Amp und Boxen für Jack Bruce Röhren Sound

[alice d.]

und grade hartke könnte mir seine komplette produktlinie schenken und ich hätte keinen bock drauf... aus den dingern bekomme ich keinen einzigen ton raus, den ich als "schön" klassifizieren würde.
für leute mit viel geld und so bietet warwick doch auch einen jack-bruce-cream-bass mit sg-optik und gewaltig viel schnickschnack an.

und was du vergisst: die transencombo bekommst du auf wohnzimmerlautstärke, das röhren-fullstack bekommen vielleicht deine nachbarn auf wohnzimmerlautstärke. den spaß gönn ich mir, wenn ich ausziehe...

 

[Satzmeister]

Ich wohne in einem Bungalow zur Untermiete. Meine Mitbewohnerin ist selten da, die nächsten Nachbarn sind Pferde, die nächsten menschlichen Nachbarn leben gut 500m weit weg...
[^]

 

[TheBass]

@Satzmeister:

Das hört sich so an, als ob es Dir nicht nur um den Sound geht, sondern auch um das ganze "Drumherum", das Vintagefeeling etc. Wenn Du bereit bist zum Schleppen, Dich teure Röhrenamps nicht stören - dann willkommen im Deppen-Club ! (Bin selber Mitglied). Wie gesagt, der Mywatt dürfte nicht ganz das Richtige sein für Dich. Von einem Bassmann 135 rate ich Dir allerdings wegen der Serviceprobleme auch ab. Hast Du schon mal den Ampeg V4-B, den "Mini-SVT" angespielt ? Der könnte evtl. was für Dich sein. Da Vollröhren Bassamps um 100 Watt oder drunter eher selten sind, würde ich mich auch mal bei unseren Freunden von der Gitarrenfraktion umsehen. Da es früher sowieso kaum spezielle Bassamps gab, dürfte Jack Bruce früher wohl auch über Gitarrenamps gespielt haben. Vielleicht eien Peavey Valveking: https://www.thomann.de/de/peavey_valve_king_head.htm ?

 

[Satzmeister]

@Black Jack:
Danke für deine differenzierte Stellungnahme. Es geht mir ja darum, einen Sound in der Richtung zu verwirklichen, keine exakte Kopie.
Ich möchte ja meinen Sound finden, nur die Richtung ist mir schon sehr klar (besonders vom Gefühl her).
Aber klar bastele ich schön an meiner Strategie weiter. Und Geld spielt natürlich eine entscheidende (limitierende oder kreativitätsfördernde) Rolle.

@TheBass:

Danke für die Aufnahme im Deppen-Club [] Du hast mich da richtig eingeschätzt, denke ich.
Wow, den Ampeg V4-B hatte ich bis Jetzt noch gar nicht beachtet - aber Ampeg mit 6L6, das könnte ja genau meiner sein! Nach dem werde ich Ausschau halten!
Das mit den Gitarren Amps ist ja schon bei den Marshalls angeklungen...
Kann ich so einen Amp wie den Peavey Valveking einfach so als Verstärker für Bass benutzen (BassCab natürlich vorausgesetzt)? Oder muss da noch getuned und gemodet werden damit das Bassfundament erhalten bleibt?
Wenn ich die Gittarenamps auch berücksichtige, werde ich wohl bald in einem Musikgeschäft kampieren, um tausende Sounds zu vergleichen.
Ok, ist ja eigentlich ne schöne Vorstellung!

 

[Ja-Boo]

Ich hab in einem Interview mal gelesen, dass Jack Bruce immer den Steg-PU bei den SG Bässen benutzt hat. Im Studio hat er übrigens auch einen Danelectro Short Scale gespielt (Longhorn). Der ist zwar phänomenal hässlich, aber als sehr günstige und ziemlich gute Reissue zu haben.

 

[TheBass]

Prinzipiell spricht erst mal nix dagegen einen Gitarrenamp für den Bass zu verwenden. Früher war das eher die Regel. Belastungsmäßig hätte ich da keine Bedenken. Schließlich geht es Dir um den Overdrivesound und nicht um einen fetten Cleansound. Evtl. sind Gitarrenamps da sogar besser geeignet, weil die ja in der Regel für den Overdrive konzipiert werden und oft hierfür mehr Optionen als Bassamps bieten (siehe z.B. den Peavey Valveking). Mods sind da nicht notwendig, denke ich. Letztendlich entscheidet aber Dein Ohr, ob der Amp, die vorhandene Klangregelung was taugt oder nicht. Es gibt mittlerweile eine Riesenauswahl an Amps. Da würde ich einfach so lange suchen, bis alles passt.

Bei Gitarrenboxen, insbesondere mit Bassreflexöffnung wäre ich jedoch schon vorsichtiger. Die Speaker in BR-Boxen schwingen unterhalb der BR-Box Tuningfrequenz praktisch ungedämpft und man hört dann auch kaum noch was. Da ist die Gefahr dann groß, daß man den Bass zu weit aufdreht und die LS-Membrane mit Subbässen raushaut. Geschlossene Boxen sind da weniger gefährdet. Ich habe meinen Mywatt schon mal an einer 4*12" Marshall Box betrieben und richtig Gas gegeben. Die alten Celestion Greenback Speaker haben die Eigenschaft bei Übersteuerung der Lautsprecher (!) zu komprimieren. Ich kann die Gitarristen verstehen, daß die süchtig nach diesem Sound sind. Das kracht ganz gewaltig !

NB: Den Danelectro Longhorn habe ich auch. Der bringt einen sehr coolen RnB Sound, sehr bandtauglich und es macht einen Riesenspaß auf dem Teil zu spielen ... m.E. allerdings völlig untypisch für den Sound, den ich von Jack Bruce bei Cream im Ohr habe. Der Danelectro klingt viel kultivierter, nicht so brachial und rotzig wie bei Jack Bruce. Ich würde mit dem Epiphone EB-0 mal anfangen und dann mal alle Shortscales mit weit oben "slapfeindlich" positioniertem Halstonabnehmer durchprobieren.

 

[Oli Wan]

aaaalso...[]
ich hab schon einige röhrenamps gehabt, deinem soundideal am ehesten hat mein kitty hawk triumph entsprochen-nur ein volume, kein master, pumpender kompressor onboard, vollröhre, dirty...
wenn ich das richtig sehe, hat aber der gute bruce über 4x12 gespielt, nicht über 15". schau mal bei diesem video, so bei 1.35, marshall mit 4x12, gibson bass natürlich, es könnte natürlich auch an der geilen mütze gelegen haben..
http://www.youtube.com/watch?v=Cqh54rSzheg

 

[alice d.]

geil.
bei 0:28 sieht man die asche fallen. und ginger ist voll weggetreten.
warum reden immer so viele leute davon, bruce hätte eb0 gespielt, wenn man hier mal wieder sehr eindeutig einen eb3 identifizieren kann???

hier kann man klar erkennen, daß gibson und marshall gar nichts mit seinem sound zu tun haben. und halshumbucker scheinen hier auch nicht im spiel zu sein:
http://www.youtube.com/watch?v=hnz-wd9uMrY&feature=related

und hier hört sich der gute mann an, als ob er herzhaft (aber ein wenig gepresst) in eine rostige tonne furzt:
http://www.youtube.com/watch?v=9Iq5R5puZUs&feature=related

und mit frettless. auch wenns schwer fällt, einfach mal auf brucens anschlag achten, das ist schon recht hart:
http://www.youtube.com/watch?v=vyftaay-pFA&feature=related

 

[Oli Wan]

ich denke auch, es geht eher über die richtung als über einen konkreten punkt was das richtige equipment angeht. letztlich hatte der gute bruce einfach selber auch verschiedene sounds, aber eben eine bestimmte richtung dabei. röhrenamp und harter anschlag, vielleicht auch einen bass aus mahagony und einen halsnahen pu, rockige box und dann wirst du vermutlich glücklich werden.

 

[TheBass]

Zitat:Original erstellt von: alice303

geil.
bei 0:28 sieht man die asche fallen. und ginger ist voll weggetreten.
warum reden immer so viele leute davon, bruce hätte eb0 gespielt, wenn man hier mal wieder sehr eindeutig einen eb3 identifizieren kann???

Der Gibson EB-3 ist im Gegensatz zum Epiphone EB-3 ein Shortscale und das hat erheblichen Einfluß auf den Sound. Den typischen Shortscalesound bekommt man nur mit dem Epiphone) EB-0.

Zitat:
hier kann man klar erkennen, daß gibson und marshall gar nichts mit seinem sound zu tun haben. und halshumbucker scheinen hier auch nicht im spiel zu sein:
http://www.youtube.com/watch?v=hnz-wd9uMrY&feature=related

Stimmt. Jack Bruce spielt hier allerdings auch keinen Bass ...

Zitat:

und hier hört sich der gute mann an, als ob er herzhaft (aber ein wenig gepresst) in eine rostige tonne furzt:
http://www.youtube.com/watch?v=9Iq5R5puZUs&feature=related

und mit frettless. auch wenns schwer fällt, einfach mal auf brucens anschlag achten, das ist schon recht hart:
http://www.youtube.com/watch?v=vyftaay-pFA&feature=related

Stimmt. Allerdings hat sein Sound auf dem Fretless auch ziemlich wenig mit seinem Sound aus den 60ern zu tun (siehe Oli Wans Link).

 

[alice d.]

das mag sein, aber in diversen diskussionen (nicht hier, hier sind ja nur fachleute und cream-fans) wurde dieser standpunkt mal verbreitet.

trotzdem geiler sound.

dieses video wählte ich nur aus, weil (ich den song mag) man da schön seinen anschlag sehen kann. und der ist bei bundierten bässen auch nicht anders.

 

[Satzmeister]

Gestern habe ich einen Fender Bassman 70 an einer 2x15er getestet. Der hat mir schon ziemlich gut gefallen. Die Verzerrung war nicht ganz so knurrig dafür aber sehr schön warm - knurrig und warm finde ich gut. Außerdem habt Ihr mich ja auch darauf hingewiesen, dass viele Komponenten da zusammenspielen - und ich hatte nicht so ne geile Mütze []
Leider habe ich vergessen, den Amp mal gebrückt zu testen, mit zwei voll aufgedrehten Gain Vorstufen müsste er ja auch noch mal aggressiver werden. Laut genug für zu Hause und später erste Schritte in einer Band sollte er schon sein. Der jetzige Besitzer hatte ihn noch nie so weit aufgerissen [):]

Jetzt versuche ich gerade nicht den erst besten Amp zu kaufen, nur weil Fender drauf steht [**/]

 

[Satzmeister]

Das mit dem harten Anschlag habe ich auch schon gesehen, aber mit welchen Fingern spielt der Gute den in besagtem Video eigentlich?
[]

 

[Satzmeister]

@Oli Wan:
Ich werde mal nach soundverbessernden Hüten und dem kitty hawk triumph ausschau halten!

 

[alice d.]

knurrig und warm, wie ein bär beim mittagsschläfchen!

anscheinend führen doch alle wege zu fender...

ich schätze, es ist der mittelfinger. mach ich auch manchmal, dieses einfingrige spielen. kommt gleichmäßiger und autoritärer, mit mehr dampf.

 

[Oli Wan]

keinesfalls führen alle wege zu fender..[]

ich denke, eine 12er box wäre deinem soundideal besser zugetan als die 15er. keine moderne box natürlich, also eher ohne hochtöner (oder rausdrehen natürlich)
der ampeg v4b wäre aber sicher auch ein passender amp, der triumph dürfte eher selten sein.

 

[Satzmeister]

... Aber es scheinen viele Wege zu Fender zu führen...

Wegen der Box habe ich schon mit dem Hans von FMC telefoniert. Da ich mir viel Membranfläche und knurrigem Vintagesound mit Durchsetzungskraft wünsche, haben wir über eine 2x15 mit zwei 8er Mittel- Hochtönern gesprochen. Aber natürlich werde ich, wenn es so weit ist zu ihm fahren und gepflegt Probehören. Die 12 gelten ja als besonders knurrig
Wegen passender Saiten und PUs, werde ich mich hier bestimmt noch in den einschlägigen Abteilungen melden

Den Ampeg würde ich schon gerne noch mal hören und nach dem Kitty Hawk werde ich einfach mal Ausschau halten.

 

[Ray Mahogany]

Oli Wans Meinung kann ich nur unterstützen, warm und knurrig erzeuge ich auch mir einer 2x12er, bei der ich das Horn komplett abgedreht habe.

 

[Satzmeister]

Soo, also, dass es Röhre werden wird ist (mir) ja jetzt klar. Nach den Exoten werde ich weiter Ausschau halten und wohl erst mal zu dem Bassman greifen. Und es wird wohl der Bassman 70.
Ich weiß, der hat die UL Schaltung und kann nur einen guten Ton...
Aber:
1. Er kann eben einen guten Ton und das können viele TransenKombos schon mal nicht.
2. Merke ich gerade, dass mich die Röhrentechnik sehr interessiert und da auch mein alter Mustang schon "geHotRodded" war, steht das dann auch bei dem Amp an! [8]
3. Manches Mal ist das Erste auch das Beste []

Was die Boxen angeht ist ganz klar, die FMC Custom kommt. Erst mal werde ich aber schaun, dass ich günstig in der Bucht was angle - gerne 2x12, aber 1x15 ist halt häufiger.

Ich freue mich auf meine erste Röhre und werde erst mal ausgiebig mit ihr spielen, bevor ich was verändere.

Euch allen vielen Dank für Eure Beiträge!
Und wenn Euch noch was einfällt - meine Ohren sind weiter offen []

 

[jam_bass]

Klar fällt mir noch was ein:
Eher 2x12 als 1x15.