"Auf Zuruf" mitspielen lernen

[college radio]

Inder, die Paella lieben, mögen auch Lakritz.
Das war meiner.

 

[EADG]

Inder, die Paella lieben, mögen auch Lakritz.
Das war meiner.

 

[Geosammler]

Inder, die Paella lieben, mögen auch Lakritz.
Das war meiner.

Welches Instrument soll das denn sein?

 

[EADG]

Welches Instrument soll das denn sein?

Sitar? Indien heißen die Noten ja anders.

Edit: Indonesien noch mal anders.

 

[EADG]

Indonesien c, Inrenesien d, Inminesien e, Infanesien f, Insonesien g, Inlanesien a, Insinesien h (royaume et Étates unie Bieee)

Edit: Der thread heißt ja auf Zuruf mitspielen lernen. Ich habe mal mit mexikanischen Musikern gespielt, die haben mir die Akkorde so zugerufen: "Fa ... Si bemolle"... da nutzt die schönste Eselsbrücke nix mehr.

 

[md_t2]

Hier noch ein Merkspruch für die Kirchentonleitern, von ChatGPT 3.5 erzeugt:

"Ich Dachte Pflichtbewusst(e) Lieder Machen Äußerst Lebendig"

Beim Erzeugen von formal korrekten aber inhaltlich fragwürdigen Texten sind die aktuellen KI-Chatbots ja ziemlich gut ...

 

[Gast79265]

Ich schlage vor, fehlende handwerkliche Fertigkeiten durch höhere Lautstärke auszugleichen.

 

[5Bässer]

Sehr hohe Lautstärken, dass kann ich auch ganz gut.

Gehts es auch mit sehr niedriger Lautstärke, Herr Blum?

 

[ErikSchaf]

Wie kann ich das einfache Mitspielen "auf Zuruf" erlernen?
Tipps? Tricks?

Das wichtigste ist: keine vollen Hosen.
Dazu brauchst du Kopfhörer, irgenein Internetradio deines Geschmacks und eine Möglichkeit, das Radio in den Amp Preamp einzuschleifen.
Jetzt hört keiner den Mist den du spielst und Mist ist es halt anfangs.
Jetzt heißt es ziellos locker herumspielen. Den ersten richtigen Ton holst du dir mit einem Slide und dann probierst einfach, ohne viel Erwartungen, mitzujammen.
Mehr als einen Halbton kann man eh nicht aus der Tonart raus sein - wenns falsch klingt - ein Bund rauf oder runter.
Fehler müssen dir anfangs egal sein, einfach nur zur Kenntnis nehmen, das Hirn muss die Fehler hören um zu lernen sie zu vermeiden. Daher keine Angst vor Fehlern.
Simple Songs sind natürlich anfangs besser als solche mit vielen Tonartwechseln.
Mit der Zeit lernst du unbewusst die Tonart zu finden. Pentatonik sollte man dazu geübt haben.

Das funktioniert bei 90% der Pop und Rock Sachen, beim Blues wirds oft komplizierter, z.B. an stürmischen Montagen, auch Dienstag ist da nicht viel besser. Da sollte man wissen, um wieviele Bünde du bei den Tonartwechseln hüpfen musst. Für Jazz brauchst du den theoretischen Scheiß. Leider.

 

[goldbass]

beim Blues wirds oft komplizierter

Blues mit idR. I-IV-V ist doch viel einfacher als Popsongs, wo gefühlt bei jedem 2. gesungenen Wort ein Akkordwechsel kommt?

 

[ErikSchaf]

Blues mit idR. I-IV-V ist doch viel einfacher als Popsongs, wo gefühlt bei jedem 2. gesungenen Wort ein Akkordwechsel kommt?

Naja, wenn's das EAH-Schema (und dessen transponierte Varianten) sein darf, ist das sogar das simpelste zum Anfangen. Pop ist meist auch recht einfach gestrickt, 3-4 Akkorde. z.B. U2, Dire Straits, da kann man schnell lustig mithalten. Rihanna, Adele, Pink Floyd, Sportfreunde Stiller, Sting geht z.B. auch oft problemlos dahin. Aber es gibt da schon hinterhältige Kompositionen, wo man die Wechsel nicht mitkriegt und plötzlich auf verlorenem Posten steht. Speziell die Schlagerfuzzis sind da spezialiert drauf, sonst würde das ja kein Musiker aushalten. Man kann nicht überall improvisieren, ohne zumindest die Tonartwechsel zu kennen. Auch Grunge ist oft eine Herausforderung, speziell Pearl Jam. Aber es gibt dann diese Art Blues, die schon etwas in den Bluesjazz geht, da sollte man den Song kennen, wenn die Übergänge klappen sollten. Ich hatte da bei einem Spontan-Gig die größten Schwierigkeiten...

 

[ErikSchaf]

Noch ein Wort zu "Stumblin´ In":

da das ganze Lied immer aus den selben vier Akkorden besteht ist es auch zum Üben hervorragend geeignet

am - D - G - em (Repeat 2.746 times)

Ich liebe den Song. Vor allem da man weiß, dass sie sich hassen. Er ist ihr ziemlich arrogant nachgestiegen, sie hat ihm einen heftigen Korb gegeben... Im Video kuschelt sie sich dann aber unschuldig grinsend an ihn und zwingt ihm ein steifes Tänzchen auf. Göttlich.

 

[EADG]

an stürmischen Montagen, auch Dienstag ist da nicht viel besser. Da sollte man wissen, um wieviele Bünde du bei den Tonartwechseln hüpfen musst. Für Jazz brauchst du den theoretischen Scheiß. Leider.

in stormy monday ist kein Tonartwechsel, in Jazznummern in der Regel auch nicht. Es gibt aber oft mehr Akkorde als Tonika, Subdominante und Dominante. Blues spielen können hilft immer.

Auf "Zuruf" zu spielen kann man, wenn man sein Griffbrett kennt. Das sollte eigentlich nicht so schwer sein. Schwieriger ist es, nach Gehör zu spielen. Da hilft mir zum Beispiel, einfach Basslinien mitsingen in irgendwelchen Musikstücken z.B. beim Autofahren. Wenn man dann noch weiß, wie man greifen muss, um ein Intervall, das man im Kopf hat zu spielen, dann ist man schon recht weit.

 

[ErikSchaf]

in stormy monday ist kein Tonartwechsel, in Jazznummern in der Regel auch nicht. Es gibt aber oft mehr Akkorde als Tonika, Subdominante und Dominante. Blues spielen können hilft immer.

Auf "Zuruf" zu spielen kann man, wenn man sein Griffbrett kennt. Das sollte eigentlich nicht so schwer sein. Schwieriger ist es, nach Gehör zu spielen. Da hilft mir zum Beispiel, einfach Basslinien mitsingenin irgendwelchen Musikstücken z.B. beim Autofahren. Wenn man dann noch weiß, wie man greifen muss, um ein Intervall, das man im Kopf hat zu spielen, dann icht man schon recht weit.

 

[goldbass]

Wenn man dann noch weiß, wie man greifen muss, um ein Intervall, das man im Kopf hat zu spielen, dann icht man schon recht weit.

Wenn ich Zeit habe und eine Bassline im Kopf, stell ich mir vor, wie man die greifen muss und schau später mit Bass, ob es richtig war.
Schwierig finde ich dabei, die Intervalle richtig rauszukriegen - vor allem bei absteigenden Figuren.

 

[ErikSchaf]

in stormy monday ist kein Tonartwechsel, in Jazznummern in der Regel auch nicht. Es gibt aber oft mehr Akkorde als Tonika, Subdominante und Dominante. Blues spielen können hilft immer.

Auf "Zuruf" zu spielen kann man, wenn man sein Griffbrett kennt. Das sollte eigentlich nicht so schwer sein. Schwieriger ist es, nach Gehör zu spielen. Da hilft mir zum Beispiel, einfach Basslinien mitsingenin irgendwelchen Musikstücken z.B. beim Autofahren. Wenn man dann noch weiß, wie man greifen muss, um ein Intervall, das man im Kopf hat zu spielen, dann icht man schon recht weit.

Ich bin kein Theoretiker. Ich weiß nur, dass ich bei solchen Nummern nicht ewig in derselben Pentatonik herumeiern kann. Das heißt Sekundärdominante oder so, egal, ich merk mir den Schmarrn ja nie.
Ich spiele genaugenommen nur nach Gehör. Als ich Violine lernte, hab ich die Noten gelesen, die Melodie im Kopf gehört und nachgespielt. Oder die Platte vorher angehört, noch besser. Diese direkte Kopplung von Noten und Hand hat nie funktioniert.
Da ich seit 1987 keine Klassik mehr spiele, hab ich die Noten verlernt.
Das haut gut hin, außer es kommen ausgefuchste Kompositionen, wo der Tonartwechsel oder was auch immer, irgendwie "getarnt" sind. Die krieg ich erst mit, wenn's zu spät ist.
Dann muss ich der Sängerin gut zuhören und bei der bestimmten Textstelle eben 1-2 Bünde springen. IM schlimmsten Fall muss ich zählen. Wenn meinem Hirn das gnädigerweise auch noch beim Gig einfällt, passts.

 

[f_luxus]

Der Faden ist von 21, ist das nicht Leichenfledderei?

Nagut, hier meine Unterrichtsmethode:

Akkorde einordnen lernen mit Stufen:

I - C
II - Dm
III - Em
IV - F
V - G
VI - Am
VII - Bdim oder im Popkontext G/B

Erster Song: Like a rolling Stone von Bob Dylan

Zweiter Song: Boys don't cry

Nächster Schritt:

Songs mit I-V-IV oder I-IV-V

Schüler bekommt eine Liste mit 10 Songs, welche er nach Gehör begleitet. Von alle meine Entchen bis La Cucaracha...

Wenn das sitzt schauen wir uns Quintbewegungen in Songs an:

I will survive, Wild World, Autumn Leaves und was es noch so gibt.

Wir üben das Erkennen der üblichen Akkordverbindungen.

Letzte Stufe:
Quintenzirkel mit den Mollparallelen:
Wir erkennen die Muster und die Verwandtschaftsverhältnisse der verschiedenen Akkorde und suchen Beispiele für Lieder die sich im Quintenzirkel "auf engem Raum" bewegen.

Wonderwall z.B. und fast jeder übliche 4 Chord Song generell...

Wenn das geschafft und gerafft ist, dann bin ich der Meinung, dass man den Bassisten in die freie Wildbahn entlassen kann.

Weiterführende Themen:

Leittöne, Intervalle, Arpeggien und Tonleitern.

 

[bassfritsch]

Naja, wenn's das EAH-Schema (und dessen transponierte Varianten) sein darf, ist das sogar das simpelste zum Anfangen. Pop ist meist auch recht einfach gestrickt, 3-4 Akkorde. z.B. U2, Dire Straits, da kann man schnell lustig mithalten. Rihanna, Adele, Pink Floyd, Sportfreunde Stiller, Sting geht z.B. auch oft problemlos dahin. Aber es gibt da schon hinterhältige Kompositionen, wo man die Wechsel nicht mitkriegt und plötzlich auf verlorenem Posten steht. Speziell die Schlagerfuzzis sind da spezialiert drauf, sonst würde das ja kein Musiker aushalten. Man kann nicht überall improvisieren, ohne zumindest die Tonartwechsel zu kennen. Auch Grunge ist oft eine Herausforderung, speziell Pearl Jam. Aber es gibt dann diese Art Blues, die schon etwas in den Bluesjazz geht, da sollte man den Song kennen, wenn die Übergänge klappen sollten. Ich hatte da bei einem Spontan-Gig die größten Schwierigkeiten...

Sting? Schon mal reingehört? Da ist Pearl Jam Pop-Musik dagegen...

 

[bassfritsch]

Um auf Zuruf spielen zu können braucht man:

- eine gute Gehörbildung, z.B. indem man Lieder am Plattenspieler oder Kassettenrekorder durch ständiges Zurückspulen raushört, .
- noch ein paar Instrumente spielen zu können, damit man sich an denen orientieren kann, z.B. an der linken Hand des Gitarristen oder am Schlagzeuger, wenn es um Breaks usw. geht.
- Harmonielehre- und Tonleitern-Kenntnisse, speziell den Quintenzirkel.
- ganz viel Praxis durch häufiges (bewußtes!) Spielen, dabei sollte man sich alles merken, was man mal irgendwann gespielt hat. Sehr viele Lieder sind sehr ähnlich aufgebaut. Wenn man sich die Gemeinsamkeiten merkt, muss man sich nur auf die Unterscheide konzentrieren. Die moderne Musik besteht in sehr großen Teilen aus Bausteinen, die von den Komponisten munter zusammengewürfelt werden. Es ist sehr selten und eine Grund zu großer Freude, wenn man mal ein Lied hört, daß sich nirgendwo einordnen lässt.
- ein Gefühl für die richtigen Töne und den richtigen Groove. Es passiert sehr oft bei solcher Zuruf-Musik, daß ein Bassist (oder auch andere Instrumentisten) etwas schnelles mit vielen Tönen zu einem Half-Time-Rhythmus spielt...
- Bass-Styles lernen. So wie beim Schlagzeug gibt es auch beim Basspielen Styles, z.B. Latin oder Rock oder Reggae oder Rock'n Roll usw., also bestimmte Formeln und Riffs, die zur jeweiligen Musikrichtung passen. Wenn man also etwas im paßenden Style (mit)spielt, liegt man nicht so falsch.

Das sind die Grundlagen, auf denen ich aufbaue, wenn ich mal auf Zuruf spiele, was im Grunde fast ständig passiert, wenn ich mal irgendwo aushelfe oder auf Sessions spiele. Die aktuelle Atemwegserkrankungs-Welle reißt große und kurzfristige Lücken in die Besetzungen vieler Bands, das ist die Gelegenheit für Aushilfsjobber, da ist auf Zuruf spielen zu können eine nützliche Fähigkeit, weil die Bands (deren Bassisten...) sehr oft sehr lückenhafte oder gar keine Hilfsmittel wie Partituren oder Lead-Sheets oder sowas haben.

 

[ErikSchaf]

Sting? Schon mal reingehört? Da ist Pearl Jam Pop-Musik dagegen...

Mit Sting hab ich nicht viel gemacht... aber da spiel ich mit der Blues Harp gern dazu. Ist also keine Hexerei. Welchen Song meinst du z.B?