Wer geht noch ins klassische Konzert?

[Jost Halenta]

Bei mir ist hören und spielen sehr unterschiedlich und bei Instrumenten ist es genauso. Auf dem Klavier oder der Gitarre spiele ich einige klassische Stücke sehr gern, auf dem Bass hat mich bisher nicht ein einziges Stück zum Mitspielen animieren können, da sich der Bass in der modernen Musik viel weiter entwickelt hat. Beim Hören treibt mich z.B. so manche Operndiva fast in den Wahnsinn, da ich den Gesang, den ich auf Grund seiner technischen Qualität respektiere, trotzdem oft nur als hysterisches Gekreische empfinde. Synfonische Dichtung gefällt mir dagegen oft sehr.
Rein rhythmisch fehlt mir in der Klassik leider jede Form von Groove etc. Die Klassik hat sich nach meinem Empfinden zu sehr auf Harmonik und Melodik konzentriert und dabei der Faszination des Rhythmus zu wenig Raum gegeben.

 

[beate]

...

Gesang, den ich auf Grund seiner technischen Qualität respektiere, trotzdem oft nur als hysterisches Gekreische empfinde.

Die Kerle trällern da aber auch nicht besser durch die Lande. Krähende Gockel...

Zumindest bei den Teilen des klassischen Gesangs, die mehr oder weniger deutlich auf Darstellung der Virtuosität des Interpreten abzielen, empfinde ich das so. Aber bereits Schubert-Lieder klingen schon wieder anders.

Rein rhythmisch fehlt mir in der Klassik leider jede Form von Groove etc.

Nach der ja doch sehr rhythmusbetonten Periode des Barocks und auch einiger der noch älteren Musikstile ist die zunehmende Auflösung und Erschließung anderer Klangwelten, zunächst rhythmisch, später tonal, doch eine plausible Entwicklung. Die findet man sogar im Jazz, sogar fast noch radikaler.

 

[Jost Halenta]

Die Kerle trällern da aber auch nicht besser durch die Lande. Krähende Gockel...

Zumindest bei den Teilen des klassischen Gesangs, die mehr oder weniger deutlich auf Darstellung der Virtuosität des Interpreten abzielen, empfinde ich das so. Aber bereits Schubert-Lieder klingen schon wieder anders.



Nach der ja doch sehr rhythmusbetonten Periode des Barocks und auch einiger der noch älteren Musikstile ist die zunehmende Auflösung und Erschließung anderer Klangwelten, zunächst rhythmisch, später tonal, doch eine plausible Entwicklung. Die findet man sogar im Jazz, sogar fast noch radikaler.

Was ich schrieb ist keineswegs als fachliche Kritik an der Klassik zu verstehen - die natürlich Fundamentales in der Musik geleistet hat- sondern lediglich mein persönliches Empfinden, also nur mein Geschmack.

 

[beate]

Aber Du merkst ja, dass es mir ähnlich geht...

 

[Røde Orm]

Ich ging ja früher viel in die Oper aber die Inszenierungen werden leider immer..naja. Bayreuth kann man ja auch nicht mehr hin weil die sogenannten Prominenten einem den ganzen Spaß verderben. Ansonsten ist Wagner immer noch der Größte, ich geh aber auch gern in Konzerte mit Werken von Dvorak, Bruckner oder Sibelius. Um die Weihnachtszeit viel Bach, bietet sich da ja auch meistens an. Schönberg geht auch gut (besonders die Gurrelieder, zwei Orchester, drei Chöre – der Wahnsinn!). Kammermusik/Lieder eher nicht, da knallts mir zu wenig...

 

[Basshole]

. Bayreuth kann man ja auch nicht mehr hin weil die sogenannten Prominenten einem den ganzen Spaß verderben.

Wieso ...singen die mit?

 

[alice d.]

bayreuth ist erstens endlos teuer und zweitens ist die warteliste ewig lang.
allerdings hat wagner für mich andere probleme. den ring hab ich mir mal über youtube gegeben... da braucht man aber ordentlich sitzfleisch. ich war froh für den pause-knopf um mal in ruhe aufs klo zu gehen und nachschub aus der küche zu organisieren. am ende war er mir ein bischen zu bombastisch, mir fehlten die leisen untertöne.
wenn ich demnächst mal zeit hab, wollte ich das experiment mal mit einer dieser italienischen opern wiederholen. hoffentlich bekomme ich die literarischen flashbacks zu nanny ogg so lange aus dem kopf.
aber da würde sich meine frage anschließen: hat jemand empfehlungen für italienische oper? und kommt mir jetzt nicht mit gamaschen-colombo und dem kleinen bonaparte. "wir waren doch mit dir in rigoletto..."

 

[Røde Orm]

Ich würd mal mit "La Boheme" von Puccini anfangen, imho eine der musikalisch schönsten Opern überhaupt. Dann weiter mit "Norma" von Bellini und dann kannst Du über Rossini ("La Cenerentola" zum Beispiel) zu Verdi weitergehen... wenn's Dir nicht vorher schon reicht...

 

[Røde Orm]

Wieso ...singen die mit?

Nein. Da aber die Promidichte jährlich steigt sind die frei verfügbaren Karten halt immer am weniger werden... Außerdem machen die verstärkt anwesenden Personenschützer immer einen Mords-Wind, da werden dann schon mal Klos abgesperrt etc... egal. Da die Inszenierungen eh immer schlechter werden muß man nicht mehr hin

 

[Nandemoya]

Ins klassische Konzert geht es, wann immer ich es mir leisten kann. Streicher mag ich am liebsten, höre aber auch Hornisten nicht ungern (und Klarinetten und Tuben (hihihi) und Saubohnen und.... Da bei mir sowieso alles wie Perlen vor die Säue ist, bin ich schon sehr befriedigt Konzerte von Schülern zu hören und brauche keine großen Namen im Orchester oder davor.
Am 20.03. geht's wieder in die Philharmonie in Berlin zur Kyoto Ryoyo Windband HERZ (Oberschüler aus Kyoto). Wird als "Bläserclub" bezeichnet, ist wohl aber eher ein Orchester und glücklicherweise recht günstig für mich Dürfte aber etwas modernere Musik werden.

 

[BassDie]

Also Klassik höre ich nur mal ab und zu. Was mich aber total geflasht hat, war das Bachmuseum in Eisenach. Die vorgestellte Musik und die Erklärung zu den Werken von Bach hat mir einen ehrfürchtigen Schauer verpasst. Was für ein Genie !!!:

http://bachhaus.de/de/home

 

[aptu]

Ich mag Klassik. Zuletzt in ein Konzert bin ich Anfang 2016. War ein Konzert des Göttinger Orchesters. Programm hab ich vergessen. Hat mir aber sehr gefallen; auch die vier Kontrabassisten... Ich geh viel zu selten in Konzerte...

So, Tageskontingent an Bassic-Emojis aufgebraucht!