Ich bin in letzter Zeit sehr enttäuscht von den neuen Fender-Bässen, nachdem ich früher stets welche hatte (und einen noch habe). Ich hatte zuletzt einen Elite-Jazz-Bass, der nach einem Jahr aber wieder wegging. Ich hatte ein Performer-Limited-Modell bestellt, das nach einmal anspielen zurückging. Schlimm genug, dass bei den den Topmodellen jeweils an den Potis geschraubt werden musste - beim Elite waren sie lose, der Professional (mit roasted-Neck, sieht schrecklich aus bei Fender, wie Eiche rustikal) mit Stacked-Potis ebenfalls, wobei die NOCH loser waren und haptisch ganz schlimm vom Material her. Okay, die Fender Qualitätskontrolle war ja noch nie so... Aber bei Insturmenten im 1800-2000 Euro Bereich ist das nicht akzeptabel.
Das neue Halsshaping beim Elite gefiel mir sehr gut. Ließ sich wirklich sehr gut spielen, fast einer der tollsten Fenderbässe in der Preisliga, die ich in den Händen hatte. Aber die aktive 3-Band-Klangregulung wiederum fand ich sehr fummelig im Vergleich zu anderen Marken, und in passiv gibts die nicht. Fender Tonabnehmer mochte ich außerdem noch nie. Die habe ich immer gleich gegen Bartolinlis o.ä. getauscht. Und auch bei diesen Bässen haben mir die neuen Noiseless-PUs einfach nicht gefallen so vom Grundsound her. Tauschen und groß schrauben wollte ich bei diesen neuen Bässen aber nicht.
Im großen Ganzen muss ich sagen, dass mir meine früheren Fenders so aus den 90ern/frühen 2000ern qualitativ besser gefallen haben als die neuen Serien - und Fender feuert ja nun echt eine nach der anderen raus. Die Elite-Reihe lebte nicht mal drei Jahre, glaube ich. Das ist Marketing, mehr nicht, den Markt stets mit neuen Produkten befeuern und am Laufen halten... Aber okay. Vielleicht sind meine Ansprüche heute andere.
Dennoch muss ich sagen, dass mein alter Mexiko-Preci und mein Japan-Jazz, beide 90er, eine andere Sache sind als die neuen US-Reihen. Ich glaube dem Mitarbeiter eines großen Musikgeschäftes, der mir mal sagte: Fender kaufst Du entweder aus Mexiko und fummelst sie Dir zurecht - oder Du kaufst Custom-Shop.
Ich glaube aber durchaus, dass einiger der Sonder-Reihen nicht schlecht sind. Die Fortsetzung der US-Vintage-Reihe zum Beispiel, American Original. Aber die US-Reihen Performer und Professional und Elite und Ultra kann man gegenüber Mexiko-Bässen getrost vergessen - damit meine ich die Preisunterschiede im Vergleich zur gebotenen Qualität. Für 2000-2500 Euro, muss ich sagen, bekommst du von anderen Herstellern jedenfalls deutlich bessere Instrumente. Aber für 800 bis 1000 Euro bekommst du einen ganz guten Fender.
Ich kann für mich getrost sagen: Falls ich nochmal einen Fender kaufe, dann ist es sicher Custom-Shop oder sogar Vintage - oder Mexiko
Dazwischen nix mehr.
Wahrscheinlich nicht.
