst beheben konnte.
Bei Bass-Effektgerate-Amp findet man den Fehler noch relativ zügig.

Bei deinem Setup dauert das sicher länger.
Das meinte ich mit zu komplex .

 

[der Greg]

Das stimmt. Aber: Eine DI-Box ist halt "nur" ne DI-Box ... wenn du dich hören willst, brauchst du noch Monitoring, das kostet ja auch ...

Mit dieser oder einer anderen DI-Box , oder mit einem Amp/Preamp, Effektgerät oder Stage-Box ohne etwas dazwischen, das InEar-Monitoring ist in jedem Fall Voraussetzung. Das ist klar. Ein gutes System kostet auch etwas.

 

[schubi_neu_38615]

Mit dieser oder einer anderen DI-Box , oder mit einem Amp/Preamp, Effektgerät oder Stage-Box ohne etwas dazwischen, das InEar-Monitoring ist in jedem Fall Voraussetzung. Das ist klar. Ein gutes System kostet auch etwas.

nicht zwangsläufig ... ein guter 15er Monitor oder ne neutrale FMC und man hat auch so Amp und Box am Start.

 

[Slapman]

MIr persönlich wäre der Aufbau des Setups mit den Signalwege zu kompliziert.
Vor allem aber zu riskant für ein livesetup.
Ich hatte im Lauf der Jahre schon ein paar technische Pannen (kabelbruch eines nagelneuen Marken-Kabel , gitarrist reisst klinkenkabel ab beim drauf treten, stromanschluss rutscht aus buchse,... ) , die ich aber jeweils schnell selbst beheben konnte.
Bei Bass-Effektgerate-Amp findet man den Fehler noch relativ zügig.

Bei deinem Setup dauert das sicher länger.
Das meinte ich mit zu komplex .

Hm, da bin ich leider nicht Deiner Meinung (aber das ist ja das schöne, dass man auch mal anderer Meinung sein kann). Und zwar aus folgendem Grund:
1. Ich hatte in meiner ganzen Laufbahn bislang einmal einen Kabelbruch an meinem Instrumentenkabel! während einer Show. Und das im sitzen bei einer Musicalproduktion ohne das überhaupt irgendjemand was gemacht hat. Ok, Mute, Kabel raus, Ersatzkabel rein, Mute aus, weiter. Ganze 10 Sekunden.
2. Bei dieser Art Produktionen haben wir die Bühne komplett für uns, jeder hat einen individuellen "Arbeitsplatz" mit eigenem Pult etc. Da laufen mir also auch keine Mitmusiker über meine Sachen.
3. Die Techniker wissen um meine bzw. unsere technischen Anlagen, es ist immer der gleiche Pool an Leuten. Nur als Beispiel, wenn jemand auf meinem Instrumentenkabel steht und so tut als merke er es nicht, gibt es einen Anschiss. Darauf folgt die Entschuldigung und es steht keiner mehr drauf. Das ist alles sehr entspannt und partnerschaftlich.

Also das Risiko, dass es hier zu einem technischen Defekt wegen Unachtsamkeit kommt ist sehr stark minimiert. Bei Tanzmucken oder Covergigs sieht das natürlich anders aus, da bin ich froh um jedes Kabel dass nicht auf dem Boden liegt weil ich weiß wie fremde Techniker oder Musiker anderer Bands damit umgehen. Da stufe ich mein Equipment den Gegebenheiten ab. Widerspricht zwar meiner Soundvorstellung, aber ich lasse mir mein Zeugs nicht von anderen verhunzen.

Also alles in allem pflege ich mein Kram, passe drauf auf und das nicht nur mit meinem, sondern auch mit dem kram meiner Mitmusiker. Im übrigen wirst Du auch nicht sehen, dass ich auf einem Instrumenten- oder Patchkabel meiner Mitmusiker stehe. Man könnte auch sagen ich wäre ultrapingelig. Aber so hält das Equipment und verrichtet seinen Dienst.

Aber gut, jeder macht halt so auch seine Erfahrungen.

 

[Metalfist]

Das am-Kabel-stehen war auch keine Absicht, aber wenn 40 Musiker des Orchesters auf einer Bühne stehen wird es naturgemäss sehr eng.
Da kann das selbst bei den diszipliniertesten Musikern (die gerade mal den grossen Zeh im Takt mitwippen lassen) vorkommen, dass man unabsichtlich wo drauf tritt.
Ich mache da niemanden einen Vorwurf.

In meiner Bigband klappt das auch besser, da sind wir aber auch nur 15 Personen, aber auch da wird es oft eng.
Vor allem wenn ich noch den Kontrabass irgendwo ablegen muss...

Ich habe auch oft keine Zeit für umfangreichen Aufbau.
Vielmehr brauche ich Plug and Play-taugliches Equipment, da sehr oft keine Zeit für umfangreichen Soundcheck bleibt.

Gerade wenn ich an Wertungsspiele denke...
Ein Slot von 30Minuten für 2 Stücke inklusive Umbau:
anderes Orchester geht von der Bühne, 5Minuten Umbau.
Gefühlte 300 Stühle blockieren den Weg zur einzigen Steckdose.
Der Stammplatz ist neben der percussion-Gruppe natürlich im hintersten Eck.
Schnell die Noten rausgekramt, Notenpult ausgerichtet. Kurz durchschnaufen.
Man bemerkt die grauenhaft Akustik in der Veranstaltungshalle kann aber kaum reagieren.
Da stimmen auch schon die Bläser... (wehe man kommt jetzt auf die Idee eines Bass-Soundchecks )
...und da geht es auch schon los.


Kurz gesagt, unsere Formationen unterscheiden sich scheinbar grundsätzlich.
Was für dich eine Vereinfachung ist, wäre für mich eine komplette Themenverfehlung.

Ähnlich wie mit einem Tieflader in der Innenstadt auf Parkplatzsuche zu gehen.

Zum Glück haben wir heutzutage den Luxus jeder für sich seine weapon of choice aus eines riesigen Marktangebot auswählen zu können.

 

[Slapman]

Yes, genau so siehts aus. Ich habe selbst viele Jahre in Musikvereinen, BigBands etc. gespielt und kenne genau was Du meinst. Wenn sich mein Tätigkeitsgebiet nicht verlagert hätte, würde ich (was ich heute ja immer noch mache) meine Basswitch oder eine Radial spielen. Da hast Du für beide Instrumente passende Eingänge, die Basswitch ist eine "Kampfsau" und alles an Board was man braucht. Bei der Basswitch ja sogar sehr pflegeleicht was Strom betrifft. Aber vielleicht hast Du die ja schon im Einsatz.... (oder anderes sinnvolls Equipment)

 

[Slapman]

Ich habe auch oft keine Zeit für umfangreichen Aufbau.
Vielmehr brauche ich Plug and Play-taugliches Equipment, da sehr oft keine Zeit für umfangreichen Soundcheck bleibt.

Als Beweis was ich mit aufgeräumtem Platz und Bühne meine

Hier hatte ich leider nur wenig Transportkapazität und somit ging die Basswitch mit. Aber hier sieht man trotzdem das Splittergewitter.

P.S. Nein, ich habe meinen Schuh dort nicht liegen lassen

 

[Metalfist]

Das Cockpit ist natürlich cool und würde ich mir auch manchmal wünschen.
Leider wäre das für meine Anwendungszwecke komplett überdimensioniert.
Spielt ihr da alle mit Inear Monitoring? Es stehen ja überhaupt keine Monitore herum.

 

[Slapman]

Die Band komplett Inear, Sänger und Bläser zum Teil. Fürs Mixing des Monitors nutze ich mein iPad. Und wie gesagt, den Bass splitte ich vorher raus

 

[der Greg]

Ich habe es nicht ausgehalten und musste mir selbst ein Bild machen.
Der Erste Eindruck: Die JDVmk5 ist ein sehr mächtiges Werkzeug, wenn man aufnimmt und verschiedene Instrumente gut abnehmen will, die erste Wahl.
Die Firefly hat mich dagegen vorerst etwas enttäuscht. Vielleicht habe ich mir zu viel davon versprochen. Sie bietet 2 Kanäle, Drag usw. , alleine Sound-mäßig bringt sie nicht mehr als meine SVT-DI, außer minimal mehr Rauschen (was möglicherweise an der Röhre liegt und verschwindet, wenn diese getauscht wird). Ich werde definitiv nicht beide behalten Dennoch danke nochmals für den Vergleich.

 

[Slapman]

Ich habe es nicht ausgehalten und musste mir selbst ein Bild machen.
Der Erste Eindruck: Die JDVmk5 ist ein sehr mächtiges Werkzeug, wenn man aufnimmt und verschiedene Instrumente gut abnehmen will, die erste Wahl.
Die Firefly hat mich dagegen vorerst etwas enttäuscht. Vielleicht habe ich mir zu viel davon versprochen. Sie bietet 2 Kanäle, Drag usw. , alleine Sound-mäßig bringt sie nicht mehr als meine SVT-DI, außer minimal mehr Rauschen (was möglicherweise an der Röhre liegt und verschwindet, wenn diese getauscht wird). Ich werde definitiv nicht beide behalten Dennoch danke nochmals für den Vergleich.

Gerne! Dafür machen wir doch auch ein Stück weit diese Reviews um anderen überhaupt auf die Idee zu bringen bzw. überhaupt zu wissen was es alles gibt. Die nächste Stufe ist ja dann für sich selbst zu entscheiden ob man es braucht oder nicht. Und ohne dass ich Dich kenne würde ich vermutlich zustimmen mit der Erwartungshaltung. Es sollte sich wirklich keiner die Illusion machen hier eine Röhren-DI zu bekommen die übermässig nach Röhre klingt. Es sollte klar sein, dass hier die DI und deren Qualität und Funktionalität im Vordergrund stehen. Und das hab ich bei beiden. Die Firefly ist einfach etwas anders konzipiert und gibt mir einen Hauch Röhre (Dynamik, Obertöne) dazu. Wenn Du die mal blind jemanden zum hören geben würdest ohne dass er weiß, dass hier eine Röhre drin ist, wird er das vermutlich nicht hören. Mir ist das nur im direkten Vergleich wirklich aufgefallen. Wenn ich richtig Röhrenfeeling als DI haben möchte, dann nehme ich meinen WR-Goliath oder den WR-Gnome mit. Aber dann ist das auch eine andere Umgebung, Anforderung und Musikrichtung bei der ich die mitnehme. Aber gut, dass Du Dir die Mühe gemacht hast und es überhaupt ausprobiert hast. Leider ist es ja manchmal so, dass gemäckert wird bzw. Dinge schlecht geredet werden, obwohl man so ein Teil nie in der Hand hatte.

 

[der Greg]

Hallo,

An der JDV gefällt mir die Tatsache, dass sie eigentlich keinen Charakter mitbringt. Ich mag die SVT-DI, den Fender TBP1 oder SWR Stella, die bringen auf Wunsch jede Menge Röhrensound in vielen verschiedenen Färbungen. Das alleine oder kombiniert mit der JDV bringt mir bereits alles was ich für Aufnahmen haben will. Der +20dB Schalter ersetz für mich auch den Mikrofonpreamp, was im Homestudio auch Geld spart.
Die JDV hat für mich ausserdem großes Live-Potential. Das muss ich aber langsam erforschen und erst dann beim Gig einsetzen. Der Phazer, LowCut und beide Ausgänge Jensen-isoliert (schaltbar) klingen vielversprechend.

Von der Firefly habe ich keine Zerre oder "hörbare" Röhre erwartet. Ich kenne die Demeter VTDB und andere DIs, die mit der hohen Spannung betrieben werden, ich wusste was mich erwartet. Alleine die Tatsache, dass sie weltweit sehr gelobt und von vielen Bassisten gefeiert wird, hat mich neugierig gemacht. Ich dachte dass ich deutlich hörbare Unterschiede vernehmen kann, der höhere Dynamikumfang, die Impedanzanpassung für passive Pickups, "Zero-Feedback"usw. usf. Die ersten Testaufnahmen waren aber nicht deutlich anders als meine Erfahrungen bisher. Es ist sicher, dass mein sonstiges Equipment nicht mit der Studioausstattung vergleichbar ist, die z.B. einem Nathan East zur Verfügung steht, insofern gibt es da noch Bereiche, die ich nicht erreichen kann.
Aber das Testen an sich macht auch Spass
VG, Gregor

 

[Slapman]

Die JDV hat für mich ausserdem großes Live-Potential. Das muss ich aber langsam erforschen und erst dann beim Gig einsetzen.

Gregor, hast Du Live Erfahrung sammeln können?

 

[der Greg]

Gregor, hast Du Live Erfahrung sammeln können?

Hi, leider nicht. Mein Exemplar hatte einen Fehler (vlt. Serienfehler), der meine Anfangseuphorie etwas dedämpft hat. Ich bin auf die J48 ausgewichen. Keine Features, keine schaltbaren Kanäle, aber der gleiche geile Sound (in meinen Ohren). Und weniger dran, was Probleme machen könnte

 

[b_string_funk]

Hab ich gesucht --- Danke fürs Review...
weiß trotzdem nicht welche ich jetzt bestellen soll... beide?

 

[Slapman]

Hab ich gesucht --- Danke fürs Review...
weiß trotzdem nicht welche ich jetzt bestellen soll... beide?

Also da ich die beiden jetzt schon recht lange habe und immer wieder mal benutze: Der hörbare Unterschied ist wirklich gering, ich finde wenn es tatsächlich eine der beiden sein soll, dann würde ich nach den Features entscheiden. Denn die unterscheiden sich schon im Detail voneinander.

 

[b_string_funk]

Also da ich die beiden jetzt schon recht lange habe und immer wieder mal benutze: Der hörbare Unterschied ist wirklich gering, ich finde wenn es tatsächlich eine der beiden sein soll, dann würde ich nach den Features entscheiden. Denn die unterscheiden sich schon im Detail voneinander.

Danke!