Das ist jetzt an die 5 Jahre her, dass ich das letzte mal schlechte Erfahrungen mit einer Band gemacht habe. Das war eine "Neue Deutsche Härte" . Band, die ich damals ansprach, weil mir der Drummer so gefallen hat und wir damals einen suchten.
Rein zufällig suchten sie einen Basisten. Rein vom Zuhören war das auch sehr nötig. Alles Andere war bedeutend besser als der Basser.
Also fing ich an. Nach einem viertel Jahr war das Programm komplett und grosartig eingespielt. Ein weiteres Vierteljahr ging ins Land. Der Drummer sah langsam keinen Sinn mehr, sich dauernd und nur im Proberaum herumzutreiben. Ich hatte auch Bock auf einen Gig und hätte uns von heute auf morgen einen Gig organisieren können, zusammen mit einer weiteren NDH-Band, mit deren Mitgliedern ich befreundet bin.
Wir hatten ein Gespräch, als der Drummer mal früher gehen musste. Es wurde gesagt, dass es ihm wohl schlecht ginge, da er seine Hauptband, die wirklich gut war, sich nicht weiterentwickelte, sondern alle meinten, so weit sei genug, man wolle Hobbymusiker bleiben. Der Drummer hatte eine ganz andere Sicht der Dinge. Sein Daytime - Job war nur dazu da, ihm das Leben als Drummer zu finanzieren - bis er eine Anstellung bei einer Profiband bekäme.
Ausserdem würden ihm die Gigs so sehr fehlen. Also sollte man doch schauen, das man schnell einen Gig an Land ziehen solle. Es wurden von unserem Sänger, der auch noch in ein paar Mittelalter - Rock - Bands das Tambourin schwang, ein paar Vorschläge gemacht, mit wem und wo man denn könnte...
Ja, daraufhin erklärte ich, dass ich jederzeit und kurzfristig einen Gig mit noch einer NDH - Band in einer guten Venue durchziehen könnte. Als ich konkret wurde, hieß es plötzlich: Moooooment, wer hat hier von Gigs geredet! Ich (der Sänger, Rhytmusketharrist und Proberaumbesitzer) möchte mit keiner Band einen Gig machen, mit der ich mich nicht sicher fühle!
Daraufhin ich: Du drehst gerade Deine Worte in meinem Mund um. Du hast davon gesprochen, dass wir für den Drummer auf die Bühne sollen! Jetzt, wo ich ernst mache, wird zurückgezogen. Ja was jetzt!
Das Gespräch war dann vorerst beendet. Es wurde weiter geprobt, ab und zu fehlte mal der Leadgitarrist.
Eines Probenabends habe ich bei einem Open Stage - Abend mit ein paar Kumpels gespielt, habe das der Band rechtzeitig mitgeteilt und den Drummer und den Leadgitarristen eingeladen, doch mit zu kommen, es würde eh nicht geprobt werden. Der Drummer war interessiert, aber der Leadgitarrist wolltre nicht, er stand kurz vor der Heirat und wollte einen auf Pärchenabend machen, auch gut.
Der Drummer kam dann auch nicht. Als ich gegen 03.00 Uhr von der Open Stage nach Hause kam, sass der Leadgitarrist (der in der Zeit davor mehrfach gefehlt hatte) in seinem Wagen vor meiner Haustür - mit meinem Fullstack, das bei der Band im Einsatz war, auf Rücksitz und Kofferraum.
Man hätte abgestimmt und befunden, dass ich nicht in die Band passen würde. Es sei eine Unverschämtheit, eine Probe ausfallen zu lassen, um zu einer Open Stage zu gehen, da würde man sehen, wo meine Prioritäten liegen würden. Ausserdem wäre es unverschämt gewesen, den Drummer ebenfalls dazu überreden zu wollen, die Probe zu schwänzen.
Nun, ich war kurzzeitig perplex, war aber dankbar, dass ich meine Anlage nicht selbst habe holen müssen. Trotzdem, ein verwegener Plan, mir ein Fullstack in der Nacht, in der ich bekanntermaßen weiter weg bin, mir eine Anlage im Wert von immerhin ein paar Tausendern auch im Zweifelsfalle vor die Tür zu stellen....
Dem Leadgitarristen, der mich und meine Arbeit bei der Band ebenso schätzte wie der Drummer, mit dem ich immer noch Kontakt pflege, habe ich dann doch noch ein paar Dinge an den Kopp geworfen. Z.B., dass er die letzte Zeit mehrfach gefehlt hätte, ich aber bei einem länger geplanten Termin aus der Band geworfen würde. Aber dass ich bei so einem Sauhaufen von Unkumpeln auch nicht länger bei der Band (Kindergarten) bleiben wollte und mich für die Anlieferung der Anlage bedanken würde.
Es kam dann noch zu einem unschönen Schriftwechsel per EMail mit dem Sänger, Proberaumbesitzer und Rhytmusgitarristen, der meinte, ich solle mich nicht so aufblasen und "die Sache nehmen wie ein Mann".
Nun, ich antwortete nur ein mal und leitete den Rest Seiner Mails an den Rest der Band weiter. Kurz darauf hatte er einen schwereren Motorradunfall und konnte ein halbes Jahr nicht Gitarre spielen. Darauf zerbrach die Band, und auch die anderen Bands, in denen er tätig war, warfen ihn 'raus. Er hatte nur noch Kontakt mit dem Leadgitarristen, der zwischenzeitlich in meiner Heimatstadt in einer anderen NDH - Band spielt. Er hat mir vor kurzem nach einem Gig meiner Band Grüße von unserem Rhytmusklampfer ausgerichtet und von dem Unfall erzählt. Er meinte, dass es dem Mann jetzt leid täte, wie er mit mir umgegangen ist, da er auf ähnliche Art während seiner Rekonvaleszenz ebenfalls das Opfer von ein paar Rausschmissen geworden wäre.
Nun, ich sagte nichts böses darauf, dachte mir aber meinen Teil. Der Mann war nämlich einfach damit überfordert, einen Bassisten mit einem eigenen Sound, einem eigenen Stil und einer professionellen Einstellung, der musikalisch wie technisch gerade Ihn ohne weiteres in den Sack steckt, in seiner Band zu haben.
Er wollte der Macher der Band, der uneingeschränkte Bandleader, sein und hat nie verstanden, wie Bass und Drums in einer Band, die chromatische Musik der äussersten Härte macht, zusammen harmonieren bzw. zusammen arbeiten müssen. Er hatte (in seinem Proberaum) bis dahin Bassisten und andere Mitmusiker, die ein paar Klassen "schlechter" waren als er und wurde in den anderen Bands offensichtlich mitgeschleppt.
Was er für einen Müll über mich und den "Fortgang" meinerseits herumerzählt hat, wurde mir offenbart, als ich die Ehefrau des Leadgitarristen etwas später anlässlich eines Konzertes meiner Coverband in meiner Heimatstadt traf. Sie meinte, dass ich "nicht Manns genug" gewesen sei, in der Band zu verbleiben, da ich zu viel geredet und nichts getan hätte.
Da sie recht alkoholisiert war, erwiderte ich nur, dass sie sich jetzt ja ein Bild hätte machen können, wie sehr männlich ich mich mit meiner Hobby - Band auf der Bühne verhalten hätte, und dass ich den Kindergarten der anderen Kapelle mit ihren Mitgliedern, die nach einer doofen Trennung sich zwar entschuldigen, dies aber nur halbherzig, da scheinbar weiterhin und hinten herum Müll erzählt wird. Dass ich nun in insgesamt drei Bands spiele, soviel zu dem Blabla, ich würde "nur reden und nichts tun".
Und dass Sie gerne in einem nüchternen Moment mit ihrem Ehemann über die Angelegenheit sprechen kann, ich hätte anderes zu tun, zum Beispiel Musik machen. Mit anderen Musikern. Und dass ich keinen Bock auf weiteren Kindergarten habe.
Jeder hat irgendwann mal Probleme mit einer Band oder mit einem Mitglied einer Band. Meine Ansicht ist, wenn man mit Herz und Seele dabei ist, dass sich dann alles Weitere (wie andere Bands, andere Musiker usw.) von ganz alleine findet.