hör dir ganz viel "papa was a rolling stone" an. weniger geht nicht. das ist das zen des bassspielens.
ich "covere" quasi meinen gitarristen. das liegt an unserer arbeitsweise in der band.
also lerne ich live von ihm seine lines. dann gehen wir schrittweise zurück: wie sind die takte aufgeteilt. wo ist die 1 und wo kommen wir auf 4 raus. was sind wichtige elemente und was ist spielerei. was passiert rhythmisch.
eine optimale basslinie hat dabei für mich nur vier, drei, zwei... möglichst wenig töne, aus denen sie zusammengesetzt ist. sei es box-shape oder grundton-terz-quinte oder septime-grundton-terz... wichtig ist rhythmus und ausdruck. es muß grooven.
insgesamt ergeben sich dann freiräume, die man dann wieder mit fills oder schnörkeln füllen kann. wenn es ok ist.
denn: wichtig in der musik ist nicht der ton, die note. wichtig ist die beziehung der töne zueinander und damit die pause. also halt auch mal die klappe. wie geil ist eine strophe, in der der text von wenigen, fragilen gitarrentönen und sparsamem hihat begleitet wird - wenn danach BAMM der bass einsetzt...
'hey hey mama, said the way you move don't make you sweat, don't make you groove...BAMM" led zeppelin. das ist der "hammer of the gods" par excellence.
oder "come together" von den beatles: im instrumentalteil brichst du dir auf dem bass die finger. dann kommt die strophe und du hast nur einen shuffle auf dem grundton zu erledigen.
das verkackte "zombi" von den verschissenen cranberries: einfach durchachteln tut den job. die variation auf den letzten beiden tönen erzeugt die spannung.
oder muddy waters: ba-dada-da-dam...dadap...dadap...dadap...ba-dada-da-dam...when i was a young boy...ba-dada-da-dam...at the age of five... während dem gesinge erledigen deadnotes den job. alles, wo willie dixon am bass stand, ist so geil reduziert.
cream "nsu", so virtuos jack bruce auch spielen konnte, er konnte auch reduzieren, klappe halten, akzente setzen... hendrix "voodoo child" bei "live at the fillmore east". billy cox macht den klassischen bassneger und groovt die hütte in grund und boden: mit zwei tönen.
hör dir großartige musik an, in der am bass kein ego rumstand sondern ein arrangeur, komponist, songwriter... oder ein mann mit puls und feeling.
