Eigentlich bin ich ja überzeugter Preci Spieler und ich bin mit meinen beiden Fender Bässen, einen '57 AV RI und ein Road Worn (nein die klingen und spielen sich nicht gleich auch wenn sie bis auf das Aging ähnlich aussehen 
) absolut zufrieden. Sound, Optik und Bespielbarkeit sind voll nach meinem Geschmack. Allerdings schaue ich auch ganz gerne, bei immer mal wieder aufkommenden GAS-Anfällen, über den Tellerrand hinaus. Dabei haben es mir vor allem andere klassiche Bässe angetan. Einen Rick finde ich schon cool, der Sound gefällt mir auch, passt aber bei dem was ich so mache nicht immer. In Sachen Handling werde ich aber nie so richtig warm mit diesem Bass. Ein Gibson Thunderbird ist auch so ein Bass bei dem ich schwach werde, vor allem die Non Reverse Variante hat es mir da angetan. Leider ist das was Gibson da aktuell so anbietet nicht ganz mein Fall und ein altes Original...naja lassen wir das.
Also reifte in mir der Gedanke mir so einen Non Reverse bauen zu lassen. Mit Bert von der Firma Hotwire hatte ich einen kompetenten Partner gefunden und ein grober Entwurf stand auch schon. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dabei ein Hammer Teil entstanden wäre. Da ich aber selber noch nie so ein Gerät in der Hand gehalten hatte, bestand meinerseits aber doch eine gewisse Unsicherheit ob mir so ein Thunderbird überhaupt liegen würde. Dies und das Wissen dass es dieses Jahr berufsbedingt bandtechnisch etwas ruhiger werden wird, hielten mich dann aber davon ab so eine doch nicht ganz unerhebliche Investition zu tätigen.
Ganz verdrängt hatte ich diese Idee allerdings nie und sie kam wieder hoch, als ich eher per Zufall einen Clone eines '65 Non Reverse, welcher mal von einer tschechischen Firma, die ihn aber mittlerweile nicht mehr im Programm hat, gefertigt wurde bei einem holländischen Musikhaus sah. Eine Recherche im I-Net ergab, dass bei diesem Modell die Spezifikationen wie Holzauswahl, PU Position, eingeleimter Hals usw. denen des Originals gleichen, so dass der Bass meiner Meinung nach eine gute Basis darstellen konnte. Also kurzerhand Kontakt zu dem, sehr freundlichen, holländischen Händler aufgenommen und das Ding geordert. Die Kommunikation war wie gesagt sehr nett und die Lieferung ging zügig. Gespannt was mich erwartet öffnete ich das Paket, das erste was ich dachte war "wow...geile Farbe". Der erste Schreckmoment folgte aber kurz darauf als ich einen vermeintlichen Bruch am Headstock erkannte. Nach genauerer Prüfung, stellte sich glücklicherweise heraus, dass es nur ein Riss im Lack war, welcher wahrscheinlich einem etwas unsanften einbringen des ziemlich miserabel gearbeiteten Sattels geschuldet war.
Da der Bass nicht mehr hergestellt wird, war ein Umtausch leider keine Option. Aber auch hier hat der holländische Händler sich wieder sehr freundlich präsentiert und wir haben eine einvernehmliche Lösung gefunden. Der Rest der Hardware war, wie zu erwarten, auch nicht gerade das was man hochwertig nennen kann und der Sound eher nichtssagend. Davon bin ich allerdings auch ausgegangen, ich wollte ja nur den Body als Basis verwenden. Was mir noch negativ auffiel, war die doch extreme Kopflastigkeit , da hatte ich nicht damit gerechnet dass diese so stark ausgeprägt sein würde. Als ersten Schritt habe ich den Bass dann erst mal komplett zerlegt und anschließend die Front des Headstocks schwarz lackiert.
Um der Kopflastigkeit Herr zu werden wurde der Gurtpin auf Höhe des Halses auf die Rückseite des Bodys verlegt und es wurden Gotoh res-o-lite GB640 Tuner verbaut. Diese beiden Maßnahmen haben dafür gesorgt, dass der Bass nun gut ausbalanciert am Gurt hängt.
Jetzt konnte ich mich der Elektronik widmen, die serienmäßig verbauten Potis waren winzig und machten keinen überzeugenden Eindruck, die Tonblende arbeitete kaum merklich.
Also raus damit und das Ganze mit CTS Potis, Switchcraft Jack und einem Orange Drop Kondensator nach Cadfaels Schaltplansammlung (Thunderbird 63-69) neu verdrahtet. Anschließend bekamen die Potis noch schöne neue goldene Knöpfe verpasst.
Wie oben schon geschrieben, konnte man den originalen Sattel auch nur entsorgen. Dieser wurde durch einen neuen Vintage Bone Nut ersetzt, welchen ich aus einem Rohling angefertigt habe.
Jetzt war das Herzstück an der Reihe. Mit Christoph Dolf von Bassculture hatte ich einen gefunden, der mir ein paar herrliche Tonabnehmer nach "klassischen Rezept" gewickelt hat . Den Mann kann ich jedem der auf der Suche nach einem individuellen PU ist nur empfehlen. Der gesamte Kontakt war von Anfang bis Ende super, das Ergebnis überzeugt mich und die Preise sind absolut fair. Bevor ich das neue Herz oder bässer die Herzen dem Patienten einpflanzen konnte, musste ich erst die Aussparungen für die PU's etwas ausfräsen und das Pickguard anpassen. Da ich kein Freund davon bin PU's mit ein paar Gewindegängen einer langen dünnen Holzschraube direkt im Body zu befestigen und ich sowieso etwas Höhe gewinnen musste, da die neuen PU Kappen deutlich flacher sind als die alten, habe ich ein paar Aufnahmen aus Alublech angefertigt. Die Schrauben haben jetzt deutlich mehr Halt im Metall und die fehlende Höhe konnte dadurch ausgeglichen werden.
Dann hieß es endlich rein damit, einen frischen Satz Nickel Roto's drauf und schauen wie's klingt. Der Output ist im Vergleich zu meinen Precis eher moderat aber der Sound hat mich sofort überzeugt. Beschreiben kann ich sowas eher schlecht, darin bin ich nicht so gut aber der Bass klingt schön knurrig und schiebt gleichzeitig sehr smooth. Im Vorfeld hatte ich so die Hoffnung, dass das Endergebnis so klingt wie das beste aus Rick und Preci vereint und komischerweise hat genau so unser Klampfer den Sound des Thunderbird beschrieben als ich ihn das erste mal bei der Probe gespielt habe .
Der Headstock bekam nun noch ein schönes Truss Rod Cover und eigentlich wollte ich noch das lieblos ausgeschnittenen einlagige Pickguard gegen ein neues dreilagiges tauschen. Dass dies das schwierigste an dem ganzen Projekt werden sollte hatte ich am Anfang nicht für möglich gehalten. Ich habe zahlreiche Onlineshops, Customhersteller und selbst Gibson angeschrieben. Wenn wer überhaupt irgendwas passendes angeboten hat, waren die Preise unverschämt und man wusste auch nicht welche Qualität man letztendlich bekommt. Frustriert entschloss ich mich dazu das Ganze selbst in die Hand zu nehmen. Ich bestellte mir einen dreilagigen Rohling in Vintage White, für die Umrisse habe ich das alte Pickguard genutzt und die PU Ausparung mit Hilfe des PU Rahmens angezeichnet. Die Grundform habe ich dann in einer Tischlerei ausschneiden lassen, das war aber noch ziemlich grob. Also habe ich die Feinheiten anschließend mit einem Dremel ausgearbeitet. Das Gleiche habe ich dann mit den Kanten wiederholt und diese ringsherum angefast, dies ging wieder erwarten sehr gut. Als letzten Schritt habe ich den Thunderbird Adler eingravieren lassen und hatte endlich ein Pickguard wie ich es mir vorgestellt hatte zum Bruchteil dessen was diverse Customhersteller verlangt hatten.
Es war das erste mal, dass ich mich so einer Bastelei hingegeben habe und muss letztendlich sagen, dass es mir sehr viel Spaß bereitet hat und das Ergebnis meine Erwartungen übertroffen hat. Der Donnervogel hat meine beiden Precis jetzt erstmal abgelöst und mal schauen was die Zukunft noch so bringt.....
) absolut zufrieden. Sound, Optik und Bespielbarkeit sind voll nach meinem Geschmack. Allerdings schaue ich auch ganz gerne, bei immer mal wieder aufkommenden GAS-Anfällen, über den Tellerrand hinaus. Dabei haben es mir vor allem andere klassiche Bässe angetan. Einen Rick finde ich schon cool, der Sound gefällt mir auch, passt aber bei dem was ich so mache nicht immer. In Sachen Handling werde ich aber nie so richtig warm mit diesem Bass. Ein Gibson Thunderbird ist auch so ein Bass bei dem ich schwach werde, vor allem die Non Reverse Variante hat es mir da angetan. Leider ist das was Gibson da aktuell so anbietet nicht ganz mein Fall und ein altes Original...naja lassen wir das.Also reifte in mir der Gedanke mir so einen Non Reverse bauen zu lassen. Mit Bert von der Firma Hotwire hatte ich einen kompetenten Partner gefunden und ein grober Entwurf stand auch schon. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dabei ein Hammer Teil entstanden wäre. Da ich aber selber noch nie so ein Gerät in der Hand gehalten hatte, bestand meinerseits aber doch eine gewisse Unsicherheit ob mir so ein Thunderbird überhaupt liegen würde. Dies und das Wissen dass es dieses Jahr berufsbedingt bandtechnisch etwas ruhiger werden wird, hielten mich dann aber davon ab so eine doch nicht ganz unerhebliche Investition zu tätigen.
Ganz verdrängt hatte ich diese Idee allerdings nie und sie kam wieder hoch, als ich eher per Zufall einen Clone eines '65 Non Reverse, welcher mal von einer tschechischen Firma, die ihn aber mittlerweile nicht mehr im Programm hat, gefertigt wurde bei einem holländischen Musikhaus sah. Eine Recherche im I-Net ergab, dass bei diesem Modell die Spezifikationen wie Holzauswahl, PU Position, eingeleimter Hals usw. denen des Originals gleichen, so dass der Bass meiner Meinung nach eine gute Basis darstellen konnte. Also kurzerhand Kontakt zu dem, sehr freundlichen, holländischen Händler aufgenommen und das Ding geordert. Die Kommunikation war wie gesagt sehr nett und die Lieferung ging zügig. Gespannt was mich erwartet öffnete ich das Paket, das erste was ich dachte war "wow...geile Farbe". Der erste Schreckmoment folgte aber kurz darauf als ich einen vermeintlichen Bruch am Headstock erkannte. Nach genauerer Prüfung, stellte sich glücklicherweise heraus, dass es nur ein Riss im Lack war, welcher wahrscheinlich einem etwas unsanften einbringen des ziemlich miserabel gearbeiteten Sattels geschuldet war.
Da der Bass nicht mehr hergestellt wird, war ein Umtausch leider keine Option. Aber auch hier hat der holländische Händler sich wieder sehr freundlich präsentiert und wir haben eine einvernehmliche Lösung gefunden. Der Rest der Hardware war, wie zu erwarten, auch nicht gerade das was man hochwertig nennen kann und der Sound eher nichtssagend. Davon bin ich allerdings auch ausgegangen, ich wollte ja nur den Body als Basis verwenden. Was mir noch negativ auffiel, war die doch extreme Kopflastigkeit , da hatte ich nicht damit gerechnet dass diese so stark ausgeprägt sein würde. Als ersten Schritt habe ich den Bass dann erst mal komplett zerlegt und anschließend die Front des Headstocks schwarz lackiert.
Um der Kopflastigkeit Herr zu werden wurde der Gurtpin auf Höhe des Halses auf die Rückseite des Bodys verlegt und es wurden Gotoh res-o-lite GB640 Tuner verbaut. Diese beiden Maßnahmen haben dafür gesorgt, dass der Bass nun gut ausbalanciert am Gurt hängt.
Jetzt konnte ich mich der Elektronik widmen, die serienmäßig verbauten Potis waren winzig und machten keinen überzeugenden Eindruck, die Tonblende arbeitete kaum merklich.
Also raus damit und das Ganze mit CTS Potis, Switchcraft Jack und einem Orange Drop Kondensator nach Cadfaels Schaltplansammlung (Thunderbird 63-69) neu verdrahtet. Anschließend bekamen die Potis noch schöne neue goldene Knöpfe verpasst.
Wie oben schon geschrieben, konnte man den originalen Sattel auch nur entsorgen. Dieser wurde durch einen neuen Vintage Bone Nut ersetzt, welchen ich aus einem Rohling angefertigt habe.
Jetzt war das Herzstück an der Reihe. Mit Christoph Dolf von Bassculture hatte ich einen gefunden, der mir ein paar herrliche Tonabnehmer nach "klassischen Rezept" gewickelt hat . Den Mann kann ich jedem der auf der Suche nach einem individuellen PU ist nur empfehlen. Der gesamte Kontakt war von Anfang bis Ende super, das Ergebnis überzeugt mich und die Preise sind absolut fair. Bevor ich das neue Herz oder bässer die Herzen dem Patienten einpflanzen konnte, musste ich erst die Aussparungen für die PU's etwas ausfräsen und das Pickguard anpassen. Da ich kein Freund davon bin PU's mit ein paar Gewindegängen einer langen dünnen Holzschraube direkt im Body zu befestigen und ich sowieso etwas Höhe gewinnen musste, da die neuen PU Kappen deutlich flacher sind als die alten, habe ich ein paar Aufnahmen aus Alublech angefertigt. Die Schrauben haben jetzt deutlich mehr Halt im Metall und die fehlende Höhe konnte dadurch ausgeglichen werden.
Dann hieß es endlich rein damit, einen frischen Satz Nickel Roto's drauf und schauen wie's klingt. Der Output ist im Vergleich zu meinen Precis eher moderat aber der Sound hat mich sofort überzeugt. Beschreiben kann ich sowas eher schlecht, darin bin ich nicht so gut aber der Bass klingt schön knurrig und schiebt gleichzeitig sehr smooth. Im Vorfeld hatte ich so die Hoffnung, dass das Endergebnis so klingt wie das beste aus Rick und Preci vereint und komischerweise hat genau so unser Klampfer den Sound des Thunderbird beschrieben als ich ihn das erste mal bei der Probe gespielt habe
. Der Headstock bekam nun noch ein schönes Truss Rod Cover und eigentlich wollte ich noch das lieblos ausgeschnittenen einlagige Pickguard gegen ein neues dreilagiges tauschen. Dass dies das schwierigste an dem ganzen Projekt werden sollte hatte ich am Anfang nicht für möglich gehalten. Ich habe zahlreiche Onlineshops, Customhersteller und selbst Gibson angeschrieben. Wenn wer überhaupt irgendwas passendes angeboten hat, waren die Preise unverschämt und man wusste auch nicht welche Qualität man letztendlich bekommt. Frustriert entschloss ich mich dazu das Ganze selbst in die Hand zu nehmen. Ich bestellte mir einen dreilagigen Rohling in Vintage White, für die Umrisse habe ich das alte Pickguard genutzt und die PU Ausparung mit Hilfe des PU Rahmens angezeichnet. Die Grundform habe ich dann in einer Tischlerei ausschneiden lassen, das war aber noch ziemlich grob. Also habe ich die Feinheiten anschließend mit einem Dremel ausgearbeitet. Das Gleiche habe ich dann mit den Kanten wiederholt und diese ringsherum angefast, dies ging wieder erwarten sehr gut. Als letzten Schritt habe ich den Thunderbird Adler eingravieren lassen und hatte endlich ein Pickguard wie ich es mir vorgestellt hatte zum Bruchteil dessen was diverse Customhersteller verlangt hatten.
Es war das erste mal, dass ich mich so einer Bastelei hingegeben habe und muss letztendlich sagen, dass es mir sehr viel Spaß bereitet hat und das Ergebnis meine Erwartungen übertroffen hat. Der Donnervogel hat meine beiden Precis jetzt erstmal abgelöst und mal schauen was die Zukunft noch so bringt.....
