TANTE EDIT KOMMT DIREKT AM ANFANG: Hatte sich natürlich überschnitten mit Herrn K. und Schwachmat85. Sorry! Was ich vergessen hatte: Schwachmat hat natürlich vollkommen recht: Das Beste ist immer noch: Ab in den Laden uns ausprobieren und Sachen aufschreiben! Wobei sich das so leicht sagt, denn als Anfänger weiß man ja nicht, was man ausprobieren soll und worauf man achten sollte. Daher vielleicht doch der Versuch einer (anfängerorientierten!) Lösung.... Bitte schön...
Hallo Murasama und willkommen im Forum!
Das ist natürlich jetzt eine etwas sehr weit gesteckte Frage... Wo fängt man an, wo hört man auf? Hmm... Naja, vorne vielleicht. Bin selber noch Anfänger, daher hab' ich das ganze Trauerspiel vor nicht allzu langer Zeit selbst durchlebt und war froh, Input von erfahrenen Leuten zu bekommen, die mich definitiv davor bewahrt haben, Scheiße einzukaufen.
Einfach gesagt: bis 350,00 € Investition bekommst Du einen sehr, sehr guten Einsteiger-Bass, den Du mit Freude ein paar Jahre lang gerne spielen wirst. Hier würde ich drei Namen nennen, mit denen man sicher nix falsch macht und die auch immer wieder bei solchen Anfragen die Runde machen:
- Ibanez
- Yamaha
- Squier (oder manchmal auch "Fender Squier" genannt).
Von diesen Firmen bekommst Du einiges bis 350,00 € und es ist definitiv KEIN Schrott dabei, egal welchen Du davon kaufst. Bei anderen Marken (vor allem Billigmarken wie z.B. Harley Benton etc.) ist das eben leider nicht so. Auch von H.B. bekommt man bestimmt gute Instrumente (haben auch einige schon hier geschrieben), aber da würde ich beim Erstkauf halt nicht drauf wetten. Wenn Du mal mehr Erfahrung damit hast, findest Du im Laden selbst heraus, welchen Bass von H.B. und anderen Billigmarken kaufen kann und welchen man stehen lassen sollte.
Bei der Frage des Erstkaufs sind eigentlich zwei Aspekte interessant, die immer wieder auftauchen und die auch einem Anfänger sofort auffallen beim Lesen von Produktbeschreibungen:
- Aktive oder passive Elektronik?
- 4-, 5- oder 6-Saiter?
Die erste Frage kann man damit beantworten, dass eine aktive Elektronik a) batteriegepuffert ist, also Strom verbraucht, und darüber dann den Klang der Pickups aktiv zu regeln, also entsprechend Deinen Einstellungen zu verändern. Meist ist das die "edlere" Variante und ab einem etwas höheren Preisniveau bekommt man eigentlich fast nur noch aktive Bässe (sorry für die starke Vereinfachung, ich weiß, dass es auch sehr teure und tolle Bässe mit Passivelektronik gibt). Trotzdem heißt das nicht, dass eine Passivelektronik "schlechter" ist. Das heißt technisch nur, dass ich ein Klangsignal nicht ganz so flexibel verändern kann. Allerdings ist eine Passivelektronik meist auch "lauter", was Dich aber am Anfang nicht wirklich bewegen sollte^^. Die Ibanez-Bässe sind bis 350,00 € auf jeden Fall schon aktiv, bei den Yamaha-Bässen weiß ich es nicht, glaube aber schon. Die Squier sind definitiv passiv, aber trotzdem super!!!!!!
Die zweite Frage ist eine fast schon philosophische Frage. Die Beantwortung reicht von "keine Ahnung", über "probier' es aus" (was Schwachsinn ist, denn man will ja gerade beim Erstinstrument nicht die Katze im Sack kaufen) bis zu "Lass die Finger weg von allem außer 4 Saiten" (auch das ist Quatsch).
Mal ein Versuch einer vernünftigen Antwort: Von einem 6-Saiter lass als Anfänger definitiv die Finger!!! Ich wusste auch erst nicht warum, aber jetzt ist es ein wenig klarer: Die 4- und 5-Saiter verfolgen ein bestimmtes Stimmungsprinzip (alle Saiten sind in Quarten zueinander gestimmt), und daher triffst Du immer wieder auf die gleichen Greifmuster beim Spielen bestimmter Intervalle. Das ist extrem hilfreich, denn es macht den Bass somit zu einem der am einfachsten zu spielenden harmonischen Instrumente überhaupt. Spätestens mit einer 6. Saite wirft man dieses Konzept dann aber über den Haufen und damit setzt unnötige Lernerei ein, die man gerade am Anfang echt nicht gebrauchen kann.
Bei einem 4- oder 5-Saiter kannst Du aber nichts falsch machen! Denn beide verfolgen das gleiche Stimmkonzept. Hier ist es dann fast schon ein bisschen eine Geschmacksfrage, was man möchte. Der "klassische" 5-Saiter hat im Gegensatz zum 4-Saiter eine UNTERE Saite mehr, die sog. "B-Saite". Dadurch kommst Du natürlich tiefer. Schaden kann das nicht. Außerdem macht diese Saite generell den Tonumfang natürlich flexibler. Allerdings - und das muss ich aus Anfängersicht einfach mal so sagen - ist das Lernen auf einem 5-Saiter etwas mühsamer. Warum? Ganz einfach: Keine Übung in Büchern oder von meinem Lehrer, die ich bis jetzt gesehen habe, war für einen 5-Saiter ausgelegt. Nicht eine! Es sei denn, sie war explizit dafür geschrieben. Das ist aber so gut wie nie der Fall. Das bedeutet, dass Du die B-Saite gerade am Anfang meist nur als sehr angenehme Daumenstütze empfinden wirst. Wenn Dich dann aber jemand bittet, die gerade frisch erlernte Skala "G-Dur" ionisch zu spielen und Du das vom Blatt gelernt hast, ist das auf 4 Saiten kein Problem, denn das konntest Du ja nachlesen. Wenn dieser jemand Dich dann aber bittet "ad hoc" die 5. Saite mit in das Material mit einzubinden, stehst Du erstmal auf dem Schlauch. Das ist also leider ein Manko, dass alles was man gerade anfangs übt, eigentlich gar nicht für 5-Saiter ausgelegt ist.
Allerdings strengt das auch den Denkapparat besser an und das kann ja nie schaden. Außerdem - wie gesagt - macht es flexibler. Diese ganze Theorie mal positiv ausgedrückt und herum gedreht: Das alles bedeutet aber auch, dass es eigentlich nichts gibt, was Du mit einem 4-Saiter nicht spielen kannst. Sonst wären diese Übungen ja für 5-er ausgelegt
))
Ich selbst bin jetzt nach ein paar Monaten bei "sowohl - als auch" gelandet, sprich: ich habe als ersten Bass einen Ibanez SR305 (5-Saiter mit aktiver Elektronik) gekauft und bin hammermäßig zufrieden. Schönes Teil mit tollem Hals (5 Lagen, ungewöhnlich für die Preisklasse!). Danach musste es dann aber doch mal ein 4-Saiter sein und dann habe ich mir - nach gaaaanz viel Zuspruch hier aus dem Forum - doch mal einen Fender Squier Precison 4er gekauft (Precision-Nachbau der Bässe aus den 80ern mit passiver Elektronik, zwei Pickups im Gegensatz zu normalerweise einem und JazzBass-Hals). Und was soll ich sagen? Ich bin auch damit hammermäßig zufrieden. Mir kommt es allerdings so vor, als wären die Dinge auf dem 4-Saiter viel leichter zu lernen, auf dem 5-er aber dennoch nach ein bisschen Übung leicht umsetzbar. So mache ich es daher auch: frisches Zeugs lerne ich auf dem 4er, wenn ich Bock hab' und mich sicher genug fühle wechsel ich auf den 5er.
Ein negativer Unterschied fällt mir allerdings von meinem 5-Saiter gegenüber dem 4-er auf: Die Saitenabstände sind beim 5-Saiter etwas enger, was wegen der Verjüngung des Halses zum Kopf hin (da, wo die Stimmwirbel sitzen) dazu führt, dass man dort unheimlich genau greifen muss, sonst hat man verloren. Der 4-Saiter ist da dank der weiter auseinander liegenden Saiten ein wenig "kumpelhafter" und verzeiht auch schon mal einen nicht ganz so toll sitzenden Finger.
Würde mich freuen, mal zu hören wofür Du Dich entschieden hast und dass Du hier bei uns Bass-Spacken bleibst. Ist sehr schön hier und es gibt super klasse Leute hier!
Ich hoffe, ich konnte Dir ein bissl helfen. Falls nicht, einfach prügeln, das ist so unter Bassisten...
LG, Doc.
