Fakten zum Instrumentenholz

im Endeffekt läuft das Ganze doch richtigerweise auf zwei Dinge hinaus:

- gebraucht kaufen rettet Resourcen vor Neukauf
- man achtet darauf im Alltag (nicht nur beim Bassbau) auf Tropenholz zu verzichten und wählt einheimische Hölzer

und schon bin ich wieder gaaanz weit vorn: noch nie einen neuen Bass gekauft. Mein Bass ist aus Kirsche und Ahorn (Bassline), unsere Fenster aus Lärche, den Ausbau unseres Campingvans habe ich mit Birkensperrholz und Mahagonieleisten gemacht (letztere aus dem Müll der Bootswerft Hallberg Rassy, Schweden) :D
 
Ist wohl am Ende auch Geschmackssache 🙂 Ich finde es schön, wenn ausgefallene und nichtheimische Hölzer in hochwertigen Instrumenten verbaut werden und hätte gar kein schlechtes Gewissen bei neuen Instrumenten, wenn ich nicht eh versorgt wäre. Da wären wir wieder beim Punkt, dass niemand Bässe in die Tonne kloppt.
Musiker gehören wenigstens zu den Leuten, die einen sinnvollen Nutzen aus dem Holz ziehen. Am Ende fände ich ausschließlich auf Nachhaltigkeit getrimmte Bässe schlicht langweilig. Denn dann dürfte es auch keine Bässe mit Palisandergriffbrett mehr geben. Das wird aber mit Abstand am Häufigsten verbaut. Ich fände es auch öde wenn LeFay, die für mich ziemlich nachhaltige Bassbauer sind, die Instrumente nicht mehr mit Padouk bauen würde. Gehört für mich dazu und ich schaue es mir gerne an. Ein Warwick ohne Wengegriffbrett ist für mich gleichfalls undenkbar, wie ein Thumb ohne Bubingakorpus. Bei Wal werden diese Hölzer auch häufig verbaut, da gibt es sogar mal einen ganzen Wengekorpus. Spectoren komplett ohne Pao Ferro wären auch schräg, genauso wie ein Thunderbird ohne Mahagoni. Alles tolle Instrumente, die nicht in erdrückender Masse billigst produziert werden.
 
feierabendbass schrieb:
Christoph Priebe baute in Kiel einen Bass aus der Bordesholmer Linde (kn-online.de)
Anhang anzeigen 842269
Christoph Priebe hat seinen Bass aus einem Stück Holz der 650 Jahre alten Bordesholmer Gerichtslinde gefertigt. Das Instrument ist weltweit einmalig
(naja, wenns echtes Holz ist, ist jedes Instrument ein Unikat) Klugscheissermodus aus
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Der mumpft, das riech ich von hier...

Nee im Ernst - wie schon gesagt: weniger Fleisch. Oder Nutella (Palmöl). Ich denke, 2 Monate Frühstück und Mittagessen verbrauchen mehr Tropenholz als ein Bass. Abgesehen davon bin ich auch für Gebrauchtkauf - sind auch die meisten meiner Bässe. Aus dem eigenen Garten ist natürlich Königsklasse, aber dafür fehlt mir das Material und die Kompetenz...
feierabendbass schrieb:
Elsbeere z.B
ist das am langsamst wachsende Hartholz der gemäßigten Breiten und wird dafür bereits genutzt
Danke für euer Interesse
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Das am langsamsten wachsende, ernsthaft? Und wenn jetzt einer anfängt daraus serienmäßig zu produzieren, ist es der nächste Kandidat für die schwarze Liste.

Ich will damit nur sagen, dass das Ganze nicht so einfach erledigt ist. Keine Frage: Zerstörung von Natur(schutz)gebieten ist sicher eins unserer großen Probleme dieser Zeit. Aber deshalb lässt ein Wenge-Hals noch nicht meinen Puls steigen. Das Hauptaugenmerk sollte woanders liegen.

und trotzdem macht es natürlich Sinn, sich dessen bewusst zu sein und dem Konsum Einhalt zu gebieten.
 
bassilisk schrieb:
Ernsthaft?
"Ich kauf mir einen Tropenholzbass und esse dafür ½ Jahr kein Nutella."
😂
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Natürlich nicht so auf die Spitze getrieben, aber in den Bereichen muss man mengenmäßig deutlicher das Problem sehen...
EADG schrieb:
Denkanstoß: was ist der Unterschied zwischen Forstwirtschaft und Abholzung von Urwäldern?
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Ich weiß. Rückdenkanstoß: Hölzer aus kontrollierter Forstwirtschaft hin oder her. Die Frage die sich mir stellt, ist, wie man generell im Bereich Instrumentenbau "Konsum" betrachten sollte. Wenn du im Monat 2 Erle/Ahorn-Geräte verbrauchst, ist das auch nicht ökologisch vorbildlich (Achtung, das war auch wieder überspitzt...).
EADG schrieb:
Diese Holzorgien bei Instrumenten haben keinen anderen Sinn, als sich von der Allgemeinheit abzusetzen. Man kann auch Diamanten auf die Potiknöpfe setzen oder den Bass mit 50€ Scheinen bekleben.
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Teile ich in Ansätzen. Aber wenn meiner (gebraucht gekauften!!!) W Corvette der Eckanga/Wenge Hals bricht und er aus Ahorn/Ahorn oder gar Fichte/Linde (weil im Garten vorhanden) ersetzt wird, ist das nicht mehr der gleiche Bass mit dem gleichen Sound. Das dürfte uns allen klar sein. Wenn man jedoch die Allgemeingültigkeit deiner Aussage etwas relativiert, ist da sicherlich eine Menge Wahrheit dran...
 

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feierabendbass schrieb:
ich hab mir Mitte der 80ziger Jahre einen Hohner Professionell mit Bubinga-Korpus gekauft, ohne zu wissen, dass der Korpus ein Tropenholz ist. Mit dem Wissen von heute und angesichts der Folgen hätte ich mich damals anderst entschieden.
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Ich meine Hohner Professional BBass IV in Natural Satin war Ahorn.

Hohner.jpg
Grüße
 
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Norskald schrieb:
Der mumpft, das riech ich von hier...



Das am langsamsten wachsende, ernsthaft? Und wenn jetzt einer anfängt daraus serienmäßig zu produzieren, ist es der nächste Kandidat für die schwarze Liste.
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Forstwirtschaft ist heute mit Vernunft: Mehrgenerationenwald, d.h Baumopas dürfen sich auch mal verabschieden um Jüngeren Platz zu machen
Bitte nicht mit Kahlschlag verwechseln, den gibt's nur ?
 
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