Erfahrung mit Doppel-Gigbag?

[Mudskipper]

Gator ProGo... da kannst du den Bass sogar senkrecht vom Rücken fallen lassen, da passiert nix....

Ich habe ja das Video gesehen wo die Jungs die rote Strat in dem Bag durch die Gegend werfen und dachte: janeeisklar.
Jetzt habe ich das Bag selbst und würde es genau so machen.
Echt sau guter Tipp, danke!

 

[Bassralf]

Ok, das erste Problem habe ich verstanden. Manche PKW sind zu schmal.

Ja, ich würde die Gurte nutzen. In der Regel habe ich aber noch was, um den Weg zu den Vordersitzen zu blockieren.

Auf der anderen Seite erscheint mir das Gig Bag auch "crash sicher".

 

[ElectricMorus]

Ist er bestimmt, aber mein Rick is halt schon älter und der Ibanese, der mit darf, sogar noch älter und der Rest ist wohl eher psychologisch zu erklären
Lange Rede... die Monos sind geile Teile, aber der Preis ist krass. Wenn ich die hier nicht in den Kleinanzeigen halbwegs erschwinglich bekommen hätte, dann wäre es wohl auch so ein Gator geworden.

 

[Bassralf]

Ich habe mir auch noch ein Gator bestellt. Dann habe ich den direkten Vergleich.
Ich verteile den Preis für das Mono auf 10 Jahre Nutzung. Dann bin ich bei knappe 31 Euro pro Jahr. So gesehen.......

 

[Basspekoe]

Ich habe mir auch noch ein Gator bestellt. Dann habe ich den direkten Vergleich.

...der direkte Vergleich interessiert hier wahrscheinlich mehrere. Sag dann mal was zu, vor allem nach längerer Benutzung beider Bags....

 

[Bassralf]

...der direkte Vergleich interessiert hier wahrscheinlich mehrere. Sag dann mal was zu, vor allem nach längerer Benutzung beider Bags....

Mache ich gerne! Wer konkrete Fragen hat, gerne bei mir melden.

 

[Basser-61]

Ich habe das Leder-Doppelgigbag von Harvest. War ein Geschenk meiner Familie zum runden Geburtstag. Selber hätte ich es mir aus Preisgründen nicht geleistet. Sehr stabil, sehr gut gepolstert, ordentlich schwer. Hält vermutlich mehrere Generationen...

 

[ElectricMorus]

Ich habe das Leder-Doppelgigbag von Harvest. War ein Geschenk meiner Familie zum runden Geburtstag. Selber hätte ich es mir aus Preisgründen nicht geleistet. Sehr stabil, sehr gut gepolstert, ordentlich schwer. Hält vermutlich mehrere Generationen...

Na dann, Glückwunsch!

 

[toko42]

Ich habe nur noch zwei Gig-Bags für meine E-Bässe, beide Gator, ein Einzel, ein Doppel.
Wichtigstes Kriterium war die Möglichkeit, auch ein 12" Tablet oder A4-Hefter unverknickt einpacken zu können.

Tip zum Tragen, vor Jahrzehnten bei nem Tubisten abgeguckt:
Ein Riemen etwas länger, so daß das Gigbag unterm Arm hängt, der Bass also mit dem Hals nach vorn.
Man hat innerhalb Gebäuden viel besser im Blick, wo er hängen bleiben könnte.

 

[Basser-61]

Na dann, Glückwunsch

Danke, @ElectricMorus. Ist aber schon ein paar Jahre her...

 

[ElectricMorus]

Aber...du bist immer noch zufrieden damit...nochmal Glückwunsch!

 

[Bassralf]

Der Vergleichstest: Gator vs. Mono
Teil 1

Die Kontrahenten sind:
a) Gator G-PG Bass Guitar Double Bag
b) Mono Cases Dual Electric Bass

Die Links verweisen jeweils auf die Produktseite bei Thomann.

Der Preisvergleich geht mit 133 Euro gegen 307 Euro sehr eindeutig zugunsten des Gator aus. Die Frage ist, ob und wodurch das Mono den Mehrpreis rechtfertigen kann.

1. Äußeres Erscheinungsbild


Gator links - Mono rechts

Das Gator wirkt klobiger, das Design des Mono eleganter.
Das Mono kommt mit rund 2 cm weniger Länge aus, was bei schmalen PKW-Rückbänken den Unterschied zwischen passt und passt nicht mehr ausmachen kann. Das Gator ist auch etwa 3-4 cm dicker als das Mono (hier gemessen am Korpusbereich ohne Außentaschen)

Die vewendeten Materialien fühlen sich beim Mono wertiger in der Hand an. Das Gator kommt etwas grob daher.
Dieser Eindruck setzt sich auch beim Gewicht fort. Das Mono ist etwa 1 KG leichter als das Gator, was 5,1 KG auf die Waage bringt.

2. Materialien
Die Strapazierfähigkeit kann ich natürlich jetzt noch nicht bewerten. Das Mono zeigt nach einem halben Jahr Benutzung jedenfalls noch keine Abnutzung. Ich transportiere damit meine Bässe 3-4 mal pro Woche (ausschließlich PKW-Rückbank).
Beim Mono laufen die Reißverschlüsse etwas softer. Das Innenleben beim Gator ist ein helles beige, was wahrscheinlich recht schnell etwas schmuddelig aussehen wird. Bei Mono ist das Innenleben dunkelgrau, was sicher die bessere Idee ist.
Zwecks Regenfestigkeit verfügt das Gator über einen Überzug, der sich in einer eigenen Außentasche befindet. Das Mono erscheint mir von vornherein ausreichend regenfest zu sein (dichtere Materialstruktur). Für mich hat der Punkt keine Relevanz. Wer häufig im Regen unterwegs ist, checkt das bitte noch einmal genau ab.

3. Ausstattung - Tragekomfort
Beginnen wir mit den Gurten für den Rucksackbetrieb- auch ein Punkt der für mich nicht von Bedeutung ist.


Gator links - Mono rechts

Mein Eindruck ist, dass das Gator hier vorne liegt. Die Gurte sind dicker gepolstert und die Polsterung erstreckt sich über die komplette Länge der Gurte. Auf der Rückseite des Mono (erkennbar an der orangefarben Linie) befindet sich ein großes Fach.
Wenn das gefüllt ist, drückt sich der Inhalt in den Rücken des Trägers. Ich leite einmal daraus ab, dass Mono nicht vorrangig die Rucksackträger als Benutzer im Blick hatte.

Klar überlegen ist das Mono, wenn es um den Tragekomfort am Handgriff geht. Dem Gatorgriff fehlt es an Festigkeit. Dadurch kann man das Gigbag nicht gut führen und die beim Gehen aufkommenden Schwingungen auffangen. Beim Mono ist der Griff auch deutlich mehr in Richtung Korpus versetzt (beim Gator eher in Richtung Mitte platziert), was mir ebenfalls vorteilhaft erscheint (der Griff ist da, wo das Hauptgewicht ist).


Auf dem Foto seht Ihr das Gator links in der Frontansicht und das Mono rechts in der Rückansicht.
Ihr seht die unterschiedlichen Tragegeriffe und die unterschiedliche Position.

Jetzt ist es ja so, dass so ein Doppel-Gigbag in der Regel in aufrechter Position be- und entladen wird. Natürlich geht es auch liegend, ist aber nicht komfortabel. Beim Einladen von Bass 2 muss der Teil mit Bass 1 drin umgeklappt werden. Das ist nicht schön.
Also besser in der Senkrechten. Dazu braucht es einen Hilfsgriff, um vom waagerechten Transport in einer Hand mit der anderen Hand das Gigbag in die Senkrechte zu befördern. Ihr erkennt auf dem Foto die Hilfsgriffe? Beim Mono oberhalb der Gurte. Beim Gator in etwa auf gleicher Höhe wie der Tragegriff - hier aber auf der Vorderseite.
Das bedeutet - das Gator soll in der linken Hand getragen werden und die rechte Hand richtet dann auf. Das Mono ist für Rechtsträger ausgelegt. Für mich ist das Mono deutlich leichter aufzurichten (ich trage rechts). Auch trägt die bessere Positionierung der Griffe dazu bei, dass man dass Gigbag deutlich besser unter Kontrolle hat. Bei den Ausmaßen und dem Gewicht entstehen nicht zu unterschätzende Hebelkräfte. Vollgepackt kommen wir für so ein Doppel-Gigbag leicht an 20 KG.
Der Hilfsgriff selbst in wiederum beim Gator besser, beim Mono ist es eigentlich nur dieses einfache Gurtband.

So, das war der erste Teil - ich melde mich bald wieder mit den weiteren Aspekten.
Wenn jemand eine konkrete Frage hat, bitte hier posten oder PM - das kann ich dann im weiteren Testverlauf berücksichtigen.

 

[ElectricMorus]

Danke, cooles Review mit Blick auf die Alltagstauglichkeit. Spannend wäre ja auch mal ein“Crashtest“ mit eh unrettbar schlechten Dummy-Bässen.
Ich habe das Gefühl, dass beim Mono zumindest Umfallen aus der Sekrechten kein Problem für die Bässe darstellen dürfte.

 

[Tomfisch]

Ich hab das alte Ibanez-Doppelgigbag und nutze es eher selten, weil ich meist nur einen Bass beim Gig dabei habe. Die Verarbeitung ist okay, aber erreicht eher das Niveau von Rockbag, als das von Gator/Mono usw.. Das Gator als Einzelbag hab' ich auch - die Verarbeitung ist super, aber klobig ist das Teil schon und zudem sehr eng bei meinem RBV. Die von @Bassralf bschriebenen Vor- und Nachteile kann ich ansonsten bestätigen.
Das Doppelgigbag ist für mich praktisch, wenn ich z.B: mal einen zweiten Bass mitnehmen will oder eben zwei zusätzliche Bässe. Da ist das Ibanez mit seinen Rollen und ausziehbarem Ständer zum senkrechten Hinstellen schon praktisch. Ich hab aber das ganze Zubehör-Geraffel (Tablets, Kabel, Ladekabel, Inearhörer, Stimmgerät, Werkzeug, Ersatzsaiten, Kopfhörerverstärker und manchmal auch meinen GKMB200) immer nur im Hauptgigbag (Gator) dabei. Im Doppelgigbag habe ich nur ein paar Ersatzsaiten drin. Das Ibanez hat nicht gerade die stabilsten Außentaschen, um den vielen Zubehörkram zu verdauen

 

[Basspekoe]

Dazu braucht es einen Hilfsgriff, um vom waagerechten Transport in einer Hand mit der anderen Hand das Gigbag in die Senkrechte zu befördern. Ihr erkennt auf dem Foto die Hilfsgriffe? Beim Mono oberhalb der Gurte. Beim Gator in etwa auf gleicher Höhe wie der Tragegriff - hier aber auf der Vorderseite.
Das bedeutet - das Gator soll in der linken Hand getragen werden und die rechte Hand richtet dann auf. Das Mono ist für Rechtsträger ausgelegt

Das sehe ich genau anders... ich habe auch Gigbags, die wie das Mono einen Zusatzgriff haben und genau diese Position empfinde ich nachteilig. Erst recht bei einer billigen Schlaufe, statt festem Griff... Und ich bin Rechtshänder!

Der Grund:
1. Wenn du das Gigbag vom Rücken absetzt, um es z.B. einzuladen (Auto) oder vor dich anzusetzen, dann gehst du erst aus einem Tragegriff raus (z.B. mut dem linken Arm) und lässt es über die rechte Seite nach vorne schwingen. Dann kannst du mit links den (vernünftigen!) Griff fassen und entweder absetzen, oder gleich waagerecht (durch Halsseitig etwas runter gedrückt) mit dem Korpus zuerst ins Auto gelegt...
Ist der Griff (oder eher Schlaufe) wie beim Mono angebracht, geht das nicht, bzw hast du das Gigbag nicht richtig unter Kontrolle und es ist wackelig beim abstellen, weil du es nicht "halb umarmst"...

2. Leg das Mono ins Auto. Es liegt auf der Aussentasche, wenn du die Zusatztragschlaufe benutzt. Beim Gator liegt es genau richtig (auf der Seite mit den Tragegurten) und du hast einen festen Tragegriff.

3. Trage das Gigbag mal senkrecht (z.B. wenn du durch eine volle Kneipe gehen musst)... Mit der rechten Hand den Zusatz-Griff am Gator gepackt und dadurch das Bag halb "umarmt" (Bag liegt zwischen Hüfte und Arm) und du kannst gut durch die Menge gehen. Anschließend (wenn du draußen bist) nit links den rechten Schulterriemen geschnappt und dann kannst das Bag gleich auf den Rücken schwingen.
Das alles ist mit dem Mono nicht so praktisch, ganz abgesehen so ein Gewicht an einer billigen Schlaufe zu tragen....

Beim Mono ist der Griff auch deutlich mehr in Richtung Korpus versetzt, was mir ebenfalls vorteilhaft erscheint (der Griff ist da, wo das Hauptgewicht ist).

Auch das finde ich schlechter. Grund: der Bass hängt waagerecht. Ist der Griff wie beim Gator angebracht, hängt der Bass mit der Kopfplatte nach oben, also leicht schräg. Dadurch ragt das Gigbag nicht so weit nach vorne, was deutliche Vorteile hat, wenn du durch Türen musst, die mit der freien Hand erst geöffnet werden müssen, oder wenn du Treppen benutzen musst. Beim waagerechten Gigbag stößt du in beiden Fällen an, beim leicht schrägen nicht...





...ich hab wie gesagt auch Bags, die Mono-like die Griffe haben und dagegen ist die Anordnung beider Griffe beim Gator deutlich(!) als Vorteil zu sehen, meiner Meinung nach...

 

[tt-bass]

Das sehe ich genau anders... ich habe auch Gigbags, die wie das Mono einen Zusatzgriff haben und genau diese Position empfinde ich nachteilig. Erst recht bei einer billigen Schlaufe, statt festem Griff... Und ich bin Rechtshänder!

Der Grund:
1. Wenn du das Gigbag vom Rücken absetzt, um es z.B. einzuladen (Auto) oder vor dich anzusetzen, dann gehst du erst aus einem Tragegriff raus (z.B. mut dem linken Arm) und lässt es über die rechte Seite nach vorne schwingen. Dann kannst du mit links den (vernünftigen!) Griff fassen und entweder absetzen, oder gleich waagerecht (durch Halsseitig etwas runter gedrückt) mit dem Korpus zuerst ins Auto gelegt...
Ist der Griff (oder eher Schlaufe) wie beim Mono angebracht, geht das nicht, bzw hast du das Gigbag nicht richtig unter Kontrolle und es ist wackelig beim abstellen, weil du es nicht "halb umarmst"...

2. Leg das Mono ins Auto. Es liegt auf der Aussentasche, wenn du die Zusatztragschlaufe benutzt. Beim Gator liegt es genau richtig (auf der Seite mit den Tragegurten) und du hast einen festen Tragegriff.

3. Trage das Gigbag mal senkrecht (z.B. wenn du durch eine volle Kneipe gehen musst)... Mit der rechten Hand den Zusatz-Griff am Gator gepackt und dadurch das Bag halb "umarmt" (Bag liegt zwischen Hüfte und Arm) und du kannst gut durch die Menge gehen. Anschließend (wenn du draußen bist) nit links den rechten Schulterriemen geschnappt und dann kannst das Bag gleich auf den Rücken schwingen.
Das alles ist mit dem Mono nicht so praktisch, ganz abgesehen so ein Gewicht an einer billigen Schlaufe zu tragen....



Auch das finde ich schlechter. Grund: der Bass hängt waagerecht. Ist der Griff wie beim Gator angebracht, hängt der Bass mit der Kopfplatte nach oben, also leicht schräg. Dadurch ragt das Gigbag nicht so weit nach vorne, was deutliche Vorteile hat, wenn du durch Türen musst, die mit der freien Hand erst geöffnet werden müssen, oder wenn du Treppen benutzen musst. Beim waagerechten Gigbag stößt du in beiden Fällen an, beim leicht schrägen nicht...





...ich hab wie gesagt auch Bags, die Mono-like die Griffe haben und dagegen ist die Anordnung beider Griffe beim Gator deutlich(!) als Vorteil zu sehen, meiner Meinung nach...

Man kann das auch komplizierter machen als es eigentlich ist. Wie schon angemerkt verwende ich das Mono Double Gig Bag nun schon seit etlichen Jahren. Ich trage es immer auf dem Rücken, wenn ich mehr als 5 Meter damit gehen muss, weil zwei Bässe an einer Hand einfach zu schwer sind. Für mich sitzt die Halteschlaufe für’s Auf- und Absetzen des Bags ideal. Es ist einfacher ein klein wenig in die Knie zu gehen, wenn man durch Türen geht, als das Ding zu umarmen oder sonst was damit anzufangen. Umarmen geht sowieso nicht, da ich meistens meine beide Hände mit anderen Sachen, die ich so für den Gig brauche beladen habe. Ich muss genau zweimal zu meinem Auto, einmal für die Box, das zweite Mal für das Gig Bag, 19” Preamp sowie Endstufe und Stativtasche.

Edit: Ganz vergessen- habe noch das Zusatzbag (The Tick) dran. Da kommt dann nochmal Gewicht dazu.

 

[Basspekoe]

Es ist einfacher ein klein wenig in die Knie zu gehen, wenn man durch Türen geht, als das Ding zu umarmen oder sonst was damit anzufangen.

Ich trage die Bags auch immer auf dem Rücken. Aber manchmal, geht das eben nicht, oder ist unpraktisch.... Z.B., wenn du in eine sehr volle Kneipe reingehst...

 

[Bassralf]

Der Vergleichstest: Gator vs. Mono
Teil 2

Eine Vorbemerkung aufgrund verschiedener Posts.
Ich bitte um Nachsicht, dass ich die Unterschiede der beiden Gigbags im wesentlichen nur aus meiner Sicht beschreiben kann. Zum Beispiel das Thema Rucksacktragen kommt bei mir nicht vor - daher kann ich zu dem Nutzungsbereich lediglich Vermutungen formulieren. Gerne beantworte ich aber spezielle Fragen und stelle dazu auch Detailfotos hier rein, wenn danach gefragt wird.

4. Be- und Entladen mit Bässen
Wie schon geschrieben, werden Double-Gigbags in der senkrechten Position be- und entladen. Der Reißverschluss des Bassfachs wird daher von der Kopfseite soweit geöffnet, dass der Bass gut und leicht hineingleiten kann. Am Boden bleibt der Reißverschluss daher geschlossen. Meine Kriterien sind:
- die Bässe gleiten leicht hinein und können leicht entnommen werden - gültig für Bässe unterschiedlicher Bauformen
- alle Oberflächen sind weich und Kratzer werden zu 100% vermieden
- die Bässe sind sicher in Position und fallen bei Öffnen des Gigbags nicht heraus
- Das Innenleben des Gigbags ist strapazierfähig - wir haben ja schon Reibung von Metallteilen am Bass gegen Stoff

Runde 1 - zwei Precision 4-Saiter
Das Beladen gelingt bei beiden Gigbags problemlos. Die Bässe sind binnen 20 Sekunden verstaut bzw. stehen in bereitgestellten Ständern. Bis auf möglichen Kontakt zum Reißverschluss gibt es keine Chance für Kratzer. Ist der Reißverschluss am Boden geschlossen, können die Bässe nicht unten herausrutschen. Die Öffnung ist groß genug, so dass die Bässe leicht hineingeführt werden können.



Das Mono (rechtes Foto) hat den Vorteil, dass es insgesamt leichter zu handeln ist, die Reißverschlüsse laufen besser. Für die absolute Sicherheit, hat das Mono am Hals ein Fach, was mittels Klettverschluss den Hals an der Unterlage fixiert. Das Fach ist gedacht für die Aufnahme von Pleks - bei mir bleibt das Fach aber ungenutzt. Der Boden des Basses ist gut abgepolstert. Der Gurtpin läuft in eine Aussparung (Detailfoto rechts). Beim Abstellen des Gigbags in der Senkrechten wird das Äußere durch vier Kunststoff-Stoßabsorber gut geschützt.

Beim Gator wird auf die Fixierung des Halses durch Klettverschluss verzichtet. Dafür hat die Halsunterlage eine Führung, die zumindest die Precision-Hälse ausreichend fest aufnimmt. Damit ist ein Herausfallen des Basses bei unvorsichtigen Öffnen zwar möglich, aber für mich nur theoretisch denkbar. Das Gator hält dafür die Precisions besser in Position. Auch ist der Bodenbereich deutlich dicker gepolstert als beim Mono. Dafür gibt es wiederum keine so ganz gelungene Aussparung für den Gurtpin.
Beim Gator besser gelöst ist das Thema Schutz Innenlebens gegen Metallteile des Basses. Die schwarze Fläche im Bild links oben ist dafür gut dimensioniert. Beim Mono ist die zu klein. Auf dem Foto schlecht zu erkennen, da auch im gleichen Farbton grau.
Beim Gator gibt es nur zwei der äußeren Stoßabsorber.



Fazit: Die Precisions befinden sich in beiden Gigbags absolut sicher. Ein ruppiges Abstellen auf den Boden in der Senkrechten verpacken die Gigbags locker. Das Mono ist hier besser gegen Verschleiß geschützt (Stoßabsorber).
Beiden Gigbags traue ich zu, dass ein Sturz aus 2-3 Metern Höhe keinen Schaden verursacht. Auch ein Sturz die Treppe hinunter wird ohne Folgen bleiben.

Ich werte die Runde zugunsten des Gator, da die Precisions ingesamt besser in Position liegen. Beim Mono ist etwas mehr Spiel vorhanden.

Runde 2 - Rickenbacker 4003 4-Saiter und Düsenberg D-Bass 5-Saiter
Es wiederholen sich die Erkenntnisse aus Runde 1. Die Gigbags bereiten bei keinem Bass ein Problem.



Beim Gator sollte man aber unbedingt die Saitenenden an der Kopfplatte gut abknipsen. Da der D-Bass eine recht kurze Kopfplatte hat (Mechanikenanordnung 3 zu 2) werden die Saitenenden auf kurz oder lang aufschlitzen. Das ist beim Mono besser gelöst. Die Mechaniken des Rick werden durch die dunkelgraue Fläche abgedeckt. Schutz gegen Verschleiß durch Metallteile ist also beim Mono an der Kopfplattenseite besser gelöst, während dies beim Gator an der Korpusseite besser ist. (Manchmal kann man Produktentwickler nicht verstehen .
Einen Vorteil spielt das Gator aber noch aus (beide Bässe haben angewinkelte Kopfplatten). Das Gator hat im Kopfplattenbereich eine Unterlage, die diesen Bereich noch einmal besonders abstützt. Es ist nicht so, dass dies beim Mono nicht gut ist, dass Gator ist halt besser.

Ich gebe diese Runde also ebenfalls an das Gator.

Runde 3 - nun zwei shorties semiakustik: Düsenberg Starplayer und Höfner 500/1.
Hier ist das Ergebnis schnell erzählt, denn beim Mono heißt es: geht nicht! Das Gigbag lässt sich nicht ohne Druckaufbau auf die beiden Bässe schließen. Hier macht sich die im Teil 1 erwähnte geringere Höhe des Gigbags nachteilig bemerkbar.

Das Gator lässt sich zwar bequem schließen, aber kommt mit dem breiteren Korpus des Starplayer auch schon an seine Grenzen.
Da ist wiederum das Mono im Vorteil. Eine Kombination aus Solidbody plus Hollowbody bereitet beiden Gigbags keine Probleme.

Grundsätzlich würde ich aber beide Gigbags nicht als gut geignet für Hollowbodies ansehen. Hier kommen die Konzepte zur Aufnahme des Halses an die Grenzen. Den one fits all-Ansatz gibt es eben nicht.


Der Starplayer liegt im Mono (rechtes Foto) besser. Dem Gator fehlt es an Breite.


Durch die Korpushöhe lässt sich der Hals des Höfner besser im Mono fixieren. Der Auflage des Gator fehlt es an Höhe.

Fazit dieser Runde:
Für zwei Hollowbodies sind das Mono gar nicht und das Gator nur sehr bedingt geeignet.
In der Kombination mit einem Solidbody-Bass sehe ich das Mono vorne.

Es folgt(ich denke morgen) noch der Teil 3, wo ich mir ansehe, was die beiden Gigbags noch an Zubehör aufnehmen können.
Das werde ich dann mit meinen beiden Precisions testen.

Was sich aber jetzt schon herauskristalisiert ist, dass das Gator (insbesondere nach dem Pricedrop) ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis hat. Zum anderen hoffe ich, dass ich einige der Aspekte darstellen konnte, die für Eure Entscheidung wichtig sind.

Bis die Tage - jetzt nehme ich erst einmal ein

Noch ein Hinweis:
Ich sehe gerade, dass die Fotos auf einem Smartphone untereinander und nicht nebeneinander gezeigt werden. Das Gator ist immer am hellen Innenstoff zu erkennen. Das Mono am hellgrau außen.

 

[Bassralf]

Der Vergleichstest: Gator vs. Mono
Teil 3

Zunächst noch ein Nachtrag:
Die Rucksackgurte können beim Gator entfernt werden, während sie beim Mono oben fest vernäht sind.
Das Gator verwendet sowohl unten als auch oben Karabinerhaken, die gegen unbeabsichtigtes Öffnen gesichert sind.
Die Gigbags fallen also nicht ungewollt vom Rücken. Vorteil aber für das Gator, wegen größerer Flexibilität.

5. Unterbringung Zubehör
Heute schauen wir uns an, was wir neben zwei Bässen in die Gigbags packen können.
Die Gigbags sollen möglichst viele Wege zwischen Auto und Bühne vermeiden.
Bestückt habe ich die Gigbags mit zwei Precisions - die Bassfächer blieben ansonsten frei.

Das Gator hat insgesamt vier Fächer an der Front und eine weitere an der Rückseite, wo der Regenschutz drin ist.
Dort kann man einen Satz Ersatzsaiten oder ein Wischtuch noch zusätzlich unterbringen.

Das Foto zeigt, was ich zusätzlich zu den Ersatzsaiten ins Gator gepackt habe:

• 2 Ledergurte
• Netz-, Boxen- und Basskabel
• Stifte
• Plektren
• Heftpflasterbox und Set mit Nagelschere und -feile
• Notenpultleuchte
• Tasche mit Werkzeug, Klebeband etc.
• Markbass Nano D-Amp
• kleines Handtuch
• Wischtücher
• schmale Notenmappe
• Tablet (das abgebildete hat 9,7 Zoll - eine Nummer größer passt auch noch)

Ein paar weitere Kleinteile (z.B. kleiner Tuner) würden noch passen, aber dann beginnt das Stopfen.
Das Tablet-Fach (gepolstert) ist auf jeden Fall ein Plus für das Gator. Das Mono hat dies nicht.

Ich versuche nun, das gleiche in das Mono zu packen.
Der Versuch erscheint mir aber aussichtslos, denn das Mono hat weniger Fächer.

Mit ein bisschen mehr Stopfen, habe ich bis auf das Tablett (dafür gibt es keine gute Unterbringung) und die Werkzeugtasche alles unterbekommen.

Fazit
Das Gator ist auch in dieser Runde Sieger. Beide Gigbags schlucken eine ganze Menge und dies auch dank sinnvoller Fachunterteilungen auch in guter Struktur. Grundsätzlich würde ich von harten Gegenständen (der Nano war meine Ausnahme) abraten. Auch die Breite der Gurte >6cm stellt die Taschen vor Herausforderungen.
Ich lasse daher die Gurte an den Bässen (geht natürlich nur, wenn diese bis auf die Locks) frei von Metallteilen sind.

Gesamturteil:
Das Mono kann den enormen Preisunterschied nicht rechtfertigen. Es sieht zwar besser aus, die Materialien erscheinen hochwertiger und es lässt sich am Handgriff besser tragen. Es bringt auch 1 KG weniger Gewicht mit.
Das Gator kostet aber nicht einmal halb soviel und bietet gegenüber dem Mono verschiedene Vorteile.
Für mich ist das Gator zumindest gleichwertig und angesichts des Preises der klar bessere Kauf.

So, das war mein Vergleichstest.
Gerne beantworte ich Eure Fragen. Im Laufe des Jahres melde ich mich noch einmal, um etwas zu Verschleißerscheinungen zu posten.

 

[Mecki]

Hallo Ralf,

danke für diesen informativen, ausführlichen und interessanten Vergleichstest!

Obwohl für mich persönlich ein Gigbag eher weniger infrage kommt (ich bevorzuge Koffer, habe als Heimspieler aber auch weniger Anwendungsfälle für Transport) habe ich Deine Abhandlung gerne gelesen!