Erfahrungen mit Knickstachel?

[LaFaro]

Wie der Titel schon sagt, interessieren mich die Erfahrungen, die ihr (hoffentlich schon) mit einem Knickstachel gemacht habt.Ich überlege ernsthaft, diesen Schritt zu machen, nachdem ich das Vergnügen hatte, bei einem Bassbauer mal diese Rabbath-Lösung ausprobieren zu dürfen. Da ich allerdings kein neues Loch in meinem Bass haben möchte, finde ich diese Lösung sehr interessant und auch optisch ansprechender als z.B. den RobPin oder den Lammax-Stachel von Mario Lamarre. Allerdings bin ich nicht sicher, wie das mit den auftretenden Drehmomenten durch die Hebelwirkung auf den Unterklotz aussieht. Von daher bin ich sehr sehr dankbar für Erfahrungen und Hinweise jeglicher Art.

 

[LaFaro]

eine weitere Variante...

Ergonpin | Double Bass Creative Solutions

Wanna play a double bass that feels as light as a cello & improve your harmonic response? If so, then it is time for you to try the Ergonpin, the double endpin with two adjustable rods: versatile, comfortable, ergonomic and shake resistant. No matter your position - Ergonpin is for everyone.

www.ergonpin.com

 

[16fuss]

Wirklich genial!

 

[lgross]

Ich habe Versuche mit einem selbstgebauten Knickstachel unternommen: das Spielen im Stehen fand ich damit deutlich angenehmer, bin aber doch wieder davon weggekommen, da man deutlich weiter vom Notenpult weg ist und ich bei einigen Stücken Probleme mit dem Notenlesen bekam (hängt sehr von der Qualität und Größe der Noten ab. Ähnliche Probleme habe ich auch beim Spielen im Sitzen, daher spieleich meistem stehend (neben, nicht hinter dem Bass).

 

[LaFaro]

Wenn man einmal anfängt zu suchen, gibt es auf einmal eine schon erstaunliche Anzahl von Konzepten, die sich aber anscheinend nicht wirklich durchgesetzt haben.. vielleicht ist so eine Idee doch etwas zu "speziell"...
hier noch die Variante von Upton Bass ..

 

[basso navo]

So, liebe Körperhaltungssuchende,

ich habe mal "salesman"s DIY-Knickstachel nachgebaut.
Im Sitzen ist das Spiel mit der linken Hand tatsächlich wesentlich leichter, sowohl im übertragenen Sinne als auch im wörtlichen.

Allerdings knarzt das Gebilde beim Aufstellen des KBs erbärmlich. Ich nehme mal an, dass das nur die Reibungsgeräusche der Filzauflage am Ende der verstellbaren Stuhlbeinadapter sind.
Vielleicht sollte ich tatsächlich auch"salesman"s Idee, Leder unterzulegen, folgen.

Für den neuen Endpin habe ich eine 10er Gewindestange auf 16 cm gekürzt.
Der aufnehmende Block ist Bankirai-Holz, sehr hart, aber fasert dafür beim Bohren des 10er Lochs nicht aus.

Der Abstand zwischen den beiden Stützen beträgt 4 cm, gemessen von Mitte der Stützen, daher werden die Druckkräfte auf den unteren Block abgeleitet, dürften also keinen Schaden anrichten.

 

[LaFaro]

Ups.. ich habe ganz vergessen, von meinen weiteren "Schritten" in diese Richtung zu berichten... ich habe dann doch mal einen Versuch mit dem erwähnten RobPin gestartet... und bin wirklich ziemlich positiv überrascht und angetan von dem Teil..... es ist ziemlich flexibel mit seinen Einstellmöglichkeiten, benötigt keinerlei Umbauten am Bass und dürfte den Unterblock mit am wenigsten zusätzlich belasten... die Vor- und Nachteile der damit verbundenen Haltungsänderung(-en) wurden ja oben schon beschrieben und die kann ich voll und ganz bestätigen... mit dem Ergebnis, dass ich mich nicht wirklich entscheiden/festlegen kann/möchte und immer wieder mal "umbaue".... was gerade beim RobPin ja wie erwähnt ohne "Folgen" möglich ist...wer mit dem Gedanken an einen Knickstachel spielt, sollte mit dem RobPin testen, ob das "was ist"....ohne über "Folgen" am Instrument nachdenken zu müssen...

 

[LaFaro]

Noch eine kleine "Ergänzung", die aber auch zum Thema "Service-Wüste Deutschland" passt. Ich nutze meinen Robpin mit einem Adapter, weil die Stachelbirne für größere Durchmesser ausgelegt ist und ich durchaus immer wieder mal meine normalen Stachel benutze. Dieser Adapter hat lange problemlos funktioniert, gab aber am Montag Abend aus nicht erkennbaren Gründen "seinen Geist" auf, d.h. er zerlegte sich in 2 Teile. Kann man vielleicht reparieren, aber ich habe kein Schweißgerät... ich habe also am Dienstag Jonas Lohse vom Kontrabass-Atelier per Mail gefragt, wie und wo man so einen Adapter neu bestellen/kaufen kann....Abends kam die Antwort:"Rob schickt dir einen neuen..." und es war tatsächlich so.. heute kam ohne Diskussion, Frage oder sonst etwas der Ersatz-Adapter an. Nicht mal Porto-Kosten wollte Rob haben.... ich bin extrem angetan von so einem Service sowohl von Jonas Lohse als auch von Rob Ancelotti und wollte das unbedingt auch mal lobend erwähnen...

 

[LaFaro]

Jason Heath hat den Robpin entdeckt...

 

[old_slapperhand]

ich bin an das thema nochmal rangegangen. punkt 1: mein versuch von vor grob 6 jahren war suboptimal:

die gründe, schon damals: das konstrukt war zu wackelig bzw. hat zu sehr gefedert. ich hatte das seinerzeit an meinen bässen probiert und bin dann schlussendlich doch beim spielen im sitzen geblieben, was mir eine gute schräglage des instrumentes ermöglichte. und immer noch ermöglicht. aber: vielleicht kann man es verbessern?

der robpin sieht, nun ja, etwas eleganter, vor allem aber viel stabiler aus. kaufen? kaufen! stop. 250 euronen? für 4 stückchen eisen, 5 schrauben und 2 gummistöpsel? zu teuer! und: ich habe überall den ulsa rohrstachel drauf. der robpin passt da garnicht. ich müsste also auf 3 bässe neue stachel draufmachen. das ist mir zu viel aufwand. und geld. vielleicht kann ich den nachbasteln?

o.k.: nicht ganz! und streng genommen habe ich garnicht gebastelt. ich bin außer schlechtem basseur ja auch schlechter trommler. also mal in die kisten mit den anbauten für percussion geschaut und siehe da: ein cowbell holder für zum an den beckenständer dran am tun. hält hervorragend am ende des vorhandenen stachels. der winkel für die cowbell wurde optimiert mit hilfe eines cellodämpfers, den hier mal jemand hat liegen lassen (wahrscheinlich ein überbleibsel aus meiner zeit als schlechter tschellist).

ergebnis: das ist ja gar kein knickstachel! und doch verändert sich die position des basses eklatant. der drehpunkt um den stachel liegt weiter hinten und etwas neben dem normalen stachel. der bass kippt mir entgegen! ich kann eine sehr schräge haltung einnehmen wie auf dem hocker, jedoch stehend und mit geradem körper. beim hocker hat man das linke bein oben, was auf dauer nicht so gut für die wirbelsäule ist. um das etwas variieren zu können, kommt da noch ein anderer gummi drauf, das muss ich mal durchtesten. der aktuelle ist nur ein provisorium, lag noch hier rum.

ich spiele damit jetzt mal ein wenig rum. ich halte euch auf dem laufenden.

 

[claudio]

kommt da noch ein anderer gummi drauf

die haltbarsten und rutschfestesten Gummis bekommt man im Sanitätszubehör, nämlich die für Krücken und Gehhilfen.

 

[old_slapperhand]

ich habe mir sowas bestellt. dann hätte ich auch den knick mit drin. mal sehen, ob's was bringt.

 

[bassterix]

"ein cowbell holder für zum an den beckenständer dran am tun'"

hömma! du hast den ersten preis für die erhaltung der gefährdeten ruhrpott-grammatik gewonnen!

bist du native speaker?

glück auf!

 

[old_slapperhand]

den ersten preis für die erhaltung der gefährdeten ruhrpott-grammatik

die is nich gefährdet! katze nich mehr ändern, die bleibt.

bist du native speaker?

wollze fragen von wohze wechkommen tust? warmröhrchen. wo die köttelbecke fließt und sich in die ruhr ergießt.

 

[old_slapperhand]

ein kleines sonntägliches update zum thema knickstachel:

nachdem ich diverse (m*w*d*) klammern und schraubhalterungen aus der welt der schlagzeuger ausprobiert habe, bin ich dann doch wieder bei der allerersten cowbellhalterung gelandet. gründe: relativ leicht, gut zu montieren und kurz genug, damit man mit dem stützgummi - ohne den geht es nicht!! - im bereich der zarge bleibt.

das winkeleisen habe ich durch grobe gewalteinwirkung nach hinten geknickt. das macht die konstruktion weniger rutschig.

der gummiteller funktioniert sehr gut, gibt's beim lohse.

ich kann das konstrukt an alle bässe montieren, es funktioniert sehr gut und taugt auf jeden fall für experimente mit dieser speziellen stachelgeometrie. ästhetisch zufriedenstellend ist das so natürlich nicht, das auge hört ja auch mit. da gefällt mir die upton bass variante ein paar posts weiter oben erheblich besser. allerdings: in meine bässe kommen keine spaxschrauben!!

ich denke, perfekt für einen bass und sein hohes gewicht wäre ein stachel, der nicht rund ist, sondern eckig. also: runde stachelbirne wie gehabt, da drin dann ein vierkant, an dessen ende ein vierkant mit einer zahnung geschraubt ist, in etwa so:

(ja, das sind runde rohre, das bild möge diese knickschraubkonstruktion erläutern) das vierkanteisen hat den verstellbaren knick direkt an der birne und ist in der länge justierbar. dadurch, dass es nicht rund ist, fällt der drall weg. im tagesgeschäft kaum zu unterscheiden von einem normalen stachel!

so in etwa, aber als vierkant in der stachelbirne, das gewicht des basses dreht den stachel sonst ständig gegen die schraube, das hält nicht. sieht auf jeden fall elegant aus, nicht so grob wie mein hilfskonstrukt. denkbar wäre auch ein saitenhalterknopf weiter vorne am unterbug und ein stachel, dessen birne schräg eingelassen wird.

ich halte euch auf dem laufenden, falls ich das system verbessere. aktuell bleibe ich dabei, es klappt wirklich gut.