Foto - Wo bin ich hier?
- Ersteller Ochsenblut
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Richtig, sehr südlich das Europa.
Schon etwas näher. Aber immer noch WEIT weg.
Das ist es zwar nicht, aber der Tipp ist ziemlich heiß.
Nicht schlecht, aber @uncool sam war näher dran.
Der Tipp Gibraltar ist immer noch am nächsten dran. Die Fahrstrecke zum Ziel beträgt ca. 425 Kilometer, die Luftlinie ist allerdings deutlich kürzer. Aus einem naheliegenden Grund.
Von Gibraltar?
Nur knapp 30 Kilometer zu weit. Kann auch sein, dass die Fahrstrecke etwas zu großzügig bemessen war.
Genau, das ist das Glockenspiel auf dem Turm der Kathedrale von Faro (eher ein „Kathedralchen“). Und hier die versprochene Love-Story.
1980 machte ich mit zwei Freunden eine Interrail-Tour, und dabei kamen wir auch nach Faro. Beim Einkaufen in einem Laden lernten wir ein Mädchen kennen. Sie war nett und bot spontan an, uns zum Stand zu fahren. Allerding hätte sie nur „a small car“ (klar, es musste natürlich ein Mini sein). Also quetschten wir drei Kerle uns in das winzige Wägelchen. Norbert und ich saßen hinten, hatten unsere riesigen Rucksäcke und meine Gitarre auf den Knien und sahen so gut wie nichts. Aber unverkennbar war, dass Claudia einen ziemlich heißen Reifen fuhr.
Der Strand von Faro liegt, ähnlich wie in Venedig, jenseits einer Lagune. Über die führte damals nur eine lange, einspurige und recht klapprige Holzbrücke. Claudia machte das nichts aus – sie polterte mit einem Affenzahn darüber, derweil sie munter mit uns plauderte. Heil am Strand angekommen bedankten wir uns und verabschiedeten uns von ihr. Doch dann stellte Peter fest, dass ihm bei der hoppeligen Fahrt im Mini die Brieftasche mit Geld, Pass und Interrail-Karte aus der Tasche gerutscht war. Wat nu?
Zum Glück hatte Claudia erzählt, dass sie am Flughafen von Faro arbeitete. Nach einiger Herumtelefoniererei erreichten wir sie, und am nächsten Tag brachte sie die Brieftasche vorbei. Wir luden sie zum Essen ein, und dabei geschah es, dass Claudia und unser Peter – damals ein blondgelockter germanischer Recke wie aus dem Bilderbuch – Gefallen aneinander fanden. Claudia blieb jedenfalls bei uns, kroch abends in Peters Zelt, und in der Nacht vernahmen Norbert und ich von nebenan unverkennbare Geräusche. The sound of love.
Norbert und ich zeigten uns sehr verständnisvoll, doch nach ein paar Tagen wollten wir weiter. Aber unseren Kumpel hatte es schwer erwischt – er zog es vor, noch ein paar Tage länger in Faro, in Claudias Armen, zu verbringen (er stieß später in Granada wieder zu uns). Die Romanze hielt eine ganze Weile: In den nächsten beiden Jahren zog es Peter in den Ferien immer gen Portugal.
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