Fakten zum Instrumentenholz

Mein Fretless-Griffbrett ist aus Zwetschge.
Gefällt, weil der Baum weg musste, Transportweg ca. 5km.

Nachtrag, der Vollständigkeit halber: Hals und Korpus sind aus Kirsche. Gefällt im eigenen Garten.
Der Transportweg war etwas weiter: Ca. 20km zum Sägewerk.
Einen geringen Teil deutschen Ahorn im Hals hab ich als Reststück in der Berufsschule gestohlen.
 
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rawlikefishrob schrieb:
Diese Frage habe ich mir auch gestellt...
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ich hab mir Mitte der 80ziger Jahre einen Hohner Professionell mit Bubinga-Korpus gekauft, ohne zu wissen, dass der Korpus ein Tropenholz ist. Mit dem Wissen von heute und angesichts der Folgen hätte ich mich damals anderst entschieden.

Mir geht es nicht darum die moralische Keule auszupacken.
Kauft ihr ein Produkt, das Vernichtung, Zerstörung von Lebensraum für Mensch, Pflanze und Tier generiert?
 
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bassilisk schrieb:
Mein Fretless-Griffbrett ist aus Zwetschge.
Gefällt, weil der Baum weg musste, Transportweg ca. 5km.

Nachtrag, der Vollständigkeit halber: Hals und Korpus sind aus Kirsche. Gefällt im eigenen Garten.
Der Transportweg war etwas weiter: Ca. 20km zum Sägewerk.
Einen geringen Teil deutschen Ahorn im Hals hab ich als Reststück in der Berufsschule gestohlen.
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Finde ich super, einen Bass aus dem eigenen Garten, geil!

Bzgl. Ahorn: Anzeige ist raus! :D
 
Ein Großteil der Tropenhölzer in Südamerika wird abgeholzt oder brandgerodet, um Platz für Massentierhaltung, sprich Rinderzucht, zu schaffen, weil das wohl lukrativer als alles andere ist :-(
Ein weiter Großteil wird einfach zum Heizen verbrannt.. Unter solchen korrupten Diktatoren wie Bolzonaro war das Tagesgeschäft...
 
Stratitis schrieb:
Südamerika wird abgeholzt oder brandgerodet, um Platz für Massentierhaltung, sprich Rinderzucht, zu schaffen, weil das wohl lukrativer als alles andere ist
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Das wird gemacht weil die in den Tropen vorherrschenden Laterosolböden extrem nährstoffarm sind. Das reiche Leben innerhalb des Regenwalds beruht auf einem (empfindlichen) Kreislauf aus lebenden und absterbendem Pflanzen. Einmal abgeholzt reicht das wohl für eine Fruchtkultur (Palmöl) und dann nur noch für Viehweiden - vereinfacht ausgedrückt.
Warum aber können diese Böden nicht durch den Einsatz von extern zugeführten Düngemitteln für Landwirtschaft dauerhaft nutzbar gemacht werden?
Das funktioniert doch auch auf den uralten landwirtschaftlich genutzten Böden in anderen Teilen der Welt.
Hat hier jemand entsprechende Einblicke?
 
feierabendbass schrieb:
ich hab mir Mitte der 80ziger Jahre einen Hohner Professionell mit Bubinga-Korpus gekauft, ohne zu wissen, dass der Korpus ein Tropenholz ist. Mit dem Wissen von heute und angesichts der Folgen hätte ich mich damals anderst entschieden.

Mir geht es nicht darum die moralische Keule auszupacken.
Kauft ihr ein Produkt, das Vernichtung, Zerstörung von Lebensraum für Mensch, Pflanze und Tier generiert?
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Nee, ich kaufe einfach keine neuen Produkte.
Es gibt schon genügend alte Instrumente auf dem Markt für alle..
Klar, dass die alten Bässe wahrscheinlich genau so entstanden sind, per Raubbau und so weiter, aber ganz ehrlich, man muss sich eibach mal die 3 bis 5 Squier, Sire, Harley Benton sparen und sich einfach mal nen 90s bis 2010 er Fender oder noch besser nen Japan Bass... Einen alten JV, A oder E Serie, Tokai oder Greco.. Dann spart man viel CO2, neue Ressourcen und hat was, was auch in 20.Jahren was Wert ist und nicht einfach nur ein altes billig Instrument aus Massenfertigung.
 
TGR schrieb:
Das wird gemacht weil die in den Tropen vorherrschenden Laterosolböden extrem nährstoffarm sind. Das reiche Leben innerhalb des Regenwalds beruht auf einem (empfindlichen) Kreislauf aus lebenden und absterbendem Pflanzen. Einmal abgeholzt reicht das wohl für eine Fruchtkultur (Palmöl) und dann nur noch für Viehweiden - vereinfacht ausgedrückt.
Warum aber können diese Böden nicht durch den Einsatz von extern zugeführten Düngemitteln für Landwirtschaft dauerhaft nutzbar gemacht werden?
Das funktioniert doch auch auf den uralten landwirtschaftlich genutzten Böden in anderen Teilen der Welt.
Hat hier jemand entsprechende Einblicke?
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Ehrlich keine Ahnung, ich vermute aber, daß es den Forschungsdrang nicht beflügelt hat, daß ja immer "genug" Regewald zum roden da zu sein scheint.
 
Ich kann mich noch erinnern - muss in den Achzigern gewesen sein - da hat auch Rockinger für die Bässe Wenge und Bubinga verwendet. Hat komischerweise nie jemand gefragt und gezweifelt warum und wieso (wo doch der Preci keinen Bubingakorpus hatte). Ich persönlich empfinde "traditionelle" Hölzer für den Bass immer noch am bässten - Walnuss oder Erle für den Korpus, Birne für das Griffbrett, Ahorn oder Walnuss für den Hals - und ich behaupte, dass auch ein Streifen Fichte im Hals ganz gut passen würde. Und ich schätze jeden experimentierfreudigen Bassbauer, der sich traut, Kirsche, Eiche, Zwetschge, Birke (so einen Hals würde ich gerne mal ausprobieren) und Ulme zu verwenden bzw. zu kombinieren. (Kann man eigentlich Robinie auch für was verwenden ?)
Worauf ich hinaus will: Für mich ist nicht die Frage, welche Alternativen es zu Regenwaldhölzern gibt sondern warum viele Instrumentenbauer "Alternativen" zu guten heimischen Hölzern in den Regenwäldern gesucht haben. Wieso tauchen plötzlich so Hölzer wie Merbau in der Zutatenliste auf. Hat früher niemand gebraucht - wieso soll es jetzt anders sein ?
Und dann gibt es noch das große Thema Plantagenholz. Warum traut sich keiner gut getrocknetes aber wurmstichiges Limba für Korpusse zu verwenden ? Das ist doch nicht schlecht.
Irgendwo ist die Industrie einfach verkehrt abgebogen.
Just my 2 Cents
 

Bis hierhin war ich noch bei dir, aber dann:
meisenknoedel schrieb:
Warum traut sich keiner gut getrocknetes aber wurmstichiges Limba für Korpusse zu verwenden ? Das ist doch nicht schlecht.
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Limba wurde in den 60er/70er Jahren als billigstes Furnier für billigste Türen verwendet. Das ist so weich und charakterlos, dass man es als Tropenholz-Pendant zu Pappel ansehen kann.
Da ist mir ein ehrlicher Sperrholzkorpus lieber.
Um Nachfragen vorzubeugen: Nein, ich habe noch nie wissentlich einen Limba-Bass gespielt.
Ja, das ist ein Vorurteil. :nix:
 
meisenknoedel schrieb:
Ich kann mich noch erinnern - muss in den Achzigern gewesen sein - da hat auch Rockinger für die Bässe Wenge und Bubinga verwendet. Hat komischerweise nie jemand gefragt und gezweifelt warum und wieso (wo doch der Preci keinen Bubingakorpus hatte).
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ich war einer davon, deshalb wird es Zeit
für Erfinder-Reichtum/Innovationen/Alternativen
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bassilisk schrieb:
... Limba ... ist so weich und charakterlos, dass man es als Tropenholz-Pendant zu Pappel ansehen kann.
Da ist mir ein ehrlicher Sperrholzkorpus lieber.
Um Nachfragen vorzubeugen: Nein, ich habe noch nie wissentlich einen Limba-Bass gespielt.
Ja, das ist ein Vorurteil. :nix:
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Ich hatte schon öfters eine E-Gitarre mit Pappelkorpus und Ahornhals in der Hand und hatte auch das Vergnügen eine E-Gitarre mit Limbakorpus und Ahornhals zu testen.
Das klang schon unterschiedlich. Und für mein Empfinden klang Limba gar nicht mal schlecht (überhaupt nicht charakterlos). Und der Schecter Exotic T-4 und der Fame Baphomet kommen mit Limbakorpus daher. Leider haben die Griffbretter wieder einen Tropentouch. Aber wenn's mich mal überkommt, besorge ich mir einen Korpusrohling aus Limba und lasse mir von einem Zupfinstrumentenbauer meines Vertrauens einen Hals einleimen. Dann schau'n wir mal, ob Charakter im Bass drin ist.
 
Hat
bassilisk schrieb:
Bis hierhin war ich noch bei dir, aber dann:

Limba wurde in den 60er/70er Jahren als billigstes Furnier für billigste Türen verwendet. Das ist so weich und charakterlos, dass man es als Tropenholz-Pendant zu Pappel ansehen kann.
Da ist mir ein ehrlicher Sperrholzkorpus lieber.
Um Nachfragen vorzubeugen: Nein, ich habe noch nie wissentlich einen Limba-Bass gespielt.
Ja, das ist ein Vorurteil. :nix:
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Hat Korina (ja das ist ein anderer Name für Limba) nicht für Gibson-Gitarren einen fast schon legendären Ruf?
 
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