Soooo, war heute wieder beim großen T zum Preci-Check Teil 2. Diesmal habe ich mir den Matt Freeman in den Showroom liefern lassen, da ich viel Gutes von dem Instrument gehört habe.
Gesagt getan - hingefahren - Instrument entgegen genommen - los gehts.
SQUIER MATT FREEMAN PRECISION
Macht einen soliden Eindruck, das Teil. Hals wirkt im ersten Moment etwas dick, Verarbeitung ist okay. Was gleich zu Anfang irgendwie nervt ist die Daumenstütze unten. Das mag Vintage sein, ist für mich als Fingerspieler aber sinnlos platziert und hindert auch am Slappen. Der Sound ist cool, wirkt etwas höhenlastig und bei leicht zurück gedrehter Tone-Blende sehr passend und schön für mich. Das Gewicht ist okay, die Potis wackeln nicht, die Buchse wirkt wertig. Was mir gefällt ist die Brücke, die untypisch Rillen für die Madenschrauben der Saitenreiter aufweißt. An die Chromreiter muss man sich gewöhnen. Finde ich persönlich nicht ganz so schön.
An sich gewinnt der Bass von Lick zu Lick an Wertigkeit und Spaßfaktor. Leider ist der Hals für ganz schnelle Sachen nicht gemacht, das war mir aber im Vornherein schon fast klar.
FENDER AM SPECIAL PRECISION
Hatte ich ja letzte Woche schon in der Hand. Immer noch schön, immer noch cool, immer noch toller Klang, aber plötzlich nicht mehr ganz so gerechtfertigter Preis für das Gesamtpaket. Er liegt im direkten Vergleich mit dem Matt Freeman etwas besser in der Hand, ist etwas leichter, etwas besser bespielbar und hat den etwas besseren Klang. Von allem etwas mehr. Aber selbst hier ist für ganz schnelle Sachen wenig Raum.
FENDER MEX STD PRECI
Gefällt mir gar nicht. Schriller Klang, bei allen möglichen Anschlagspositionen und Potistellungen. Von der Bespielbarkeit keinesfalls besser als der Squier VM P-Bass. Der Sound ist weiß der Herr warum ständig nur schrill und aufdringlich. Weg damit!
FENDER AM STD PRECI
Tolles Teil! Habe leider nur die Rosewood-Variante in die Finger gekriegt. MEIN Instrument hat einen hellen Hals, also Ahorn. Grundsätzlich tolle Bespielbarkeit, toller Sound. Könnte ich mich dran gewöhnen. Aber als Bass, den ich nur bedingt in der Hauptband einsetzen kann, zu teuer. Daher erst mal weg, aber merken!
WARWICK CORVETTE $$
Stand so rum, hab ich einfach mal mitgenommen. Gleiches Ergebnis wie letztes Mal vor ein paar Monaten. Klang okay, PUs viiiiiiieeeeelll zu hoch, Saiten unter aller Sau. Wie kann man bei einem Instrument mit offenliegenden Magneten die PUs bis ein paar Millimeter unterhalb der Saiten schrauben? Bei jedem Anschlag gab es hässliche Kratzgeräusche. Welcher dilettantische Dorftrottel stellt die Instrumente so ein, bevor sie raus gehen?? Die Saiten sind furchtbar. Ich tippe auf Red Label – die schlimmsten Saiten auf dem Markt, geschmeidig wie eine Kartoffelreibe. Vielleicht ist dieses Instrument sogar ganz cool, aber ich kann die Qualitäten nur im Entferntesten erahnen, da die werkseitigen Einstellungen völlig für die Katz sind...
IBANEZ BTB675-NTF
Habe ich der Komplettierung halber auch mal mitgenommen. 10 Sekunden haben ausgereicht: Toller Hals, tolle Bespielbarkeit, Sound für die Tonne. In jeder Einstellung kratzig, klackig und krächzend. Null Bass-Charakter, klack klack klack. Weg damit!!
YAMAHA TRB1006J CRB
Einziger 6-saiter, den ich getestet habe. Ähnliches Fazit wie der Ibanez BTB, nur nicht ganz so schlimm. Dafür auch katastrophale Saiten (vermutlich wieder Warwick Red Label…), an denen meine Hände permanent hängen geblieben sind. Null Eigensound, alles viel zu luftig und höhenreich, null Rock-Charakter. Weg!
SANDBERG CALIFORNIA VM4 RW 3TSB HA
Kurz vor knapp entdeckt und mitgenommen. Ich hatte eigentlich überhaupt keine Zeit mehr. Gewicht etwas höher als der Rest. Kurz angeschlossen - BOAH! Super Sound! Die Kiste hat einen Volume, einen stufenlos regelbaren PU-Mixer und eine aktive 2-Band-EQ bestehend aus einem Bass- und einem Höhenregler. Er ist künstlich massiv „geaged“, was auf mich sehr sehr cool wirkt, da es einfach stimmig aussieht. Bespielbarkeit, Ballance – da hat einfach irgendwie alles gepasst. Musste ihn dann schnell wieder zurück hängen und weiter düsen wegen Terminen.
FAZIT:
So richtig schlau bin ich jetzt auch nicht geworden aus dem Termin. Ich weiß, dass der Matt Freeman cool ist und irgendwann bei mir daheim stehen wird. Ich weiß, dass die teureren original Fender Instrumente im Kosten-Nutzen-Vergleich deutlich schlechter da stehen. Ich weiß, dass Sandberg, die ich vorher nie beachtet habe, irgendwie verdammt cool sind und besser beäugt werden sollten von mir – auch einfach mal die 5-Saiter. Und ich weiß, dass der ganze Kram drum herum wie Ibanez, Yamaha, Warwick aufgrund verschiedenster Faktoren überhaupt nicht mehr an mich ran geht.
Sonst bin ich eigentlich größtenteils ausschließlich dümmer geworden, was meine Equipmentplanung anbelangt! [
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