Auf die Bühne um jeden Preis?

[ede65]

Hi Forum,
bin 50 spiele in einer Classic Rock Band bei der die menschliche Ebene und Songauswahl super ist aber insgesamt eine Proberaum Band ist und sich dies auch nicht ändern wird (siehe hierzu "Ist die Band gut für mich)

Jetzt habe ich ein Angebot von einer Band die fest gebucht ist (in 2016 42 Auftritte) was mich furchtbar stört
ist das Programm neben einigen Songs die ganz ok sind, sind auch so richtig (für mich) schreckliche Songs dabei z. B viele Schlager Anton aus Tirol usw. einfach nur grausam.
Da ich mit 50 noch keine Bühnenerfahrung habe diese aber so langsam wirklich will stellt sich mir die
Frage "Auf die Bühne um jeden Preis" wie seht ihr das wie weit sollen Kompromisse gehen ?
Was meint ihr dazu

 

[der Franzos]

also ich persönlich würde nichtr um jeden Preis auf die Bühne wollen. Es sollte schon Spass machen. Bei "Anton aus TIrol" würds mir jeded Mal die Kutteln rumdrehen. Der Preis wäre mir zu hoch. Aber das ist meine persönliche Meinung.
Ich bin mit einen 2 Betriebskappellen 2 mal pro Jahr in der Firma auf der Bühne, das ist echt ok. Für mehr hab ich gerade nicht die Zeit.

 

[Gast27578]

Geh hin, probier's aus. Ich habe festgestellt, dass viele Songs die ich zum Hören zum Kotzen finde zum Spielen manchmal Spass machen können. Wenn der Ekel bleibt, würde ich halt nicht wiederkommen. Bühne macht Spass, und sollte eigentlich auch jeder mal versucht haben. Ich würde es pro-Bieren.

 

[pitsieben]

Was meint ihr dazu

Wenn es gut bezahlt ist...ab dafür.
Schlecht bezahlen lassen kann ich mich auch für Sachen, die Bock machen.

 

[kemm47]

.....spiele in einer Classic Rock Band ........aber insgesamt eine Proberaum Band ist und sich dies auch nicht ändern wird.....
Jetzt habe ich ein Angebot von einer Band die fest gebucht ist (in 2016 42 Auftritte) was mich furchtbar stört.......... stellt sich mir die Frage "Auf die Bühne um jeden Preis" wie seht ihr das wie weit sollen Kompromisse gehen ?

Nur DU kannst Dir selbst diese unausweichliche Frage beantworten, indem Du zuvor selbstkritisch Deine Kriterien und nogos bandunabhängig festlegst. Kriterien könnten z.B. sein:

• auf welchem Level spielst Du / suchst Du als Band (Profi, Semipro, Hobby)?
• willst Du Geld mit der MUKKE verdienen, oder spielt Geld (Gagen) im Grunde genommen keine ernstzunehmende Rolle?
• Wieviel Zeit willst Du investieren (für Proben, für Gigs, für alles Drumrum)?
• Damit geht einher, wieviel Gigs (zumeist am Wochenende) kannst/willst Du Deiner Familie "zumuten" und lässt sich auch mit Deiner beruflichen Tätigkeit in Einklang bringen.
• Dann (erst) stellt natürlich die Stilrichtung der Band in den Vordergrund. Willst Du viele Gigs haben, wirst Du wahrscheinlich auch viele Top-40-Songs spielen (müssen), egal ob sie Dir gefallen oder nicht. Bist Du dazu bereit?
  
• Steht für Dich die Stilrichtung (bei Cover: Lieblingsbands) im Vordergrund, wird's unheimlich schwer, da eine Truppe zusammen zu schweißen, die allesamt mit ähnlicher Intension die Mukke betreiben.
• Wenn nur Hobby-Band: stimmt alles andere (insbesondere menschlich) mit den Mitmusikern und den Rahmenbedingungen (Proberaum, Fahrtstrecke zum Proberaum, Wochentag der Probe etc.)?
• u.v.m. !!!!

Erst wenn Du Dir darüber im Klaren bist, was DU eigentlich/wirklich willst, solltest Du Dich ggf. nach einer neuen Band umschauen; ansonsten verplemperst Du nur Zeit und handelst Dir Frust ein, wenn Du nach kurzer Zeit wieder aussteigst, weil's für Dich (nach den obigen Kriterien) doch nicht passte.
Bässte Grüße, Klaus

 

[ATK411]

Ich würde e nicht machen. Zum Geldverdienen habe ich meine Arbeit. In meiner Freizeit mache ich ausschließlich Dinge , die mir Spaß machen. Und Schlager gehören da auf keinen Fall dazu. Nur um auf ne Bühne zu kommen , würde ich das auf keinen Fall spielen. Such dir lieber ne Band , deren Musik du magst UND die ab und zu Auftritte haben

 

[Talentfrei]

Was meint ihr dazu

Wenn es Spass macht, machen, wenn nicht, dann nicht.

Sind die Leute in menschlich in Ordnung, kann man mit denen Spass haben, dann würde ich persönlich auch Musik spielen, die nicht so ganz meinen Geschmack trifft. Man kann dadurch nur besser werden.

 

[lordbasstard]

schließe mich madmanjens an. songs die man doof findet können spaß machen wenn man sie spielt. müssen sie aber nicht zwangsweise...

ich hab auch mal knapp 3 jahre top40 mit solchen songs gemacht, mir hat es fast den spaß an der musik kaputt gemacht. ich hätte schon nach 2 jahren aufhören sollen, mein fehler. die erste zeit ist es aber schon prima gewesen. eine meute zum guten feiern zu bringen streichelt ja auch das ego.

der andere punkt ist: 42 gigs pro jahr! das ist für einen der noch nie auf der bühne war schon ein ziemlicher sprung ins kalte wasser. da wird sicherlich auch ein bischen geld bei hängen bleiben, aber du wirst deine familie am wochenende kaum noch sehen. zum auftritt kommen ja auch noch: an und abfahrt, auf und abbau, ein und ausräumen, soundcheck und jede menge warten. für so eine schützenfestnummer am samstag kannst du mit allem drum und dran als minimum 12 stunden rechnen, eher mehr. da ist dann auch der sonntag komplett im eimer, du wirst nachmittags um 4 mit muskelkater aufwachen, wenn du nicht fahren musst sicherlich ab und zu auch noch mal mit kater obendrein und deine laune wird umso schlechter sein je besser der auftritt war. sollte man bedenken.

 

[Gast75378]

Nicht um jeden Preis, aber ausprobieren würde ich das schon... wenn Du dann merkst, dass es Dir (aus welchen Gründen auch immer) keinen Spaß machen sollte, dann verabschiedest Du Dich wieder von der Band. Ich persönlich stehe auf Classic-Rock, das wird aber in meiner jetzigen Band überhaupt nicht gespielt... und es sind auch Songs dabei, die ich persönlich echt grausig finde... vor 3 Jahren hatten wir nen Gig auf dem Dorffest und es wurden ausschließlich deutsche Schlager gespielt... überhaupt nicht meine Musik... aber wie sagt mein neuer Bass-Lehrer: Das st wie bei Status Quo... 4 Akkorde und die Massen toben... besser als ne Masse an Akkorden und nur 4 Leute "toben". Das Publikum kannte die Songs, konnte mitsingen und war echt begeistert und auch wenn es überhaupt nicht meine Musik war (und ist), hat es letztendlich Spaß gemacht, der Gig war ein voller Erfolg und zugegeben, Applaus ist ja nicht die schlechteste Form der Anerkennung.

 

[Mudskipper]

etzt habe ich ein Angebot von einer Band die fest gebucht ist (in 2016 42 Auftritte) was mich furchtbar stört
ist das Programm neben einigen Songs die ganz ok sind, sind auch so richtig (für mich) schreckliche Songs dabei z. B viele Schlager Anton aus Tirol usw. einfach nur grausam.

ich mache aus Fun den "Hobby-Sub" für eine Partyband, was dann ca 3-5 mal im Jahr passiert. da gibt es auch ganz schlimme Sachen im Programm, die aber live gespielt durchaus anspruchsvoll sein können.
Für mich ist das so okay weil die Leute nett sind und man nettes Geld für die Bass-Kasse bekommt.
40 Gigs im Jahr ist aber schon etwas mehr, das ist echte Arbeit!
Dazu sollte man in so einer Top 40 Kapelle schon recht fit sein. Sängerin fies erkältet und kein Ersatz in sicht ? Heute spielen wir alles einen Ganzton tiefer. Der Keyboarder drückt aufs Knöpfchen und freut sich, die Saitenknechte haben es entweder drauf oder kotzen.
Deswegen mache ich da im kleinen Rahmen mit - man lernt viel, es ist eine Herausforderung. wenn man nicht vom Blatt spielt muss man ein riesen Repertoire an Stücken können. Abläufe sind auch oft kein Halt. "Ich glaub der Disko-Block kommt hier heute nicht gzt, lass mal den 80s Deutsch machen...ich weiß lange nicht mehr gemacht aber da müssen wir jetzt durch!" selbst wenn man nur vereinfachte Grundton-Lines schnell hinschustert..man muss das schon wollen und können.

 

[TheBass]

42 Gigs/Jahr sind schon ganz ordentlich und stellen auch zeitlich einige Anforderungen an Dich. Dazu noch die Proben. Da bist Du fast jedes Wochenende unterwegs. Wenn Du das mit Deinen übrigen Verpflichtugen Familie, Beruf etc. vereinbaren kannst, würde ich es an Deiner Stelle machen. Du sammelst auf jeden Fall schnell Erfahrungen. Bez. der Musikauswahl würde ich mir mal keinen Kopf machen. Live zählen wirklich ganz andere Dinge.

 

[Tomfisch]

Sehe ich auch so - 42 Gigs pro Jahr nehmen Dich definitiv in Beschlag. Für mich (sind ja ähnlich alt) wäre es nur dann was, wenn das Verhältnis zwischen Spaß, Bezahlung und Koordination mit der Familie stimmt. Mir reichen definitiv 25 Auftritte pro Jahr, um den Spaß nicht zu verlieren und die Familie nicht zu vergraulen. Bezahlung steht bei mir zum Glück nicht im Vordergrund, aber je weniger Spaß die Band macht, desto mehr würde ich es mir bezahlen lassen.

 

[kemm47]

Hi AndyH,
für mich als ausschließlicher HOBBY-Bassist ist die passende Musikrichtung (die mir zu 60-70 % gut gefallen sollte und mit den restlichen 30-40 % als Kompromiss-Masse gut arrangieren kann) das Hauptkriterium. Bei unser Tribute-Band sind wir nach 8 Jahren dazu übergegangen, noch stilistisch ähnliche Rockklassiker der letzten 60 Jahre zusätzlich mit in's Programm zu nehmen, bei denen das Publikum bereits nach der ersten 2 Takten "voll dabei" ist.... Dem Publikum machts Spass, uns gefällt die Mukke - also, alles bestens!

Mich zu "vergewaltigen" und Mukke zu spielen, die mir "gegen den Strich geht" bzw. die ich mir nie freiwillig anhören würde - Nein Danke!!
Mir ist ein Fastnachts-Gig vor ca. 30 Jahren noch in grauenhafter Erinnerung, als ich dann (als Nichtfastnachter) diese doofe Musik mitspielen musste; es war einem Mitmusiker zuliebe absolvierter einmaliger Gig unser damaligen Rockband für eine DRK-Fastnachtsveranstaltung, für die wir halt so zusätzlich 20 "Stimmungslieder" eingeprobt hatten. Das war mein schlimmster und "längster" Gig, der gefühlt nicht enden wollte. Da hab' ich mir geschworen, nie mehr MUKKE zu proben/live darzubieten, die mir gegen den Strich geht und nicht gefällt.

 

[Gast60969]

Eigentlich hast Du es Dir ja schon selbst beantwortet, Du schreibst ja das es Dich furchtbar stört, dass die Band 42 Auftritte hat. Wie die geschätzten Kollegen vorher ja schon geschrieben haben, sind 42 Auftritte schon eine Hausnummer. Dann kommt hinzu, dass eine "Partyband" sich nicht am eigenen Musikgeschmack orientiert, sondern an dem was gerade "in" ist, bzw. mit was man ein Saal/Zelt, etc. zum "kochen" bringt. Ich habe das auch eine zeitlang gemacht, würde es aber heute auch nicht mehr machen, da ich Musik als "Ausgleich" sehe.

Wenn die Veranstaltung z. B. am Samstag um 19 Uhr beginnt, dann muss man so ca. 1,5 - 2 Stunden vorher da sein, d. h. Fahrzeit noch dazu + laden der Fahrzeuge. Jetzt lass die Veranstaltung bis 1 Uhr gehen, dann abbauen, nach Hause fahren und ausladen und dann vielleicht gegen 3 Uhr ins Bett. Der Sonntag ist somit auch in Mitleidenschaft gezogen. Ratz Fatz sind da 12 Stunden für einen GIG weg, so wie es lordbastard schreibt.

Wäge ab was Dir wichtiger ist. Wenn Dir Deine bisherige Band gut gefällt und Dich nur stört, dass ihr keinen Auftritt habt, dann organisiert doch z. B. ein Grillfest, bei dem ihr gute Freunde einladet und dazu Musik macht.

 

[Gast75378]

@kemm47 - ich bin da ganz Deine Meinung... mit der Oldie-Band in de Musikschule lief es ja Anfangs in die Richtung "geile Mukke" (Oldies,usw.)... das hat auch Spaß gemacht... ich habe da erzt gekündigt, weil es zu 99% nur noch Country & Western und Irish Folk ist... okay, mal ist ja okay, aber dauernd? Nee, danke. Mit der Kirchenband spielen wir, abgesehen von modernengeistlichen Liedern (für mich immer wieder gute Gelegenheit bässer zu werden) auch weltliche Lieder, aber abgesehen von unserem Drummer und mir, stehen die anderen Jungs eben leide rnicht auf Oldies, Rock, usw... die wollen lieber deutsche Schlager und Charts... wenn ich hier im Umkreis ne Band finden würde, die so in meine Musikrichtung geht, wre ich glaube ich sehr schnell dabei (vorausgesetzt, die würden mich haben wollen). Fastnacht-Gig? Oh nee... das geht gar nicht.

 

[Doc]

42 Gigs pro Jahr ist schon verdammt viel, als Berufsmusiker ist das OK, aber als Hobby? Wie die Kollegen schon geschrieben haben, das geht auf Kosten der Familie und da würde ich mir das schon sehr gut überlegen, ob es das wert ist.

 

[ede65]

ich habe einfach keine Erfahrung alle Argumente
so oder so sind zutreffend.
Ums Geld geht's mir eigentlich nicht.

 

[Gast75378]

Wenn es dir nicht ums Geld geht, dann muss es auf jeden Fall viel Spaß machen! Also die Mukke und das Spielen!

 

[alice d.]

partyband, top 40, 42 auftritte im jahr...
hört sich nach dingen an, die du uns verschweigst. wie lange basst du denn schon? (drei jahre?) wie viel repertoire hat die band? (knapp hundert songs?)
da ist einiges an konfliktpotential mehr vorhanden als der anton aus tirol. in solchen bands steckt meist mindestens einer, für den die band teil seines verdienstes als profimusiker ist. die wollen - und müssen meistens auch nicht - wirklich proben. kannst du so arbeiten? diese bands machen nicht ihre stunde und dann kommt die andere band. diese bands machen den abend. und in der zweiten stunde ist das thema konzentration klar auf dem absteigenden ast - mit hopfen um so mehr. klar macht mir hiphop, metal, polka und techno am instrument spaß, auch wenn ich das absolut nicht höre. aber der anton und seine brüder... das ist so hingewichst, da wird das casio im automatikmodus angeworfen und dann kommt der text drüber. bei dj ötzi und wolle petri ist hinter dem "gesang" keine musik sondern casio. geräusch. fakemusik. bufta-bufta. und so wie ich diese "musiker", ihren output und ihr publikum hasse, würde das nicht gehen. außer mit dem billigen kindercasio mit lautsprecher, das ich vors mikro halte...

 

[Gast68070]

Spass sollte immer oben auf der Liste stehen.
Man kann aber auch aus Musik die man nicht unbedingt bevorzugt jede Menge lernen
beim spielen.
Letztlich kommt es drauf an was man haben will und das ist bei jedem anders