Erfahrungen mit dem Rauchverbot

[draht vader]

Ich greife mal den Thread-Titel auf und berichte über meine Erfahrungen mit dem Rauchverbot:

Zunächst einmal vorneweg, ich war 18 Jahre lang Raucher und bin seit 7 Jahren endlich Suchtfrei, kenne also somit beide Seiten sehr gut.

Ich habe aufgehört aus gesundheitlichen Gründen. Ich war ständig krank, hatte in der früh Raucherhusten (der schlimmeren Art) und als in meinem Umfeld einige Menschen ernsthaft erkrankten oder verstarben, fasste ich den Entschluß aufzuhören. Sicher war es nicht ganz leicht, aber ich habe es geschafft und das kann JEDER Raucher wenn er nur WILL.

Daher lasse ich die "Ausreden" mit der Sucht nicht gelten. Schließlich weiß ich als Ex-(starker)Raucher das es machbar ist.

Mich hat der Umstand immer wütend gemacht, dass ich aus Liebe zu meiner Gesundheit aufgehört habe und mich dann in Kneipen, Restaurants, Cafe´s usw. einqualmen habe lassen müßen. Passivrauchen ist teilweise noch schädlicher als Aktivrauchen.

Ich bin jetzt nach der Einführung dieses Gesetzes heilfroh endlich in Rauchfreier Umgebung essen, trinken oder mich Unterhalten zu können.

Meine Frau raucht nach wie vor und auch die sagt, nachdem es komplett und überall verboten ist macht ihr das nichts aus. Schlimmer wäre es wenn es irgendwo Nebenzimmer gibt wo man qualmen darf. Nachdem aber niemand darf und ALLE zum Suchtfröhnen vor die Tür müßen ist es okay für sie.

Meiner Meinung nach wird das ganze nur sehr aufgebauscht im Moment. Ich denke in einem Jahr kräht kein Hahn mehr danach. Es ist nur so, dass sich im Augenblick wieder einige gegängelt fühlen durch die Politiker und sich in ihren Grundrechten eingeschränkt sehen.

Wenn amn das ganze aber mal aus der Sicht von Leuten sieht die künftig erst mit dem Rauchen anfangen, werden diese wohl kaum motzen und warum? Weil sie es eben nicht anders kennen. Es ist momentan ein Umbruch, ein Übergang. Auch jeder noch so süchtige und verständnislose Raucher MUSS einsehen, dass seine Sucht schädlich ist, nicht nur für ihn sondern auch für sein Umfeld.

Daher finde ich es sehr gut!

 

[TomM]

Wie gesagt lässt sich das ganz Für und Wider nicht auf die Schnelle adäquat abhandeln. Allerdings ist der Auslöser letztlich ja die körperliche Unversehrtheit. Wie mit diesem wohl kaum diskutierbaren Grundrecht gelegentlich umgegangen wird ist für mich einfach nur anarchistisch.

Die Ausgangsfrage war ja: Wird es Musikkneipen nur mit Rauchern geben ? Ich denke, das Rauchverbot muss man entweder wieder aufheben, wenn es nicht sinnvoll umgesetzt wird, oder ganz konsequent erzwingen. Dass es den Mittelweg nicht gibt, zeigt die langjährige Erfahrung und auch ein Teil der Stimmen hier. Dann wird es Musik geben wie eh und jeh, aber ohne Gestank.

 

[Jack in the green]

noch ne erfahrung: als ich kind war, fand im fasching jedes wochenende in unserem dorf ein kinderfaschingsball statt. die waren immer sehr gut besucht. die kinder spielten und tanzten, die eltern saßen da, trafen sich mit anderen eltern, es wurde geraucht und getrunken und alle hatten einen angenehmen nachmittag - zusammen mit ihren kindern.
vor zwei jahren war ich mit meinem sohn beim kinderfaschingsball. natürlich herrschte der lieben kleinen wegen rauchverbot im saal, wohlgemerkt ein "riesen" saal. zum rauchen musste man ins foyer, wo natürlich dichtes gedränge herrschte und einen eine rauchwand erwartete. also, die kinder schob man in den saal, nach dem motto "jetzt hab mal Spaß" und die eltern verbrachten den nachmittag mehr oder weniger getrennt von ihren kindern im foyer. spaß hatten nur ein paar kleine mädchen, die von den animateurinnen auf der tanzfläche unterhalten wurden. btw: freut mich natürlich, dass buben eine natürliche abneigung zu haben scheinen gegen die fortschreitende "muschifizierung" der gesellschaft, aber das ist ein anderes thema obwohl, es scheint mir nicht sonderlich männlich, wegen seiner gesundheit so rumzuwinseln, wie einige hier im thread
zurück zum kinderfasching: die folge dieser regelung, in unserer region wurden die kinderbälle immer weniger besucht, so dass mittlerweile nur noch 2 - 3 in der ganzen faschingszeit zu finden sind.
jetzt werden sich die nichtrauchersoldaten natürlich wieder erheben und meinen, der kinder zuliebe kann man doch mal auf´s rauchen verzichten. klar kann man das, macht aber keiner! da werden lieber die bälle gemieden. und dadurch geht wieder mal ein stück "miteinander" verloren. bei einigen aussagen hier hab ich sowieso den eindruck, dass manche dieses wort noch nie gehört haben.

und noch was: wenn man in kneipen schaut, geht immer da der bär ab, wo die raucher sind! wieso bloß?

für zu heftige wortwahl möcht ich mich schon mal entschuldigen, aber ich bin allgemein gegen gesetzliche regelungen, wenn man das auch unter sich klären könnte.
noch ein argument für die nichtraucher: die wirte hatten jetzt alle zeit der welt, das rauchproblem über geregelte lüftungsanlagen womöglich mit wärmerückgewinnung anzugehen, aber die haben das problem auch ignoriert. das haben die jetzt davon. schade, dass der gesetzentwurf solche ausnahmen jetzt nicht mehr zulässt...

 

[draht vader]

Wenn Leute wegen ihrer Gesundheit "rumwinseln" dann haben wohl einige schlechte Erfahrungen damit gemacht. Ich auch. Ich "winsle" nicht aus Jux und Dollerei herum, sondern weil ich Problem bekommen habe. Vom Rauchen.

Meiner Meinung nach kann sich jeder seinen Arsch wegrauchen, sich die Atemwege asphaltieren und sich dem Nikotinrausch hingeben, mir scheißegal. Aber dann bitte nicht auf Kosten anderer die vielleicht bewußter leben wollen.

Klar manche Leute wollen Rauchen und finden es toll oder haben sonst irgendwelche Gründe diesem Laster zu fröhnen. Aber es gibt auch haufenweise Leute die es toll finden auf ihren Körper und ihre Gesundheit aufzupassen. Vielleicht ist es ja so, dass ein Nichtraucher nicht unbedingt länger lebt als ein Raucher. Das ist bestimmt auch eine Sache der Veranlagung. Aber die Lebensqualität ist trotzdem höher.

Die Leute die unbedingt Rauchen wollen können sich ja in Raucherclubs zusammen tun. Wenn sich da ein Nichtraucher reinverirrt, Pech gehabt. Aber das man ständig durch die giftigen Ausdünstungen der Raucher belästigt wird (und ich empfinde es als STARKE Belästigung) ist nun mal gelinde gesagt Scheiße.

Es ist traurig, dass man Erwachsenen Menschen (und ich nehme einmal an sie sind Erwachsen oder wollen zumindest so behandelt werden) per Gesetz die Rücksicht auferzwingen muß. Leider gibt es da viel zu wenig Einsicht und Toleranz seitens der Raucher (das habe ich oft genug miterlebt als ich selbst noch geraucht habe. Was sich so manche meiner "Raucherkollegen" erlaubt haben war schlicht eine Frechheit). Diese Dummsprüche wie: "wir beschweren uns doch auch nicht das ihr nicht raucht!" haben somit endlich ein Ende.

Früher hatte man als Nichtraucher die Wahl sich in die verqualmten Buden zu hocken oder daheim zu bleiben. Jetzt stehen halt die Raucher vor dieser Wahl. Aber die können zumindest noch raus gehen zum qualmen.

Das Raucher geselliger sind oder mehr Party machen halte ich schlicht und ergreifend für ein Gerücht.

Das man beim Kinderfasching ein Rauchverbot eingeführt hat ist m.E. nach eine logische Konsequenz. Schließlich haben die Kinder noch weniger Möglichkeiten sich dagegen zu wehren.

Alles auf die Wirte zu schieben ist auch kein Argument. Die würden die Kosten die für so eine Absauganlage entstehen auf die Preise umlegen und alle würden wieder heulen und jammern. Die Gefahr das die Leute dann nicht mehr hingehen wegen völlig überzogener Preise ist auch noch gegeben.

Die Erfahrungen der Vergangenheit haben einfach gezeigt, dass es ohne gesetzlichen Eingriff nicht geht. Schließlich ist nicht erst seit gestern bekannt, dass Rauchen schädlich ist. Dennoch hat sich kaum was daran geändert.

 

[Jack in the green]

Zitat:Original erstellt von: draht vader



Das man beim Kinderfasching ein Rauchverbot eingeführt hat ist m.E. nach eine logische Konsequenz. Schließlich haben die Kinder noch weniger Möglichkeiten sich dagegen zu wehren.

siehst du, wieder so eine kurzsichtige einstellung. die einzig logische konsequenz in dem fall ist, dass die kinder gar nicht mehr zum faschingsball gehen. sonst wären es nicht so weinge bälle geworden

noch zu mir: ich rauche gerne, komme aber nur auf eine schachtel pro woche. ich kann also die kippe gerne mal auslassen.

 

[Basshole]

Zitat:Original erstellt von: draht vader



Die Erfahrungen der Vergangenheit haben einfach gezeigt, dass es ohne gesetzlichen Eingriff nicht geht. Schließlich ist nicht erst seit gestern bekannt, dass Rauchen schädlich ist. Dennoch hat sich kaum was daran geändert.

Ohne gesetzlichen Eingriff geht es nicht ??? Rauchen ist schädlich?
Was ist mit einem Alkoholverbot, einem Fettverbot, staatl. Kontrolle aller Genussmittel, gesetzlicher Sportverpflichtung mit kontrollierter Überwachung, .. wie wäre es mit höheren Krankenversicherungsbeiträgen für Fettleibige, Alkoholkranke, gesetzliches Weihnachten nur noch mit Gummibaum ohne Gans..und automatischer Lichtabschaltung ab 24.00 Uhr ?? Konzerte nur noch in Lautstärken, bei denen man sich leise unterhalten kann... wie wäre es mit der gesetzlichen Pflicht um 23.00 Uhr Bettruhe einzuhalten...


BIG BROTHER is WATCHING you!

Ich bin Raucher und habe mit dem Nichtrauchen in Resturants und öffentlichen Räumen kein Problem. ABER - ich habe ein Problem damit, wenn der Staat uns für blöd hält und bevormundet.

Das ist doch nur der Anfang von der totalen Kontrolle durch den Staat. Der optimierte, gestreamlinte kostenarme genuss- und kulturfeindliche Mensch. ...

Hatten wir nicht mal solches ....? Wann war das nochmal....

Basshole

 

[draht vader]

Zitat:Original erstellt von: AmPrayer


siehst du, wieder so eine kurzsichtige einstellung. die einzig logische konsequenz in dem fall ist, dass die kinder gar nicht mehr zum faschingsball gehen. sonst wären es nicht so weinge bälle geworden

Was ist daran Kurzsichtig???? Schließlich heisst es doch Kinderfasching und nicht Erwachsenen-raucher-nachmittag-mit-maskierter-kinderbeteiligung. Was haben da Erwachsene überhaupt zu suchen? Die Kinder vollstinken? Na herzlichen Glückwunsch. Aber ich gehe jetzt lieber zu Fielmann und hole mir eine Brille gegen meine Kurzsichtigkeit.

Zitat:
Ohne gesetzlichen Eingriff geht es nicht ??? Rauchen ist schädlich?
Was ist mit einem Alkoholverbot, einem Fettverbot, staatl. Kontrolle aller Genussmittel, gesetzlicher Sportverpflichtung mit kontrollierter Überwachung, .. wie wäre es mit höheren Krankenversicherungsbeiträgen für Fettleibige, Alkoholkranke, gesetzliches Weihnachten nur noch mit Gummibaum ohne Gans..und automatischer Lichtabschaltung ab 24.00 Uhr ?? Konzerte nur noch in Lautstärken, bei denen man sich leise unterhalten kann... wie wäre es mit der gesetzlichen Pflicht um 23.00 Uhr Bettruhe einzuhalten...


BIG BROTHER is WATCHING you!

Ich bin Raucher und habe mit dem Nichtrauchen in Resturants und öffentlichen Räumen kein Problem. ABER - ich habe ein Problme damit, wenn der Staat uns für blöd hält und bevormundet.

Das ist doch nur der Anfang von der totalen Kontrolle durch den Staat. Der optimierte, gestreamlinte kostenarme genuss- und kulturfeindliche Mensch. ...

Hatten wir nicht mal solches ....? Wann war das nochmal....

Basshole

Tja, fettes Essen, laute Konzerte, Alkoholgenuß/mißbrauch sich die Nächte um die Ohren pfeifen schädigt nur einen selbst und zwar nur einen selbst. Wenn ein Dicker sich seinen fetten Hamburger reinzwängt, bekomme ich davon keine Atemschwerenot, keine stinkenden Klamotten wenn ein Sportler sich seine Sehne abreisst, schade für ihn macht aber mir nix und wenn sich einer seinen Schädel runtersäuft ist mir das auch wurscht. Nur nicht wenn er andere damit schädigt. Seltsam das sich die Alkoholikerverbände nicht zusammen schließen und gegen die Strafen die es für Fahren unter Alkoholeinfluß gibt wehren.

Nach dem Motto "Big Brother is watching you" Hatten wir nicht mal solches....? Wann war das nochmal....

Ich empfinde das nicht als staatliche Kontrolle, oder als Gängelung einer Suchtgruppe. Die Raucher denuzieren sich ja zwischenzeitlich selbst in dem sie sich als Randgruppe darsatellen denen übel mitgespielt wird.

Was währe denn wenn der Staat von heute auf morgen sämtliche Tabakerzeugnisse verbietet? Schließlich sind das auch Drogen. Dann würde ich gerne mal die Raucher hören.

 

[Basshole]

Zitat:Original erstellt von: draht vader

Tja, fettes Essen, laute Konzerte, Alkoholgenuß/mißbrauch sich die Nächte um die Ohren pfeifen schädigt nur einen selbst und zwar nur einen selbst. Wenn ein Dicker sich seinen fetten Hamburger reinzwängt, bekomme ich davon keine Atemschwerenot, keine stinkenden Klamotten wenn ein Sportler sich seine Sehne abreisst, schade für ihn macht aber mir nix und wenn sich einer seinen Schädel runtersäuft ist mir das auch wurscht.

Nun - Du arbeitest hier allein mit dem Argument, das Rauchverbot dient dem Nichtraucherschutz - also dem Schutz Dritter. Hingegen schaden ja alle sonstigen Genüsse nicht Dritten. Oberflächlich betrachtet mag das stimmen. Allerdings ist doch festzustellen, dass das gesetzliche Rauchverbot schleichend die Diskussion eröffnet,
was denn nicht noch alles Dritten - wenn auch mittelbar - schadet. Tja, und dann kommt eben bei allen Genussmitteln die Frage der indirekten Kosten (Gesundheitskosten) auf. Denn der dicke Vielesser ist nunmal einem wesentlich höheren Gesundheitsrisiko ausgesetzt als der Asket.

Und dann ist fraglich, was mich mehr stört - höhere Krankenkassenbeiträge, weil immer mehr Leute immer mehr fressen... oder stinkende Klamotten (um es jetzt sehr verkürzt darzustellen).

Es geht doch vielmehr darum, dass der Staat uns keinerlei Eigenverantwortung mehr zutraut. Wir sind Lemminge, die zu blöd sind, deshalb staatlich gelenkt werden müssen. Den Verstoss des Rauchverbots allein auf den "Nichtraucherschutz" zu reduzieren, halte ich für kurzsichtig. Es geht vielmehr um den Wandel der politischen Kultur - es geht um schleichende Entmündigung des Bürgers.

Basshole

 

[rabarvek]

Die meisten Raucher würden wohl, wenn sie nochmals die Chance hätten, erst gar nicht anfangen zu rauchen.
Weshalb fängt man denn überhaupt an? Weil es irgendwie "Rock 'n Roll" ist! Weil ein Bier und eine Zigarette zusammen gehören! Weil man ein gutes Essen mit einer Zigarette abgerundet werden muss!
Dass diese Falschinformationen potentiellen Neurauchern nicht mehr öffentlich vorgelebt werden können, ist doch eigentlich zu begrüssen.

 

[draht vader]

Zitat:
Nun - Du arbeitest hier allein mit dem Argument, das Rauchverbot dient dem Nichtraucherschutz - also dem Schutz Dritter. Hingegen schaden ja alle sonstigen Genüsse nicht Dritten. Oberflächlich betrachtet mag das stimmen. Allerdings ist doch festzustellen, dass das gesetzliche Rauchverbot schleichend die Diskussion eröffnet,
was denn nicht noch alles Dritten - wenn auch mittelbar - schadet. Tja, und dann kommt eben bei allen Genussmitteln die Frage der indirekten Kosten (Gesundheitskosten) auf. Denn der dicke Vielesser ist nunmal einem wesentlich höheren Gesundheitsrisiko ausgesetzt als der Asket.

Und dann ist fraglich, was mich mehr stört - höhere Krankenkassenbeiträge, weil immer mehr Leute immer mehr fressen... oder stinkende Klamotten (um es jetzt sehr verkürzt darzustellen).

Da gebe ich Dir voll und ganz recht. Jede Art der (nennen wir es einmal) Selbstzerstörung ist meist mit Kosten für die Gesellschaft verbunden. Klar ist auch das Krankenkassenbeiträge steigen (müssen) je mehr Leistungen der KK in Anspruch genommen werden. Auch ist es klar, dass Leute die unbewusst leben (um mal alle unter einem Hut zu bringen) öfters krank werden (können) und somit diese Leistungen mehr beanspruchen die natürlich auf Kosten der Allgemeinheit umgelegt werden.

Aber mein Argument (ist auch das Argument das diesem Threadtitel entspricht) ist nunmal das, dass viele Krankheiten dadurch entstehen die auf das Rauchen zurückzuführen sind. Die Aktivracuher sind sich (oft) dieser Gefahren bewusst, jedoch kann/konnte der Passivracuher sich diesen Gefahren nur sehr schwer entziehen wenn er nicht isoliert in seinem Kabuff daheim hinvegetierte.

Ich unterstelle nicht jedem Raucher das er sich seiner Verantwortung nicht bewusst ist. Aber es gibt (wie überall) schwarze Schafe denen es schlichtweg egal ist und sich einen Dreck um andere scheren. Da hilft halt leider nur die "Holzhammermethode" sehr zum leidwesen derjenigen die vielleicht vernünftig sind.

Schließlich sind wir alle eine Gesellschaft und eine Gesellschaft verlangt nun mal Rücksicht und Kompromisse. Von einem mehr vom anderen weniger.

Was hälst Du von meinen Argument: niemand schafft einem Raucher an zu rauchen? Es ist einem seine indvidulle Entscheidung die man zu respektieren hat, ergo auch der gegenteilige Fall.

Heute sind auch beispielsweise Katalysatoren in den Autos vorgeschrieben weil man erkannt hat, dass Abgase tödlich sind. Man bleibt dennoch mobil hat aber mit dieser "Einschränkung" zu leben.

Momentan steigen die KK-Beiträge an und das trotz der stinkenden Klamotten. Ob es etwas bringt wird erst die Zukunft zeigen.

Zitat:
Es geht doch vielmehr darum, dass der Staat uns keinerlei Eigenverantwortung mehr zutraut. Wir sind Lemminge, die zu blöd sind, deshalb staatlich gelenkt werden müssen. Den Verstoss des Rauchverbots allein auf den "Nichtraucherschutz" zu reduzieren, halte ich für kurzsichtig. Es geht vielmehr um den Wandel der politischen Kultur - es geht um schleichende Entmündigung des Bürgers.

Das sehe ich aber anders. Wie ich schon erwähnt habe, ist Rauchen einem jeden seine individuelle Entscheidung und wird z.B. NICHT stattlich geregelt. Und trotz zahlreicher Kampagnen und Berichten wie schädlich Rauchen ist, tun es viele Menschen. Oft nur aus dem Grund weil ihnen das vorgemacht wir und nicht weil es ach so toll schmeckt. Sind das nicht die wahren Lemminge???

Ich empfinde es nicht als Wandel in der politischen Kultur wenn man für die Allgemeinheit etwas positives beschließt. Auch Du als Raucher wirst zwangsläufig weniger rauchen und auch Dir tut das gut. Auch wenn Du als Gegenargument anführen wirst, dass Du jetzt selbst nicht mehr über Dich selbst bestimmen kannst.

Aber wie ich auch schon anmerkte BRAucht es in gewissen Bereichen eine Regelung. So z.B. auch im Straßenverkehr. Gurtpflicht, Tempolimits, die neue Winterreifenvorschrift usw. Wenn man böse sein will könnte man jetzt auch sagen wir werden vom Staat bevormundet und unserer Eigenverantwortlichkeit entrissen. ABER der Staat hat auch eine Verantwortung. Eine höhere als jeder einzelne von uns. Und das ist das wohlergehen ALLER Menschen die diesem Staat angehören.

Das hat nichts mit kurzsichtigkeit zu tun. Ich würde es eher Übersicht nennen über die Gesamtsituation. Wenn wir das Beispiel Verkehr nochmal aufgreifen wollen, so ist dort die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zu früher als es zwar noch weniger Verkehr aber auch weniger Regeln gab zurück gegangen. Und das hängt wohl auch zum großen Teil mit dieser "neuen politischen Kultur" zusammen.

Wie ich schon sagte: mir persönlich ist es egal was jeder einzelne mit sich selbst anfängt, aber bitte lasst die anderen die es NICHT wünsch dabei raus. Und diese Wünsche sind unabhängig von Gesetzen. Der Staat ist da nur gefolgt und hat endlich etwas getan. Für die Bürger und im nachhinein!

 

[Basshole]

Zitat:Original erstellt von: draht vader

ABER der Staat hat auch eine Verantwortung. Eine höhere als jeder einzelne von uns. Und das ist das wohlergehen ALLER Menschen die diesem Staat angehören.

Achtung, nicht vergessen. Eigentlich sind wir der Staat. Aber das, was Du gerade beschreibst, zeigt dass der Staat mehr und mehr ein Eigenleben führt (durch EU/Brüssel sowieso).

Nicht der Staat hat die Verantwortung...niemals. Wir Menschen haben Verantwortung. Der Staat sollte eigentlich nur Rahmenbedingungen schaffen, damit der Mensch seine Eigenverantwortung entwickeln und ausleben kann. Das ist das Prinzip des mündigen Bürgers.

Dein Prinzip ist der starke Staat, der über uns alle wacht und uns schützt und umsorgt und behütet. Einen solchen Staat will ich nicht. Ein solcher Staat führt nämlich dazu, dass Raucher nicht auf Nichtraucher Rücksicht nehmen - weil der einzelne sich sagt ..."... soll doch der Staat einschreiten...". Genau in diesem Schneeballsystem leben wir - alles was wir nicht schaffen muss der Staat regeln...dieses ominöse große Muttertier.... Kein Wunder, dass uns allle Politiker für völlig verblödet halten (und das tun sie).

Und der Ruf nach mehr Staat wird lauter und lauter....



Basshole

 

[draht vader]

Ja, wir sind der Staat. Aber wo waren wir als wir uns die Mehrwertsteuer erhöht haben? Wo waren wir als man die Ökosteuer einführte, die Pflegeversicherung, Soldidaritätszuschlag usw.??? Wenn wir Menschen die Verantwortung haben warum nutzen wir sie dann nicht? Warum muß dann der Staat eingreifen und uns bevormunden?

Um beim Thema zu bleiben: wer hat sich zurückgenommen mit seiner Raucherei als es noch kein Verbot gab. Wie soll sich der einzelne dagegen wehren? Kürzlich wurden in München ein Rentner brutal zusammen geschlagen weil er 2 Jugendliche bat in der U-Bahn (wo es verboten ist) nicht zu rauchen. Dies zieht mittlerweile ja weite Kreise u.a. im Wahlkampf in Hessen zum Thema Jugendhaft usw.

Aber ich schweife ab. Fakt ist, dass die Verantwortung falls sie beim einzelnen belassen werden sollte nicht genutzt wird. In der Gruppe lässt es sich so herrlich verstecken. Und das wird so gemacht. Nicht weil es irgendeinen Staat gibt, sondern weil es einfach menschlich ist.

Jeder (oder viele) wissen um ihre Verantwortung. Alle (sollten) zwischenzeitlich wissen was schädlich ist (Ölwechsel im Wald z.B.) und trotzdem machen es immer wieder Leute nach dem Motto "wo kein Kläger, da kein Richter". Also wie weit ist es mit der Verantwortung des einzelnen wirklich? Vernunft ist gut, wenn es die anderen machen. Aber ich mich selbst einschränken? Nö, wozu?

Das hat die Vergangenheit nur leider allzuoft gezeigt das die sogenannten mündigen Bürger, gar nicht mal so mündig sind.

Warum wird man eigentlich eingesperrt wenn man jemanden den Stengel aus der Birne dreht? Schließlich hat man doch eigenverantwortlich gehandelt?

 

[Mike`adelic]

In den letzten Tagen habe ich mit vielen Rauchern darüber diskutiert... anscheinend werden die meisten so von der Sucht manipuliert (anders kann ich die vielen absurden Argumente nicht deuten, der Oberhammer war: "Die meisten Leute haben sich nur nicht damit beschäftigt, dass sie auch mal sterben werden. Das 'wann' ist doch völlig egal!"), dass sie sehr viel dummes Zeug daherplappern.
Nebenbei sprechen wir von ca 19 Millionen Rauchern in Deutschland, also nicht gerade von einer Mehrheit. Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass sich der Rest der Bevölkerung schon mal drüber freut, dass die Klamotten nicht mehr stinken, ist das schon mal ein großer Erfolg.

Im Grunde genommen haben einzelne Bundesländer den Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz konsequent überall eingeführt. In Kneipen, Bars und Clubs arbeiten ja genügend Leute. Das mit (i.S.v.) "das war schon immer so und es hat sich früher niemand drüber aufgeregt" abzutun, halte ich schlichtweg - mit Verlaub - für dumm.

Die Zigarette bereichert im Übrigen nicht Euer Leben, liebe Raucher, sondern schränkt es ein. Man schmeckt und riecht schlechter, zerstört die Lunge und verengt Blutgefäße.
Dass das Rauchverbot verdammt viel bringt, kann man schon jetzt im Ausland [url="http://www.n-tv.de/717179.html"]beobachten[/url].

Wenn ich dann sowas lese:

Zitat:Original erstellt von: AmPrayer

noch was zum einwand "rock n roll ohne rauch geht auch": ich glaub nicht, dass irgend jemand einen künstlerisch hochwertigen song geschrieben hat, der nicht lebensverachtend raucht, säuft, hurt, gewaltbereit ist oder drogen nimmt - oder alles zusammen. falls jemand gegenbeispiele hat, bitte her damit.

...fass ich mir schon wieder an den Kopf.

Die überwiegende Mehrheit der hochwertigen Songs wurden dann deiner Aussage nach in der Kneipe um die Ecke geschrieben?!
[ooo]

 

[draht vader]

Noch etwas in eigner Sache:

Teilweise haben wir hier eine recht hitzige Diskussion. Ich liebe so etwas ja, aber manche Sachen hören sich etwas hart an.

Ich möchte mit meinen Aussagen zwar provozieren ABER niemanden beleidigen. Bitte diese Aussagen nicht als persönliche Beleidigungen verstehen, sondern als Bestandteil der Diskussion. Hart aber fair.

Danke

 

[förb]

Mir fällt grade noch n netter Satz dazu ein der aus meiner Erfahrung stimmt:

Jetzt mit dem Rauchverbot rennen die Raucher zum Rauchen nach draussen...und die Nichtraucher hinterher!

 

[Basshole]

Zitat:Original erstellt von: draht vader

Ja, wir sind der Staat. Aber wo waren wir als wir uns die Mehrwertsteuer erhöht haben? Wo waren wir als man die Ökosteuer einführte, die Pflegeversicherung, Soldidaritätszuschlag usw.???

Uuups ..solche Worte aus Deinem Munde? Du sagst doch der Staat hat eine höhere Verantwortung als der Mensch. Hier ist der Staat Deiner zugesprochenen Verantwortung nachgekommen, was stört Dich ?

Zitat:Original erstellt von: draht vader
Wenn wir Menschen die Verantwortung haben warum nutzen wir sie dann nicht? Warum muß dann der Staat eingreifen und uns bevormunden?

Weil wir nach dem starken Staat schreien und der Staat dem nur zu gerne nachkommt. So einfach ist das leider. Wenn Eltern ihrer Verantwortung für die Kinder nicht nachkommen...dann kommt der Ruf nach dem Staat. Wenn Raucher und Nichtraucher nicht richtig miteinander umgehen, dann kommt der Ruf nach dem Staat...

Zitat:Original erstellt von: draht vader
Um beim Thema zu bleiben: wer hat sich zurückgenommen mit seiner Raucherei als es noch kein Verbot gab. Wie soll sich der einzelne dagegen wehren?

Nun, ich meine, dass bereits seit einigen Jahren Strömungen zu verspüren waren, dass das Problem des Passivrauchens mehr und mehr ins Bewusstsein der Bürger rückte. Vor 30 Jahren haben Eltern noch schonungslos im Auto geraucht, wenn die Kids mit im Auto waren. Heutzutage ist es weitgehend anerkannt, dass man in Anwesenheit von kleinen Kindern nicht raucht. Immerhin - diese Erkenntnis hat der Bürger selbst entwickelt. Das ist eine FRage der Aufklärung, des "ins Bewussteins bringen". Ich schätze, diese Entwicklung wäre weitergegangen. Ich selbst und viele in meinem Freundeskreis, die rauchen, haben mehr und mehr darauf geachtet, die Belästigung von Nichtrauchern zu vermeiden. Ich meine, da war Potential, dass der Bürger das in Eigenregie hingebracht hätte.

Zitat:Original erstellt von: draht vader
Kürzlich wurden in München ein Rentner brutal zusammen geschlagen weil er 2 Jugendliche bat in der U-Bahn (wo es verboten ist) nicht zu rauchen. Dies zieht mittlerweile ja weite Kreise u.a. im Wahlkampf in Hessen zum Thema Jugendhaft usw.

Bitte... das ist jetzt eher tendenziös und nicht ganz passend. Das Problem war doch nicht das Rauchen. Das Problem waren doch vielmehr durchgeknallte Jugendliche mit Migrationshintergrund, die orientierunglos nicht wissen etwas mich sich anzufangen.

Zitat:Original erstellt von: draht vader
Aber ich schweife ab. Fakt ist, dass die Verantwortung falls sie beim einzelnen belassen werden sollte nicht genutzt wird.

Weil wir (Du ja auch) den starken Staat wollen. Du argumentierst ja so.

Zitat:Original erstellt von: draht vader
Warum wird man eigentlich eingesperrt wenn man jemanden den Stengel aus der Birne dreht? Schließlich hat man doch eigenverantwortlich gehandelt?

Weil das ein Eingriff in die Sphäre eines anderen ist (natürlich: das Rauchen auch).

Basshole

 

[corvette$$]

Ich bin Nichtraucher. []
Somit kann ich das Rauchverbot nur begrüßen. []
Reglementierungswut in Deutschland hin oder her.
Das Rauchverbot macht für mich wirklich Sinn.
Das eingefleischte Raucher das anders sehen ist mir auch klar.[]

 

[draht vader]

Zitat:Original erstellt von: basshole

Zitat:Original erstellt von: draht vader
Warum wird man eigentlich eingesperrt wenn man jemanden den Stengel aus der Birne dreht? Schließlich hat man doch eigenverantwortlich gehandelt?

Weil das ein Eingriff in die Sphäre eines anderen ist (natürlich: das Rauchen auch).

Basshole

Danke, damit ist alles gesagt[]

 

[Basshole]

Zitat:Original erstellt von: draht vader

Zitat:Original erstellt von: basshole

Zitat:Original erstellt von: draht vader
Warum wird man eigentlich eingesperrt wenn man jemanden den Stengel aus der Birne dreht? Schließlich hat man doch eigenverantwortlich gehandelt?

Weil das ein Eingriff in die Sphäre eines anderen ist (natürlich: das Rauchen auch).

Basshole

Danke, damit ist alles gesagt[]

Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Leider. Wahrscheinlich habe ich mich nicht verständlich ausgedrückt. Ich glaube, kein Mensch bezweifelt, dass Rauchen (ob aktiv oder passiv rauchen) schädlich ist.

Mein Petitum ist doch vielmehr, wenn die Schädlichkeit mehr und mehr ins Bewusstsein aller gerät und die Chance besteht, dass alle Beteiligten das selbstverantwortlich regeln (und die Zeichen standen gut), warum muss dann der Staat das dem Bürger aus der Hand nehmen.
Basshole

 

[Gast5650]

Die Frage ist doch wie frei ist unser Gesellschaftssystem. Warum darf der Wirt nicht selbst entscheiden? Dann kann man sich doch als Kunde für das genehme Ambiente entscheiden.