Erst Recording-Session, Tips?

[zeppo3000]

Eine ganze Seite mit Beiträgen, und keiner hat erwähnt, dass Du einen Preci fürs Studio brauchst? Was ist nur aus Bassic geworden....


Im Ernst: versuch, die Songs in- und auswendig zu können, wenn Du im Studio aufschlägst. Du solltest nicht groß nachdenken müssen, was Du spielst, sondern wie Du es spielst, und wie es sich anfühlt.

 

[Youth]

Danke, danke für die vielen Tips und den netten Zuspruch...

Lobi... meine Wohlfühl-Hosen sind Boxershorts.. das kommt vermutlich nicht so gut..


wegen der Saiten bin ich jetzt etwas verunsichert...
stimmt schon, die Höhen kann man ja wegschneiden..

hmmm.. ich hätte jetzt zur Auswahl:
RB 45 roto bass nickel on steel roundwound (kenn ich noch nicht)
Cocco Nickel 4´s (kenn ich auch nicht)
Fender 9050ML (nur mal kurz ausprobiert)
EXL hätt ich auch noch recht frische (würd ich aber nicht präferieren)

ich spiele Fingerstyle, mag´s eher old school und nicht zu drahtig, dengelig..
leichter Fretbuzz bei schnelleren oder härteren Schlägen..
was für Saiten würdet ihr empfehlen (bzw. vermeiden)


hab mir jetzt eure vielen Hinweise zu Herzen genommen und den ersten Song sehr einfach gehalten (fast schon peinlich, da wäre sooo viel Platz im Song)..
wirkt aber gut und stimmig.. noch ein paar Slides und Auftakte rein..
(hihi, Refrain in C-D-A spiel ich so 80er Synth-mässig (nicht vom Sound sondern vom Stil: in 1/8 in Oktaven also CCcCCcCc) passt aber irgendwie.. mal schauen was die jungen "Rocker" dazu sagen..

So nochmals nachgefragt...
aufgenommen wird im Proberaum
Tontechniker kommt (grad fertig geworden mit seinem Studium, hat deren erste Single schon gemacht als Abschlussprüfung)
Aufnahme über DI und Mikro
Postproduction gibt es, mit regem Austausch zwischen Toni und Band..


Zeppo:
Mein "neuer" (und erster) Preci ist erst heute angekommen..und bedarf noch etwas Zuwendung... leider..
aber ich denke der MIJ Jaguar packt das auch...


Danke Stefan

 

[zeppo3000]

War nur Frotzelei, trotzdem Glückwunsch zum Preci!
Und viel Spass und gutes Gelingen im Studio!

 

[Bassphalanx]

Macht man das nicht immer so, das man sein Wohlfühlsignal UND ein Di gleichzeitig aufnimmt? Bin jetzt nicht so der Tontechniker, aber ich möchte bei Aufnahmen schon meinen Sound auf dem Ohr haben. Was die später draus machen, ist mir Wurst
Und Saiten, die ich nicht kenne, vorher aufziehen? No way!
Aber das Wichtigste meiner bescheidenen Erfahrung nach ist der Spaß, ohne den das Ganze nicht groovt.

 

[Slidemaster Dee]

RB 45 roto bass

Meine absoluten Lieblings-Saiten seit Jahren und auf all meinen Bässen. Und ich mag auch das hier:

mag´s eher old school und nicht zu drahtig, dengelig..
leichter Fretbuzz bei schnelleren oder härteren Schlägen..

Ich spiele allerdings mit Plek. Die Saiten sind toll dafür und m.E. super bespielbar.
ABER: Wenn du sie nicht kennst, kann das natürlich ein Nachteil sein. (Wobei ich persönlich jetzt noch nie Saiten gehabt hab, mit denen ich nicht auf Anhieb zurecht gekommen bin, sind halt Saiten... Nur bei Flats braucht es was Gewöhnung... m2c).

Ich würde aber an deiner Stelle sicherheitshalber die Saiten präferieren, die du schon drauf hast, aber in neu.

 

[Nick McNoise]

Bleib bei den Saiten, die Du kennst und gewöhnt bist.
Selbiges gilt für den Bass.
Spiel Deinen Kram erst mal ordentlich ein.
Wenn ihr dann noch Zeit und Lust habt, zu experimentieren, okay.

Und mach Dich bitte nicht (noch) verrückt(er).
Geh lieber ein Eis essen!

 

[6Saiterbass]

aufgenommen wird im Proberaum
Tontechniker kommt (grad fertig geworden mit seinem Studium, hat deren erste Single schon gemacht als Abschlussprüfung)
Aufnahme über DI und Mikro

Also bei so einer Situation solltest du entspannt spielen können. Wird live zusammen aufgenommen oder live alle zusammen?

 

[Youth]

Hallo...

Und mach Dich bitte nicht (noch) verrückt(er).

ist das so rübergekommen, ne... machte ich mich eh nicht...


Also nochmals Danke für eure Tips.. deshalb auch ein kleiner Bericht...

Vorweg, der Toni war sehr begeistert von meinem Equipement (Trace AH250, SWR 212, AKG D550) und froh über den 11Band EQ..
und die Band war begeistert vom MIJ Jaguar... (ich liebe ihn aber auch von Tag zu Tag mehr)

ich hatte auch einen extrem guten Sound..

Beim Aufbau waren sie begeistert von meinem Rucksack: Tape, Schraubendreher, Multitool, XLR- & Klinkenkabel, Kopfhörer, Papier, Bleistift, SM57, Mikroständer... alles wurde fleißig ausgeborgt (weil nötig)

Es war die richtige Entscheidung, vor ein paar Tagen doch noch die Saiten zu wechseln...
Die RB45 sind wirklich toll.. sogar neu gefallen die mir.. (umso erfreulicher, dass die einen netten Preis haben)

Also der erste -rockige- Song war geplant als "Live-Mitschnitt"... was auch recht gut funktionierte..
ein paar Anpassungen und Änderung meiner Bassline durch die Band und dann war die Sache auch schon im Kasten...
mitten während der Aufnahmen bin ich noch draufgekommen, dass einige Aufgänge und Fills eigentlich an andere Stelle gehören, um den Sänger "anzukündigen" bzw. die Gitarre zu unterstützen..
kurzerhand aus dem Stegreif umgedreht.. volle Konzentration... und ist gut gegangen..

Die zweite Nummer -eine Rock Ballade- sollte eigentlich einzeln aufgenommen werden, wurde jedoch auch kurzerhand auf "Live-Aufnahme" umentschieden...

ich hatte bis gestern Abend noch keine wirklichen Ideen, wie ich die Nummer anlegen soll..
ist auch nicht leicht bei 7min, die ca. 1/3 aus einem Gitarren-Solo besteht und nur aus 3 Akkorden in immer gleicher Abfolge
spät Nachts sind mir dann noch ein paar Ideen und Riffs zugeflogen gekommen... aber keinen Plan oder Ablauf wie ich die einsetzte.. und somit gab´s meinerseits natürlich auch nix Niedergeschriebenes oder Notation o.ä.

beim einspielen fragt mich der Gitarrero noch warum ich hier D spiel.. das wäre doch in F...

Fuck der hat recht..
auf der älteren (schlechten) Proberaumaufnahme, die mir zur Verfügung stand, passt das D zwar gut...
jetzt live und hier aber leider gar nicht..

1,2 Riffs waren somit unmöglich zu spielen, auch die Transposition klang scheisse..
bei einem Riff wurden die Möglichkeiten sogar mehr..
eines der Riffe könnte weiterhin in D passen...

ich teilte mit, dass das möglicherweise heute nix wird mit mir.. und wenn dem so ist, klink ich mich aus, damit der Rest sein Ding durchziehen kann und ich spiel den Bass später beim Toni im Studio ein...

In 2,3 Probedurchgängen ging aber plötzlich alles auf und wurde passend.. mein Hauptriff mauserte sich sogar zum Hook des Songs.. meine (oft minimalistischen) Ideen kamen sehr gut an..
und in den kleinen Pausen pfiffen und summten alle anderen meinen Hook... das freut einen natürlich extrem..

ich wollte (bei beiden Songs) noch einiges an kleinen Variationen und Licks einbauen, aber aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und der Erschöpfung aller, hab ich sicher den Standard heruntergespielt..
vielleicht besuch ich doch nochmal den Toni im Studio..

also, es war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung..

ich hoffe jetzt nur noch, dass sich meine Schlampigkeiten und Ungenauigkeiten in Grenzen halten und der Toni in der Postproduction nicht verzweifelt..


LG Steff

 

[zeppo3000]

Glückwunsch zur bestandenen Feuertaufe!
Alles richtitig gemacht würde ich sagen.

 

[Nick McNoise]

@Youth
Herzlichen Glückwunsch - ich freue mich, dass Deine erste Studioerfahrung nicht so traumatisch ausgefallen ist wie meine.
Und anscheinend hast Du ja alles richtig gemacht.

... ich hoffe jetzt nur noch, dass sich meine Schlampigkeiten und Ungenauigkeiten in Grenzen halten und der Toni in der Postproduction nicht verzweifelt..

Du kannst ja darum bitten, dass Dir Deine Basstracks per Dropbox o.ä. zugänglich gemacht werden.

ich bin seinerzeit als Gitarrist nach meiner ersten Studioaufnahme gefeuert worden, weil ich den Anderen zu schlampig gespielt habe.

 

[zeppo3000]

ich bin seinerzeit als Gitarrist nach meiner ersten Studioaufnahme gefeuert worden, weil ich den Anderen zu schlampig gespielt habe.

... und mittlerweile bist Du Bassist, und hast gelernt, dass gutes Timing nicht bedeutet, möglicht viele Noten in möglichst kurzer Zeit zu spielen...

Ich kenne echt viele Gitarristen, die technisch saugut sind und auch musikalisch spielen können, aber ein derart schlampiges Timing an den Tag legen, dass sich uns Rhythmusgruppe die Zehennägel aufbiegen.

 

[Nick McNoise]

... und mittlerweile bist Du Bassist, und hast gelernt, dass gutes Timing nicht bedeutet, möglicht viele Noten in möglichst kurzer Zeit zu spielen...

Ich kenne echt viele Gitarristen, die technisch saugut sind und auch musikalisch spielen können, aber ein derart schlampiges Timing an den Tag legen, dass sich uns Rhythmusgruppe die Zehennägel aufbiegen.

Nee, ich habe parallel schon ewig Bass gespielt.
Ich war auch nie so der Flitzefinger-Gitarrist, mag ich nicht.
Als 100 Töne in 7 Sekunden ein Muss für Gitarristen wurde, habe ich mich noch mehr auf Bass verlegt.

Und was die schlampig fanden, war nix mit Timing, sondern mehr so unsauber gegriffene, nicht perfekt ausklingende Töne in Arpeggios - Dinge, die im Mx kein Schwein mehr hören würde. Aber das waren schon spezielle Charaktere.
ich hatte denen sogar gesagt, dass es mir lieber wäre, wenn der Bassist, der auch hervorragend Gitarre spielt, die fraglichen Gitarrenspuren einspielen würde, weil ich damals schon allein lebenssituationsmäßig nicht sehr viel Zeit und Energie fürs Üben hatte (Trennung, Umzug, neuer Job).
Vierzehn Originalsongs mit sehr präzisen, teils komplexen Arrangements in knapp fünf Monaten waren schon ein Pensum.
Im Studio sollten es dann vier Songs in zwei Tagen sein.
Zudem haben die mich ziemlich ins offene Messer rennen lassen, während der Session nix gesagt, gravierende Last-Minute-Änderungen verlangt etc.

Na, wie auch immer, ins Studio bekommt mich so schnell niemand mehr.
Die Gefahr besteht allerdings auch nicht.

 

[zeppo3000]

So wie Du das erzählst klingt dass nach sehr unkollegialem Verhalten. Sei froh, dass Du die Bande los bist!

 

[EADG]

@Nick McNoise : Haben die Nasen dich bezahlt? Selbst wenn, wäre das nicht in Ordnung

 

[Nick McNoise]

@zeppo3000 und @EADG
Nee, die haben nix bezahlt.
Anyway, es war eine Erfahrung und ja, ich bin froh, dass ich mit denen nichts mehr zu tun habe. Chic war auch mein Rauswurf: ein 1,5-Minuten-Anruf bestehend aus bitteren Vorwürfen und Beschimpfungen.

 

[Youth]

eine kurze Fortsetzung der ganzen Geschichte..


kurz nach meinem Urlaub ein erneuter Anruf:

"Du, wir haben ein Studio gebucht.. wir wollen 2, wenn möglich, 3 Songs aufnehmen, bist du eh wieder dabei?"

"Ähm.. ja sicher.. wann?"

"In 3 Wochen (Anm: es waren 2,5).. aber diesmal proben wir auch 2,3 mal gemeinsam"

zum Glück noch am gleichen Tag die Songs bekommen (alter, wenn die sich früher melden, hätte ich 14 Tage im Urlaub Zeit gehabt)..

so. jetzt führ ich seit 2 Wochen ein Doppelleben: untertags Familienvater und Brötchenverdiener; Nachts bis Spätnachts: Musiker

Zwei der Nummern sind schöne Rock, Blues-Rock Songs... mit eingehendem Riff und markantem Rhytmus.. tlw. ein paar "schräge" Akkorde drinnen.. die ich aber auch gleich in meine Line aufnehmen konnte;
also dafür hatte ich gleich was beisammen..
Naja, fast gleich... in meinen Ohren hätte sich tlw. etwas walking-Bass-ähnliches angeboten.. bekomme ich aber leider (noch) nicht gebacken..


Die 3. Nummer:
verspieltes Gezupfe auf einer sehr umgestimmte Gitarre... düstere Stimmung, viel Platz für Spielerein, für Loops, für eine 2te Gitarre, eine 2te Bassspur etc. etc. meine Ideen überschlagen sich...
Also echtes Potenzial für eine wirklich coole Stoner-Psycho-Post-Rock-etc. Nummer.. WENN man noch viel Arbeit und Zeit investiert...

erste gemeinsame Probe:

die ersten beiden Songs sofort auf Anhieb durchgespielt...
noch ein paar Änderungen im Aufbau (die mir noch nicht bekannt waren) und sind im Prinzip schon fertig..

Ihnen kurz erzählt, was ich von der 3ten Nummer halte und, dass ich da noch mehr rausholen würd.. ja eh, aber sie wollen´s lieber so lassen und durchziehen..
haben ein paar Sachen ausprobiert.. meine Hauptriff gefällt ihnen sehr gut..

Nebenbei auch noch erfahren, dass der Toni von der Recording-Session davor kein Lebenszeichen von sich gibt…


Ok.. also daheim des Nächtens an dieser verdammten Nummer gearbeitet...

so ein Scheiss…
ich will diverse Auf- Ab und Übergänge machen, schaffe aber immer wieder, dass es sich nach Bierzelt- und Schlagermucke anhört…
ok.. ich kann nur Pentatonik... (ja, auch, mit Moll-Penta wird´s nicht düsterer)
ich hab´s auch mit "12-Ton" versucht.. keine Chance: bleibt kacke..

hab jetzt wegen des Zeitmangels alles extrem vereinfacht... bleib auf den Grundtönen und mach´s halt mit dem Rhytmus..
Der Einstieg zum Refrain ist aber nach wie vor nicht das gelbe vom Ei...
ein kleiner Aufgang hart an der Grenze zum Schlager..
aber ich würd mich jetzt wenigstens getrauen das so aufnehmen und meinen Namen drunter setzten...
(Die Nummer heisst übrigens "Hell"... wie treffend..)


Kurz nochmal meinen alten (also in Wirklichkeit ist er jünger als ich..) Bass-Lehrer besucht, er soll sich die Sachen anhören, ob er noch irgendwo gröbere musikalische oder rhythmische Schnitzer findet oder sonst was anderes machen würd..
bis auf homöopathische Betonungen und Notenlängen war er aber recht zufrieden..

Als ich gerade bei ihm war klingelt das Telefon: sie waren soeben im Studio alles vereinbaren:
ich brauch nur meinen Bass..
Equipement ist alles da...
alten Ampegs, Fender, was_weiss-ich…. Röhre oder nicht kann ich wählen... alles im Preis inkludiert.
Falls mein Jaguar nix ist, sind noch ein Preci aus den 70ern und noch weiteres da..

Na, holla.. da freu ich mich schon drauf..
(Tonstudio ist übrigens voll analog und hat auch schon einige „goldene“ Produziert… sogar einer meiner ganz grossen Helden war schon dort)

weiter am Telefon:
"Achso... den Toni vom ersten mal haben wir endlich erreicht... er hat eigentlich keine Zeit.. es ist ok, wenn wir das alles einfach sein lassen...
Wir schauen, dass wir die beiden Nummern vom letzten mal jetzt auch im Studio machen!! "Hell" lassen wir dafür weg, mach ma dann im September..“

ok… auch recht…
als erstes gefreut, dass „die Hölle“ verschoben wird.. und noch mehr Zeit für die (Gesamt??) Komposition bleibt..
aber andererseits: die anderen Nummern seit der Aufnahme nicht mehr gespielt.. die sind tlw. während der Aufnahme entstanden… was hab ich da nochmals gespielt???

zum Glück schreib ich mir ja einige Sachen auf.. und somit sitzen seit gestern Abend (ähhh.. naja 2 Uhr Nachts) diese beiden auch wieder.. war schnell wieder da.. hab ja schon einen ganzen Tag damit verbracht…

bin dann noch draufgekommen, dass ich einige Riffs so geschrieben hab, dass sie für mich selbst hart an der Grenze zum (sauberen) Spielen sind..
naja… hab ja noch 3 Tage um das zu üben…


morgen noch die General-Probe und Samstag in´s Studio..

ich halte euch auf dem laufenden… (und hoffe, dass ich nicht wegen Schlampigkeit oder Unsauberkeit aus dem Studio gejagt werde)


lg Steff

 

[4enima]

Die Jungs halten dich ja auf Trab. Viel Spaß

 

[EADG]

lass mal was von den Aufnahmen hören

 

[Youth]

Hallo...

lass mal was von den Aufnahmen hören

freilich, freilich... den Raw-Mix hab ich schon... hört sich vielversprechend an... sobald fertig, werd ich die Links hier einstellen..


zurück zur Story:

General-Probe lief so gut, dass wir die Hälfte der Zeit sogar neue Sachen probiert oder geblödelt habe...


Studio war sehr interessant...

ist super mit Profis und Profi-Ausstattung zu arbeiten..

Drummer war in einer Stunde mit 3 Stücken fertig...

Gitarrist brauchte naturgemäss ein wenig länger und kurz wurden alle ein wenig nervös, dass das mit 3 Songs an einem Tag vielleicht doch etwas überambitioniert war und sich in der vereinbarten Zeit nicht ausgeht..

Somit hab ich kurzer Hand entschieden den Bass nur über DI direkt im Regieraum einzuspielen.. (und leider nicht über den GK RB700, der mit der 410er im Studio einen super Sound hatte (äähhh.. gehabt hätte ))
weil:
a) Kommunikation beim Overdubben (und ich wusste ich brauche es) somit viel leichter und schneller geht (achso, da muss ich noch erklären, dass wie leider kein Talk-Back hatten)
b) der Rest der Band um mich herum einen gewissen Rückhalt gibt.
c) nicht noch mehr Zeit für Mikrofonierung etc. vergeudet wird.

jo, lief dann halbwegs gut und ich war dann auch in ca. einer Stunde fertig...

Vox detto (tlw. sogar First-Take)


eigentlich war ich gar nicht zufrieden... einige Timing-Ungenauigkeiten.. einen kleinen Lick vergessen, ein kleiner Lick an falscher Stelle, mal statt einer 4tel eine 8tel+Pause gespielt...
um mich selbst zufrieden zu stellen, hätte ich mir eigentlich noch mal soviel Zeit genommen..
aber die Uhr tickte und ich konnte die ungeduldigen Blicke der Kollegen im Nacken spüren...

wenigstens haben meine "Angst-Riffs" alle auf Anhieb und ohne gröbere Ungenauigkeiten geklappt..


Alle -auch der Tontechniker- fragten, warum ich so oft den Kopf schüttelte und fluchte und die Aufnahme unterbrach, es sei doch eh sehr,sehr gut gelaufen..

jo.. mittlerweile die Raw-Mixes gehört... beim ersten mal sind MIR natürlich die Fehler aufgefallen.. aber im Prinzip bin ich eh recht zufrieden und hört sich auch gut an.. freu mich schon auf den fertigen Mix (wo ich leider nicht dabei sein kann und soundmässig den anderen ausgeliefert bin)

T.B.C.


Stefan

Die Jungs halten dich ja auf Trab. Viel Spaß

ja, das stimmt... mittlerweile werden schon Konzert-Termine vereinbart..

jetzt hab ich nicht nur meine 2 Buben daheim, die mir Gas geben..
sondern auch noch die 3..

 

[Youth]

T.B.C.

Tja, das war aber noch lange nicht das Ende der Geschichte..

Mit dem Studio wurde noch ein Preis vereinbart für Mischen und Mastern und es galt nur noch den Termin dafür zu suchen..
Nur.... dazu kam es nicht..


Die Band hatte in der Zwischenzeit noch einen weiteren, erfahrenen Studio-Besitzer kennengelernt...

Dem wurden diverse Aufnahmen vorgespielt und er kam sogar zu einer Probe vorbei...
Der hat sie darauf aufmerksam gemacht, sie sollen doch mal ihre mitgeschnittenen Proben und diese Studio-Aufnahmen vergleichen..

Er hatte recht.. die Dynamik und Energie ist durch das "jeder spielt nacheinander die Spuren ein" komplett verlorgen gegangen..

Also wurde kurzerhand alles beim ersten Studio gecancelt und der neue "Produzent" engagiert und ein mehrtägiger Studio-Termin für September/Oktober anvisiert..


Der erste Termin musste, wegen eines plötzlich erkrankten Schlagzeugers, abgebrochen werden (nachdem fast ein ganzer Tag in Equipementaufbau und Soundeinstellungen investiert wurde)... wenigstens wurde noch das Grundgerüst einer Akkustiknummer aufgenommen und somit der Tag noch halbwegs genutzt...


Letztes WE war es jetzt endlich soweit...
Alle gesund, alle fit, alle motiviert...
3 Tage im Studio:

Tag 1:
Equipement wieder aufgebaut und Sound eingestellt...
Das ging recht flott, da alle Einstellungen vom ersten Mal notiert und fotografiert wurden.

Gitarrist, Bassist und Drummer gemeinsam in einem Raum (der Git-Amp war im Amp-Raum, Bass über Millenia TD1 DI-Box/Preamp und Tube-Tech Compressor direkt in´s Pult)
Sänger in weiteren Raum mit Sichtverbindung.

2 Nummern aufgnommen...

Tag 2:
an der Akkustiknummer weiter gebastelt..
weitere 2 Nummern aufgenommen..

Der Tontechniker war wirklich spitzte...und brachte auch einiges an Input für die Songs und forderte uns schon ordentlich (speziell den Drummer... er lies uns zB minutenlang einen Schluss jammen um die nötigen Fills und Variationen in passender Intensität der Drums zu bekommen)

Abends (eher nachts) habe ich angeleiert noch einen Plan mit Aufgaben und Uhrzeiten für den letzten Tag zu erstellen.. damit man nicht so Gefahr läuft sich in irgendwelchen Details- oder Soundfragen zu verzetteln..

Tag 3:
zu zweit, in Ruhe, alle Bassspuren durchhören, Fehler korrigieren oder neu einspielen..
danach aus dem Jam eine geeignete Drum-Stelle für diesen einen Schluss gesucht..
genau dort hab ich am Bass gerade Scheisse gespielt, dafür im gesamten Jam einige coole Licks improvisiert... also diese nochmal kurz eingespielt..
Dann noch ein paar Gitarrensoli eingespielt, Rhytmusgitarre mit einem anderen Amp gedoppelt, Vocals repariert...
weil im Studio so ein schöner Flügel herumstand noch kurzerhand beschlossen die Akkustiknummer mit ein paar Akkorden aufzupeppen..



Meine grössten Lehren dieser 3 Tage:
- einen Plan machen.. aber nicht nur besprechen sondern aufschreiben mit geschätzten Dauern; Zeit-Puffer einbauen; flexibel und anpassbar gestalten; Prioritäten festlegen.

- Aufgaben zeitlich verteilen, dass sich für den Einzelnen Arbeit und Pausen abwechseln.

- nicht zwei Vollgasnummern an einem Tag, der Zeugler kratzt sonst ab..
(unsere Idee wäre gewesen: einen Tag Rock, zweiter Tag Balladen... stellte sich als Fehler heraus.. lieber durch Mischung der Nummern für einen Ausgleich sorgen..)

- lieber etwas mehr Equipement mitnehmen, auch wenn deren Einsatz gar nicht geplant ist..
Bsp: mir war in einer (eher ruhigen) Passage der Bass zu hart und aufdringlich...
der Software Chorus des Studio war nicht wirklich passend...
zum Glück hatte ich den CoolCat als letztes noch in den Basskoffer geschmissen...

- falls ein Studio KEIN Talkback hat und nochdazu KEINE Sichtverbindung zwischen Aufnahme- und Regieraum hat: erst gar nix auspacken, evtl. noch einen Kaffetrinken und wieder heimfahren.
bzw. darauf bestehen, dass das irgendwie realisiert wird.
Wäre eigentlich eh logisch und vermutlich auch Standard...
es funktioniert auch ohne irgendwie.. aber eine ordentliche, reibungslose Kommunikation (auch Flachsen und Scherze) zwischen allen Beteiligten erleichtet halt die Sache enorm (bzw. eigentlich müsste man sagen: erschwert die Sache nicht zusätzlich)


Resümee:
Also wir fühlten uns total wohl und extrem gut betreut...
Die Rechnung mit dem "Live einspielen" ist voll aufgegangen..
Wir haben "unser" Studio und "unseren" Mann gefunden!!

es ist toll mit Profis zu arbeiten, ihnen bei ihrer Arbeit zuzuschauen und von denen zu lernen..

jetzt sind wir schon sehr gespannt auf das Durchhören der fertigen Mixe und freuen uns schon auf das Release.


T.B.C

LG Stefan