white stripes

Zitat:Original erstellt von: Oli Wan

zu der thematik geht mir seit einiger zeit schon was durch den kopf: ich ertrage musik ohne bass nicht, ich habe immer das gefühl: "jetzt müsste er einsetzen" und wenn dann nichts kommt ist es wie ein unerträglicher juckreiz, jetzt ohne übertreibung. ich frage mich also: ist es so herum, dass ich das nicht haben kann, weil ich bass spiele und da sensibilisiert bin, oder, und der gedanke kam mir später, bin ich bassist, weil ich von vornherein diese affinität habe, und mir der bass in der musik sehr wichtig ist? ich bin nicht sicher.
Das geht mir nicht nur mit dem Bass so. Durch mein Recording-Hobby neige ich immer mehr dazu, Songs analytisch zu hoeren. Das kann einem u.U. echt den Song verderben. Oder - wenn ich mich eine Weile nur aufs Timing konzentriere, hoere ich ploetzlich in jedem dritten Song Timingschwankungen.


Ich schaetze schon, dass wir wegen unseres Instruments hochsensibel fuer den Bassbereich eines Songs sind und ich schaetze, das war vorher (also vor dem Bassspiel) noch nicht wirklich da. Das beginnt beim Sound, geht ueber die eeingesetzten Noten bis zum Arrangement...
 
ich höre eigentlich immer auf den bass. es gibt songs, die höre ich nur deswegen, es gibt songs, die kann ich mir nicht anhören, weil der bass sch... ist. aber ich höre gerne blues älterer bauart, da kommen die jungs auch gut ohne bass aus.

letztlich sind die white stripes blues alter bauart, allerdings mit maximum noise gespielt. wenn man den gerüchten glauben darf, haben sich die schwarzen alten herren auch so angehört, wenn man sie gelassen hat. auf aufnahme und europatournee hat man sie leider nie gelassen. von muddy waters wird berichtet, daß er eine der heißesten und lautesten bands seiner zeit hatte, daß es allerdings keine aufnahme gibt, die diese band mit dem, was sie heiß machte, dokumentiert. der geschmack des weißen publikums war eben anders, die wollten den sound der alten 78er platten, country- und delta-blues von bemitleidenswerten unterdrückten halbwilden. also 1965 (beim großen blues revival) den blues von 1940. keine heiße, elektrifizierte band aus chicago mit blendendem outfit, die halbstündige tanzsongs rausdonnern, daß die hütte qualmt. schade. aber so freue ich mich, wenn ich doch mal eine rare aufnahme finde, auf der die alten herren mal so richtig dampf ablassen.

jack white ist ein forscher im bereich blues. einen guten eindruck bekommt man im wirklich empfehlenswerten film "it might get loud". seine herangehensweise an gitarren und deren sound finde ich eh interessant. roh, kraftvoll, emotional. eine der geilsten szenen des films ist, als er eine alte son-house-platte auflegt ("don't you mind people grinning in your face"), nur son house mit gebrochener stimme, als einzige begleitung ein recht unrhythmisches klatschen. dazu meint er, das sei grandios, nur ein mann gegen die ganze welt. letztlich sei das das, was er mit den white stripes versuchen würde. nur statt der "lousiana drum machine" (footstomping auf der blechkiste) gibt es halt meg. sie ist nicht die beste, aber das trägt für mich zum charme des ganzen bei.
 
Zitat:Original erstellt von: alice303

jack white ist ein forscher im bereich blues. einen guten eindruck bekommt man im wirklich empfehlenswerten film "it might get loud". seine herangehensweise an gitarren und deren sound finde ich eh interessant.

Oh..vielen Dank fuer die Erinnerung. Wollte den Film schon lange mal sehen. Jetzt habe ich ihn bestellt.

Basshole
 
Zitat:Original erstellt von: alice303

...eine der geilsten szenen des films ist, als er eine alte son-house-platte auflegt ("don't you mind people grinning in your face"), nur son house mit gebrochener stimme, als einzige begleitung ein recht unrhythmisches klatschen. dazu meint er, das sei grandios, nur ein mann gegen die ganze welt. letztlich sei das das, was er mit den white stripes versuchen würde. nur statt der "lousiana drum machine" (footstomping auf der blechkiste) gibt es halt meg. sie ist nicht die beste, aber das trägt für mich zum charme des ganzen bei.

Der Vollständigkeit halber [url="http://www.youtube.com/watch?v=qTlSka5iqPY&feature=related"]Klick mich![/url] [8D]

Edith meint daß die Szene mit The Edge auch irgendwie bezeichnend ist für den Großmeister der Effektgeräte [url="http://www.youtube.com/watch?v=eeupLXuoWko"]Klick mich![/url] [:D]
Der Film ist schon ganz witzig
 
Zuletzt bearbeitet:
ich glaube trotzdem, dass es wohl eine mischung von beidem ist. in den 80ern fand ich die musik allgemein unangenehm, mehr hintergründig ohne genau zu wissen, was es ist. die erleuchtung kam dann mit den 90ern, als die musik anders produziert wurde. (genauer mit dem album "whenever we wanted" von john mellencamp, sehr knackig, trocken) in den 80ern tendierte man dazu, alles stark zu komprimieren und "gleich"zumachen. dazu noch die extreme ver-synthisierung. ich wusste nicht warum, aber als es anders wurde, wusste ich, was mir nicht gefallen hat. ich denke, mit dem fehlenden bass ist es zumindest zum teil-für mich-ähnlich.
 
Zitat:Original erstellt von: Oli Wan

in den 80ern tendierte man dazu, alles stark zu komprimieren und "gleich"zumachen. dazu noch die extreme ver-synthisierung. ich wusste nicht warum, aber als es anders wurde, wusste ich, was mir nicht gefallen hat.
Wobei mir ehrlich gesagt die brutalen Hallfahnen und der ganze Schmonz der 80er erst im Nachhinein wirklich deutlich aufgefallen sind. Sicher - ich bemerkte immer in den 80igern die voellig andere Klangaesthetik im Vergleich zu den 60er, 70er sound, aber ich konnte es noch nicht wirklich einordnen (Kompressor, Gates, Hall etc.).
 
jaja, das verlohrene jahrzehnt. meine kindheit... vorsorglich hielten meine eltern das radio vor mir geheim (war eh nur ein zusatzmodul in unserem riesigen plattenspieler). während andere michael jackson und modern talking hören mußten, erfreute ich mich an mozarts zauberflöte auf schallplatte... leider war ich dadurch chronisch uncool. das änderte sich auch nicht, als meine eltern endlich evolutionstechnisch zum rock'n roll voranschritten. auch der king hatte gegen michael jackson auf dem pausenhof keine chance. wahrlich ein verlohrenes jahrzehnt...
 
ich habe in den 80ern grösstenteils in der vergangenheit gelebt, also beatles, hollies, cat stevens, simon and garfunkel, pink floyd. dazu kamen dann einige wenige aktuelle, wie joe jackson, big country, prince. die 90er waren für mich tatsächlich die aufgehende sonne!
 
Bei uns zuhause war immer Radio an, darum bin ich 80er-sozialisiert und stehe immernoch ziemlich auf den Sound.

 
Zitat:Original erstellt von: Oli Wan

ich habe in den 80ern grösstenteils in der vergangenheit gelebt, also beatles, hollies, cat stevens, simon and garfunkel, pink floyd. dazu kamen dann einige wenige aktuelle, wie joe jackson, big country, prince. die 90er waren für mich tatsächlich die aufgehende sonne!

Wobei ich finde, in den 80ern wurden teilweise wirklich gute Songs geschrieben.

Ich schaetze, wuerde man diese Songs in ein anderes Soundgewand stecken, so haette man einen ganz andderen Zugang.

Basshole
 

87? soso...ich war 1992 auf meinem ersten konzert. das war rolf zukowsky, der hat bei uns in der grundschule gespielt. [:-P]

 
die instrumente und videos waren schon ganz vorne, wenns um hässlichkeit geht. [:D]

 
[:O!] Die Musik aber auch!
Völlig unfaßbar, daß ich das mal normal finden konnte, wie man in den 80ern auf der Bühne 'rumgelaufen ist....[ooo]
Ich fand ja nichtmal, daß DuranDuran komische Klamotten hatten. Örks, der Fluch der frühen Geburt![:-P]
[xx(]
 

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