Gestern ist mein BC112 angekommen. Natürlich ist es pegelmäßig schon ein Unterschied, wenn ich ihn mit der FMC 212 vergleiche, aber was aus der kleinen Kiste rauskommt, ist fein und gediegen. Die Verarbeitung des kleinen ist "over the top", makellos. Nix rappelt, nix vibriert. Vom Gewicht her ist er sogar 3Kg leichter als mein Roland Bass Cube 100.
Der Sound des kleinen Brüllwürfels ist sehr erwachsen. Keinesfalls der typische, nölige 1x12" in kleiner Box-Sound, sondern satt und reichhaltig. Der tief angesetzte Bassregler erzeugt ein warmes, tiefes Fundament, das man eher einem viel größeren Speaker zuschreiben würde. Klar.. die Physik setzt auch hier Grenzen, aber das halt bei einem Pegel, der für meine Situation mehr als ausreicht. Je nach Raum kann man die Tiefen mit dem Bassregler schön anpassen, vor allem auch abmildern, ohne dass es gleich dosig klingt. Den restlichen EQ habe ich noch gar nicht gebraucht. Das mache ich alles über diesen Taste-Regler, wobei ich mit dem linken Regelbereich persönlich nicht so viel anfangen kann.. ausser man ist in einem sehr dröhnigem Raum. Taste in der Mitte ist schon richtig gut für Modernes und Taste nach rechts verschiebt den Sound ins fette, muggelige. Der Ton wird richtig schön dick.
Zum Spass mal die FMC mit angeschlossen. Heidewitzka.. geschätzt ist die FMC locker 6dB lauter.. Da hat in der Bude alles vibriert.. trotz Fehlanpassung (der Amp musste jetzt 2 Ohm aushalten) , zeigte der Amp keine Schwächen. Unheimlicher Druck... Aber die gute FMC ist ja jetzt nun dafür da, bei @Rootbert den Proberaum einzureissen
Heute Abend muss sich der Eich gegen unsere Band behaupten. Ich werde ihn allerdings in der Monitorposition auf mich richten. Das ist übrigens eine richtig tolle Sache. Die große, rückseitige Reflexöffnung wird dann zum Downfire-Port und gibt dem Ganzen noch mal etwas mehr Druck. Es klingt sogar noch sauber, wenn ich den Amp so in eine Ecke stelle. Den durch den Raum verursachten Bass-Boost bekomme ich mit dem Bassregler sehr gut in den Griff. Das klingt dann wieder sehr ausgewogen und ich habe etwas mehr Headroom.
Als "Personal Bass Monitor" ist das Teil mehr als laut genug und für den großen Einsatz gibt es dann die Trafo-DI im Amp.
Der Amp ist alles in Allem sehr rauscharm. Man muss schon Master und Treble richtig aufdrehen, um Rauschen wahrzunehmen. Der Amp legt schonungslos offen, wie stark doch manche Aktivelektroniken in den Instrumenten rauschen... Ein schöner Compressor oder Limiter im Amp fehlt mir so ein bisschen, denn übersteuert werden mag er gar nicht so richtig. Wenn er clippt, wird es schon ein bisschen kratzig... Aber dafür habe ich ja meine Schalltechnik-04 Bodentreterei
Ach ja.. einen Lüfter (falls der Amp überhaupt einen hat) konnte ich nicht wahrnehmen. Totale Stille! Studiotauglich!
Ich könnte mir sogar gut vorstellen, dass dieser Amp mit meiner Akustik-Steelstring auch eine sehr gute Figur macht. Er klingt sehr ausgewogen. Die Tecamp L810, die ich vor Jahren mal hatte, empfand ich eher als tiefmittig und stark färbend.
Der BC112 PRO hätte sich für mich nicht gelohnt. Der macht nur Sinn, wenn man von vorneherein die Zusatzbox mit einplant. Als Combo liefert er nämlich auch "nur" 300Watt ab, ist also genau so laut wie der BC112, der seinen 300W in den 4-Ohm-Speaker bläst. Ich werde dem Amp beizeiten aber mal die schicke Transporthülle gönnen, die man dazukaufen kann...
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