Fender Jazz - Was habe ich den da gekauft?

[schwabass]

Hi,

ich habe den Jazz-Bass vor ca. 9 Jahren bei T für ca. 440 EURO gekauft.
War direkt dort und konnte so den besten rausfischen. Nun zum Problem:
Aufdruck Fender Made in USA Serie 900925.
Elektronikabdeckung ist NICHT aus Metall sondern durchgängiges Plastik-Pickguard.

Auf der Rechnung fand ich die Bezeichnung AMTRAD - das könnte auch american trading heissen; also NUR dort verkauft und nicht gebaut??

Der sound entspricht schon so den Vorstellungen, die man von einem Jazz hat, aber die Abschirmung ist katastrophal.
WW-Amp 400 Watt mit 4x10 Boxen. Ich konnte kaum noch die
Lautstärke nachregeln, so laut hat dass gebrummt. Bis zu 6 Meter (grösser war der Proberaum nicht) war ein absolut unerträgliches Brummen zu hören; vom Nutzsignal blieb nichts mehr übrig.
Ein anderer Bass Peavy - Jazznachbau - eingesteckt NULL Nebengeräusche 50 cm vor den Boxen.

Irgendwie ist mir der Bass ans Herz gewachsen; der hat so was Beständiges wie eine Kuckucksuhr. Diese direkte Funktionalität..

Ok, zur Frage:
Macht es Sinn, das Elektronikfach kpl. durch Metall-Platte abzudecken
und die (Masse)-Elektronikfach-/bridge-Verbindung herzustellen?


edit: Info "keine Masseverbindung zur bridge" war falsch > gelöscht.

 

[volkerg]

Hi,

Nur zur Info:
Bei deinem Bass handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen
MIA Fender Jazz "American Traditional"

Die wurden Anfang der 90ger gebaut.
- Body und Hals Made in USA nach Mexiko geschickt
- In Mexiko mit Mexiko Parts bestückt
und waren nur für den Nichtamerikanischen Markt bestimmt!
Und natürlich auch wesentlich billiger als der Jazz USA Standard.

Gruß

VolkerG

 

[schwabass]

@moneyhead
kontakt-spray kostet auch 27,-/200 ml.
Ich versuch mal ,10-Folie zu finden.
@volkerG
dann ist es ja nicht ganz so schlimm, wie ich befürchtet habe.
Aber etwas Etikettenschwindel ist es doch "Made in USA" .

Aber egal; der Grundsound stimmt.

Ok.Problem erledigt. Danke.

 

[allerbässt]

Kann es nicht vielleicht auch sein, dass die PUs phasenverkehrt verlötet sind? Normalerweise wirken beide (voll aufgedrehten) Pus wie ein Humbucker, d.h. nebengeräuschfrei. Kannst du ja mal ausprobieren. Einfach die Kabel eines PU vertauschen.

Grüße

 

[Jogi68]

American Traditional ist richtig, die Herkunft nicht so ganz. Fender hat Teile aus auslaufenden Serien aus Mexiko, Japan und Korea zusammengetragen und (angeblich) in den USA montieren lassen, daher "Made in USA". Wurden in Deutschland ausschließlich über Thomann verkauft wennichmichnichirre, kosteten 798,- DM, meine ich.

Die einzige Möglichkeit, die Saiten zu erden, sprich die benötigte Masseverbindung zwischen Schaltung und Brücke herzustellen, ohne zu bohren, ist die Variante, wie sie die Jazz Bässe Anfang der 60er hatten - siehe ´62 Vintage Reissue: Masseverbindung zu einer Metallplatte unter dem Stegpickup, von da ein schmaler Streifen Kupferblech, der unter der Brücke eingeklemmt wird. Sieht sogar noch Vintage aus...!

 

[Jogi68]

Ganz ohne Brückenerde kommen z.B. Alembic Bässe aus, die dann aber auch sowas von lückenlos geschirmt sind - von den Potis bis zur Buchse, quasi. Oder nimm EMGs, die brauchen sowas auch nicht. Ansonsten ist eine Brücken- resp. Saitenerdung der einfachste Weg, um die meisten Einstreuungen in die Elektronik einfach zu eliminieren.

 

[volkerg]

@Jogi68,

Es gab einen Talkbass-Thread zu dem Thema American Traditional.
Daraus habe ich meine Informationen.

Gruß

VolkerG

 

[Jogi68]

Volker, ich habe meine Informationen von Fender. War (und bin) im Einzelhandel, und es hat damals einen ziemlichen Sturm verursacht, daß Fender Bässe und Gitarren auf den Markt bringt, die nur über einen Laden in D zu beziehen sind. Der Vertrieb mußte seinerzeit ziemlich viel erklären...

 

[volkerg]

@Jogi

Wie auch immer ..
Hauptsache er gefällt [][]
Bedenklich ist jedoch, daß die immer wieder mal bei Ebay als
"American Jazz Bass" verkauft werden.
Obwohl es sich eindeutig um eine "Billiglinie" gehandelt hat.

Gruß

VolkerG

 

[Jogi68]

Jep, das sehe ich genauso - beides! Wird ja immer gerne als "Sammlerstück" für Sieben-/Achthundert Euro angeboten. Wenn man die Verkäufer anmailt kommt meistens: "Ach, das wußte ich gar nicht." - An der Auktion ändert sich aber nix... [**/]

 

[schwabass]

Update:

habe so ein Set gekauft (bei den grossen so um 13,- EUR) von NOLL.
Bass ist jetzt gut abgeschirmt; es zeigte sich das der "Hubschrauber-Ton"
von der Klinkenmuffe kam (schlechte Lötstelle).
Interessanterweise steht in der Beschreibung die dem Set beiliegt, das nach guter Isolierung der PU/Elektronik
eine Verbindung zu den Saiten NICHT notwendig sei, sondern eher gefährlich wäre,
falls mal Strom auf die Abschirmung komme (möglicher Stromschlag).

 

[nop]

Gratulier zur gelungenen Abschirmung.

In der Tat sind schon einige Musiker (vor allem Gitten *leicht sarkastisch dreinschau*) am Stromschlag über die Saiten gestorben.
Aus diesem Grund mach ich nie eine direkte Verbindung zu den Saiten sondern löte einen 220kOhm Wiederstand und einen 2,2nF/500V Kondensator (parallel geschaltet) dazwischen. Das Brummen ist weg weil die Saitenerdung tontechnisch betrachtet noch so gut wie vollständig funktioniert, aber die Gefahr eines Stromschlags über die Saiten ist weg.

Aber Vorsicht, über das Klinkenbuchsenblech und die Potiknöpfe (wenn aus Metall) gibts dann doch noch direkte Verbindung zur Masse.

Stromschlagfreie Grüße
Werner

 

[schwabass]

hey Werner,

das ist ein guter Tip.
Nachdem ALLE Potis kratzen, ersetze eh die ganzen Potis und die K-muffe. Da kann man die "Stromschlagsperre" gleich mit reinlöten. Also das E-Fach ist wirklich unter aller Sau. Ansonsten aber ein sehr guter Bass.
Im Gegensatz zu meinem Ursprungspost hat der Bass doch eine bridge-Verbindung
(schwarzes Kabel auf schwarzem Lack; man möge es mir verzeihen).


Schw.