Mit Flatwounds ist es bei mir eine Art Hassliebe .... einerseits spiele ich sie (daheim) recht gerne, mag den trockenen Klang und das Griffgefühl ... andererseits bin ich nach jeder Bandprobe mit Flats enttäuscht, weil der Sound im Mix regelmäßig untergeht ... mein bevorzugter Sound ist auch eher mittig bis hochmittig, bei Rounds nehme ich D'Addario, Slinkys und besonders gerne DR Sunbeams ...
Was tun? .... ausprobiert habe ich schon alle möglichen Saiten ... in der Kiste liegen gerade mal angespielte La Bella FS (leider sehr hoher Zug), GHS P-Flats (die E-Saite klingt leider etwas dumpfer) und Optima (die Stoffenden fransen schnell völlig aus) ...
Für meine Blues-Combo (wir haben auch eine Handvoll Jazzstücke im Programm) würden sich Flats sicherlich anbieten .... außerdem habe ich den Eindruck, dass ich wohl für meinen Nate-Mendel-P (Esche) andere Saiten nehmen sollte, als für den Frankenstein-P (Erle) ....
Was meinen die Fachleute hier?
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Flats im Mix sind eigentlich kein Problem - gerade wenn man sich die ganzen alten Sachen anhört (man denke an DDD oder Jamerson, Carol Kaye usw - eigentlich war bis Mitte/Ende der 60er alles mit Flats, was man so hört, Rounds hatten ihren Vormarsch wesentlich später) weiß man ja, dass es klappt.
Der Unterschied Esche/Erle ist bei Flats wohl eigentlich zu vernachlässigen, wobei mir tatsächlich Flats eher auf Erle gefallen - aber das kann auch Einbildung sein
Was die Saiten angeht - Ich bin mittlerweile mit vielen Flats durch und habe meine persönlichen Favourites gefunden:
- Fender 9050ML - immer noch durch den ausgeprägtere Mittensound die Nummer 1, wenn man es "weniger Flat" haben will und im Mix auch immer da, auch nach Jahren bleiben die ausgeprägteren Mitten mehr vorhanden als bei allen anderen Flats - anfangs eher weniger der Flatsound, aber wenn sie eingespielt sind ein Träumchen...
- LaBella 760FM - Jamersons "dünnere" Variante - eigentlich nur marginal anders aber in Summe ausgewogener über alle Saiten hinweg - meine Nummer 1 wenn es um den klassischen Vintage-Sound geht. Brauchen aber einen PU der definitiv genug Mittengrowl bringt - wenn sie einmal eingespielt sind, werden sie auch "weicher" und der stramme Zug legt sich etwas. Durchhalten angesagt!
Nicht mehr so häufig:
- D'Addario Chromes - anfangs recht brillant, verlieren sie aber zunehmen (über die Jahre werden sie regelrecht dumpf) und oftmals im Mix nicht so präsent wie die Fender - die Höhen anfangs verschieben das Spektrum und später sind sie auch eher dumpf und es fehlen die Mitten - aber alles in allem immernoch klasse Flats, besonders, wenn sie altern
- Rotosound Monels - Megaholzig im Sound, schnell eingespielt, etwas rauher als die anderen Flats vom Spielgefühl, bringen aber m.E.n. einen super-smoothen Flatsound der auch im Mix gut einstellbar ist, wenn man sich die tiefen Frequenzen zu Eigen macht....
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Am Ende kann ich - wie schon so oft gesagt - nur das Resümee ziehen, dass wenn man die sozusagen Eierlegendenwollmilchsau-Flats sucht die Fender 9050ML (50-65-85-100) die erste Wahl sind. Preislich haben sie mittlerweile zwar auch angezogen, aber 30 EUR für den Satz ist vertretbar, wenn man für alle anderen in der Regel das doppelte zahlt.
Die 9050M oder 9050L weichen hier definitiv wieder ab!
HTH
